LIVEBERICHT: 44/66/400 UltraExtremMTB

Glaubst du die Aktion möglich? Wenn nein, wieviele Kilometer hälst du für möglich?


  • Umfrageteilnehmer
    40
  • Umfrage geschlossen .
Guten Morgen, Grege. Jedes "Rund um Berlin"-Rennen auf schmalen Pneus habt ihr auf alle Ewigkeit in die Bedeutungslosigkeit verschwinden lassen. Ich bin auf euren detailierten Schmerzbericht gespannt.

Ritzelflitzer

Da schließe ich mich vollkommen an. Habe mit ALLEN Teilnehmern "mitgefiebert". Hätte Euch gerne auf einer Etappe oder im Ziel gegrüsst. Musste aber einen wichtigen Kundentermin vorbereiten. Habe mich gestern dann doch noch losgerissen und eine extenision G-Wood Runde gedreht.Ich habe dabei an Eure Tour mit allen Momenten gedacht. Hut ab, nee Helm ab zu Eurer Leistung.

Der Eber Jäger

Auf Euch :bier:
 
Wird Zeit für ein besseres Management ;)

Der Posteingang von grege ist voll. grege kann keine weiteren Privaten Nachrichten empfangen, solange ältere Private Nachrichten nicht gelöscht worden sind.
 
Wird Zeit für ein besseres Management ;)

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Jaja,:rolleyes: Glückwünsche, Interviewanfragen und Sponsorenverträge können jetzt auch wieder per PM geschickt werden.:D
 
@Drillsergeant:

Ick bin maßlos entäuscht:mad:, dass Du nicht einmal die Hälfte durchgeschleift hast, DU LUTSCHE!:D

Ick hab Dir immer gesacht: nimm nur keene Halbschwucken mit, entweder Edelschwucke oder gar nicht:aetsch:

Wir müssen Dich wohl im Bikepark LDS mal wieder etwas auf Spur bringen:heul:, sonst bekommst Du noch durch die ganzen geilen Grouipies nen Höhenflug!!

Ick wußte schon, dass die Menschen um mich herum zu 90% bekloppt sind, ......aber so dolle??

GREGE & METE Ihr seid die Nibelungen der Jetzt-Zeit! Ick bin stolz Euch kennen zu dürfen:lol::lol: ooch wenn dit bei mete nur vom sehen ist

Liebe Grüße an Eure Gesäßhälften vom meester:daumen::daumen:
 
Glückwunsch, meine Hochachtung:daumen::daumen::daumen:
an alle die gestartet sind, an Mete und grege, dass sie durchgekommen sind und an axl und checker, die Vesorgungmotivationscrew :D :daumen:

Pitt
 
...Wahnsinn! Respekt...nach vier Tagen Abwesenheit das hier zu lesen..da stockt mir der Atem und das Mittagessen wird uninterressant..Ich hoffe ihr habt alle ne gute Nachbehandlung erhalten..
Das ist ja wohl kaum zu toppen..:daumen::daumen::daumen:

Horsedriver:D
 
Oh, ähm ja, ich bin noch auch noch am Leben :D, nur war bis jetzt bei mir nicht wirklich Zeit, an dieser Stelle einen umfassenden Bericht abzulegen (wird sicher noch folgen). Auf jeden Fall möchte ich mich aber schon einmal herzlich bei Axl und CheckB für die geniale Unterstützung, den selbstlosen Einsatz ihres Materials und ihrer Freizeit bedanken, das ist sicherlich nichts Selbstverständliches und es hat doch etwas sehr Motivierendes, wenn man weiß, dass alle paar km jemand steht, der einen mit Sämtlichem versorgt, was man so benötigt, ich denke Grege sieht das genauso. Insgesamt hat sich das alles doch sehr angenehm gestaltet, Mitfahrer, Organisation, Betreuung, alles sehr sehr fein. :daumen:
 
Irgendwie kann ich diesen Satz in Zusammenhang mit mehr als 400km in 39h und Regen nicht so recht glauben. Bescheidenheit ist eine Zier, aber die Taschen brauchst du uns hier nicht volllügen :D


hättest du mete gesehen,der sah immer so aus als wenn er gerade losgefahren wäre.
das ist einfach eine ganz abgezockte,coole sau!!!:daumen::daumen::daumen:

axl:winken:
 
hättest du mete gesehen,der sah immer so aus als wenn er gerade losgefahren wäre.
das ist einfach eine ganz abgezockte,coole sau!!!:daumen::daumen::daumen:

axl:winken:

P1010963.jpg


Stimmt! Hier lacht er gerade in sich hinein und reibt sich die hände! ;)
 
mehr als 400km in 39h und Regen

Also mit den Zahlen iss ja ein ganz schönes Durcheinander hier. So langsam waren wir auch wieder nicht.:rolleyes:;) Oder:confused:

Und das Ding hieß ursprünglich auch nicht 44/66/400, sondern 24/66/400, weil irgendwann mal im Raum stand, dass man die Strecke in 24h schaffen könne (kann man vielleicht auch, aber höchstens wenn man die Strecke besser kennt und die komplett zugewachsenen Teilstücke sinnvoll umgeht).

