Mit Bike im Zug im Winter ins Warme

Registriert
7. Oktober 2018
Reaktionspunkte
135
Ort
Jena
Moin moin,

die kalte, dunkle Jahreszeit steht vor der Tür und ich würde gerne mit dem MTB in's Warme, z.B. Adriaküste in Italien, Südfrankreich oder Kroatien und zwar mit der Bahn. Leider habe ich noch keine gute Übersicht zu im Winter bedienten Strecken, bei denen zudem Fahrradtransport möglich ist gefunden.

Meine Randbedingungen wären:
  • Fahrtzeit von Mitteldeutschland (z.B. Frankfurt) <14 Stunden oder
  • Nachtzug gerne bis zu 20h Fahrtzeit.
  • Offizielle Möglichkeit für Fahrradtransport.
  • Kein Umstieg in Paris o.ä. gruseligen Konstellationen.
  • Ein paar Hügel zum Mountainbiken am Zielort.
  • Temperaturen jenseits der Frostgrenze im Januar / Februar.
Hat jemand vielleicht Erfahrungen oder Empfehlungen was entsprechende Verbindungen betrifft? Oder habt ihr Tipps für gute Seiten, um Verbindungen mit Fahrradmitnahme zu finden? Klar ÖBB, DB etc. kenne ich aber ich weiß ja noch gar nicht wo ich hin möchte und die Suchoption "Von Deutschland in's Warme" habe ich bisher nicht finden können :D . Ein Netzplan für EU mit Fahrradverbindungen wäre beispielsweise ideal.

Danke euch schonmal!
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Mit Bike im Zug im Winter ins Warme
Hilfreichster Beitrag geschrieben von isartrails

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Ich gestehe, ich bin kein Freund der Bahn (bisher immer schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ichs denn mal konkret versucht habe - ohne Fahrrad. Und weil die Bahngesellschaften - anders als die Fluggesellschaften - immer noch nicht wirklich international denken gelernt haben). Aber ich hab gerade bißchen Zeit und Langeweile und dachte, ich schau mal was ich so online finde.
Und hab dann bei https://www.raileurope.com/ mal nach Tickets für ein südliche Destinationen gesucht (Barcelona und Cosanza)
Ergebnis ziemlich frustrierend.
Mehrfach umsteigen, irre lange Reisezeiten, nicht überall komplette Strecke buchbar, Infos zu Fahrradmitnahme keine (kommt vielleicht, wenn man dann konkret bucht, keine Ahnung).
Hat mir schon gereicht, um nicht weiter zu suchen (Bin aber auch nicht unbedingt der Geduldigste).
Ich würde sagen, da mußt Du schon extrem leidensfähig oder überzeugter Klimaschützer sein, um das zu wollen. Ich würde den Flieger nehmen.
Aber ich les hier mal weiter mit.
Bin wirklich gespannt, ob andere Dir mit besseren Erfahrungen werden helfen können.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von isartrails

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Ich bin in den Sommerurlauben öfter mit dem Zug in die Alpen gefahren. Für die Adria ist vermutlich München-Brenner der schnellste Weg mit Rad und Zug. München - Innsbruck fahren ÖBB und DB alle zwei Stunden einen Eurocity mit Radmitnahme (Reservierungspflichtig!) und von denen fahren einige weiter nach Italien (z.B. Verona, Bologna und Venedig) und die Bahn verkauft günstige Europa-Sparpreise (Zugbindung hast du sowieso wegen der Rad-Reservierung). Auf der neuen Webseite der Bahn kann man das Rad jetzt auch grenzüberschreitend ins Ausland online reservieren (inklusive Fahrradkarte - Italien 12 €). Innerhalb von Italien nehmen alle Regionalzüge Räder ohne Reservierung mit. Die Tageskarte ist je Region verschieden teuer, meist unter 5 €. InterCity-Züge nehmen Räder nur mit Reservierung mit. Je Zug eine eigene Reservierung = jeweils eine Radkarte. Die Auskunft der Deutschen Bahn, ob IC-Züge in Italien Räder überhaupt mitnehmen, funktioniert inzwischen. Fahr(rad)karte kaufen geht aber nur über die Webseite der Italiener.

