Plötzliche Leistungssteigerung durch "Höhentraining"???

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Moinsen,

seit meinem gestrigen Training lässt mich eine Frage nicht mehr los :confused:

Folgendes: 1x die Woche fahre ich die klassichen 2x20' Intervalle auf der Rolle bei ca. 95-105% meiner FTP, ermittelt im Dezember 2012. Letzte Woche war ich 6 Tage Skifahren in Leogang, also nicht soooo sonderlich hochalpin. Immer morgens bis abends rauf und runter bis die Oberschenkel brannten, dazu noch 2x Abends eine kleine Laufeinheit a 30min und einmal 3:30h Schneeschuhwandern. So weit so gut...

Vor dem Urlaub habe ich die letzte Einheit 2x15' bei 105% FTP gefahren und bin am Ende der Intervalle bei ca. 90%/92% meiner HFmax ausgependelt. Gestern nun wollte ich da wieder ansetzen. Nach den ersten 15' lag mein Puls gerade mal bei 85% Hfmax, wieder bei 105% FTP. Bei den zwiten 15' war der Puls dort auch wie festgenagelt, so dass ich auf 20' ausgedehnt habe, die letzten 5' bei 120% FTP. Puls lag am Ende bei gerade mal 90% Hfmax. Gefühlt hätte ich so noch ewig weitertreten können wo ich sonst doch schon wesentlich ermatteter war.

Finde diesen Sprung persönlich schon erheblich und frage mich daher, ob es nur ein kurzfristiger Effekt ist der aus den 7 Tagen Alpen resultiert und bald verpufft, oder ob ggf. ein Kraftzuwachs o.ä. durch das Skifahren dafür verantwortlich sein könnte :confused:

Ich kanns mir nicht wirklich erklären...

Gruß
 
höhentraining gilt erst ab 2.200 metern, meine ich. und leogang kommt kaum über 1.800 m. wahrscheinlich waren die üblichen muskeln nur erholt, weil nicht, wie gewöhnlich, beansprucht?
 
wahrscheinlich waren die üblichen muskeln nur erholt, weil nicht, wie gewöhnlich, beansprucht?

hm, meine gelesen zu haben dass beim Skifahren, speziell carven, so ziemlich die gleichen Muskelgruppen angesprochen werden. Zumindest brannten die gleichen stellen wie sonst ;)...am Dienstag bei den 1'-Intervallen hab ich die Stellen definitiv gemerkt weil doch recht müde...
 
hm, meine gelesen zu haben dass beim Skifahren, speziell carven, so ziemlich die gleichen Muskelgruppen angesprochen werden. Zumindest brannten die gleichen stellen wie sonst ;)...am Dienstag bei den 1'-Intervallen hab ich die Stellen definitiv gemerkt weil doch recht müde...

Naja, von den großen Muskelgruppen her sind schon die selben beteiligt - doch ist die Belastung sehr wohl (in irgendeiner Weise) unterschiedlich. Stehe selbst (da Bergmensch) selbst 40 - 50 tage pro Saison auf den Ski (oft bis ich muskulär total blau bin) und erhole mich in der Zeit trotzdem ausdauermäßig.

Denke hier spielt die Beanspruchung der Muskulatur selbst eine eher untergeordnete Rolle. Denke da vielmehr an voll regenerierte Energiespeicher, die ja einige Zeit brauchen um sich "aufzuladen". Möglicherweise hast du in diesem bereich eine Superkompensation erfahren....

Höhe würd ich sagen ist es eher nicht. Die (Ausdauer)Leistungsfähigkeit eines Menschen beginnt zwar schon bei 1500M (labortechnisch) merkbar zu sinken, Adaptionserscheinungen werden aber eher dem Bereich 2500-5000M zugeschrieben...

Die Literatur beschreibt relevante Anpassungen so ab 3000.

Lg
 
Es war definitv das Höhentraining, was anscheinend bei dir besonders gut anschlägt, da du in Hamburg auf Meereshöhe lebst. Nur leider viel zu früh in der Saison, um in Rennen relevant performen zu können.

Mein Tip: kauf dir als Einstieg erst einmal ein Hypoxie-Zelt: http://www.gairrit.com/gairrit-shop/hypoxie-zelte/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Effekte det HT merkst Du erst nach mehreren Wochen.
neubicolt schrieb:
Finde diesen Sprung persönlich schon erheblich und frage mich daher, ob es nur ein kurzfristiger Effekt ist der aus den 7 Tagen Alpen resultiert und bald verpufft, oder ob ggf. ein Kraftzuwachs o.ä. durch das Skifahren dafür verantwortlich sein könnte
Alternatives Training durbricht den gewohnten Rhytmus und kann durchaus den genannten Effekt haben.
 
Vielleicht war es auch einfach Regeneration die angeschlagen hat. 1800m ist ja auch nicht so besonders hoch.
 
Finde diesen Sprung persönlich schon erheblich und frage mich daher, ob es nur ein kurzfristiger Effekt ist der aus den 7 Tagen Alpen resultiert und bald verpufft, oder ob ggf. ein Kraftzuwachs o.ä. durch das Skifahren dafür verantwortlich sein könnte :confused:

Ich kanns mir nicht wirklich erklären...
Solche Leistungssteigerungen sollte man nicht überbewerten. Selbst habe ich dies beim Laufen und Radsport mehrfach erlebt, also Tage an denen einfach alles funktioniert. Selbst liege dabei nicht selten um fast 10 Schläge unterhalb der normalen Kurve (bei gleicher Belastung). Leider hat dies bisher nie solange angehalten.
 
