Hochrad zentrieren lassen

antique

Mensch halt
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17. Oktober 2007
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Habe aus einem Nachlass ein älteres Hochrad (Typ Starley) erwerben können. Soll um 1873/74 herum angefertigt worden sein. Mit Vollgummireifen ausgestattet und leider etlichen gebrochenen Speichen.
Ersatzspeichen hat die Verkäuferin mit dazu gegeben - nun suche ich einen Fachmann der mir das Hochrad wieder mit neuen Speichen versehen kann und die Sache ordentlich zentriert.

Rad wird heute nachmittag per Spedition angeliefert, dann kann ich Photos machen.
 
Da das vordere Laufrad kaum in einen Zentrierständer passt den man im Radladen findet würde ich es gleich selbst angehen.
Einen simplen Holzrahmen in U-Form so zusammenklopfen dass das Rad reinpasst, entweder mit Mulden um die Achse einzulegen oder Bohrungen um zu stecken; rechts und links Kabelbinder auf Höhe der Felge dran um den Abstand abschätzen zu können und loslegen.
 
Jup, entweder selbst nen Zentrierständer basteln oder mal beim lokalen Händler nachfragen, ob der das kann (Anruf sollte ja reichen). Gibt's in der Nähe nicht nen Verein, der historische Fahrräder sammelt? Bei dem könntest Du auch Glück haben.

Edit: oder ein Museum - die werden ja auch jemanden haben (ggfs. einen Restaurator oder beauftragte Firma?), um die Stücke wieder aufzubereiten, wenn sie sehr mitgenommen sind.

Vielleicht gibt's hier noch paar Info's: http://www.hochrad.info/. Dort gibt's übrigends auch eine Such-Anzeige (falls Du vor hast es zu verkaufen), siehe "in eigener Sache".
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich das Hochrad MIT den speziellen Speichen kaufen konnte - habe ich laut Aussage von nem befreundeten Radlsammler enormes Glück.
Viele Hochräder lassen sich ohne die passenden Speichen nicht mehr aufbauen - werde mir mit Holz und Metall einen Zentrierständer basteln/bauen und dann mal selbst versuchen das Rad zu zentrieren.

Mein Ziel ist es mit dem Ding zu fahren, wäre für eine 150 Jahr Feier eines örtlichen Vereins, die machen im Sommer einen Festumzug und da würde das Hochrad bestens reinpassen. :daumen:

Verkaufen will ich eigentlich nicht, soviel Platz braucht so ein Monstrum nicht.
 
Na wenn man wüsste, wie die Speichen original beschaffen waren, könnte man natürlich versuchen Kopien anzufertigen. Ist aber wahrscheinlich nicht so ganz einfach, zumal da sicher eine ganz geringe Nachfrage ist. Und auf Bestellung kostet sowas bestimmt richtig Geld.
 
Mein Ziel ist es mit dem Ding zu fahren, wäre für eine 150 Jahr Feier eines örtlichen Vereins, die machen im Sommer einen Festumzug und da würde das Hochrad bestens reinpassen. :daumen:

Dann solltest Du auch unbedingt den Auf- und Abstieg üben. Das ist keineswegs so simpel wie ein normales Rad zu fahren. Früher gab's Stürze, bei denen die Fahrer oftmals sogar ums Leben kamen (u.a. ein Grund dafür, weshalb die Hochrad-Konstruktion aufgegeben wurde).
 
Na wenn man wüsste, wie die Speichen original beschaffen waren, könnte man natürlich versuchen Kopien anzufertigen. Ist aber wahrscheinlich nicht so ganz einfach, zumal da sicher eine ganz geringe Nachfrage ist. Und auf Bestellung kostet sowas bestimmt richtig Geld.
Zur Not aus (Schweiß)draht:confused: basteln und dort wo sich der Speichenkopf befindet ein Z biegen. Hält, hab ich schon erprobt, ohne Schweißdraht :daumen:allerdings nicht anm Hochrad

Ideal als Reparaturspeiche für unterwegs, der Zahnkranz muß nicht demontiert werden.
 
Die angefertigten Speichen haben ein kleineres Vermögen gekostet - so die Verkäuferin. Es wurde geraume Zeit gesucht bis ein Betrieb gefunden war der sowas überhaupt machen wollte.

Auf- und Absteigen habe ich schon mal geübt im vergangenen Jahr mit einem deutlich niedrigeren Hochrad. Hier ist der Durchmesser vom Rad knapp 1,90m, gigantisches Monstrum ;)

Wurde vorher angeliefert und ich werde das Ding erstmal aus der Bretterkiste rausbringen. Spedition hat sich gewundert was in der Kiste drin sein mag: groß und sperrig aber nicht richtig schwer :D
 
Wenn Gabel nicht verzogen kannst du auch das Rad umdrehen und an der Stelle wo dann der Steuersatz oder die Gabelkrone weitergeht einen Zirkel befestigen, und das Laufrad mittels Umkehrprinzip (an statt Zirkel an der anderen Seite festzumachen, das Laufrad 180° zu drehen), hast du einen zweiten Zirkel kannst du auch gleichzeitig den Hohenschlag rausbekommen.

p.
 
Wie sehen denn bei so einer Speiche der Speichenkopf und "Nippel" (?) aus?

Das kann doch eigentlich nicht teuer sein, einen Metalldraht in passender Länge zu bekommen, auf der einen Seite einen Kopf draufzupfuschen und auf die andere Seite ein Gewinde hinzurollen
:confused:
 
Die Speichen sind ziemlich dick, ca. 4,8mm an der Verschraubungsmöglichkeit an der Nabe. Dann dünner werdend in der Mitter und oben wiederum ein ca. 4,3mm dickes Teil das in die Felge verschraubt wird.

Nabe am Hochrad ist leicht lädiert und bedarf der Aufarbeitung. Es fehlen zwei Kugeln im Kugellager - mal gucken was noch rumliegt. Außerdem darf ich mit Abbeizer an die wenigen vernickelten Flächen ran: dort wurde alles mit goldiger Ofenbronze verunziert. Dafür ist die Nickelschicht drunter sehr gut erhalten.

Rahmen ist schwarz in Nitrolack gearbeitet und harrt der Behandlung mit Wachs für etwas mehr Glanz. Vollgummireifen ist leidlich gut erhalten, muss mit Gummipflegemitteln reaktiviert werden.

Ziemlich hoch und monströs die Angelegenheit - muss damals ein wirklich großer Mensch gekauft haben. Zumindest mit gewaltiger Schrittweite.
Satteldecke ist sehr hart und muss ebenfalls mit Ledersoftener behandelt werden - dank Lederzentrum gibts ausreichend Möglichkeiten die alten Sachen wieder in guten Zustand zu bringen.
Griffe sind aus Holz und leider wurmig - mal gucken was ich für ein Holz finde und dann gehts an die Drechselbank :daumen: Denke mal das Eibe oder Nussbaum gut geeignet sind.

Photos folgen sobald der Abbeizer seine Arbeit getan hat - so schauts noch ziemlich grauslig aus.
 
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