Überhitzte Bremsen

Innenbelüftete Scheiben wirken aufgrund ihres Aufbaus wie radialventilatoren, also kühlen sie durch diesen Effekt noch mal besser ;-)
 
Wenn es sehr lang bergab geht und möglich ist benutze ich die bremsen im "kurzen"
wechsel so hat jede zeit sich zu erholen und ich beschleunige nicht mehr als gewollt.
Das hat wohl jeder schon einmal probiert, genauso wie das Anhalten und Warten. Die Frage bleibt, was effektiver ist, bei geringer Geschwindigkeit konstant zu bremsen oder die genannten Variationen anzuwenden. Die Sache ist nämlich im Detail viel zu kompliziert, als dass man das einfach entscheiden könnte.
 
Ich habe im Gefühl, das man bei langsameren Fahren weniger Reibung zum Bremsen braucht!
Da liegst du richtig. Hier einmal eine Grafik zur Leistung beim Bremsen.



Angegeben an den Kurven sind die Gefälle in Grad und %. Wo die Kurven wieder auf die waagerechte Achse (Geschwindigkeit) stoßen, ist die höchste bei diesem Gefälle mögliche Geschwindigkeit, denn der Luftwiderstand (zusammen mit dem Rollwiderstand) bringt dann die volle Bremsleistung auf.
Senkrecht ist die Leistung in Watt aufgetragen, die als Wärme über die Bremse abgegeben werden muss, damit die jeweilige Geschwindigkeit konstant eingehalten werden kann.

Es ist klar, dass beim Stehen (v=0) und beim Bremsen allein mit dem Luftwiderstand keine Leistung über die Bremse erbracht wird. Folglich muss es dazwischen ein Maximum geben. Und es ist günstig, das zu vermeiden. Die höheren Geschwindigkeiten kommen eher nicht in Frage. Also langsamer fahren.
Macht man Kühlpausen, sinkt die mittlere Geschwindigkeit, und man könnte gleich langsamer gleichmäßig fahren. Beim abwechselnden Bremsen vorn und hinten, muss die jeweils betätigte Bremse die ganze Bremsleistung erbringen.
Ob Dauerbremsen für die Hand angenehm ist, ist eine andere Frage. Über die Temperatur an der Bremse ist damit auch noch nichts gesagt (kommt noch). Aber 1000 W ist die Leistung einer Herdplatte bei etwa 2/3 Einstellung.

Wem das zu theoretisch ist, hier die praktische Lösung:

Trinkblaseninhalt mittels Schlauch über die Bremse sprühen wie bei der DTM. :D
 
Es ist klar, dass beim Stehen (v=0) und beim Bremsen allein mit dem Luftwiderstand keine Leistung über die Bremse erbracht wird. Folglich muss es dazwischen ein Maximum geben. Und es ist günstig, das zu vermeiden. Die höheren Geschwindigkeiten kommen eher nicht in Frage. Also langsamer fahren.
Die Kurven sind ein guter Startpunkt, aber nur die halbe Story. Jetzt müßte man die Wärmeabfuhr aufgrund des Fahrtwindes berechnen. Dann sollte sich eine für das Gefälle optimale Geschwindigkeit ergeben. Dann muß nur noch das Gelände mitspielen, so daß man diese Geschwindigkeit auch wählen kann ...

Die Intervallbremserei ändert nach meiner Einschätzung wenig an der Bremsscheibentemperatur. Ich denke, daß sie den Wärmeübertrag auf den Sattel reduziert. Aber da müßte man wohl genauere Modellrechnungen machen.

