Was bringen leichte Laufräder wirklich?

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Hallo Forum,

momentan fahre ich folgenden LRS: Mavic XC717 mit XT-Naben, Gewicht knapp unter 2kg.

Ich spiele nun mit dem Gedanken mir einen leichteren LRS zu kaufen: ich dachte da an Mavic Crossmax oder DT Swiss mit Hügi Naben. (ca. 1600gr) zwecks XC-Rennen und Marathons.
Man sagt ja Gewichtstuning macht am meisten Sinn bei den Laufrädern.

Nun meine Frage: was bringt so ein leichter LRS wirklich? Gibt es da irgendwelche Messungen zu? Merkt man da wirklich einen Unterschied?
Oder ist das nur ein Hype der Bikeindustrie (und Bikemagazine)?

Denn bevor ich soviel Geld ausgebe um 400Gr. einzusparen will ich mir erstmal sicher sein dass das Geld gut investiert ist :)

Danke schonmal für eure Meinung!

Gruss,
Eastbiker
 

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Re: Was bringen leichte Laufräder wirklich?
hatte vorher:

Deore Naben, Alex Adventure Felgen, 2mm Speichen --> irgendwo über 2 kg
dazu noch Drahtreifen

habe mir zugelegt:

XT Naben, DT 4.1 Felgen, DT SuperComp Speichen --> etwa 1750 g
dazu NN 2,25


Der Unterschied ist enorm!!!
Bei den Laufräder einzusparen (an Gewicht) ist echt das BESTE!
Wenn ich mir einen neuen LRS kaufen würde, würde ich gleich auf folgende Kombi sparen:
DT 240s Naben, DT Aerolite oder wenigstens DT Revos Speichen, DT 4.1 Felge und mit prolock Alunippel alles mit 28 Speichen; bzw. mit Tune Naben (Mig 70/Mag 190) wirds noch leichter (und auch billiger).

Mienen LRS habe ich von www.vaust.com --> Laufradkonfigurator! Sind sehr gut aufgebaut, würde ich wieder dort kaufen!
 
Am Rennrad habe ich von normalen 32-Speichen-Laufrädern auf Mavic Ksyrium Eltite gewechselt, was ziemlich genau 400 gr eingespart hat. Der Unterschied ist wirklich deutlich spürbar.
Am MTB habe ich durch einen Reifenwechsel und leichtere Schläuche ca. 250 gr eingespart, auch das macht sich bemerkbar.
 
Natürlich bringen leichte Laufräder ein Verbesserung im Fahrverhalten. Das Stichwort ist mal wieder rotierende Masse. Wird diese reduziert läßt sich ein Laufrad bzw. Bike leichter beschleunigen.
 
auch wenn sich die gewichtseinsparung an den naben am wenigsten bemerkbar macht, würde ich bei neuen laufrädern nicht auf xt & co gehen, sondern auf 240er, meinetwegen auch auf nope (actionsports) o.ä.

das gepaart mit vernünftigen felgen und vor allem dann auch hochwertigen reifen (nn, xcr dry etc.) wirst du einen quantensprung machen, der durch kein anderes tuning zu erreichen ist. dafür lohnt es sich dann auch, 400,- euro zu investieren.
 
Naja, wenn er jetzt schon leichte Felgen hat (717), dann ist es egal, ob er die 400g an den Naben oder an der Federgabel oder sonst wo spart. Vorausgesetzt, er möchte nicht noch leichtere Felgen oder hat momentan Bleispeichen verbait.
 
Das Rad fühlt sich leichter an, beim Beschleunigen und beim Lenken.

Bergauf machen 400g an den Laufrädern aber genauso viel oder wenig aus, wie 400g am Rahmen.
 
Da die Crossmaxfelgen aber nicht wirklich leichter sind als seine 717 wird er wohl beim hochheben mehr merken als beim fahren.

So gesehen sind leichte Reifen mit leichten Schläuchen wirklich DIE Investition die man am deutlichsten und das für relativ kleines Geld spürt. Zumindest wenn du noch keine leichten hast.
 
Vielen Dank schonmal für eure zahlreichen Tips!

Die XC717 Felge ist in der Tat schon ein Leichtgewicht, aber die Nabe :rolleyes:

Ich denke es werden die Hügi 204S Naben in Kombination mit XR4.1 Felge.
Wiegt ca. 1600gr und kostet 399.- Euro bei www.bike-discount.de
Ich denke für den Preis kann man nichts falsch machen, oder?

