Strasse oder doch Radweg ???

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Hallo alle zusammen ...

... als bekennender Mountainbiker, aber auch als Autofahrer hab ich mal `ne Frage an alle Rennradfahrer unter uns:

Warum nutzen so wenig Rennradfahrer einen vorhandenen Radweg und fahren auf der Strasse?

Die Frage stell ich mir schon seit einiger Zeit, aber seit dem ich vor ein paar Tagen mal wieder ein paar Rennradfahrern auf der Landstrasse (mit 100 Freigegeben) "begegnet" bin, die zu dritt nebeneinander fuhren und nicht im geringsten einsahen, dem Verkehr Platz zu machen und dann auch noch lautstark und gestenreich (unterste Schublade) mein Hupen quitierten, bin ich doch mal auf eine Antwort gespannt...
Der nichtmal 30 Meter neben der Landstrasse verlaufende Radweg im übrigen war frei und ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiss, super in Schuss.
 
Die Gesetzeslage ist auch hier in felix Austria eindeutig:
Für Trainigsfahrten muss ein vorhandener Radweg NICHT benützt werden. Der Grund ist für mich auch einleuchtend, denn auf den oft viel zu schmalen Radwegen sind aufgrund der Geschwindigkeitsunterschiede zu anderen Radfahrern Probleme/Unfälle vorprogrammiert. Ebenso darf in Gruppen ab 15 Personen zu zweit nebeneinander gefahren werden.
 
Du erwähnst den Geschwindigkeitsunterschied zu anderen Radfahrern, was ist den mit Autos? Und ist ein Radweg nicht auch als "Schutzeinrichtung" zu sehen? Natürlich weiss ich wie nervig es ist, `nem Opa auf `m Drahtesel ausweichen zu müssen, passiert auch mir ja oft genug, aber wie gefährlich kann denn (für beide Seiten) die Begegnung mit `nem Auto sein ?
 
Klar hast auch du Recht.
MEin Gedankengang: ein, zwei oder mehr RR-Fahrer auf einem Radweg. Nähern sich sehr leise dem "Opa" der auch weiblich und jünger sein kann. Hier ist überholen oft sehr gefährlich. Ich fahre manchmal mit dem normalen Rad in der Stadt nicht auf dem Radweg weil ich es für zu gefährlich halte. Wurde dabei schon mal von der Kieberei aufgehalten. Haben das aber nach Erklärung absolut akzeptiert. Die "ausgehende" Gefahr ist hier ja meist der langsamere Radfahrer der sich sicher fühlt und nicht an schnellere Hintermänner und -frauen denkt.
Auf einer Landstraße z.B. setze ich vom RR-Fahrer berechtigt voraus dass er sich entsprechend verhält, soll heißen das er wenn er überholt wird ja nicht ausschert. Das ist ja oft die Gefahr auf Radwegen, mit plötzlichen Ausscherern.
Zur Erklärung: ich bin mit Auto, Motorrad, RR, MTB, Trekkingrad und Inlinskates unterwegs und versuche(was mir nicht immer gelingt) die anderen Verkehrsteilnehmer zu verstehen.
 
wenn ein autofahrer sich aufspielt und hupt bekommt er erstmal ganz obligatorisch den finger gezeigt. was bildest du dir ein rumzuhupen?
 
Eins ist sicher: Auf der Straße fährt man sehr viel sicherer als auf dem Radweg. Einerseits wegen der anderen Radler auf dem Radweg.
Aber für mich ist der Hauptgrund, dass ganz viele Autofahrer nicht auf den Radweg achten wenn sie in eine Straße einfahren. Schon oft wurde mir die Vorfahrt genommen. DAs wäre nicht passiert, wenn ich auf der Straße gewesen wäre, weil die Autofahrer dort besser acht geben!

MfG Thorben
 
Auf der Strasse ist die Gefahr kleiner, mit freilaufenden Kötern "spielen" zu müssen, auscherende Kleinkinder über den Haufen zu fahren, Slalom um Kinderwagen fahren zu müssen, dass die Strasse plötzlich zu einem Forst-schotterweg umwandelt, etc.

