Meinung: Mal wieder Stress im Wald? Sag NEIN zum Full-Face Helm!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wer also mit FF-Helm fährt sollte sich dessen bewusst sein und noch langsamer an Wanderern vorbei fahren als er es ohne FF-Helm machen würde.

So ist es. Aber es gibt ja noch mehr deutliche Kommunikationsmittel als Mimik. Wenn ich durch meine Körpersprache (frühzeitiges deutliches Aufrichten und Verlangsamen der Fahrt, Bremsbereitschaft signalisieren, frühzeitig akkustisch Kontakt suchen) dem Waderer signalisiere, dass von mir keine Gefahr ausgeht, da ich die Situation erkannt habe, wird es kaum bis gar keine Reibungspunkte geben.

Wenn ich natürlich einfach nur n bissel langsamer werde, aber sonst nichts an meiner Fahrposition ändere, fällt es dem Wanderer natürlich deutlich schwerer die Situation einzuschätzen.

Da stimme ich dir uneingeschränkt zu, dass man sich als FF Träger dies bewusst machen muss.
 
Es gibt wohl wenige Sportarten, bei der sich deren Nutzer freiwillig immer unterordnen und hinten anstellen.
Wir sind die gleichen Bürger wie alle anderen, die den Wald benutzen. Wir verwenden nur die eigenen Muskelkraft (bisher) und deshalb gilt die Rücksichtnahme für beide Seiten gleichermaßen.
Der Sport ist auch kein junger Sport mehr, denn ich und viele hier betreiben ihn schon seit den achtziger Jahren.

Ich fahre zwar keinen Integralhelm, aber dennoch darf doch wohl jeder selbst entscheiden, was er beim Biken auf seinen Kopf setzt. Ob im Winter das Halstuch bis vor dem Mund zusammen mit der dunklen Sonnenbrille mehr Sicht auf das Gesicht freigibt, bezweifle ich.

Übrigens, wer im Angesicht eines fahrenden, behelmten Radfahrer Aggressionen empfindet, der sollte zunächst bei sich selber schauen; ggf. mit fachlicher Unterstützung.
Rücksicht und Toleranz sind auch meine Lebensbasis, aber nicht ein unterwürfiges Verhalten.
Von einer Fußgängergruppe im Wald darf ich auch als Biker erwarten, dass sie nicht zu dritt oder viert nebeneinander den Weg versperrend auf mich zugehen, und mich blöd anschauen, mir aber vorsätzlich keinen Platz machen, was ich übrigens nicht akzeptiere.

Übrigens bin ich auch sehr oft zu Fuß mit kleinem Kind und auch als echter Mehrtageswanderer mit großem Rucksack im Wald unterwegs. Und ich übernachte auch gerne im Wald.
Mit großem Rucksack und Wandersachen werde ich auch sehr oft von den Waldparkplatzumgehern misstrauisch beäugt. Vermutlich denken die ich sei als Wehrsportkämpfer unterwegs. Man kann es den Intoleranten halt nie recht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Merkt man übrigens auch auf der Straße. Nur da ist die Situation umgekehrt. Aber die Autolenker fühlen sich komischerweise auch bedroht durch Radfahrer. Kann mir mal jemand erklären was für eine Art von Bedrohung das ist? Oder waren die vorher zu Fuß im Wald?
 
Das mit dem Helm und der Wahrnehmung stimmt absolut.
Aber die Schilder im Wald, die Radfahrer und Wanderer auf ein rücksichtvolles Miteinander aufmerksam machen sollen, sind aber denke ich mal den rasenden Radlern verschuldet. Man kann es schön reden wie man will, aber es ist keine Minderheit, die an Wanderern vorbeirast, ohne das Tempo zu drosseln. Und das betrifft nicht nur die FF-Fraktion unter den Bikern.