Für Crossmax muss ich noch ein gutes Stück mehr hinlegen obwohl die nicht wesentlich leichter sind. OK, die sind UST-fähig und sehen besser aus, aber sonst???
 
hi ers ma,
also ma ein Zitat aus dem neuen Workshop:


Wer sein Bike tunen will, der sollte bei den Laufrädern anfangen. Grund: Mit leichteren Laufrädern wiegt das Bike nicht nur insgesamt weniger, sondern man muss auch deutlich weniger Energie aufwänden um es zu beschleunigen. Laut einem physikalischen Gesetz hängt das mit der sogenannten rotierenden Masse zusammen. Und je weiter außen am Laufrad Gewicht gespart wird, desto besser. Ein leichter Reifen bringt also mehr als leichte Naben.

und

Wer ein kleines Budget zur verfügung hat, für den sind leichte Reifen der beste Tuning-Tipp! Es gibt Gewichtsunterschiede von bis zu 500 Gramm pro Reifen. Zudem verringert sich die rotierende Masse, das Bike lässt sich mit leichten Pneus spürbar besser beschleunigen.


du solltest also bei den laufrädern auch auf die felgen achten und die XC717 sind schon leicht, natürlich sind leichte naben auch gut aber die kosten halt auch...


gruß
 
Das Massenträgheitsmoment ist aber sehr stark vom Radius abhängig, an dem das Gewicht sitzt (geht quadratisch!!! ein). Sprich, wenn du an den Naben sparst, wirst du keinen großen Effekt feststellen. 20g Mindergewicht durch leichtere Alunippel sind evtl. stärker spürbar als 100g an den Naben gespart!

Daher solltest du dir schön leichte Felgen, Nippel, Schläuche und Reifen gönnen bevor du Unsummen in Ultraleicht-Naben investierst.

Gruß,
Dominik.
 
Die Macht liegt auf jedenfall bei nem leichten LRS. Fahre im Trainig Deore Naben mit Rigida Taurus Felge mit irgenwelchen, dicken, schweren Speichen (Knapp über 2Kg) und an meiner Rennfeile fahre ich Tune King/Kong Superscharf mit Notubes 355 und Aerolite Speichen 28/32, gepaart mit Nobby Nic 1,8 mit Latexmilch bei 2 Bar je nach Strecke(der nackte LRS wiegt 1315gr). Kann dir nur soviel sagen, nirgends ist ein investierte Euro mehr wert als am LRS, das sind einfach Welten, das eine fährt sich schwerfällig und träge und das andere ist mega agil und reaktionsschnell, da sehr gut zu beschleunigen!!! Also, beide Daumen hoch für nen leichten LRS, am besten noch mit NoTubes (damit sinkt nochmal das Gewicht und der Pannenschutz steigt).

Keep on Racing
 
Kann dir nur soviel sagen, nirgends ist ein investierte Euro mehr wert als am LRS, das sind einfach Welten, das eine fährt sich schwerfällig und träge und das andere ist mega agil und reaktionsschnell, da sehr gut zu beschleunigen!!!

Hallo Racer,

das Thema der rotatorischen Beschleunigung wird immer wieder gerne in Radlerkreisen strapaziert und in Foren oft diskutiert.
Ein Forumskollege hier war mal so freundlich und machte sich die Mühe den Einfluß unterschiedlich schwerer Laufräder auf die gesamte Translatorische Beschleuinigung des Rades mit Fahrer abzuschätzen. Den Link suche ich noch und reiche ihn baldmöglichst nach.

Dabei kam heraus, was technikaffine Zeitgenossen sich schon denken können: Die rotatorische Beschleunigungsarbeit am Laufrad spielt keine Rolle. Wie lelebebbel richtig bemerkte spielt es für die Gesamtbeschleuinigung keine Rolle, ob die Masse am Laufrad oder am Speckgürtel sitzt.

Nun wird in Foren und Zeitschriften gerne das Gegenteil kolportiert was dem Blick auf die Faktenlage abträglich ist. Da wird von "Vortrieb" und "Beschleunigung" gefaselt, als ob ein Fahrrad eine Rakete wäre.