Also wenn ich das ganze mal ganz nüchtern betrachte:
für Sportradler ist eigentlich nirgends der richtige Platz!

Auf der Strasse hat man die viel schnelleren autofahrer die einen beschimpfen und abdrängen wollen, auf dem Radweg wird man dann mindestens genauso schief angesehen, wenn man mit über 40 rumbrettert.


So richtig spass macht es mir mittlerweile nirgends.

Aber ich kann auch die Autofahrer nicht verstehen. Klar ist es verboten in kleinen gruppen zu zweit nebeneinander zu radeln...aber wir sind letztens zu 4 in 2er reihen geradelt.
Als wir wagen von hinten gehört haben Lage gecheckt: strasse ging 3km schnuergerade und kein wagen weit und breit, also genug platz zum überholen, deshalb sind wir nebeneinader geblieben.
Wagen ist nicht vorbeigefahren, nur mit dauerhupen solange genervt, bis wir dann in reihe gefahren sind.
(einen radweg gibt es auf der strecke keinen)

Das fand ich eigentlich schon ziemlich daneben.


Ich denke die meisten Leute sind einfach zu stur und denken, dass die strasse nur den motorisierten Wägen gehört.

Ich nehm sowohl mit dem rad als auch mit dem wagen immer rücksicht auf die andere Kategorie. Würde jeder so denken, sollte es eigentlich nirgends Probleme geben.

Petz
 
Thorben schrieb:
Eins ist sicher: Auf der Straße fährt man sehr viel sicherer als auf dem Radweg. Einerseits wegen der anderen Radler auf dem Radweg.
Aber für mich ist der Hauptgrund, dass ganz viele Autofahrer nicht auf den Radweg achten wenn sie in eine Straße einfahren. Schon oft wurde mir die Vorfahrt genommen. DAs wäre nicht passiert, wenn ich auf der Straße gewesen wäre, weil die Autofahrer dort besser acht geben!

MfG Thorben

Genau, auf dem Radweg wird man IMMER unterschätzt oder schlichtweg übersehen. Insbesondere auf linksseitigen Radwegen, ich wär schon zig mal auf der Motorhaube gelandet hätte ich nicht stark gebremst oder ausgewichen. Es gibt Regeln in D wie der Radweg beschaffen sein muss, darunter zählt auch die Breite...ich mein das sind 1,5m ausserhalb geschlossener Ortschaften. Radwege die schmaler sind, in einem deutlich schlechten Zustand sind befahre ich nicht. Genauso wenig Radwege die grade mal 300m lang sind, ich dafür aber auf die andere Strassenseite muss. Leute die meinen ihr Auto einsetzen zu müssen um ihre physische Überlegenheit zu demonstrieren kriegen von mir auch die passende Antwort. Überproportional oft fallen mir da Renter mit Hut auf der Ablage und rel. junge Fahrer mit ihren Protzkarren auf.
 
taz79 schrieb:
Warum nutzen so wenig Rennradfahrer einen vorhandenen Radweg und fahren auf der Strasse?
Weil Radwege auf Grund ihres Fallencharakters viel gefährlicher sind als Radfahren auf der Fahrbahn (Kreuzungsproblematik, ausserhalb der Wahrnehmung, Toter Winkel, versperrte Sicht...); Sch(m)utzstreifen sind auch nicht besser (geringe Überholabstände, zu geringer Sicherheitsabstand nach rechts, Geradeausspur rechts vom Rechtsabbieger außerhalb Wahrnehmung, Dreck/Feuchte/Rollsplitt usw.). Dazu kommen die vielen prinzipbedingten Probleme und Unfallursachen auf Radwegen, weil sie als "echte" Verkehrswege von niemandem ernst genommen werden.

Nicht nur für aktive Radsportler stellen Radwege auch ausserorts eine große Gefahr dar. Zum einen ist ihre Anlage und Streckenführung nicht für Geschwindigkeiten über 15-20 km/h geeignet und konzipiert (vgl. auch die Rechtsprechung hierzu), zum anderen sind die ständigen Seitenwechsel (ausserorts grundsätzlich einseitige Radwegführung) insbesondere für trainierende Gruppen ein hohes Sicherheitsrisiko, das sich auch in den allgemeinen Unfallzahlen niederschlägt. Unfälle mit dem Längsverkehr (also die eingebildete Angst von hinten überrollt zu werden) sind dagegen sehr selten.

