Kette sofort auf Verschleißmaß

Ich habe mich immer gewundert warum der Antrieb bei mir so schnell durch ist, bis ich letztens einen komplett neuen Antrieb nach 2 Wochen kontrolliert habe. Die Kette hatte schon ein Verschleißmaß von 120,1mm und müsste eigentlich getauscht werden . Statt Sram Kette dann eine KMC aufgezogen und nach kurzem Einsatz wieder das gleiche Phänomen.

Ich bin kein Leichtgewicht und habe einen straffen Antritt. Kann es sein, dass man die Laschen direkt plastisch verformt und somit die Kette längt?
Habe das jetzt erst gesehen.
Steht natürlich wieder mal einiges an Meinungen in den Antworten, die technisch nicht sinnvoll oder sogar falsch sind.
Wenn du wissen willst ob sich die Laschen längen, dann sollte das mit einem Mikronmeter über der Länge einer Außenlasche zu messen sein wenn du die Kette u-förmig zusammen klappst und den Neuzustand mit dem Gebrauchtzustand vergleichst. Hierzu ist natürlich Erfahrung im präzisen Messen hilfreich - Sauberkeit der Messstelle und Anpressdruck der Meßflächen.
Ich persönlich glaube nicht an eine Längung der Laschen, deswegen wäre das Messen hier der richtige Weg.
Ob das Einfachkettenblatt, bei dem auch in der Ebene mit sehr hohen Zugkräften an der Kette gefahren wird dein Problem befördert kannst nur du beantworten wenn du erst seit dem "Einfach" das Problem hast.
Die Längenmessung in entgegengesetzter Richtung zwischen den Rollen erfasst natürlich auch immer das Rollenspiel gegen die Hülse. Da ist im Neuzustand schon ein Spiel und das ist auch nicht bei allen Kettenherstellern gleich. Spielt bei der normalen Überprüfung des Kettenverschleiß nicht eine so große Rolle aber wenn man auf der Suche nach ganz speziellen Problemen ist schon.
Shimano hat eine Lehre, die dieses Problem umgeht. Einfach mal googeln um die Systematik zu verstehen.

Sehr wichtig dürfte natürlich die Schmierung sein. Wie schmierst und womit schmierst du? Hat sich da bei dir was in letzter Zeit geändert?

Zum Thema Ritzel und Kettenverschleiß ist ganz klar:
Eine zu stark verschlissene Kette macht die Ritzel und Kettenblätter kaputt.
Verschlissene Ritzel sind viel zu weich um den harten Stahl der neuen Kette zu beeinträchtigen. Hierbei kommt es immer zu Schaltproblemen und/oder die Kette springt über.
Mit 3 Ketten zu arbeiten ist für Vielfahrer sicher der beste Weg um lange und sorgenfrei zu fahre. Setzt allerdings etwas Ordnungssinn voraus.
 
Ja natürlich wird mit der Messlehre der Verschleiß der Rollen mit gemessen. Wenn ich beim Wechsel alt gegen neu vergleiche sehe ich natürlich den Verschleiß der Laschen. Die Arbeit mit einer Schieblehre habe ich mir auch noch nicht gemacht. Also Verschlissen - Tauschen.
Zur Zeit benutze ich Shimano Standart Oel. Der ganze Nano und Keramik Quatsch hat nix gebracht. Im Winter wenn die Kette mal richtig eingematscht ist benutze ich auch mal ein Kettenreinigungsgerät mit Reiniger. Danach wieder richtig geölt und fertig.
Mit drei Ketten hantieren- wer macht so etwas?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mehr Leute als du denkst.

Heutige Ketten haben übrigens gar keine Hülsen. Aber die Rollen längen sich natürlich was man mit dem Messschieber auch mitmisst, deswegen muss man das auch mit einkalkulieren. Es gibt z.B. von Shimano eine Messlehre die das angeblich ohne Rollenspiel misst.

Bei der XX1 verschleissen die Rollen glaube ich auch um einiges langsamer so das die Kette vermutlich gemessen besser erscheint als eine billige Kette.
 
@DR_Z
Die Laschen einzeln auszumessen wäre doch zuviel des Guten. Um eine Lasche zu dehnen, brauchts schon richtig Kraft. Das ist richtig. Eigentlich sollten vorher die Nietverbindungen nachgeben. Für mich war das die schlüssigste Erklärung.

Sehr wichtig dürfte natürlich die Schmierung sein. Wie schmierst und womit schmierst du?
Da es hier extrem sandig ist, fahre ich mit Wachs.
 
@DR_Z
Die Laschen einzeln auszumessen wäre doch zuviel des Guten. Um eine Lasche zu dehnen, brauchts schon richtig Kraft. Das ist richtig. Eigentlich sollten vorher die Nietverbindungen nachgeben. Für mich war das die schlüssigste Erklärung.


