Hallo Svenos,
nach Absenden Deines Zitatauszuges mit meinem Kommentar, dünkte mir, dass Du womöglich den Hintersinn nicht verstehen würdest. Deine nun erfolgte Erklärung bestätigt mir diese Vermutung, nämlich die oft übliche "Betriebsblindheit" der Sport Treibenden im Allgemeinen, die ähnlich wie so genannte "Tierschützer" (vorrangig wird sich über die Bespaßungschimären gekümmert, wie Hund, Katze, Pferd oder um die "guten" oder "spannenden" Wildtiere, wie Singvögel, Luchs, Wolf und Salamander) sich selbst als das Gute sehen. Wer keinen Sport treibt, ist fett, faul, träge, dumm, saturiert, etc. . Vergessen wird hierbei, dass Sport, wie Wir ihn in unserer westlichen Kultur betreiben, ein echter Luxus ist. Sowohl vom zeitlichen Aufwand (Andere Menschen müssen in der Zeit ums Überleben kämpfen) als auch vom Ressourcenverbrauch (Sportplätze, Skipisten, Herstellungsfabriken und Verkaufsanlagen für Sportartikel, Hotelunterbringung für Sportler - millionen Hektar Land, der Natur entzogen) und vom Energieaufwand her (wie viele Schweine, etc. müssen für einen Sportlerleben zusätzlich gezeugt, qualvoll gemästet, und dann in Großschlachthöfen unter Todesangst ihr Ende finden? ) kann sich Sport, und insbesondere Unseren Radsport nur ein winziger Bruchteil der Weltbevölkerung leisten. Weshalb Ich auf Deine "Öko-Bilanz" wohl nicht näher eingehen muss.
Auch werde ich Dir nicht erklären müssen, dass der Herr Drais das Fahrrad erfunden hat - und es sich dann auch durchsetzte - weil durch einen Vulkanausbruch das Weltklima abkühlte, mit der Folge von Missernten in unserer Region, weshalb es nicht mehr genug Futter für das Transport"mittel" Pferd gab. Das Fahrrad erbrachte gegenüber dem zu Fuß gehen, eine "anstrengungslose Ergebnisgleichheit" . Mit dem Fahrrad konnte man (kann man immernoch) sehr kostengünstig und kräfteschonend, recht zügig, für damalige Verhältnisse, sehr lange Wegstrecken zurücklegen. Es benötigt keinen Stall und kein Futter. Ein Sport wurde erst später draus, so wie aus fast Allem ein Sport erwuchs, wie Timbersport, Jagdsport, etc. .
Nun hast Du also Sorge vor der "Heimsuchung" der E-Biker? Und begründest Dies mit der "anstrengungslosen Ergebnisgleichheit?" Fahr doch einfach mal damit auf eine Alm. Dann reden Wir nochmal über "anstrengungslos". Möchtest Du Menschen, aufgrund einer neuen technischen und legalisierten Möglichkeit, moralisch absprechen, den Punkt X anzufahren, weil sie eben körperlich nicht in der Lage sind, dauerhaft 150-200 Watt in die Pedale zu bringen? Warum fährst Du überhaupt dort mit dem Rad, wo Andere laufen? Die von Dir heraufbeschworenen Konflikte gibt es doch schon ewig. Wenn Du 1987 mit dem MTB angefangen hast, solltest Du das wissen. Da ändert das Pedelec nix dran. Als die 2m Regel in BW in Kraft trat, war ein Pedelec nicht mal Utopie. Warum möchtest Du anderen Menschen ihren Spaß nehmen? Und interessanterweise genau den Menschen, die vorher gar nicht oder selten Rad fuhren, und somit im Wald immer die "Gegner" waren. Schau doch mal auf eine Almhütte, und eroinnere Dich, wie es vor 15 Jahren war. Seinerzeit bsp. zwanzig Wanderer und drei MTBler. Heute, drei MTBler, zehn Wanderer und zwanzig MTPler - davon zehn Ex/Parallel-Wanderer. Den Hüttenwirt freuts so nebenbei.
Weitere Hinterfragungen, und die dazugehörigen Antworten findest Du im Pedelec-Bereich bei den Diskussionen mit den Pedelec-Gegnern.
Diese Abhandlung wollte ich mir ersparen, und schrieb deshalb nur" "und Du schiebst Dein Fahrrad bergab" als Denkanstoß zu den Themen Öko-Bilanz, Moral, Gerechtigkeit, (un)Sinn des Sports, Gefährdung Dritter, etc. .