Gegen diese Angst hilft am besten deutlich und berechenbar fahren und Minderwertigkeitskomplexe nach Möglichkeit ablegen). Man kann als Radfahrer tatsächlich daran arbeiten, zwischenzeitlich ärgere ich mich schon mehr über meine eigenen Fehler, wenn mich durch so einen Fehler (meistens zu wenig Sicherheitsabstand nach rechts) mal wieder ein Auto in Bedrängnis gebracht hat.


taz79 schrieb:
Die Frage stell ich mir schon seit einiger Zeit, aber seit dem ich vor ein paar Tagen mal wieder ein paar Rennradfahrern auf der Landstrasse (mit 100 Freigegeben) "begegnet" bin, die zu dritt nebeneinander fuhren und nicht im geringsten einsahen, dem Verkehr Platz zu machen und dann auch noch lautstark und gestenreich (unterste Schublade) mein Hupen quitierten, bin ich doch mal auf eine Antwort gespannt...
Das war nicht sehr nett (Deine Huperei wahrscheinlich auch nicht). Andererseits vgl. StVO §2: (4) "Radfahrer müssen einzeln hintereinander fahren; nebeneinander dürfen sie nur fahren, wenn dadurch der Verkehr nicht behindert wird."
Grundsätzlich dürfen Radfahrer also nebeneinander fahren, Du bist als einzelner Autofahrer nicht "der Verkehr" und wirst durch Nebeneinanderfahren i.d.R. auch nicht behindert, weil in der Rechtsprechung von mindestens 1,5 m Überholabstand beim Überholen von Einspurfahrzeugen ausgegangen wird (-> StVO §5) - Ausweichen auf die Gegenfahrbahn ist also eh angesagt. M.M.n ist Nebeneinanderfahren deshalb sogar sicherer für Radfahrer, weil sie besser wahrgenommen werden und bewusst überholt werden müssen (vgl. wieder "deutlich und berechenbar fahren").

Schließlich dürfen Verbände gemäß StVO §27 sowieso nebeneinander und auf der Fahrbahn fahren: "Mehr als 15 Radfahrer dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Dann dürfen sie zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren." Hintergrund ist hier der kürzere Überholweg.

Auf sehr schmalen Straßen sind dagegen wieder die Radfahrer in der Pflicht: StVO §5: "Der Führer eines langsameren Fahrzeugs muß seine Geschwindigkeit an geeigneter Stelle ermäßigen, notfalls warten, wenn nur so mehreren unmittelbar folgenden Fahrzeugen das Überholen möglich ist."

BTW: "mit 100 Freigegeben" - was genau möchtest Du uns damit mitteilen?



taz79 schrieb:
Der nichtmal 30 Meter neben der Landstrasse verlaufende Radweg im übrigen war frei und ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiss, super in Schuss.
Vielleicht trifft das für ein paar 100 m zu, auf einer kleinen 100 km Trainingsrunde interessieren die jedoch herzlich wenig. "30 Meter neben der Landstrasse" klingt zudem auch nicht mehr nach Benutzungspflicht (Voraussetzung: straßenbegleitend), falls er überhaupt "blau markiert" war. Ansonsten lässt sich aus Windschutzscheibenperspektive in keinster Weise beurteilen (schon gar nicht wenn ein Radweg 30 m (!) neben der Fahrbahn verläuft), ob ein Radweg gerade benutzbar und zumutbar ist. Ausserdem enden viele Radwege plötzlich im Nirwana oder führen in eine ganz andere Richtung aber nur nicht dorthin, wo man gerade hin will.