Seit ihr sicher dass 6 Tage ununterbrochen Skifahren bis die Beine brennen unter "Regeneration" laufen :confused:

Was die Energiespeicher betrifft würd ich ja sagen....werden denke ich doch unterschiedlich angesprochen.

Ein kann ich definitiv sagen: Der Höhenunterschied den manche von euch ansprechen, ist definitiv zu verwerfen. Ob Hamburg jetzt auf 0 und das Skigebiet auf 1800 liegt ist egal. Beim HT ist nicht (nur) der Höhenunterschied relevant, sondern die absolute Aufenthaltshöhe. Und die ist mit grad mal 2000 zu gering um Adaptionen hervorzurufen.

Ob er/du jetzt auf 6m Meerespiegel lebst und trainierst oder auf 500 ist vollkommen egal. Der Höhenunterschied ist vielleicht zwischen 3000 und 5000 markant, aber nicht zwischen 0 und 2000....
 
Die norw. Skilangläufer waren auf der Seiser Alm im Höhentraining. Das Gebiet liegt zwischen 1700 - 2400 Höhenmeter.

Wars auch definitiv "Höhentraining" oder vielmehr ein Trainingslager? Zeitungen ect. betiteln alles recht schnell als Höhentraining.

Also mit dem Thema Höhentraining beschäftigt sich mein Institut recht viel; und die Profs sind doch der Meinung, dass relevante Adaptionen erst ab größeren Hypoxiereizen auftreten.

Mag natürlich sein, dass die Norweger nicht den Höhentrainingsreiz in den Vordergrund gestellt haben,...
 
Wars auch definitiv "Höhentraining" oder vielmehr ein Trainingslager? Zeitungen ect. betiteln alles recht schnell als Höhentraining.

Also mit dem Thema Höhentraining beschäftigt sich mein Institut recht viel; und die Profs sind doch der Meinung, dass relevante Adaptionen erst ab größeren Hypoxiereizen auftreten.

Mag natürlich sein, dass die Norweger nicht den Höhentrainingsreiz in den Vordergrund gestellt haben,...
Ein typisches Höhentraining der norw. Skilangläufer dauert ca. 17-21 Tage in einer durchschnittlichen Höhe von 1700m - 2000m. Bei einem Test aus dem Jahre 2009 hat sich folgendes nach dem Höhentraining ergeben:

* Durchschnittliche Erhöhung der Hämoglobinmasse um 2.7%
* Durchschnittliche Erhöhung der Hämoglobinkonzentration um 3.2%

Grössere Höhen werden anscheinend vermieden, da zu schnelle Laktatansamlung die Trainingsqualität reduziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, so wie es aussieht lässt sich die Frage nicht abschließend klären. Trotzdem Danke :daumen:

Werde es einfach weiter im Training beobachten. Wenn ich auf dem jetzigen Level weiterfahren kann ist für mich die Welt jedenfalls erstmal rund ;)

Gruß
 
Ein typisches Höhentraining der norw. Skilangläufer dauert ca. 17-21 Tage in einer durchschnittlichen Höhe von 1700m - 2000m. Bei einem Test aus dem Jahre 2009 hat sich folgendes nach dem Höhentraining ergeben:

* Durchschnittliche Erhöhung der Hämoglobinmasse um 2.7%
* Durchschnittliche Erhöhung der Hämoglobinkonzentration um 3.2%

Grössere Höhen werden anscheinend vermieden, da zu schnelle Laktatansamlung die Trainingsqualität reduziert.

Interessant....

Der Grund den du anführst - Laktatansammlung in größeren Höhen - ist absolut nachvollziehbar. Ist in einer Höhenstudie wo ich dabei war auch nachgewiesen worden, und auch logisch.

Und du hast nicht unrecht - hab nochmalnachgesehen, es beschreiben tatsächlich einige Untersuchungen bereits in recht geringen Höhen Adaptionen bei den Faktoren der Sauerstofftransportkapazität:

"Erste Anpassungen der Erythrozytenanzahl, sowie des Hämoglobinwertes finden laut Sawka et al erst nach 13 Tagen statt, andere Fachautoren sprechen bezüglich dieser Punkte von drei bis vier Wochen auf 2000-2800m (Friedmann B, Bärtsch P, 1999; Saunders P, Pyne D, Gore C, 2009).

Es scheint aber etwas strittig, ob die Messergebnisse tatsächlich durch Erythrotythenproduktion oder durch den Effekt der Höhendiurese auftreten (obwohl der nach 17-21 Tagen wie bei den Nordischen) bereits irrelevant sein sollte....

Jedenfalls schließ ich mich Laplace an: Eine Woche ist zu wenig für Adaptionen durch Hypoxie....
 
Tylorhamilton schrieb:
Es war definitv das Höhentraining, was anscheinend bei dir besonders gut anschlägt, da du in Hamburg auf Meereshöhe lebst.
Für einen der in Hamburg (6 M) lebt ist dies schon eine beachtliche Höhe.
das wird auch durch wiederholung nicht richtiger.
höhentraining hat nichts zu tun mit "relativ hoch", "höher als zuhause" oder "x meter höher als im training".
der effekt hängt ab von der sauerstoffsättigung im blut, die ist so gut wie konstant von 0 m meereshöhe bis ca. 2.000 m.
man könnte jetzt schwafeln von O2-partialdruck, O2-sättigung und O2-bindungskurven, aber um es kurz zu machen:
alles gleich bis auf deutlich über 2.000 m, unabhängig von der höhe in der man wohnt, und zwar auf grund einfacher physik.
 
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