Die Verbindung über die Schweiz ist auch möglich, aber in den durchgehenden EC von Zürich oder Basel nach Mailand muss man den Radplatz bei der SBB telefonisch reservieren (oder Reginalzüge nehmen). Zudem ist derzeit der Gotthard-Basistunnel noch gesperrt und die Umleitung über die alte Strecke dauert etwas länger. Ab Mailand dann mit IC Zügen an die ligurische Küste oder noch weiter Richtung Süden.

Frankreich ist schwieriger. Es gibt TGV von Strasbourg ans Mittelmeer mit Radmitnahme, aber die kann man nur über die französische Bahn buchen. Genf wäre mit Sparpreis aus Deutschland günstig erreichbar. Ab da kann man mit Regionalzügen über Lyon das Mittelmeer erreichen.

In Österreich und Italien fahren die Züge meist pünktlich, daher beim Umsteigen in Deutschland mit ausreichend Verspätungs-Puffer planen.

Aus Mitteldeutschland mag auch Dresden - Prag - Wien - Villach - Triest sinnvoll sein, aber da habe ich keine Erfahrungen.

14 Stunden Reisezeit sind weiter südlich als die Adria sportlich. Eine Zwischenübernachtung mag da hilfreich sein. Nachtzüge am besten bei der ÖBB-Nightjet recherchieren.

Einige Tipps gibt es auch bei den Reiseradlern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Fahrradmitnahme nach Italien :-(
Die Daten der Züge für den Winterfahrplan sind noch nicht komplett eingepflegt. Auch die Verbindungen, die jetzt bereits Radplätze haben, werden im Winter noch ohne Mitnahme angezeigt (in der Hoffnung, dass die im Winterhalbjahr nicht komplett eingestellt wird ...)

Edit: Der NJ 237 von Stuttgart über München-Ost (Nicht Hbf!) nach Venedig hat bei der DB im Winter Radmitnahme, kann aber noch nicht reserviert werden. Deswegen wird er bei angekreuzter Radmitnahme nicht angezeigt. Bei der ÖBB wird er (noch?) ohne Radmitnahme angeboten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool, vielen Dank für die hilfreichen Tipps!

Mal eine konzeptionelle Frage: Könnte man nicht einfach neben einem Liegewagenabteil noch mit einem zusätzlichen Ticket ein Privatabteil im Sitzwagen buchen und dort 2 Räder reinstellen 🤔 ? Oder ist man dann wieder vom Wohlwollen der Schaffner abhängig und muss sich ggf. dumme Sprüche anhören?

1697750955115.png


Ich gestehe, ich bin kein Freund der Bahn (bisher immer schlechte Erfahrungen gemacht, wenn ichs denn mal konkret versucht habe - ohne Fahrrad.
Ich versuche es seit Jahren immer mal wieder - bisher waren meine Erfahrungen leider auch eher negativ. Aber dieses Jahr habe ich mir fest vorgenommen, dass das Auto zu Hause bleibt

Frankreich ist schwieriger. Es gibt TGV von Strasbourg ans Mittelmeer mit Radmitnahme
Weißt du wohin der genau fährt? Das erleichtert die Suche :D
 
Cool, vielen Dank für die hilfreichen Tipps!

Mal eine konzeptionelle Frage: Könnte man nicht einfach neben einem Liegewagenabteil noch mit einem zusätzlichen Ticket ein Privatabteil im Sitzwagen buchen und dort 2 Räder reinstellen 🤔 ? Oder ist man dann wieder vom Wohlwollen der Schaffner abhängig und muss sich ggf. dumme Sprüche anhören?
Der Spruch kann lauten: Wir nehmen keine Fahrräder mit :(

Weißt du wohin der genau fährt? Das erleichtert die Suche :D
Im aktuellen Fahrplan: Mittags Straßburg - Nizza, pardon: Strasbourg - Nice bzw. morgens früh auch einer nach Montpellier.
 
ich würde gerne mit dem MTB in's Warme, z.B. Adriaküste in Italien, Südfrankreich oder Kroatien und zwar mit der Bahn.
Cool. Gutes Projekt. Ich möchte das Gleiche mit dem RR probieren. Bisher hoffe ich auf einen NJ, der von München möglichst weit nach Süden fährt und mache das Zielgebiet vom Zug abhängig.