Leider sehe ich momentan keine Lockerung der Benutzungspflichten, denn schliesslich triggert vor allem "blau" den Alleinnutzungsanspruch auf die Fahrbahn bei vielen Autofahrern. Noch nicht einmal für Radsportler wie beispielsweise in Österreich. Die vermeintlich freie Fahrt für freie Autofahrer hat bei uns nunmehr seit 70 Jahren halt einen ganz besonderen Stellenwert. Beim Training helfe ich mir deshalb damit, radwegverseuchte Strecken nach Möglichkeit zu umfahren und versuche bei Hupattacken wegen Radwegmissachtung (ansonsten habe ich i.d.R. keine Probleme mit Autofahrern) möglichst ruhig zu bleiben (freundlich zurückwinken, Pulskontrolle - wenn der Puls zumindest nicht steigt hat der Autofahrer verloren ;) ). Im Alltagsverkehr nutze ich bei unvermeidlicher Radwegverseuchung wieder zunehmend das Auto - Radwegfahren ist mir viel zu gefährlich, zu unbequem und zu langsam.
 
Außerorts habe ich kein Problem damit, die Radwege zu benutzen, sofern der Belag halbwegs brauchbar ist, aber innerorts kann kein vernünftiger Mensch, der schon einmal auf einem Rennrad saß erwarten, dass man diese Zumutungen benutzt, die sich Radweg nennen (solange sie nicht auf der Straße entlang gehen). Da kommt alle 80 m eine Einmündung, also immer schön Bordstein runter - Bordstein wieder hoch. Außerdem ist der Belag meist misserabel und oft durch die Wurzeln der Bäume zwischen Straße und Radweg beinahe unbefahrbar gemacht.
Wer von Rennradfahrern erwartet, dass sie darauf fahren weiß wohl nicht, wie man sich nach so einer "Schüttelfahrt" fühlt und wer solche Pisten zum Radweg ernennt, dem gehört mal kräftig in den A**** getreten! ;)
 
@ Summit:
Was ich Dir damit sagen möchte? Ich möchte den enormen Geschwindigkeitsunterschied darstellen, der bei nebeneinanderfahrenden Radfahrern doch recht bald gefährlich werden kann wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
Mehrfach wurde nun auf den, zugegeben ebenfalls gefährlichen, Geschwindigkeitsunterschied hingewiesen, der bei der gleichzeitigen Nutzung des Radweges von Rennradlern und Freizeitradlern entsteht, ich denke hier handelt es sich um die gleiche Problematik.
Weiterhin frag ich mich, wenn ich deinen Text so lese, fährst Du Auto? Hast Du dich noch nie über sowas geärgert wenn Du im Auto sitzt?
Klar ist ja das die Perspektive je nach genutztem Verkehrsmittel (Auto oder Rad) sich leicht verschiebt, da kann sich wohl keiner (auch ich natürlich nicht) von freisprechen.
Es ist ja nicht so, das ich nicht das ein oder andere Argument welches hier genannt wurde nicht verstehen würde, schlieslich betreibe ich ja den gleichen Sport wie ihr alle (wenn auch in einer etwas anderen Richtung) .
Ich möchte hier ja auch niemanden persönlich angreifen und ich möchte hier auch keine Autofahrer kontra Radfahrer, oder Mountainbiker gegen Rennradler Debatte (ist eh Schwachsinn...) anzetteln, ich versuche nur zu verstehen, warum manche Leute sich so verhalten ...
 
@ Summit:
sach mal, wer hat sich eigentlich diese 10 Gebote ausgedacht?
Wenn man sich das mal mit `n Bischen Abstand und Sachlichkeit durchliest, dann steht doch (nicht ausschliesslich) `ne Menge Quatsch drin ...
 
taz79 schrieb:
@ Summit:
Was ich Dir damit sagen möchte? Ich möchte den enormen Geschwindigkeitsunterschied darstellen, der bei nebeneinanderfahrenden Radfahrern doch recht bald gefährlich werden kann wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
Das liegt aber ausschließlich an der unangepaßten Geschwindigkeit des Autofahrers, auf Landstraßen dürfen auch Arbeitsmaschinen und Traktoren fahren, die haben eine bauartbedingte Höchsgeschwindigkeit von <=25km/h, was langsamer ist als die meisten Rennradfahrer. Wenn es zu einem Unfall kommt ist hier meist der Verursacher das Opfer, anderfalls werden die Radfahrer getötet und der Täter kommt mit einer Bagatellstrafe davon.
 
