Optimizer
Doppelobergeröhrfahrer
Wie bereits vor kurzem in meinen Blog angekündigt, ist einer meiner guten Vorsätze für 2011, die Wege und Pfade jenseits der Grenze zur deutschen Randzone zu erkunden. Als Ergebnis der Kreuzung aus RZB (Randzonenbiker) und VTT (die französische Bezeichnung für MTB, wobei VTT genauer gesagt für vélo tout terrain steht, was Rad für jedes Gelände bedeutet) erhalten wir die Vosges du Nord (Nordvogesen), quasi die Verlängerung des Pfälzerwaldes auf der französischen Seite.
Beginnen werden meine Erkundungen im Alsace Bossue, dem krummen Elsass, welches teils noch im Departement Moselle (Lothringen), teils schon im Departement Bas-Rhin (Niederrhein) liegt.
Mein Startort ist das beschauliche 433 Seelen zählende Eguelshardt.
Ich pedaliere die ersten gut 3km auf breiten Waldwegen, vorwiegend Sand, was bei den momentanen Konditionen sich ähnlich wie Tiefschnee anfühlt. Die erste Steigung zum Col de Hammerschless (Col steht für Gebirgspass, wird aber im Französischen auch meistens für einen Gebirgssattel verwendet) hinter mir, geht es endlich auf schmälerem Gelauf und ohne Sand weiter. Da Singletrails in diesem Abschnitt der Nordvogesen eher dünn gesät sind, haben sich die Lokalen VTTisten Trampelpfade zu Eigen gemacht. So einen fahre ich nun....herrlich:
Ein großer typischer Felsturm zeigt mir den weiteren Weg über diesen crête technique:
Dieser Trail zieht sich sehr buckelig, aber leicht abfallend an einem schönen Felsenriff vorbei. Die Passage ist technisch recht kniffelig, da es durch ein kleines Felsenmeer geht.
Die Abfahrt runter ins Tal kommt plötzlich, steil und leider viel zu nass und rutschig. Unten angekommen zeigen sich die ersten Häuser des Örtchens Baerenthal vor herrlicher Berg- und Felskulisse.
Typisch für diese Region: Viel Wasser und unzählige Weiher in allen Größen. Hier der Etang de Baerenthal:
An einem kleinen Kanal fahre ich begleitet von einer Entenfamilie weiter durch Baerenthal. Mal ne ganz andere Sorte von "Pfad":
Mein nächstes Ziel ist die Burgruine Ramstein, welche direkt oberhalb von Baerenthal liegt. Über deren Geschichte will ich mich jetzt nicht so auslassen. Wenn es aber trotzdem interessiert, darf sich das "Pfälzische Burgenlexikon Band IV" zu Genüge führen, denn da ist ein Artikel von mir über die Ruine drin.
Ab der Ruine gehts einen schönen, ecklig verwurzelten Pfad weiter in Richtung Col du Petit Dunkelthal. Direkt am Col steht ein fantastisches Felsgebilde, dass gleich wieder für Fotoshooting herhalten muss:
Es folgt ein schnelle Wiesentrailabfahrt, welche bei den nassen Verhältnisse zur Gleichgewichtsübung wird. So langsam setzt auch ein leichter Niesel ein und ich pedaliere weiter Richtung Etang de Hanau, der größte der vielen Seen der Gegend. Ab hier wird auch schon die Entfernung nach Hameckerhausen angezeigt, da ich mich auf dem Sentier Tres Tabernae befinde, welcher von Rheinzabern über Bad Bergzabern nach Saverne (Elsasszabern) führt.