Edit: die Website https://www.chronotrains.com/de und https://direkt.bahn.guru/?origin=8000261 (z.B. Direktzüge ab München) finde ich gut zum inspirieren lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei festem Standort am Ziel würde ich überlegen in einen Radkoffer zu investieren.
Dann hätte man nicht mehr das "Bike-Mitnahmethema" (vermute ich) und außerdem ist das Thema Gepäck
(Radrucksack, Protektoren, Helm, Flasche(n), etc. etwas leichter zu lösen), weil, da kommt doch ne Menge Geraffel zusammen und Bike plus Monsterseesack ist schon unpraktischer. Am Ziel hätte man noch die Bus-Option offen....
 
Ich les hier aber mal mit, das Thema interessiert mich natürlich auch brennend
Wir wollen nächstes Jahr auch mal wieder einen Versuch starten: mit Bikes aus dem Spessart zum Startpunkt südlich Brenner, Nähe Franzenfeste (Rundtour Pfunderer Berge o.ä.).
Insofern bin ich auch an aktuellen Erfahrungen interessiert.
 
Aber Bike zerlegt in Radtasche oder hat sich das geändert?
Es gab immer schon einige TGV, die Stellplätze für Räder hatten. Das sind die, die im Fahrplan mit "Radmitnahme" gekennzeichnet sind. Die beiden von Straßburg nach Süden gehören dazu. Zerlegt als Gepäckstück kann man das Rad in fast allen Zügen mitnehmen. Thalys und Eurostar haben allerdings eine Begrenzung für die Größe des Gepäckstücks. In das Maß passen auch viele zerlegte Räder nicht mehr hinein.
 
Wir wollen nächstes Jahr auch mal wieder einen Versuch starten: mit Bikes aus dem Spessart zum Startpunkt südlich Brenner, Nähe Franzenfeste (Rundtour Pfunderer Berge o.ä.).
Insofern bin ich auch an aktuellen Erfahrungen interessiert.
Bin dieses Jahr bis Wörgl am Inn mit ICE/EC. Neben den bereits erwähnten EC nach Innsbruck und teilweise weiter nach Italien gibt es noch die Tiroler S-Bahn, die von Innsbruck bis auf den Brenner fährt und auch der italienische Nahverkehr nimmt Räder mit. Von Würzburg kommt man sogar mit dem RegionalExpress bis München und muss dann nur noch in Garmisch und Innsbruck umsteigen. Dann kann man die knapp 40 Kilometer vom Brenner auch auf dem Radweg im Eisacktal bequem runterrollen.

Bei der Hinfahrt kann man noch im Voraus planen und den Fernzug mit günstigem Sparpreis buchen, wenn die Rückfahrt offen ist, kommt man mit Nahverkehr auf jeden Fall nach Österreich. Ich hatte einen ÖBB-RailJet von Bozen nach Innsbruck und EC nach München für die Rückfahrt reserviert.
 
Bin dieses Jahr dreimal MUC - Schweiz mit der Bahn:
  • Einmal Sierre (über Zürich - an dem Tag Loveparade 900.000 Besucher in ZUC, zurück Wirbelsturmschäden in Lindau)
  • Einmal Airolo: Hinfahrt: Bayernweite Sturmschäden
  • Einmal Zürich: Keine besonderen Vorkommnisse

Trotz der "Sondereffekte" Sturm und Loveparade war es OK. Natürlich etwas stressig, aber 8h Autofahrt über/durch den Gotthard / Furka ist auch nicht ohne. Beim dritten Mal war schon viel Routine dabei.

Würde es wieder so machen.
 
Gutes Projekt und im Winter könnte es auch mit dem Fahrradstellplatz gut klappen.
Trotzdem der Hinweis auf den Flixbus. Bekannte sind in diesem Sommer mit Rädern und Flixbus bis Norwegen gefahren. Muss man aber natürlich auch mögen....