Also ich fahre innerorts auch immer auf der Straße auch auf stark befahrenen. Und zwar genau seit einem Jahr als ich eine kleine Begegnung mit einem 5er BMW auf dem Radweg hatte.
Ich fuhr auf dem Radwege (so 30km/h waren es ca schätze ich nichtmals besonders schnell also) als aus einer Einmündung rechts der BMW sich komplett auf Bürgersteig und Radweg schob. Ich war ganz einfach zu nahe dran und bin fast ungebremst rein gefahren und schon bin ich geflogen! Mein Schaden war eine Schürfwunde und ein kaputter Helm! Der Schaden am BMW war 3500€ (neuer Kotflügel und Motorhaube ausbeulen)!
War einfach eine ********rfahrung zu sehen wie machtlos man auf dem Radweg ist. Auf der Strasse wurde ich hingegen noch nie übersehen! Ich fahre daher innerorts immer auf der Strasse und nur ausserorts bei guten Radwegen auf denen!

Hoffentlich gehts weiter gut ist sicherlich so nicht die optimale Lösung...
 
Bin zwar nicht summit, aber möchte doch gern ein paar Sachen kommentieren:

taz79 schrieb:
Weiterhin frag ich mich, wenn ich deinen Text so lese, fährst Du Auto? Hast Du dich noch nie über sowas geärgert wenn Du im Auto sitzt?
Klar ist ja das die Perspektive je nach genutztem Verkehrsmittel (Auto oder Rad) sich leicht verschiebt, da kann sich wohl keiner (auch ich natürlich nicht) von freisprechen.

Gerade WEIL ich selbst RR fahre, rege ich mich nicht über RR auf, wenn ich Auto fahre. Die meisten die richtig schnell unterwegs sind, fahren doch in Ordnung.
Ich muss halt mit dem auto etwas abremsen, na und? Ich bin selten so in eile, dass es in den 2 sekunden die ich dort verliere auf leben und tod ankommt.
Deswegen sehe ich keinen Grund, warum radler mich nerven sollen.

Radler die mich im auto sitzen sind meist freizeit radler, die meinen man müsse auf sie Rücksicht nehmen...diese nerven mich aber auch tierisch wenn ich selbst mit dem rad unterwegs bin.

Ich bin also reif und vernünftig genug, meine Sichtweise nicht je nach verkehrsmittel umzudenken. Für sowas gibt es halt keinen Grund.


Es ist ja nicht so, das ich nicht das ein oder andere Argument welches hier genannt wurde nicht verstehen würde, schlieslich betreibe ich ja den gleichen Sport wie ihr alle (wenn auch in einer etwas anderen Richtung) .
Ich möchte hier ja auch niemanden persönlich angreifen und ich möchte hier auch keine Autofahrer kontra Radfahrer, oder Mountainbiker gegen Rennradler Debatte (ist eh Schwachsinn...) anzetteln, ich versuche nur zu verstehen, warum manche Leute sich so verhalten ...

Unseren Sport in anderer Richtung?
Du bist also reiner MTBler?

Ich gebe dir mal einen ganz heissen tip, wie du RR-Fahrer besser verstehen kannst.

Kauf dir ein RR (oder leih dir eins...) und fahr mal eine woche damit rum.
Du wirst uns dann sofort verstehen, da du automatisch selbst auf die Strassen ausweichen wirst.

Mit dem MTB ist das was anderes.
Mit dem fahr ich auch keine Strasse. Mit dem fahr ich nur in Wäldern, forst- und radwegen rum. Aber mit dem MTB will ich ja auch nicht auf dem Radweg trainieren. Dor wird es einfach als Verbindungsweg wahrgenommen, den ich so gemütlich wie möglich bezwinge (ich HASSE feste strassen mit MTB fahren :p , deswegen kommt dort nie eile auf).
Wenn du also nur diesen Standpunkt kennst wird es wohl schwierig werden RRadler zu verstehen...

zu den 10 geboten:
ALso eigentlich geb ich dir schon Recht:
dort steht wirklich ziemlich vieles extrem überspitzt drin. Aber die Grundgedanken stimmen eigentlich schon.
Dass Radwege so gefährlich von natur aus sind teile ich nicht.