Da es hier extrem sandig ist, fahre ich mit Wachs.
O.K. ich wäre nur Neugierig ob sich bei einer schlanken Kette und hoher Zugbelastung dort was tut.
Meine persönliche Meinung zum Wachs ist : großer Mist! Habe das einmal probiert und im Vergleich war es schlecht.
Da du so große Probleme hast würde ich mal den Schmierstoff wechseln und etwas dünnflüssiges nehmen was gut einzieht.
Ich wasche mein Bike und blase die Kette anschließend mit Pressluft trocken. Fahre eine kleine Runde um die Bremsen auch trocken zu bekommen und dann schmiere ich mit Dynamic All Round Lube und fahre noch mal und schalte alle Gänge mehrfach durch.
Ich habe mittlerweile den Bogen so raus, dass ich es mit der Dosierspitze schön innen auf die Kette auftrage und nur soviel aufbringe, dass ich nicht einmal abputzen muss. Auch ich fahre oft im Sand.
Das Mittelchen gibt es neben der 100ml Flasche auch in einer kleinen, die ich immer in der Satteltasche dabei habe wenn die Touren mal größer sind. Der Preis ist akzeptabel.
Will hier keine Diskussion los treten weil jeder sein Lieblingsmittelchen hat aber ich habe auch Lehrgeld bezahlt weil ich das mit dem Schmieren erst lernen musste. Rohlof-Öl wurde in meiner Zeit als Straßenfahrer immer gepriesen weil es grade auch im Regen sehr beständig ist aber gerade das ist auf einem MTB ein großer Nachteil weil der gut haftende Schmierfilm natürlich auch Fremdkörper an die Kette bindet. Dann nehme ich lieber einen Schmierstoff der schön dünn ist, gut einzieht - denn in der Kette muss hauptsächlich geschmiert werden - und dann schmiere ich eben mal nach wenn es nötig ist. Den Zeitpunkt spüre ich mittlerweile recht gut weil sich das Laufgeräusch der Kette dann etwas ändert.
Versuch mal dein Glück :daumen:
 
Mehr Leute als du denkst.

Heutige Ketten haben übrigens gar keine Hülsen. Aber die Rollen längen sich natürlich was man mit dem Messschieber auch mitmisst, deswegen muss man das auch mit einkalkulieren. Es gibt z.B. von Shimano eine Messlehre die das angeblich ohne Rollenspiel misst.

Bei der XX1 verschleissen die Rollen glaube ich auch um einiges langsamer so das die Kette vermutlich gemessen besser erscheint als eine billige Kette.
Ich habe nicht so richtig verstanden, was Du mit Rollen meinst? Wichtig für den Kettenverschleiß ist doch vor allem der Abstand zwischen den Gliedern, der mit der Zeit zunimmt. Denn dieser größere Abstand passt dann nicht mehr zu den Abständen der Zähne des Kettenblattes und ruiniert dieses.
 
Mit dem Messschieber oder mit herkömmlichen Lehren misst man das Rollenspiel mit, was aber an den Ritzeln keine Relevanz hat.
 
Du misst es aber doppelt. Die Rollen laufen alle in eine Richtung, nicht entgegengesetzt wie beim messen.
 
Warum hat das keine Relevanz? Es ist doch genau dieses Spiel, das den Abstand erhöht.
Guck doch mal hier: http://www.fa-technik.adfc.de/Komponenten/Kette/
Dort siehst du, dass die Rollen auf einem Lagerkragen der Innenlasche laufen.
Die Nieten oder Bolzen laufen auf der Innenseite.
Diese Lagerstellen haben im Neuzustand schon etwas Spiel. Dieses Spiel ist auch nicht bei allen Kettenherstellern gleich. Dadurch ergibt sich beim Messen, wenn diese Lagerstellen auseinander gezogen werden auch schon mal ein unterschiedlicher Neuwert.
Hängt auch davon ab welches Fett in der Kette ist wodurch sich die Kette auch nicht so beim Messen auseinander zieht wie ohne Fett.
Wenn die Kette nun am Ritzel zieht, dann liegen die Rollen immer alle gleich entgegengesetzt der Laufrichtung auf dem Lagerkragen auf. Beim Messen aber liegen sie in entgegengesetzten Richtungen auf. Dies ist nicht extrem wichtig aber wenn man richtig messen will, dann gibt es dafür auch eine Lehre von Shimano, die die Rollen in der gleichen Richtung zum Messen anlegt.
https://www.fahrradreparatur.net/kettenlehre-fahrradkette-verschleiss/
Dies nur zur Erklärung wie die Zusammenhänge sind
 
Guck doch mal hier: http://www.fa-technik.adfc.de/Komponenten/Kette/
Dort siehst du, dass die Rollen auf einem Lagerkragen der Innenlasche laufen.
Die Nieten oder Bolzen laufen auf der Innenseite.
Diese Lagerstellen haben im Neuzustand schon etwas Spiel. Dieses Spiel ist auch nicht bei allen Kettenherstellern gleich. Dadurch ergibt sich beim Messen, wenn diese Lagerstellen auseinander gezogen werden auch schon mal ein unterschiedlicher Neuwert.
Hängt auch davon ab welches Fett in der Kette ist wodurch sich die Kette auch nicht so beim Messen auseinander zieht wie ohne Fett.
Wenn die Kette nun am Ritzel zieht, dann liegen die Rollen immer alle gleich entgegengesetzt der Laufrichtung auf dem Lagerkragen auf. Beim Messen aber liegen sie in entgegengesetzten Richtungen auf. Dies ist nicht extrem wichtig aber wenn man richtig messen will, dann gibt es dafür auch eine Lehre von Shimano, die die Rollen in der gleichen Richtung zum Messen anlegt.
https://www.fahrradreparatur.net/kettenlehre-fahrradkette-verschleiss/
Dies nur zur Erklärung wie die Zusammenhänge sind
Ok, der zweite Link klärt meine Zweifel. Danke. Verständlich, die Rollen werden von den meisten Lehren in entgegengesetzte Richtung gedrückt, was das Spiel zum Schein erhöht, während man die Rollen für das wirklich wichtige Spiel in die gleiche Richtung drücken müsste.
 
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