Ich fahre selbst regelmäßig mit der Bahn, bin auch immer wieder mit Rad und Fernzügen unterwegs. In den letzten paar Jahren ist die DEUTSCHE Bahn (wenn du einmal über der Grenze bist, ist alles besser ;) ) aber zunehmend unzuverlässig geworden. Damit meine ich nicht Verspätungen, sondern Zugausfälle. Deshalb Vorsicht bei späten Zügen, um nicht auf einem Bahnhof zu stranden.... Oder sich über die Grenze kutschieren lassen und erst in Ö oder CH in die Bahn steigen. Und falls es der Zug über München und dann den Brenner sein soll: Bei meiner letzten Fahrt (im Frühjahr) hatten wir darin keine Einzelplätze für die Räder, sie wurden in einem Sammelwagon irgendwie abgestellt (wir durften die Räder nur abgeben, nicht selbst in den Wagon hinein). Ich hatte deshalb vorsichtshalber nicht mein bestes/empfindlichstes Rad mitgenommen ;)
 
Bin dieses Jahr bis Wörgl am Inn mit ICE/EC. Neben den bereits erwähnten EC nach Innsbruck und teilweise weiter nach Italien gibt es noch die Tiroler S-Bahn, die von Innsbruck bis auf den Brenner fährt und auch der italienische Nahverkehr nimmt Räder mit. Von Würzburg kommt man sogar mit dem RegionalExpress bis München und muss dann nur noch in Garmisch und Innsbruck umsteigen. Dann kann man die knapp 40 Kilometer vom Brenner auch auf dem Radweg im Eisacktal bequem runterrollen.

Bei der Hinfahrt kann man noch im Voraus planen und den Fernzug mit günstigem Sparpreis buchen, wenn die Rückfahrt offen ist, kommt man mit Nahverkehr auf jeden Fall nach Österreich. Ich hatte einen ÖBB-RailJet von Bozen nach Innsbruck und EC nach München für die Rückfahrt reserviert.
Garmisch-Mittenwald fährt seit über einem Jahr kein Zug, und ob es nächstes Jahr wieder geht steht in den Sternen. Frag mal den Bürgermeister von Mittenwald, was er von der DB hält :))
 
Garmisch-Mittenwald fährt seit über einem Jahr kein Zug, und ob es nächstes Jahr wieder geht steht in den Sternen. Frag mal den Bürgermeister von Mittenwald, was er von der DB hält :))
Zum einen gibt es den RE von München über Rosenheim bis Kufstein und ab dort die Tiroler S-Bahn, zum anderen ist die 20 km lange "Lücke" von Garmisch bis Mittenwald mit dem Rad kein Problem und Edith meint noch, dass der Schienenersatzbus auch Räder mitnimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat jemand vielleicht Erfahrungen oder Empfehlungen was entsprechende Verbindungen betrifft?
Ich nicht, kenne aber zwei Hardcore Bahnfahrer. Zu einem habe ich mehr Kontakt, und der macht alles mit der Bahn (hat sein Auto verkauft, Wohnort ist München).

Sein Tipp: Nachtzug von München nach Genua, von dort mit dem Regionalzug entweder nach Südwesten oder nach Südosten am Mittelmeer entlang. Dann sind Ziele wie z.B. Finale Ligure gut erreichbar. Ich meine, er hat schon Finale als Wochenendausflug gemacht (Freitag abend in den Nachtzug nach Genua, Samstag früh mit dem Regionalzug nach Finale, dort Sa und So biken, Sonntag abend mit dem Regionalzug nach Genua, dort in den Nachtzug und Montag früh in die Arbeit).

Auch hat er die anderen Portale wie ÖBB empfohlen, das DB-Portal bringt meistens bei solchen Aktionen nichts brauchbares raus.

Ich selbst bin nicht so der Bahnfreund, mit meinen schlechten Erfahrungen in Deutschland (in AT und IT wesentlich bessere Erfahrungen). Auch das reinarbeiten in diese Materie ist nicht so meins.

Noch ein mögliches Ziel im Winter: Vinschgau. Ist per Bahn erreichbar, und die Sonnenhänge bei Latsch sollten praktisch ganzjährig mit aktzeptablen Temperaturen zum biken einladen.
 
Hallo
wir sind im April mit dem Nachtzug von Zürich nach Palermo.
einmal umsteigen. lief alles super. Haben in Palermo dann einfach Räder geliehen.
Klappt gut. Radmitnahme war nicht möglich, soll aber kommen.
 
Zurück
Oben Unten