* Kleine Stahlkunde *

hey,
hätte da ne kleine frage (allerdings eher offtopic) an kleiner andi:

ich gehe doch richtig in der annahme, dass du maschinenbau studierst/hast oder ähnliches? dieser titel schweissfachingenieur ist doch eine zusatzqualifikation für ingenieure richtig? würdest du grundsätzlich dazu raten diese zu machen, es wird ja immer gesagt, dass man dadurch später noch begehrter ist, als ingenieur? hätte die möglich keit das noch zu machen, was rätst du und wie läuft das ganze ab? fandest du es interessant, oder hast du dir nur den kopp für die prüfung vollgehauen und es war gar nicht das was du erwartet hast?
mfg flo
 

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Re: * Kleine Stahlkunde *
Doch, mein Fly wiegt 2,4 :p Und is aus CroMo, und dafür muss ich nich noch 'ne 110er HR-Nabe ranschaffen ;)

EDIT: V-Brake auch nich ,)
 
*OFFTOPIC*

@ Dr. Hasi:
Das mit dem Schweissfachingenieur siehst Du vollkommen richtig; es ist eine Zusatzqualifikation für Ingenieure. Ich habe Produktionstechnik studiert, was aber recht ähnlich zum Maschinenbaustudium ist.

Du solltest Dich schon für`s Schweissen interessieren, denn nur dann macht`s Spaß. Der Kurs ist nämlich recht heftig. Allerdings ist diese Qualifikation generell empfehlenswert, da es nicht nur um`s Schweißen geht, sondern auch sehr viel Werkstoffkunde dabei ist. Dass das als Ingenieur nur von Vorteil ist, muss ich wohl nicht großartig erwähnen ;) .

Vom Ablauf her war`s bei mir so, dass ich zwei Wochenstunden Theorie hatte und das über zwei Semester. Zusätzlich gab`s 2 Wochen Praxisunterricht im Schweisslabor. Dann hatte ich einen Monsterblock in den Semesterferien ( 6 Wochen, Mo bis inklusive Sa, 8 bis 18 Uhr ) inklusive aller Prüfungen. Das war schon recht anstrengend. Ausserdem kostet die Zusatzqualifikation knapp über 2000 Euro, was ja auch nicht ohne ist. Allerdings kannst Du ( so hab` ich`s auch gemacht ) Mitglied beim DVS ( Deutscher Verband für Schweisstechnik und verwandte Verfahren e. V. ) werden. Die geben Dir dann ein zinsloses Darlehen von 1500 Euro, dass Du dann nach Deinem Studium ratenweise abzahlst.

Letztendlich muss ich sagen, dass ich durch die Zusatzqualifikation nur Vorteile hatte. Ein Jobangebot bekam ich nur wegen der Zusatzquali und bei meinem jetzigen Arbeitgeber ist es auch von grossem Vorteil. Du musst wissen, wo Du mal hin willst. In der Konstruktion, der Fertigung, der Qualitätssicherung oder der Entwicklung hast Du auf jeden Fall Pluspunkte. Willst Du eher in den Einkauf oder die Logistik, macht der Schweissfachingenieur weniger Sinn. Ganz nutzlos ist er aber sicherlich nie. Klar hat man einen lerntechnischen Mehraufwand, aber ich finde, dass sich das durchaus lohnt. Schon alleine weil es dem Arbeitgeber zeigt, dass Du bereit bist, mehr als normalerweise nötig zu leisten.

Ich hoffe, dass damit Deine Fragen beantwortet sind :) .

MfG Andi
 
Hallo !
Wer kann mir helfen,ich habe ein Stevens 612 shox mit einem chrom-moly Rahmen.Der ist an der Kettenstrebe/Ausfallende gebrochen!!!
Welches Matrial verwendet Stevens oder noch besser welcher Schweißzusatz wird benötigt ???
 
Beim Schutzgasschweissen von 25CrMo4 (auch bekannt als 4130 CrMo) kann man SG-CrMo1 als Schweisszusatz verwenden - bei Fahrradrahmen empfiehlt sich aber eigentlich nur WIG-schweissen und machen lassen, weil es relativ kompliziert (vorwärmen, Naht langsam auskühlen lassen...) ist - für die Bestimmung des Elektrodenmaterials brauchst du genau die Stevens-Legierung...

Frag mal den kleinen Andi (einen Post drüber), der weiss am besten Bescheid, wenns ums Schweissen geht.
 
Nein ,ich will den Rahmen nicht selber zusammenschweißen,aber ich arbeite bei einer größeren Maschinenbaufirma und wir haben sehr gut ausgebildete Schweißer.Er soll übrigens mit WIG geschweißt werden,deswegen meine frage nach genauem Rahmenmaterial und Zusatzstoff !!!!!
 
dann ist das ausfallende aber bestimmt eingelötet und dann geht schweissen eh nicht. ist denn das ausfallende an der stelle wo es in die kettenstrebe geht gebrochen ?
ansonnsten SG crmo1 oder 2 draht, normaler mo draht geht auch. sollte aber auch mit normalem sg1 kein problem geben. das Ausfallende ist in diesem fall das schwächste glied.

gruß
 
Ich hatte ja bereits vor ein paar seiten wegen der verarbeitung von cannondale bei den alu frames gefragt, wie sie es schaffen die schweißnähte durch einen sauberen übergang zu ersetzen.