Trinkblaseninhalt mittels Schlauch über die Bremse sprühen wie bei der DTM. :D
Mir fällt da eine andere Blase ein, die man da entleeren könnte ...:lol:
 
Hallo zusammen, ich habe dasselbe Problem. Bin 105Kg (nackt) Systemgewicht ca.130 kg. Folgende Massnahmen halfen: 1. 203er Scheiben vorn und hinten, 2. nur gesinterte Beläge und natürlich in langen technischen Abfahrten (bsp. Alpen) wechselseitiges Bremsen sofern möglich. Fahre aktuell eine Shimano XT (am Freerider) und die überlebt es bisher. Jedoch ist die Avid Scheibe am Vorderrad schneller überfordert als die hintere Shimano. Code und Saint auch ok. Je mehr Masse der Sattel umso mehr Wärme kann er aufnehmen. Wobei mich die relativ leichte XT in ihrer Standfestigkeit überrascht (sind es die Kühlrippen?). Ach ja die Scheiben sind halt einfach blau. Solange sie nicht verglasen kein Problem.
 
Ich habe die Magura MT4, weil mich das DOT-Zeugs genervt hat. Hatte noch nie eine Überhitzung der Bremsen. Mein Rezept ist:


  • Vorne und hinten bremsen.
  • Bremsen zwischendurch immer wieder kurz lösen.
  • Bei langen Abfahrten ab und zu eine Pause einlegen.
  • Nicht von zu hoher Geschwindigkeit stark runterbremsen (sprich: nicht zu schnell fahren).
  • Gewicht auf dem Bike reduzieren (sprich: abnehmen!;))
  • Größere Scheiben verwenden.

Ein Umrüsten der Bremsen wegen Überhitzung halte ich für unnötig. Wenn du die o.g. Ratschläge nicht befolgst, wird die die Shimano genauso "durchglühen".
 
  • Vorne und hinten bremsen.
  • Bremsen zwischendurch immer wieder kurz lösen.
  • Bei langen Abfahrten ab und zu eine Pause einlegen.
  • Nicht von zu hoher Geschwindigkeit stark runterbremsen (sprich: nicht zu schnell fahren).
  • Gewicht auf dem Bike reduzieren (sprich: abnehmen!;))
  • Größere Scheiben verwenden.


1. Okay
2. Okay, aber nicht immer möglich
3. LOL
4. LOL LOL
5. Okay, aber nicht immer möglich. Je größer man ist umso mehr darf man auch wiegen. Mit "dick" hat das nix zutun.
6. Okay
 
  • Bei langen Abfahrten ab und zu eine Pause einlegen.
  • Nicht von zu hoher Geschwindigkeit stark runterbremsen (sprich: nicht zu schnell fahren)


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Hallo
Hatte das Problem, bei extrem steilen und kurvigen
Schotterabfahrten dass die Scheiben Blau anliefen
und die Bremse Extrem quitschte.
Nervtötend wenn es so 700 HM runter geht (20%)
und man gezwungen ist das Bike dauernd auf
Schrittempo zu halten.
(Gewicht Bike/Fahrer 110 - 115 kg)

Warum willst du das Bike auf Schrittempo halten?
Ich komme mit Fahrer + Bike + Rucksack auch auf ~105-110 kg habe aber keine Probleme bei 700-1200 HM mit 20% (oder mehr)

Rüste nun auf Shimano XT (203 / 180) um mit
Belägen mit Kühlrippen. (Vorher Magura MT 2)
Hoffe damit einen riesen Schritt in die richtige
Richtung getan zu haben.

bin mir nicht sicher ob eine andere Bremse so viel hilft

Die Frage ist nun, : Wie verhindert Ihr die Bremse
zu ruinieren, wenn eine Abfahrt mehrere Hundert
HM auf steilem Schotter nur Dauerbremsen zulässt ???
Denn ich denke, niemand ist in der Lage bei 20%
Gefälle auf grobem Schotter auch nur für 5 Sek die
Bremse zu lösen.
  1. an deiner Fahrtechnik arbeiten, dass du auf steilem Schotter nicht mehr Dauerbremsen musst
  2. zwischendurch mal kurz anhalten und die Bremse abkühlen lassen
  3. die Bremse immer mal wieder aufmachen
  4. hauptsächlich mit dem Vorderrad bremsen (>70%)
 
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