Im Nachhinein müsste es dann wohl eher 29/66/430 heißen.:D (Wobei: ungefähr bei 15 habe ich aufgehört, die Seen zu zählen - wer weiß ob die Zahl richtig ist.)

grege (Erbsenzähler)
 
Irgendwie kann ich diesen Satz in Zusammenhang mit mehr als 400km in 39h und Regen nicht so recht glauben. Bescheidenheit ist eine Zier, aber die Taschen brauchst du uns hier nicht volllügen :D

Ich formuliere mal um: Im Verhältnis hat es sich angenehmer gestaltet, als zunächst vermutet, am Ende war ich natürlich schon ziemlich fertig und vor allem müde :).
 
Also mit den Zahlen iss ja ein ganz schönes Durcheinander hier. So langsam waren wir auch wieder nicht.:rolleyes:;) Oder:confused:

Und das Ding hieß ursprünglich auch nicht 44/66/400, sondern 24/66/400, weil irgendwann mal im Raum stand, dass man die Strecke in 24h schaffen könne (kann man vielleicht auch, aber höchstens wenn man die Strecke besser kennt und die komplett zugewachsenen Teilstücke sinnvoll umgeht).

Im Nachhinein müsste es dann wohl eher 29/66/430 heißen.:D (Wobei: ungefähr bei 15 habe ich aufgehört, die Seen zu zählen - wer weiß ob die Zahl richtig ist.)

grege (Erbsenzähler)
Da waren die Finger mal wieder zu dick: 29h muss es natürlich heißen. Ich bitte vielmals um Entschuldigung ;)
 
24/66/400 (oder auch 29/66/430;)): der Bericht, Teil 1

OK, fangen wir mal an, das Wochenende zu rekapitulieren. Insgesamt muss ich im Nachhinein konstatieren, war es doch recht ereignislos. Wir sind halt rad gefahren, nur etwas länger also sonst. ;)

Aber der Reihe nach:

Freitag 22.08.
Ich habe mir frei genommen, um noch einmal etwas auszuspannen vor dem großen Ereignis und alles vorzubereiten. Das Rad hatte ich ja schon letztes WE geputzt und gepflegt. Nur noch mal ne kleine Testfahrt.

Irgendwie klappt das aber mit der Schaltung nicht. Obwohl ich sie doch eingestellt hatte, springt die Kette in manchen Gängen? Ich kontrolliere noch mal alles: Kette und Ritzel sind noch relativ neu, Schaltung ist richtig eingestellt. Aber halt: Das drittgrößte Ritzel ist nur noch zu 3/4 vorhanden. Zwischen zwei Armen des Spiders fehlt einfach komplett ein Stück. Da ist das gute Titan-Ritzel der XTR-Kassette einfach mal komplett abgebrochen.

Also los, noch schnell ein Ersatzritzel kaufen. Nachdem ich in drei Läden war stelle ich fest, dass ich viel Geld gespart habe. XTR hatte keiner da, also muss es ein XT-Ritzelpaket tun (immerhin ca. 50g schwerer :eek: ). Jetzt aber schnell nach Hause, muss ja auch noch alles umgebaut werden. Mit Ausspannen war dann wohl eher nix.

Samstag 23.08.
6:00: Der Wecker klingelt. Irgendwie war ich gestern dann doch erst spät ins Bett gekommen. Ausschlafen wäre heute eigentlich mal ne feine Sache. Aber irgend so ein Spinner hat zur Umrundung Berlins auf dem 66-Seen-Trail aufgerufen. Nach ein paar Kaffee werde ich langsam wach, das Frühstück muss ich mir reinquälen. Im Vorfeld hatte ich immer betont, dass ich keine Ahnung habe, ob ich das packe. Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass das nix wird. Der Blick aus dem Fenster bestätigt meine Überlegungen: Regensachen packe ich eher nicht ein – die ziehe ich lieber gleich an.