Mir kann keiner klarmachen, dass man auf der strasse weniger leicht übersehen wird als auf dem Radweg. Ich wurde auch schon oft genug auf der Strasse beim abbiegen übersehen, oder meine geschwindigkeit falsch eingeschätz; das obwohl der wagen doch eben erst an mir vorbeigezogen ist...
((gut, bei mir gibts wirklich einen gefährlichen radweg: der läuft parallel zur strasse, bei einer autobahnauffahrt macht er dann einen schlenker so dass er 5-10m neben "in" der auffahrt verläuft, also gerade dort, wo die meisten autofahrer noch mit 50kmh runtergebrettert kommen, oder die anderen abgebogen sind und vollgas für die autobahn geben wollen.
Sowas ist mir unverständlich, aber auch nur bei ganz wenigen der Fall.))

Ich seh deswegen bei den Radwegen eher den Konflikt mit freizeitradlern und spaziergängern als dass ich jetzt radwege von grunde auf schlechtreden will.


Petz
 
straße, weil ich will ja zügig vorankommen. da bietet sich halt nun mal nur die autobahn für an.

auf dem radweg sind immer diese hobbybiker im bummeltempo. der mann vorweg und die dame im sicherheitsabstand hinter her.

und an denen vorbei zu kommen, das ist schwierig. radweg deshalb nur, wenn die straße grotten schlecht ist oder ich meinen arsch vor unfähigen autofahrern retten will. also insbesondere, wenn ich nicht auf bundestraßen fahren will, oder am sonntag, wenn die altenheime ausfahrt haben und die 85 jährigen ihre luxusschlitten auf die straße schieben.
 
Ihr kommt immer wieder auf den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Hobbyradlern und Rannradlern zurück, welcher scheinbar einer der Hauptgründe ist, auf der Strasse zu fahren. Sehen wir uns das doch mal genauer an, wie schnell ist so ein Hobbyradler? Sagen wir 10 bis 15 km/h, das ist wohl realistisch, ein Rennradfahrer dagegen, naja, der wird so zwischen 30, ehr 35 und 40 km/h liegen. Wir reden also über einen Geschwindigkeitsunterschied von 25 bis 30 km/h, ich denke da stimmt ihr mir alle zu. Nehemen wir uns jetzt nochmal unsere Landstrassen Situation (die Argumentation innerhalb der Stadt kann ich ja schon irgendwo nachvollziehen), da fährt das Auto dann 70, in der Realität wohl ehr 75, so das wir selbst zu einem zügigen Rennradfahrer mindestens die selbe Geschwindigkeitsdifferenz haben, wie dieser zu einem Freizeitradler. Fast die gleiche Argumentation, wie sie hier aufgebaut wird, warum ein Rennradfahrer nicht auf dem Radweg fahren WILL (!!!), könnte man als Autofahrer genau so kontra Rennradler auf der Strasse zurück geben. Auch diese sind langsamer, scheren nicht selten recht unmotiviert aus und verhalten sich nicht immer so, wie man es sich wünschen würde, wenn man zügig überholen möchte.

Also wie gesagt, ich möchte hier nur auf ein konstruktives Gespräch, nicht auf eine Konfrontation heraus, auch wenn diese Meinung hier wohl nicht alle teilen ...
 