Am Etang de Hanau endlich angekommen, eröffnet sich mir ein fantastischer Blick über den noch zugefrorenen See hinüber zu Burg Waldeck mit ihrem Bergfried und den sich anschließenden Höhenzug der Erbsenfelsen:
Vorbei an ehemaligen Bunker der Ligne Maginot (das französische Pendant zum Westwall) gehts weiter gehts durch den Waldecker Huebel Richtung Erbsenfelsen:
Bei den Erbsenfelsen handelt es sich um ein ca. 500-600m langes Felsenriff, welches aus unterschiedlichsten Felsformen besteht. Das markanteste Gesicht ist wohl die "Grande Arche", welche mit 12m Spannweite und 8m Höhe wohl der größte Felsbogen in Gebiet des Pfälzerwaldes/Vogesen ist:
Direkt am Ende Grat des Felsenriffs verlasse ich den breiten Hauptweg, um wieder auf einem unmarkierten und auch nur selten von Jäger und Wildschwein genutzen Pfad die nächste crête technique in Angriff zunehmen:
Die bizarren Felsformation hinter mir lassend, geht es fast Luftlinie bergab und auf Teerstrasse 500m weiter, bis ich an der kleinen romantischen Chapelle de Notre Dame de Bois in mich kehre und eine kurze Rast einlege:
Gleich hinter der Kapelle öffnet sich der Pfad zu einer breiten Lichtung und plötzlich stehe ich vor dem Erbsenweiher. Da es mittlerweile Bindfäden regnet, hat sich über der noch geschlossenen Eisdecke eine Wasserdecke von mehreren Zentimetern gebildet:
Mittlerweile sind es nur noch ca. 3km bis zur innerrandzonischen Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Da ich jedoch wieder irgendwie zum Ausgangspunkt zurück will und mir der ständige Regen auf die Eier geht, drehe ich um 180° und pedaliere auf Sandpisten weiter gen Eguelshardt. Doch der Abschluss der Erkundungstour ist noch nicht getan. Es folgt ein letzter 200hm-Anstieg auf den Igelsberg. Der breite Forstweg wird immer wilder bis er in einer Kurve fast verschwindet. Doch zum Grat hin abfallend eine Spur, welche mich auf den letzten und abschließenden crête technique führt. Und dieser hats wieder in sich. An famosen Felstürmen vorbei, über schräge Felsplatte und die eine oder andere Felsstufe machen einfach nur Spass und lassen Adrenalin- wie auch Endorphinpegel ansteigen:
Schwupps, da wirft es mich auch schon wieder direkt an einem Hinterhof eines Hauses von Eguelshardt aus und ich fahre "befriedigt" der deutschsprachigen Randzone entgegen.
Gruß
Der Optimizer - dieser kleine Bericht soll der Auftakt für weitere Ausfahrten in den Nordvogesen zwischen Grenze und Saverne sein und auch weiterhin eine Heimstätte für potentielle Tourausschreibungen meinerseits in oben geschildertem Gebiet darstellen.
Beginnen werden meine Erkundungen im Alsace Bossue, dem krummen Elsass, welches teils noch im Departement Moselle (Lothringen), teils schon im Departement Bas-Rhin (Niederrhein) liegt.
Mein Startort ist das beschauliche 433 Seelen zählende Eguelshardt.
Ich pedaliere die ersten gut 3km auf breiten Waldwegen, vorwiegend Sand, was bei den momentanen Konditionen sich ähnlich wie Tiefschnee anfühlt. Die erste Steigung zum Col de Hammerschless (Col steht für Gebirgspass, wird aber im Französischen auch meistens für einen Gebirgssattel verwendet) hinter mir, geht es endlich auf schmälerem Gelauf und ohne Sand weiter. Da Singletrails in diesem Abschnitt der Nordvogesen eher dünn gesät sind, haben sich die Lokalen VTTisten Trampelpfade zu Eigen gemacht. So einen fahre ich nun....herrlich:
Ein großer typischer Felsturm zeigt mir den weiteren Weg über diesen crête technique:
Dieser Trail zieht sich sehr buckelig, aber leicht abfallend an einem schönen Felsenriff vorbei. Die Passage ist technisch recht kniffelig, da es durch ein kleines Felsenmeer geht.
Die Abfahrt runter ins Tal kommt plötzlich, steil und leider viel zu nass und rutschig. Unten angekommen zeigen sich die ersten Häuser des Örtchens Baerenthal vor herrlicher Berg- und Felskulisse.