Wie immer vergesse ich beinahe die Hälfte. Aber dann doch noch die Trinkflaschen gegriffen und los zum Bahnhof. Kurz bevor der Zug fahren soll, stehe ich vor der Anzeigetafel und finde keinen, der um die Zeit fährt, die mir die Auskunft ausgespuckt hatte. Der RE ist vielmehr gerade weg, wie ich am offline-Fahrplan feststelle. Nur keine Panik. Mit der S-Bahn werde ich zwar etwas zu spät ankommen, aber 5 Minuten werden die anderen schon auf mich warten. Wenn überhaupt irgendeiner kommt, der Nieselregen verdichtet sich gerade. Dann entdecke ich, dass es ja noch den HEX gibt – dieser wird mich pünktlich nach Potsdam bringen. Während ich in der Bahn sitze und der Regen gegen die Scheiben pladdert, kommt die Absage von 78 per SMS. Dass Sunday zeitgleich im Forum unkt, ob wir bei dem Wetter überhaupt starten würden, kriege ich glücklicherweise nicht mit.

In Potsdam stehen dann tatsächlich schon Toni und Anto bereit.:) Zugleich sehe ich draußen den Besenwagen, der gerade einen Parkplatz sucht. Basti und Sunday seien auch schon gesichtet worden. Na Hallo! Um 8:05 kommen dann mit der S-Bahn auch noch coredump (im Partnerlook mit mir, er hat die gleiche hässliche BW-Regenhose) und Antje. Nur Souldriver fehlt unentschuldigt: Von 10 Anmeldern also immerhin 8 am Start. Gleichwohl überredet uns chckb gegen geringen Widerstand, erstmal noch ein Frühstück beim Bahnhofsbäcker zu nehmen. Während wir dieses genießen, pladdert der Regen munter weiter aufs Bahnhofsdach. Schließlich erinnern wir uns, dass wir heute noch was vorhaben. Das Gepäck wird in den Besenwagen verladen, das Startfoto für die Mammut-Tour am Mammut gemacht (hat die Stadt Potsdam wohl extra für uns vorm Hauptbahnhof aufgestellt) und los geht’s, wenn auch mit 50 Min Verspätung. :)
 
24/66/400 (oder auch 29/66/430): der Bericht, Teil 2

Los geht's, genau: Templiner See (1), Schwielowsee (2) und Caputher See (3) sind - größtenteils auf Asphalt - schnell gegessen. Dann geht es ab in den Wald. Dank des Regens staubt es nicht so und ist der Untergrund halbwegs fest. Nur das Umkurven der vielen Pfützen fordert etwas Konzentration, großer und kleiner Lienewitzsee (4-5) und Karinchensee (6) ziehen vorüber. Nach einer Stunde wird die erste kurze Pause gemacht: Es hat aufgehört zu regnen, und die Regenkacken können ausgezogen werden.

Es geht auch deswegen flott voran, weil ich nur das große Kettenblatt benutzen kann. Ich hatte ja gestern noch eine neue Kette aufgezogen: Neue Kette und ausgenuddeldetes mittleres Kettenblatt harmonieren doch nicht so recht, ständig will sich die Kette um das Kettenblatt wickeln.

Irgendwann biegt der GPS-Track im Wald rechts ab. Die 66-Seen-Markierung (blauer Punkt auf weißem Grund) geht geradeaus weiter, dafür steht rechts ein Wegweiser "Denkmal". Denkmal wofür? Wir folgen dem GPS-Track und nachdem wir über eine Bahnstrecke geklettert sind, steht da mitten im Wald ein großes Holzkreuz. Laut Inschrift sollen hier bei der letzten Schlacht des 2. Weltkriegs noch einmal 80.000 Soldaten gestorben sein.

wp0218.jpg


Das Kreuz steht da wohl seit 1994, und seitdem war offenbar niemand mehr hier. Zumindest ist der Weg, über den wir weiter fahren bzw. bald schieben, dank Windbruch unpassierbar. Irgendwann geht es in einem Schlenker wieder nach links und wie ich an der Karte feststelle, hätten wir vorhin auch einfach auf dem breiten Forstweg weiter geradeaus gekonnt. Nun ja, solche Erfahrungen sollen wir noch häufiger machen.

Weiter geht's am Teufelssee (7 - ist nochmal ein anderer) vorbei und auf einem schönen Wurzeltrail am Seddiner See entlang. Dem Track können wir wieder mal nicht folgen, da hier inzwischen ein Golfplatz residiert. Also weiter südlich durch die Wiesen, dann noch einen schicken Haken um eine Pferdekoppel und weiter geht's zum Kähnsdorder See (8) und am Mühlenfließ einschließlich Poschsee (9) entlang durch die Brennesseln. Fredorfer See und Poschfenn liegen ein paar Meter abseits der Route, die zähle ich jetzt mal nicht mit.