Jetzt meine frage ist das auch bei Stahl rahmen möglich, oder kann man bei stahlrahmen nicht so eine große dicke schweißraupe erzeugen die sich verschleifen lässt wie bei alu?
 
Prinzipiell kann man beim Schweissen von Stahl schon eine dicke Schweissraupe erzeugen. Allerdings nur beim MAG-Schweissen. Das gängige Schweissverfahren bei Rahmen ist allerdings das WIG-Schweissen. Hauptgrund dafür ist die geringe Wärmeeinbringung, woraus wenig Verzug resultiert. Da man mit einer dicken Schweissnaht auch viel Energie ins Material bringt (was eher unerwünscht ist), bietet sich das WIG-Schweissen einfach eher an. Bei Stahl werden die Nähte relativ dünn gehalten, was hauptsächlich am Werkstoff selbst liegt. Alu leitet die Wärme wesentlich besser ab und wird in einer dickeren Materialstärke verwendet als Stahl. Daher sind die Nähte dicker und können verschliffen werden, was zusätzlich den positiven Effekt hat, dass die Kerbwirkung verringert wird. Dadurch wird der Kraftfluss bei Belastung optimiert und der Rahmen somit stabiler.

Um also Deine Frage zusammenfassend zu beantworten. Man kann bei Stahlrahmen dicke Raupe erzeugen, sollte und macht man aber aus den erwähnten Gründen nicht.

MfG Andi
 
aha, ok das wusste ich nicht danke

und wenn man einfach die dünnen schweißraupen verschweißt? oder ist das dann zu gefährlich?

(ich glaub ich bin von verschliffenen schweißraupen und ihrer optischen wirkung besessen) :lol:
 
@mountainlion
Ich mach grad ein Praktikum bei nem Hamburger Bikehersteller, und da gibts auch Alurahmen, wo die Nähte schön glatt sind...das nennt sich smooth-welding...is nochmal ne ganze Ecke teurer als das normale Schweißen...ich frag nochmal genau mein´ Chef, wie das funktioniert...bis dahin...

@all...sehr guter fred...sehr informativ und fundiert...find ich jut :D
 
also, ich hab mich noch mal schlau gemacht, wie das bei uns gemacht wird mit den Schweißnähten.
wird erst ganz normal verschweißt, der Alu-Rahmen, und dann kommt noch eine zweite Naht direkt darüber, mit nem anderen, leichter schmelzendem Zusatzwerkstoff...das ergibt eine breit verlaufende Schweißnaht ohne Raupe.
anschließend wird das ganze vor dem Lackieren nochmal poliert...und fertig ist der Rahmen, an dem man fast keine Schweißnaht sieht.
Vorteil: weniger Kerbwirkung an der Schweißnaht, dadurch besserer Kraftverlauf...somit sind leichtere Rahmen möglich.
 
B*e*r*g*a*m*o*n*t aber pssst ;)

@dirt punk, sehr interessant, wird der rahmen nur poliert, oder vorher auch noch verschliffen? und ist das nur prototype oder kommt das auch in zukunft serie?
 
da wird nix geschliffen an den Schweißnähten, es wird nur poliert und dann lackiert.
und ja, das gibts in Serie, bei den Platoon-Modellen...gabs dieses Jahr auch schon..
 
*threadaufweck*

apropo alu...

ist es möglich Aluminium mit Titan, oder Aluminium mit Magnesium zusammen zu verschweißen?

ich meine da aber nicht reines Titan und Reines Magnesium, sondern wenn man ein rohr aus alulegierung hätte und ob man das mit einem titanrohr (titan/alu-legierung) verschweißen könnte, oder eben mit einem Magnesiumrohr (magnesium/alu-legierung)?
 
beim schweissen von unterschiedlichen Werkstoffen hast du sehr schnell probleme mit den unterschiedlichen wärmeausdehnungskoeffizienten
 
Man kann keine Metalle zusammenschweißen, die eine hohe Difrenez der Schmelzpunkte haben, vorallem nicht Aluminium mit Titan.
Titan hat einen Schmelzpunkt von 1660 °C, Aluminium dagegen 660 °C.
Wenn beim Scheißvorgang der Schweißdraht schmilzt und an dem Titan bindet, verflüssig das Aluminium.
Und ich glaub nicht, das man die Metalle so mischen kann, dass sie aneinander haften.

Gruß Tobi
 
eine alternative wäre evtl. noch kleben, das funktioniert bei aluminium sehr gut, beim verkleben von unterschiedlichen materialien hab ich aber keine erfahrungen - z.b. carbon/alu wurde aber in den alten gt rahmen gerne verklebt
 
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