Typisch für diese Region: Viel Wasser und unzählige Weiher in allen Größen. Hier der Etang de Baerenthal:
An einem kleinen Kanal fahre ich begleitet von einer Entenfamilie weiter durch Baerenthal. Mal ne ganz andere Sorte von "Pfad":
Mein nächstes Ziel ist die Burgruine Ramstein, welche direkt oberhalb von Baerenthal liegt. Über deren Geschichte will ich mich jetzt nicht so auslassen. Wenn es aber trotzdem interessiert, darf sich das "Pfälzische Burgenlexikon Band IV" zu Genüge führen, denn da ist ein Artikel von mir über die Ruine drin.
Ab der Ruine gehts einen schönen, ecklig verwurzelten Pfad weiter in Richtung Col du Petit Dunkelthal. Direkt am Col steht ein fantastisches Felsgebilde, dass gleich wieder für Fotoshooting herhalten muss:
Es folgt ein schnelle Wiesentrailabfahrt, welche bei den nassen Verhältnisse zur Gleichgewichtsübung wird. So langsam setzt auch ein leichter Niesel ein und ich pedaliere weiter Richtung Etang de Hanau, der größte der vielen Seen der Gegend. Ab hier wird auch schon die Entfernung nach Hameckerhausen angezeigt, da ich mich auf dem Sentier Tres Tabernae befinde, welcher von Rheinzabern über Bad Bergzabern nach Saverne (Elsasszabern) führt.
Am Etang de Hanau endlich angekommen, eröffnet sich mir ein fantastischer Blick über den noch zugefrorenen See hinüber zu Burg Waldeck mit ihrem Bergfried und den sich anschließenden Höhenzug der Erbsenfelsen:
Vorbei an ehemaligen Bunker der Ligne Maginot (das französische Pendant zum Westwall) gehts weiter gehts durch den Waldecker Huebel Richtung Erbsenfelsen:
Bei den Erbsenfelsen handelt es sich um ein ca. 500-600m langes Felsenriff, welches aus unterschiedlichsten Felsformen besteht. Das markanteste Gesicht ist wohl die "Grande Arche", welche mit 12m Spannweite und 8m Höhe wohl der größte Felsbogen in Gebiet des Pfälzerwaldes/Vogesen ist:
Direkt am Ende Grat des Felsenriffs verlasse ich den breiten Hauptweg, um wieder auf einem unmarkierten und auch nur selten von Jäger und Wildschwein genutzen Pfad die nächste crête technique in Angriff zunehmen:
Die bizarren Felsformation hinter mir lassend, geht es fast Luftlinie bergab und auf Teerstrasse 500m weiter, bis ich an der kleinen romantischen Chapelle de Notre Dame de Bois in mich kehre und eine kurze Rast einlege:
Gleich hinter der Kapelle öffnet sich der Pfad zu einer breiten Lichtung und plötzlich stehe ich vor dem Erbsenweiher. Da es mittlerweile Bindfäden regnet, hat sich über der noch geschlossenen Eisdecke eine Wasserdecke von mehreren Zentimetern gebildet:
Mittlerweile sind es nur noch ca. 3km bis zur innerrandzonischen Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Da ich jedoch wieder irgendwie zum Ausgangspunkt zurück will und mir der ständige Regen auf die Eier geht, drehe ich um 180° und pedaliere auf Sandpisten weiter gen Eguelshardt. Doch der Abschluss der Erkundungstour ist noch nicht getan. Es folgt ein letzter 200hm-Anstieg auf den Igelsberg. Der breite Forstweg wird immer wilder bis er in einer Kurve fast verschwindet. Doch zum Grat hin abfallend eine Spur, welche mich auf den letzten und abschließenden crête technique führt. Und dieser hats wieder in sich. An famosen Felstürmen vorbei, über schräge Felsplatte und die eine oder andere Felsstufe machen einfach nur Spass und lassen Adrenalin- wie auch Endorphinpegel ansteigen:
Schwupps, da wirft es mich auch schon wieder direkt an einem Hinterhof eines Hauses von Eguelshardt aus und ich fahre "befriedigt" der deutschsprachigen Randzone entgegen.
Gruß
Der Optimizer - dieser kleine Bericht soll der Auftakt für weitere Ausfahrten in den Nordvogesen zwischen Grenze und Saverne sein und auch weiterhin eine Heimstätte für potentielle Tourausschreibungen meinerseits in oben geschildertem Gebiet darstellen.