Da mir klar ist, daß alle Theorie grau ist, empfehle ich einen einfachen Test:
Fahrrad fest auf eine Trainingsrolle spannen inkl. Zusatzlast (Reibwiderstand oder Luftrad) mehrfach hochbeschleunigen. Anschließend wiederholt man das Ganze mit einem alternativen, schwereren Laufrad. Optimalerweise verblindet man den Test und lässt die Laufräder von einem Freund wechseln inkl. Placebos.
Aber auch ohne "sauberem" Versuchsdesign wird man so schnell bemerken, daß ein paar hundert zusätzliche Gramm nicht bemerkt werden.

Was hingegen sehr wohl bemerkt wird, sind die unterschiedlichen Kreiselkräfte, die das Rad stabilisieren. Dieser Effekt ist in der Tat bedeutsam und wird aus meiner Sicht oft fälschlicherweise mit Beschleunigung gleichgesetzt.

Gruß, Uwe
 
Wie Du schon schreibst:
Er hat den Einfluß unterschiedlich schwerer Laufräder auf die gesamte Translatorische Beschleuinigung des Rades mit Fahrer abgeschätzt.
Dass es für die Translatorische Bewegung egal ist, wo die Masse sitzt ist klar.
Aber ein Rad aus dem Stillstand in Rotation zu versetzen ist ja keine rein translatorische Bewegung.
Also spielt das Massenträgheitsmoment mit rein und dafür spielt dann das Gewicht sehr wohl eine Rolle.
Oder habe ich jetzt irgenwas übersehen?
 
Wie Du schon schreibst:
Er hat den Einfluß unterschiedlich schwerer Laufräder auf die gesamte Translatorische Beschleuinigung des Rades mit Fahrer abgeschätzt.
Dass es für die Translatorische Bewegung egal ist, wo die Masse sitzt ist klar.
Aber ein Rad aus dem Stillstand in Rotation zu versetzen ist ja keine rein translatorische Bewegung.
Also spielt das Massenträgheitsmoment mit rein und dafür spielt dann das Gewicht sehr wohl eine Rolle.
Oder habe ich jetzt irgenwas übersehen?

Hallo Walroß!

Nicht übersehen, aber missverstanden.

Die gesamte Beschleunigung von Rad und Reiter setzt sich aus diversen Teilbeschleunigungen zusammen. Diverse Rotatorische sind dabei enthalten, die für die gesamte Beschleunigunsarbeit aber unerheblich sind.

Um ein Gefühl (davon ist hier so oft die Rede) dafür zu bekommen kannst du ja einfach mal das Fahrrad aufhängen und alleine das Hinterrad durch drehen der Kurbel mit der Hand hochbeschleunigen.

Und um Gewissheit zu erlangen den kleinen Test wie von mir vorgeschlagen, durchführen.

Zu Kilroy:
Ob man den Einfluß spürt, kann man zweifelsfrei ermitteln. Zur Ermittlung ist es aber ungeeignet einfach verschiedene Laufräder ins Fahrrad zu spannen und dann auf sein Gefühl zu vertrauen. Man ermittelte alles mögliche, nur nicht den Einfluß der rotatorischen Beschleunigung.

Gruß, Uwe
 
Der oft zitierte Unterschied rührt oft daher, dass man (wie zum Beispiel Racer09) von billigen, schlecht gewarteten und schlecht eingestellten Konuslagernaben auf hochpreisige Rillenkugellager umsteigt.
Kein Wunder, dass das ein Unterschied wie Tag und Nacht ist.
Wie man allerdings einen Nobby Nic mit 2 Bar fahren kann ist mir unverständlich, die Untergrenze vom Hersteller sind 3 Bar und ein Fast Fred 2.0 - der etwas mehr Volumen hat - schlägt mit 2 Bar und Eclipse schon in leichterem Gelände beständig durch. :confused:
 
theorie:
Die Massenverteileung ist, wie schon weiter oben erwähnt wurde, natürlich wichtig und geht quadratisch ein. Das ist ein Grundgesetz der Physik.