@ Petz33:
Klar, ich sehe das ganze, da ich nur mit dem MTB unterwegs bin, natürlich aus einer etwas anderen Perspektive, daher ja auch meine Frage.
Für mich ist die Strasse beim Radfahren auch nur Mittel zum Zweck und ich bin sicher nicht der eine mit dem Heiligenschein über dem Helm, aber das sagt ja auch keiner ...
 
taz79 schrieb:
Ihr kommt immer wieder auf den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Hobbyradlern und Rannradlern zurück, welcher scheinbar einer der Hauptgründe ist, auf der Strasse zu fahren.
Nein, der Hauptgrund sind unaufmerksame Autofahrer, die einen platt fahren (wollen). Die meisten Todesopfer gibt es beim typischen Rechtsabbiegerunfall, bei dem der Radfahrer auf dem Radweg übersehen wurde. Dazu kommen die bescheidenene Radwege, viel zu schmal, viel zu holprig, das holpert mehr als auf den Waldautobahnen, Dreck auf den Radwegen (Glasscherben, selbst jetzt im Hochsommer immer noch Rollsplit), schusselige Fußgänger und ebensolche Autofahrer, die einfach die Beifahrertür aufreißen.
 
taz79 schrieb:
Ich möchte den enormen Geschwindigkeitsunterschied darstellen, der bei nebeneinanderfahrenden Radfahrern doch recht bald gefährlich werden kann wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
Mehrfach wurde nun auf den, zugegeben ebenfalls gefährlichen, Geschwindigkeitsunterschied hingewiesen, der bei der gleichzeitigen Nutzung des Radweges von Rennradlern und Freizeitradlern entsteht, ich denke hier handelt es sich um die gleiche Problematik.
Du hast nur insofern Recht, dass die Missachtung von StVO §3 ganz allgemein eine der Haupt-Unfallursachen im Straßenverkehr ist. Diese permanenten Verkehrsverstöße der Motorisierten sind bei uns jedoch gesellschaftlich akzeptiert. Bezüglich der tatsächlichen und eingebildeten Unfallrisiken beim Radfahren habe ich Dir bereits ein paar weiterführende und nachprüfbare Hinweise geliefert.



taz79 schrieb:
Weiterhin frag ich mich, wenn ich deinen Text so lese, fährst Du Auto? Hast Du dich noch nie über sowas geärgert wenn Du im Auto sitzt?
Autos sind sich vor allem selbst im Weg – wie verkraftest Du das denn blos, wenn Du Dich schon über Radfahrer aufregst?

Ich müsste mich beim Autofahren jedenfalls permanent darüber ärgern, dass ich von anderen ausgebremst werde - wenn Autos abbiegen, halten, einparken, ausparken, parken, Fahrspur wechseln, bummeln, gaffen, an Engstellen, wenn trotz Gegenverkehr überholt wird, im Rückstau von Kreuzungen und Ampeln, im dichten Verkehr, im Stau, über lahme LKWs, über Landwirtschaftliche Fahrzeuge usw. usw. :aufreg:
Also lass ich das mit dem Ärgern besser bleiben. Und schon gar nicht über Radfahrer, die sich noch am leichtesten überholen lassen :cool:



taz79 schrieb:
Ich möchte hier ja auch niemanden persönlich angreifen und ich möchte hier auch keine Autofahrer kontra Radfahrer, oder Mountainbiker gegen Rennradler Debatte (ist eh Schwachsinn...) anzetteln, ich versuche nur zu verstehen, warum manche Leute sich so verhalten ...
Na also, passt doch :bier: Und ich versuche Dir zu erklären, warum ich mich so verhalte, wie die Regeln lauten (StVO) und warum ich Radwege meide wie die Pest...

Ich will daraus auch gar kein Dogma machen. Jeder soll dort fahren wo er meint sich wohl zu fühlen - bei einer objektiven, öffentlichen Diskussion über die jeweils vorherrschenden Unfallrisiken so weit so gut. Wenn ich per Benutzungspflicht aber auf gefährliche und minderwertige Sonderwege gezwungen werde, hört für mich der Spaß jedenfalls auf :(

"Gute Radwege brauchen keine Benutzungspflicht!"



taz79 schrieb:
sach mal, wer hat sich eigentlich diese 10 Gebote ausgedacht?
Diese "Anleitung" beruht auf den Erfahrungen vieler Radfahrer die das Fahrrad als Verkehrsmittel benutzen, unter Berücksichtigung der nachweisbaren Unfallschwerpunkte und Unfallursachen beim Radfahren.
taz79 schrieb:
Wenn man sich das mal mit `n Bischen Abstand und Sachlichkeit durchliest, dann steht doch (nicht ausschliesslich) `ne Menge Quatsch drin ...
Ich kenne keine bessere Zusammenfassung, wie man als Radfahrer im Straßenverkehr möglichst sicher und unfallfrei fährt - kennst Du eine bessere? Mit welchen Punkten hast Du denn ein Problem und warum? Welche eigenen Erfahrungen als Radfahrer im Straßenverkehr oder wenigstens als Autofahrer kannst Du zum Thema sicheres Radfahren denn beisteuern?