Im Grunde ist die Situation im Straßenverkehr identisch. Autofahrer verhalten sich sehr ähnlich: oft dichtes, schnelles vorbeifahren, mal kurz auf dem Radweg parken, noch schnell vorm Radfahrer/Fußgänger abbiegen. Die Autofahrer selber empfinden ihr Verhalten aber nicht als bedrohlich. Genauso verhält es sich bei den Radlern gegenüber den Wanderern.

Solange man es aber nur aus der eigenen Perspektive betrachtet, wird man die andere Seite nie verstehen.
 
Ich glaube weder deine noch meine Verallgemeinerung zu dem Thema (legal oder illegal) sind hilfreich oder richtig - es hängt nun mal stark davon ab in welcher Region man mit seinem Bike unterwegs ist - bei mir in der Gegend gibt es keinen einzigen legalen Singletrail (Bikepark mal ausgenommen). Es mag durchaus sein, dass es in anderen Regionen anders aussieht aber mein Kommentar bezog sich auf meine eigenen Erfahrungen.
 
Das schlechteste Argument hier ist ja wohl, dass man keinen FF tragen soll um freundlicher und weniger aggressiv zu wirken.
Wenn ich jemanden auf der Straße begene und dieser jemand dem Klischee nach agressiv/unfreundlich aussieht, fordere ich ihn doch auch nicht dazu auf sein Aussehen zu ändern, weil mir dieses nicht passt. Zwischen unfreundlich/aggressiv AUSSEHEN und unfreundlich/aggressiv SEIN liegen immernoch Welten.
 
Das schlechteste Argument hier ist ja wohl, dass man keinen FF tragen soll um freundlicher und weniger aggressiv zu wirken.
Wenn ich jemanden auf der Straße begene und dieser jemand dem Klischee nach agressiv/unfreundlich aussieht, fordere ich ihn doch auch nicht dazu auf sein Aussehen zu ändern, weil mir dieses nicht passt. Zwischen unfreundlich/aggressiv AUSSEHEN und unfreundlich/aggressiv SEIN liegen immernoch Welten.

Den Unterschied zwischen "Fullface aufsetzen" und "Gesicht aufsetzen" kennst du aber?
 
Danke liebes IBC für diesen genialen Artikel zum Sonntag Mittag. Ich persönlich kann dem Geschreibsel nur beipflichten, es stimmt schon, dass so einige Ahnungslose unterwegs sind, die den Wanderweg zur Rennstrecke erklären.

Mir persönlich ist es ja im Winter immer schon fast etwas unangenehm, wenn ich vermummt, mit Halbschale und Tuch vorm Gesicht nem Wanderer begegne. Da stellt man sich gerne vor, was derjenige grade im Kopf hat...(Ba Ba Banküberfall?):lol:

Der Sicherheitsaspekt ist wieder ein anderes Thema, klar kann mit Halbschale mehr passieren, als mit Fullface, und klar, gerade wenns um die Sicherheit geht sollte man nicht leichtsinnig sein. Aber mal ehrlich, so wie sich manche Leute hier aufregen sollte man meinen, dass für die in anderen Lebensbereichen ein Fullface ebenfalls ganz angebracht wäre... :spinner:

Alles in allem ein gelungenes Wort zum Sonntag, und nun heists nur noch dasitzen und zugucken beim gegenseitigen verbalen Schädel-einschlagen :) Natürlich mit Fullface, sicher ist sicher;)
 
Also auch in bin ein sehr starker Verfechter der Freundlichkeit unter den Waldnutzern. Ich habe in den letzten Jahren keine Situation erlebt in denen irgendwie Spannung aufkam. Und das trotz FullFace-Helm!
Ein freundliches "Hallo" und "Dürfte ich bitte vorbei" und "Schönes Wochenende noch" sind viel wichtiger als die Helmform!

Mir hat der Fullface-Helm schon mehrfach auf unseren Wanderwegen im Pfälzer Wald das leben gerettet! Das Risiko eines Sturzes ist immer da, da hilft auch Tempo raus und Fahrtechnik hoch nichts.
 