Weiter geht es durch Wiesen und Sand zum Blankensee (10) und weiter durch sandige Kiefernwaldtrails, bald auch bergauf. Oben angekommen sehen wir auf einen wunderschönen Skihang: Zwei breite Pisten feinsten Pulverschnees führen den vorderen Löwenberger Berg hinab. Moment, Pulverschnee im August? Ok, wir sind in Brandenburg, es ist wohl wieder Zuckersand. Das Abfahrtsfeeling ist dennoch wie beim Skifahren, und am Ende lege ich mich in den Sand, weil ich in den Klickpedalen hängenbleibe, als das Rad abrupt steckenbleibt.

Dann geht es weiter durch Trebbin. Nach dem ganzen Sand ist das Kopfsteinpflaster doch sehr angenehm zu fahren. Mein GPS sieht das allerdings anders. Garmin-Outdoor-Geräte mögen Erschütterungen ja mal gar nicht, und daher schaltet es sich erst mal ab. Nachdem ich es wieder angekriegt habe, muss ich mit Bestürzen feststellen, dass der Track weg ist.:eek: Die Sache ist ja die: Der GPS-Track der Gesamtstrecke hat knapp 5000 Wegpunkte, das Gerät akzeptiert pro gespeicherten Track aber nur 500. Nur der aktuell aufgezeichnete Track darf mehr haben. Daher hatte ich dem Gerät den Track als seine eigene Aufzeichnung untergejubelt. Durch den Ausfall hat das Gerät diesen offenbar überschrieben? Wenigstens ist nicht der ganze Track weg, ab Rüdersforf setzt er wieder ein. Bis dahin müssen wir darauf vertrauen, das Tonis Gerät nicht schlappmacht.

Wieder im Wald stehen wir vor einem Sandhaufen und dem Rätsel, wo es weiter geht. Es gibt zwar zwei Wege, aber unser GPS-track will woanders lang. Wegmarkierungen hat es selbstverständlich nirgends. Wir probieren auf gut Glück einen der Wege und müssen bald Offtrail weiter. Ich liege etwas weiter hinten, weil das GPS mal wieder ausgegangen ist, als vorne ein Schrei ertönt: Kettenriss! Glücklicherweise keine unserer Ketten, sondern die eines Panzers oder ähnlich schweren Geräts, die hier offenbar schon länger im Wald rumliegt. Die ganzen Sandhaufen und -hügel um uns rum sind wohl auch keine natürlichen Erhebungen, sondern noch Überreste von Stellungen und Schützengräben aus dem 2. Weltkrieg.

Schließlich durchbrechen wir eine Pflanzung von Jungkiefern und stehen wieder auf einem Weg. Eine Weggabelung weiter haben wir sogar wieder Wegweiser der Route 66. Sunday nutzt das an der Kreuzung stehende Gasthaus, um dessen Klos zu nutzen (Du solltest doch Werbung machen, hier wäre jetzt die Gelegenheit;)) und ich spiele an den Einstellungen der Karte im GPS rum. Da sehe ich auch den Grund für den Teilverlust meines Tracks: in den Karteneinstellungen kann man die maximale Anzahl der von der Aufzeichnung dargestellten Wegpunkte eingeben. Das steht auf 3000, also 2000 zu wenig. Ich erhöhe den Wert auf 5000 und siehe da: Der Track ist wieder da. :)

Jetzt nur noch ein kurzes Stück und wir sind in Christinendorf (dazwischen lag noch ein namenloser See - Nr. 11). Am Ortsausgang stehen wie angekündigt checkb und Axl mit dem aufgebauten Buffet. Als Überraschung wartet auch noch reini auf uns. Jetzt gibt es erst mal Essen, die Flaschen werden aufgefüllt und aufmunternde Worte ("das schafft ihr nie") gesprochen. Antje kam mit dem Sand nicht so klar und macht eine kurze Pause. Mit reichlich Verzögerung geht es weiter, aber wir liegen ja gut in der Zeit. Schnitt von über 19 km/h, brutto immerhin über 17. :).
 
Hallo in die Runde,

durch meine lange Abstinenz hier, habe ich das spannendste, beeindruckendste und wohl bewunderungswürdigste Ereignis leider verpasst. Beim Lesen dieses Threads mit den vielen emotionalen Beiträgen und dem perfekten Liveticker habe ich richtig Gänsehaut bekommen und mein Blutdruck stieg ständig. Was für ein Event !!!
An dieser Stelle auch von mir einen Riesen-Respekt an alle, die sich an diese unvorstellbare Aufgabe herangewagt haben, an das Begleitteam, das wirklich keine Mühe, Kosten und Freizeiteinsatz gescheut hat, um den Beteiligten jede nötige Unterstützung zukommen zu lassen und natürlich an unsere beiden heldenhaften Finalisten. Alle Achtung für diese Leistung !!! Trotz der Schmerzen und momentanen Schädigung eures Körpers habt ihr moralisch einen Riesen-Gewinn gemacht und euer Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gesteigert. Dann wünsche ich euch eine schnelle Regeneration und viel Power und Spaß bei euren nächsten Touren. Es wird mir eine große Ehre sein, demnächst vielleicht mal wieder mit euch radeln zu dürfen.