Schade jedenfalls, dass Inhalte und Anregungen, vielleicht auch schon der Titel "die 10 Gebote...", offensichtlich bei vielen etwas befremdlich rüberkommen.

Verkehrserziehung und Aufklärung ist halt grundsätzlich ein schwieriges Thema. Eingefahrene Gewohnheiten können kaum mehr aufgebrochen werden, die anderen sind sowieso immer Schuld, um eine objektive Informationspolitik ist es in unserer (Auto-)Lobby gesteuerten Gesellschaft auch nicht gerade zum Besten bestellt und beim Thema Radfahren ist sowieso jeder sein ganz eigener Experte.
 
Petz33 schrieb:
Mir kann keiner klarmachen, dass man auf der strasse weniger leicht übersehen wird als auf dem Radweg. Ich wurde auch schon oft genug auf der Strasse beim abbiegen übersehen, oder meine geschwindigkeit falsch eingeschätz; das obwohl der wagen doch eben erst an mir vorbeigezogen ist...
Du fährst (viel) zu weit rechts!

Wenn Dir an Kreuzungen häufig die Vorfahrt genommen wird, verhältst Du Dich zusätzlich taktisch unklug. Viele Autofahrer interpretieren Zeichen wie direkten Blickkontakt, aufhören mit Treten, plötzlicher/später Griff zur Bremse usw. als Aufforderung zur Vorfahrtmißachtung ("er hat mich gesehen, also wird er auch bremsen"). Viele solcher Situationen kannst Du mit Deinem Verhalten beeinflussen, selbstbewußte Position auf der Fahrbahn und nicht im Rinnstein ist immer Grundvoraussetzung. Verhaltensänderung hier wäre die Situation aus den Augenwinkeln beobachten, frühzeitiger/unauffälliger Griff zur Bremse, weitertreten... - also keine Signale auszusenden, dass Du eh zurückstecken wirst. Trotzdem bist Du jederzeit reaktionsbereit (-> Fahre nach außen offensiv, aber innerlich defensiv.).

Wenn Du "nicht glaubst", dass Du auf der Fahrbahn viel weniger leicht übersehen wirst als auf dem Radweg, dann führe mal ein Jahr lang Tagebuch über Deine kritischen Situationen, vor allem analysiere die jeweiligen Umstände.
 
taz79 schrieb:
...Nehemen wir uns jetzt nochmal unsere Landstrassen Situation (die Argumentation innerhalb der Stadt kann ich ja schon irgendwo nachvollziehen), da fährt das Auto dann 70, in der Realität wohl ehr 75, so das wir selbst zu einem zügigen Rennradfahrer mindestens die selbe Geschwindigkeitsdifferenz haben, wie dieser zu einem Freizeitradler. Fast die gleiche Argumentation, wie sie hier aufgebaut wird,...
Stimmt, diese irrelevante Argumentation wird hier in erster Linie von DIR aufgebaut.

Danke auch wie Du mir bestätigst, mit welcher Selbstverständlichkeit StVO §3 bei uns permanent mißachtet wird.


Wie bereits erwähnt, ist der Geschwindigkeitsunterschied keine relevante Unfallursache zwischen Auto- und Radfahrern. Geschwindigkeitsunterschiede werden von schnelleren Fahrzeugen jedoch häufig als lästig empfunden, weil sie sich in ihrer freien Fahrt gestört fühlen. *Deshalb* werden langsamere Verkehrsteilnehmer (Radfahrer) in gefährliche Ghettos verbannt. Dass dies angeblich zu ihrer eigenen Sicherheit geschieht, ist ebenso taktisch klug wie perfide.
 
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