praktisch quantifiziert (d.h. wieviel macht's aus?):
[konkret: frage nach verteilung von 100 g an der felge vs. im zentrum der nabe]
hochundrunter schrieb:
der rest (speichen, ...) bleibt gleich. und für eine gute näherung reicht es dann wohl wenn man die leistung für die 100g in einem abstand r=300mm für eine von dir gewünschte beschleunigung ausrechnet. (gewicht an der nabe ist zu vernachlässigen)

damit wir mal ne zahl haben, hab ich's einfach mit 0 bis 25km/h in 8sec überschlagen.
es sind 0,25 watt (rechenfehler vorbehalten )
d.h. du musst obwohl die bikes gleich schwer sind (die lrs natürlich auch), bei dem mit den zu den naben verschobenen 100g, beim beschleunigen von 0 auf 25km/h in 8sec ca. 0,5 watt weniger leisten... das sind etwa 0,2% von dem was du bei dieser 8 sec beschleunigung aufwenden musst

so, und damit wir nun endlich zum gesuchten quadrat zurück kommen:
wenn du das gewicht von der mitte nur bis auf den halben radius verschiebst, dann sind es nicht 0,125 watt (die hälfte) pro rad sondern nur 0,0625 watt also ein viertel.... na, nach was schaut das aus

null komma nochwas watt unterschied klingt für mich nach ner theoretischen kopfgeburt, die man praktisch auf dem beik nicht merkt.
entscheidend ist das gesamtgewicht des LRS,
und ob das gewicht durch ne leichte felge, leichtere nippel oder ne leichte nabe zustandekommt, ist wurscht.
 
Die gesamte Beschleunigung von Rad und Reiter setzt sich aus diversen Teilbeschleunigungen zusammen. Diverse Rotatorische sind dabei enthalten, die für die gesamte Beschleunigunsarbeit aber unerheblich sind.


So, jetzt will ich's wissen :)
Im Stillstand hat das Rad natürlich keine kinetische Energie.
in Bewegung ist die gesamte kinetische Energie eines Körpers laut meinem schlauen Buch 0,5*m*v² (translatorisch) + 0,5*J*w² (rotatorisch).
Wenn er Rotationsenergie besitzt, muss ihm diese doch in Form von Arbeit zugeführt worden sein.
Deshalb berstehe ich nicht, wieso Du sagst, dass der rotatorische Anteil an der Beschleunigungsarbeit keine Rolle für die gesamte Beschleunigungsarbeit spielen würde.
Ich habe gerade mal ein ausgebautes Laufrad einmal mit und einmal ohne Reifen von Hand gedreht und bin der Meinung, dass man den Unterschied durchaus spürt.
 
So, jetzt will ich's wissen :)
in Bewegung ist die gesamte kinetische Energie eines Körpers laut meinem schlauen Buch 0,5*m*v² (translatorisch) + 0,5*J*w² (rotatorisch).
Wenn er Rotationsenergie besitzt, muss ihm diese doch in Form von Arbeit zugeführt worden sein.
Deshalb berstehe ich nicht, wieso Du sagst, dass der rotatorische Anteil an der Beschleunigungsarbeit keine Rolle für die gesamte Beschleunigungsarbeit spielen würde.

Siehe das überschlägige Beispiel von "hochundrunter".
Der Anteil spielt in der Praxis keine Rolle, was nicht heißt, daß es keinen rotatorischen Anteil geben würde.

Es ist also genauso (oder genausowenig) sinnvoll 100g an den Reifen zu sparen, wie 100g am Rahmen.

Was man hingegen durchaus bemerkt sind die unterschiedlichen Kreiselkräfte unterschiedlich schwerer Laufräder, die ja überhaupt erst das Fahren auf zwei Rädern ermöglichen. Dieser Aspekt scheint mir außerordentlich gut spürbar und eine ganz entscheidende Komponente für die "Richtungsstabilität" eines Rades.

Gruß, Uwe
 
auch wenn sich die gewichtseinsparung an den naben am wenigsten bemerkbar macht, würde ich bei neuen laufrädern nicht auf xt & co gehen, sondern auf 240er, meinetwegen auch auf nope (actionsports) o.ä.

das gepaart mit vernünftigen felgen und vor allem dann auch hochwertigen reifen (nn, xcr dry etc.) wirst du einen quantensprung machen, der durch kein anderes tuning zu erreichen ist. dafür lohnt es sich dann auch, 400,- euro zu investieren.

vergesst mir die Schläuche nicht, hab vor kurzem bei einem Kollegen das Bike umgebaut- bei den Felgen haben wir 600gr, bei den Schläuchen 180gr und bei den Reifen nochmals 200gr eingespart- nach seiner ersten Testfahrt meinte er hätte ein neues Bike :lol:
 
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