Viele liebe Grüße von sprotte.
 
ich habe länger nicht hier rein geschaut und diesen livebericht garnicht verfolgt. was soll man schon dazu sagen, sprachlos bin ich. einen riesengroßen respekt an die 2 die es geschafft haben, die anderen teilnehmer naqtürluch auch und danke an axl und das checkerbunny für die coole berichterstattung. ich hätte das sicher nicht durchgestanden. verrückt und saugeil!!

rb
 
24/66/400 (oder auch 29/66/430): der Bericht, Teil 3

OK, wo waren wir stehengeblieben? Christinendorf. Es folgen endlose sandige Feldwege, dazwischen endlose sandige Waldwege. Schumkesee (12), Krummer See (13), Faules Luch (14), Großer Wünsdorfer See (15), Sandwüste mit Kiefernbewuchs, Wölfe verfolgen uns. Ach nee, sind Huskys, und hinter Gittern. Coredump wurde dann wohl auch nicht von den Wölfen gerissen, nur die Kette seines Sorglos-Rohloff-Bikes war abgesprungen.

Zwischendurch fängt uns ein durchgedrehter Motorradfahrer ab. Schotti: "Jetzt haltet doch mal an, ich fahr schon seit ner halben Stunde hinter Euch her". Dann wieder Sanddünen mit Kiefernpopulation. Wolziger See (16), Kleiner und Großer Zeschsee (17-18), Teupitzsee (19), von hier einen Schlenker zum Briesensee (20), Tornower See (21) und Tütschensee (22), ein weiterer wilder Haken am Nicolassee (bei den Seenamen waren die Preußen auch nicht gerade einfallsreich...) vorbei. Kurz vor Halbe endet der Weg mal wieder im Nirgendwo. Dahinter sieht man das fertig entwickelte und wahrscheinlich nie ein Unternehmen anziehende Gewerbegebiet. Vorher geht es aber erst durch Dickicht, dann durch einen Entwässerungsgraben und noch ein Stück über ein Feld. Auf festem Asphalt angekommen fühlt sich der Weg immer noch schwammig an. Mein Hinterrad verliert wohl Luft - dabei hatte ich gerade noch Latexmilch in den UST-Reifen gefüllt.

In Halbe den Waldsee (23) und Heidesee (24) mitgenommen. Hinter Märkisch Buchholz geht es über Asphalt am Dahme-Umflutkanal lang, da warten chckb, axl und reini mit dem Mittagessen. :)

Die Pause nutze ich, um in den hinteren UST-Reifen einen Schlauch einzuziehen und die Batterien im GPS, dass jetzt regelmäßig ausgeht, zu wechseln. Außerdem wechseln Antje und Sunday den Platz. Fußballergebnisse werden zur Kenntnis genommen und kommentiert, schließlich geht es weiter. Der Track will rechts in den Wald, die Wegmarkierung geradeaus weiter. Nach den bisherigen Erfahrungen und auf Anraten von checkb ("ich kenn die Strecke") folgen wir nicht dem Track und landen irgendwo im Sumpf an der Einmündung des Umflutkanals in den Köthener See (25). Wir irren noch ein bisschen herum bis ein Blick auf die Karte zeigt, dass man wohl andersrum um den See muss - der Track wäre diesmal die bessere Wahl gewesen. Außerdem macht mein Reifen komische Geräusche: Das Vorderrad ist Platt. Also auch hier einen Schlauch in den UST-Mantel gezogen. Schläuche sind dann auch alle, bei der nächsten Panne ist Flicken angesagt.

Weiter geht's durch tiefer werdenden Sand, coredump's Räder drehen mit den profilarmen Reifen schon durch (wenn nicht gerade mal wieder die Kette abspringt), im Zickzackkurs um Schiebingsee (26), Wehrigsee (27) Triftsee (28), Mittelsee (29), Schwanensee (30) und Pichersee (31), weiterer kleiner Verfahrer inklusive. In Köthen endlich angekommen ruft chckb durch, wo wir blieben. Er wartet schon am Neuendorfer See (32) auf uns.

Zunächst aber weiter, diesmal wieder verstärkt durch zugewachsene Wiesen. Das GPS geht jetzt trotz neuer Akkus ständig aus. Ich entsinne mich der Garmin-MacGyver-Kombi und stopfe etwas Pappe zwischen Akkus und Gehäusedeckel. Jetzt geht's wieder.

Dann bauen wir die Lampen an und checkb besteigt seinen Baron und übernimmt die Führung. Die Gegend wird jetzt wieder schöner, der Modder-Untergrund wird all-mählich wieder fester und fahrbarer, wir können wieder etwas Geschwindigkeit machen. checkb plant offenbar, zum Abendessen wieder zu Hause zu sein und zieht das Tempo an, um alle zum Aufgeben zu bewegen. Abgesehen von ein paar Flüchen tut ihm keiner den Gefallen, es fliegen vorbei: Godnausee (33), Tiefer See (34), Grubensee (35), Melangesee (36), Springsee (37), gr. und kl. Grubigsee (38-39), und Scharmützelsee (40). Ich denke an das, was ich noch vorhabe und folge dem Tempo in den Anstiegen nicht mehr so - ist dann doch zu anstrengend. Checkb rät mir zum Aufgeben. :mittelfinger:

In Wendisch-Rietz, wo die nächste Pause geplant war, ist Axl noch gar nicht da. Also geht das Gehetze weiter, Dolgensee (41), kl. Kolpiner See (42), in Kolpin dann endlich Abendbrot und umziehen - es ist schon ganz schön kalt geworden. Anto und Sunday fahren von hier nach Erkner zu S-Bahn. Ich bin erstaunlicherweise immer noch recht frisch, auch die anderen fühlen sich noch gut. Basti ist jetzt schon fast 200km mit Starrgabel durchs Gelände - Respekt.

Mete und vor allem Toni sind sowieso (abgesehen vom chekb-Intermezzo) immer am Tempo machen. Weiter also gr. Kolpiner See (43), Bad Saarow, Petersdorfer See (44), Rauener Berge einmal rüber (schöne Abfahrt!), in Fürstenwalde folgen wir brav dem Track und machen einen Umweg über den Bahnhof, bevor es weiter an der Spree lang geht.

In Hangelsberg dann wieder in den Wald richtung Löcknitztrail. Ab Fürstenwalde ist metes Revier, er führt uns ohne GPS und son Schnickschnack sehr flott die Trails lang. Froschbrücke, Wupatzsee (45), Löcknitzidyll, Flakensee (46). An der Woltersdorfer Schleuse dann große Party - gilt aber wohl nicht uns, chekcb und axl stehen erst ein Stückchen weiter. Hier gibt's noch mal nen Mitternachtssnack und ein paar Überraschungsgäste. Coredump (Knie) und basti (Freundin+Matratze) sind jetzt raus. Dafür ist Sunday wieder dabei und er und factory begleiten uns das nächste Stück. ckeckb ist jetzt auch wieder auf dem Rad mit dabei: Kalksee (47), Stienitzsee gr. und kl. (48, 49).

In Strausberg muss Toni in die Bahn steigen. Sehr schade, er hat bisher ständig Führung gemacht und ich bin mir sicher, wären die familiären Verpflichtungen nicht gewesen, wären wir zu dritt in Potsdam angekommen. Mittlerweile ist es verdammt kalt. Außerdem hat metes Gabel Luftverlust - während des Aufpumpens wird mir immer kälter. Frierend geht es dann endlich weiter: Herrensee (50), Straussee (51), Bötzsee (52) und Fängersee (53). Dann weiter Richtung Gamengrund, jetzt wird auch die Strecke wieder schön: Kesselsee (54), Gamensee I (55 - irgendwie gibt's den auf meiner Karte doppelt?), Mittelsee (56), langer See (57), diverse namenlose Seen (zähle ich mal nicht, sonst wird's der 166-Seen-Weg) und Gamensee II (58). Als wir den Gamengrund verlassen, geht schon die Sonne auf. Es läuft immer noch recht gut, auch wenn ich jetzt langsam müde werde und mete schon wieder seine Gabel aufpumpen muss. Ab hier ist auch checkb nicht mehr dabei und mete und ich sind jetzt nur noch zu zweit unterwegs.
 
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Lieber Grege, das geht so nicht!!! ;) Bis jetzt warst du gerade mal müde... NUR müde! Kannst du bitte (nur für mich!) etwas mehr auf den zustand deines Körpers, die physischen und psychischen Schmerzen eingehen? Danke! ;)

Schöner Bericht!
 
Lieber Grege, das geht so nicht!!! ;) Bis jetzt warst du gerade mal müde... NUR müde! Kannst du bitte (nur für mich!) etwas mehr auf den zustand deines Körpers, die physischen und psychischen Schmerzen eingehen? Danke! ;)

Schöner Bericht!

Jaja, kommt noch. Ich muss doch auf den Spannungsbogen achten.:D

Außerdem habe ich auch gefroren...
 