Das schlechteste Argument hier ist ja wohl, dass man keinen FF tragen soll um freundlicher und weniger aggressiv zu wirken.
Wenn ich jemanden auf der Straße begene und dieser jemand dem Klischee nach agressiv/unfreundlich aussieht, fordere ich ihn doch auch nicht dazu auf sein Aussehen zu ändern, weil mir dieses nicht passt. Zwischen unfreundlich/aggressiv AUSSEHEN und unfreundlich/aggressiv SEIN liegen immernoch Welten.

Ist aber so, die Menschen haben sich schon immer Maskiert um auf andere Macht auszuüben. Und das in vielen Kulturen. In dem Moment in dem man seine Mimik verdeckt ist man seinem gegenüber im Vorteil. Kriegsbemalungen, Zeremonienmasken, Helme, Kopfschmuck und heute Sonnebrille+ Mütze zielen alle darauf ab den Gegenüber zu beeindrucken.
 
Also ich finde den Artikel sehr gut und freue mich, dass es noch mehr Leute gibt, die das auch so sehen. Ich verlange auch von keinem der anscheinend noch recht jungen Bikern, dass Sie diesen Gedanken ohne weiteres folgen können oder wollen können. Dieser Rebelismus sei der Jugend gegönnt. Aber von den hier publizierenden "Journalisten" wünschte ich mir hier öfters eine etwas differenziertere Betrachtungsweise. Bei dem Artikel über den Lanser Kopf bei Innsbruck blieb z.B. nur zu hoffen, das keiner außerhalb der Bikeszene diese Bilder sieht. Bei allen anderen muss dies doch sofortige Abwehrmassnahmen hervorrufen oder glaubt jemand, dass irgendjemand so einen FullFace Helm bewehrten Biker in einem halben Meter Höhe an einem vorbeifliegen haben will?
 
Wenn ich aus dem Trail komme und über einen Wanderweg zum nächsten Einstieg gelangen will, nehme ich den Helm entweder komplett ab und hänge ihn an den Lenker oder ich schiebe ihn nach oben. So kann jeder sehen wer unter dem Helm steckt. So kann ich im Schritttempo fahren oder auch schieben. Klar sehen Wanderer hinter verspiegelter Goggle und FF nicht wer dahinter steckt und was er gerade macht.
Das könnte schon zu schlechten Eindrücken führen. Für mich ist der FF Helm aber in der Situation, weil ich ein technisch schwieriges Trail fahren möchte enorm wichtig.
 
Ich möchte mich nicht auf meine Vorredner beziehen und alle auffordern nackt zu fahren. Mit Kleidung wär wärmer. Sicherlich. Aber ist auch Quatsch.
 
Das hier ist auf jeden Fall eine tolle Sonntag-Nachmittags Unterhaltung - bei uns hat es derzeit 0°C und wechselt alle paar Minuten zwischen Regen, Schneeregen und Schneefall also kein optimales Bike-Wetter, da ist mir so ein unterhaltsamer Thread eine willkommene Abwechslung :bier:
 
Also ich finde den Artikel sehr gut und freue mich, dass es noch mehr Leute gibt, die das auch so sehen. Ich verlange auch von keinem der anscheinend noch recht jungen Bikern, dass Sie diesen Gedanken ohne weiteres folgen können oder wollen können...