24/66/400 (oder auch 29/66/430): der Bericht, Teil 4

Bei der Ausfahrt aus dem Gamengrund sagte ich noch, ich könne mir jetzt langsam vorstellen, was mir demnächst alles weh tun wird. Tatsächlich lief es bislang ganz locker. Sicher war es anstrengend, sich durch den Sand zu quälen, aber auch nicht mehr als bei anderen Touren auch. Der Nacken war etwas steif, die Beine taten etwas weh, der Magen rebellierte gegen die ungewohnte Nahrungsaufnahme in Form von Sodbrennen. Aber dass wir mittlerweile über 250 Geländekilometer hinter uns hatten, zeigte sich nicht wirklich – noch nicht.

Die aufgehende Sonne verschwand schnellstens wieder hinter einen grauen Wolkendecke und im Morgengrauen ging es über endlose Feld- und Waldwege weiter. In Trampe schlug der Weg mal wieder einen sinnlosen Haken, das Sodbrennen wurde stärker, aber bald durch Krämpfe im Unterleib abgelöst. Egal, nur noch 150 km oder so, das wird schon.

In Melchow steht der Verpflegungswagen, Axl und chekb schlafen den Schlaf der Gerechten. Glücklicherweise wird Axl wach und versorgt mete mit der Dämpferpumpe. Aufgrund des Sodbrennens verzichte ich auf Nahrungsaufnahme und beschränke mich auf Wasser. Kaum haben wir Melchow verlassen, fängt es an zu nieseln. Zurück und Regenklamotten anziehen? Nein, weiter, ist ja nicht so dolle. Wird es erst später.:rolleyes:

Hellsee (59), in Lanke ruft schotti an, als wir mit checkb und axl gerade den nächsten Treffpunkt ausmachen – mangels Internet hatte checkb länger nicht mehr den Livebericht fortgeführt... Die beiden stehen jetzt in kürzeren Abständen an der Strecke, man weiß ja nie. Regensachen: Brauchen wir nicht, wir sind eh nass. Wenn man länger hält, wird einem nur noch kälter. Weiter: Obersee (60), Liepnitzsee (61), Wandlitzsee (62). Wo ist eigentlich mete? Ich fahre zurück: Am Bahnhof hatte ich axl und chekcb übersehen, mete steht bei ihnen. Ich dachte schon...

Stolzenhagener See (63). Das Sodbrennen ist nicht mehr so schlimm, die Darmkrämpfe sind viel schlimmer. Das leichte Stechen im linken Knie kann man ignorieren. Richtung Wernsickendorf: Freies Feld und Gegenwind. Wegmarkierungen hat es seit Wandlitz auch keine mehr. Nasser Zuckersand fährt sich übrigens genauso beschi**en wie trockener. Bleibt nur besser in der Kette hängen. Das mittlere Kettenblatt kann ich seit längerem wieder benutzen. Die Kette ist wohl schon genug gelängt...

Jetzt geht’s durchs Briesetal. Am Anfang langweilig und sandig, später recht hübsch und schlammig. Ich kämpfe mit leichtem Brechreiz. Kurz vor Birkenwerder geht’s über lange kurvige Holzstege ohne Geländer. Bei Regen genau das richtige – vergesse ich zumindest meine Bauchschmerzen.

In Birkenwerder werden wir erst mal wieder in eine Sackgasse geführt. Nur der Hofhund begrüßt uns. Also zurück und anders durch den Ortskern (Boddensee – 64). Bevor es wieder in den Wald geht, haben Axl und checkb den Frühstückstisch aufgebaut.:) Wir setzen uns das erste mal auf dieser Tour hin – ob das gut geht? Der Regen wird stärker. Gestärkt mit Kaffee, einem Brot und einer Banane geht es wieder los. Nasse Schlammtrails, nasse Wiesen ohne Wegmarkierung, dann geht’s am Oder-Havel Kanal lang – mit diversen Haken, um Autobahn, Gewerbeansiedlungen und ähnlich unnützes Zeugs zu umfahren.

Durch Henningsdorf, dann über den Radweg Richtung Schönwalde. Hier fahren axl und chekb ein Stück hinter uns her. Kurz vor Schönwalde müssen wir aber die Straße wieder verlassen und einen Bogen durch sumpfigen Wald schlagen. Dann geht’s auf dem Deich den Havelkanal lang – mit Gegenwind. Langsam wird der Hintern wund. Dafür sind die Darmkrämpfe abgeklungen. Auf der Hälfte des Damms gabelt sich der Weg. Der Track geht jetzt weiter rechts parallel übers freie Feld. Wir entscheiden uns, auf dem Damm zu bleiben – die falsche Entscheidung, der Weg wurde wohl schon länger nicht mehr benutzt, und die Vegetation hat ihn sich zurück erobert. Egal, zurück fahren wir auch nicht mehr.

Dann durch Alt-Brieselang. Die wenigen asphaltierten Straßen nutze ich, um mal kurz rollen zu lassen und den Hintern zu entlasten. Hier spielt auch die Szene, bei der mete seine Handschuhe auswringt – es hat sich wohl eingeregnet.

Hinter Briesetal geht’s über den Kanal und dahinter endet der Track auf einer Baustelle. Wo soll’s hier weitergehen? auf der anderen Seite ist nur die Autobahn, die Straße führt weiter gen Westen, da wollen wir nicht hin. Im Dickicht am Ende der Baustelle entdeckt mete einen Durchlass: Ein Trampelpfad, das muss unser Wanderweg sein. Wir schrecken einen Angler auf und fahren weiter am Kanal, Zeestow, Wustermark, der Weg ist hier zur Abwechslung mal mit Rindenmulch bedeckt. Keine Möglichkeit, den schmerzenden Beinen mal Ruhe zu gönnen. Wenigstens aus dem Sattel, der Hintern tut auch weh. Das Tempo wird immer langsamer. Ich stelle mir vor, wie ich nachher verdreckt, stinkend und nass in die Bahn nach Hause steigen werden. :)

Hinter Karpzow ein Lichtblick: Der Weg ist geschottert und frisch planiert. Leider biegt der Wanderweg hier gleich wieder links ab ins Feuchtgebiet. Bahnhof Satzkorn stehen noch mal axl und checkb, kurze Pause dann weiter. Axl ist immer noch munter und erklärt uns, was noch alles auf uns wartet. Nun gut, jetzt kann es eigentlich nicht mehr weit sein, auch wenn alles wehtut.

Hinter Marquart (Schlänitzsee, 65) wartet der Sacrow-Paretzer Kanal auf uns – bzw. der Wege an seinem südlichen Ufer entlang. Der Kanal soll ja im Zuge der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit für Großschiffe ausgebaut werden – auch wenn der Güterverkehr per Schiff rückläufig ist. Offenbar nicht ausgebaut ist der Weg am Ufer. In der Siedlung Schlänitzsee noch ein veritabler Trampelpfad, wird das Gestrüpp immer dichter, Brennnesseln und anderes Kraut verfängt sich in Ritzeln und Kette, wir kommen nur noch mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts. Bald müssen wir absteigen, ich benutze das Rad als Machetenersatz. Geht nicht besonders gut.

Irgendwann ist der Weg komplett mit Brombeerranken zugewachsen. Wir müssen auf dem Boden unter den Ranken durchkriechen, das Fahrrad vor sich herschiebend. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt alles hinzuschmeißen, ich habe echt keinen Bock mehr auf diesen sch*** 66-Seen-Krampf. Wo ist die nächste S-Bahn? Na gut, ist wohl Potsdam, dann also weiter. In Gedanke sehe ich mich ob der ganzen Dornen um mich rum schon die Schläuche in den UST-Reifen flicken. Insgesamt brauchen wir für die 3 km beinahe eine 3/4 Stunde.

Endlich ein Lichtblick: Angler am Ufer. Die sind bestimmt nicht auf dem Weg gekommen, den wir genommen haben, also muss der weitere Pfad jetzt wieder passierbar sein. In der Tat: Wir können die Brombeerranken aus der Schaltung fummeln und wieder aufsteigen. Ab Nedlitz geht es nur noch über breite halbwegs befestigte Wege, ein Stück über die B 2 und wir sind in Potsdam. Hier lauern noch Jungfernsee (66), Heiliger See (67) und Bornstädter See (68). An der Langen Brücke ist Baustelle. Um die Verkehrsführung für Radfahrer hier zu verstehen braucht man wohl ein Ingenieurs-Diplom, ich blicke nicht mehr durch. Ich will nur noch endlich endlich ankommen. Endlich sind wir auch über die Lange Brücke, diverse Ampelstopps später haben wir auch die Straße überquert und biegen auf die Zielgerade ein. Tatsächlich stehen alle schon am Mammut bereit und jubeln.:) Ich bin total fertig.

Das Projekt 29/68/430 ist beendet. Wieso eigentlich 68??? :confused: Das überlasse ich jetzt mal anderen, rauszukriegen, welche zwei Seen zu viel waren.

Ich hatte doch große Zweifel, ob das tatsächlich machbar ist. Um so mehr freue ich mich, dass mete und ich es geschafft haben. Das war definitiv das härteste und anstrengendste, was ich je gemacht habe. Fichkona, Ötztalmarathon, Salzkammerguttrophy – alles Kindergarten dagegen. Ob ich mir sowas noch mal antue, weiß ich noch nicht. :rolleyes:
 
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