Na dann meldet sich hier mal ein "recht junger Biker" (ich hoffe ich darf mit 21 noch in die Kategorie).
Du hast Recht Jackob, ich kann dieser Betrachtungsweise ganz und gar nicht folgen. Mein Fullface+Goggle haben mir schon mehrmals den Kiefer/Rest vom Gesicht vor Schaden bewahrt, aber nicht beim sinnlosen "Rumheizen" wie viele hier vermuten, sondern eben an technischen Stellen oder da wo wegen Nässe halt einfach das Vorderrad mal nicht macht, was es soll.
Wer jetzt behauptet ich müsste deswegen ein Fahrtraining machen, dann würde sowas nicht passieren oder so einen Schmarren, der hat offensichtlich irgendwie den Reiz der meisten Sportarten nicht verstanden: sich nämlich an seine eigenen Grenzen ran zu tasten. Und dabei passieren eben manchmal Dinge, bei denen ich meinen Kopf gerne gut geschützt weiß. Wenn er kaputt ist studiert es sich so schlecht...
Ich kenne auch die andere Seite sehr gut, da ich regelmäßig als Jugendleiter der Alpenvereins bei uns im Pfälzer Wald zu Fuß mit unserer Kindergruppe unterwegs bin.
Und auch wir hatten schon einige Male Probleme mit Bikern, allerdings war es da egal was die auf dem Kopf getragen haben, das Problem war einfach das nicht-vorausschauend-fahren und die mir-gehört-eh-der-Weg-Einstellung.
Ich hatte in den letzten 8 Jahren, seit ich mit dem biken angefangen habe, keine einzige negative Begegnung wegen meinem Integralhelm; im Gegenteil haben mich öfter auf den Hütten mal Leute angesprochen, was es genau mit dem Helm und den Knieschützern auf sich hat, was oft zu sehr netten Gesprächen führt.
Wenn man dann beim abfahren eben die ganz normalen Verhaltensregeln befolgt und frühzeitig auf Schritttempo bremst bzw. eben bei größeren Gruppen auch mal anhält, die Goggle absetzt und nett grüßt, bekommt man da sehr viel positives Feedback.

Deswegen an den Autor des Artikels: Tut mir Leid, aber das ist einfach Schwachsinn.
Es kommt nämlich nicht darauf an was AUF dem Kopf ist, sondern was IM Kopf ist und wie man sich entsprechend verhält.
 
Und schon wieder wird für irgendetwas "gekämpft" nur weil sich irgendwelche Menschen "gefährdet fühlen", ohne es zu sein!
Da "fühlt" sich natürlich irgendjemand aufgefordert irgendetwas "dagegen" tun zu "müssen", ganz egal wie hoch der Sinngehlat ist....
 
Es gibt einfach zwei Denkweisen:

Sozial-gemeinschaftlich: kein Fullface, denn mir ist es wichtig, wie auch andere sich im Wald fühlen
egoistisch-narzistisch: Fullface, denn mir steht meine (gefühlte) Sicherheit dermaßen an oberster Stelle, dass mir das Empfinden der Mitbenutzer egal ist.

Fullface und Schoner sind bei normalen, mittelgebrigsartigen Wanderwegen, die auch von älteren Mitbürgern benutzt werden (können), völlig übertrieben.

Auf Alpensteigen mag das anders aussehen, aber um die geht es hier nicht.

FF ist mal garnicht Tourentauglich, aber ob ich Schoner anziehe oder nicht sollte jeder für sich selber entscheiden.
Beim Inlineskaten braucht man sie ja eigentlich auch nicht, seltsam das die Schoner von vielen getragen werden.

Alleine schon damit ich keine Pins im Schienbein hab fahr ich mit Schonern.
 
Eigentlich wie ich ja nur trollen, aber dies stimmt:


...

Und auch wir hatten schon einige Male Probleme mit Bikern, allerdings war es da egal was die auf dem Kopf getragen haben, das Problem war einfach das nicht-vorausschauend-fahren und die mir-gehört-eh-der-Weg-Einstellung.
...

Insgesamt möchte ich auch gar nicht alle nackt sehen. Aber manche schon... Die dann auch gerne langsam und freundlich grüssend.
 
Schade das viele den Kern des Ausgangs post nicht verstehen! Niemand will irgendjemand etwa verbieten! Fakt ist das wir Biker uns zu 90% auf Wanderwegen bewegen und das ist nunmal verboten und wir werden da nur geduldet! Mir ist lieber das wird geduldet werden als das es zu totalen verboten kommt! Erstmal sollten viele auch mal nachdenken ob sie das gelesene auch verstehen....
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten