Der Weltcuptross machte diesen Sonntag Station im tschechischen Nove Mesto. Bei herrlichem Wetter und einer unglaublichen Zuschauerkulisse gab es ein packendes Herrenrennen zu sehen. Ständige Positionswechsel aufgrund von Defekten machten das Rennen spannend und unvorhersehbar bis zum Schluss. Wie das Rennen ausging und wie sich die deutschen Fahrer schlugen lest ihr hier:

Schurter eine Macht – Milatz auf Platz drei

Nino Schurter (Scott-Odlo) hat wieder einmal einen weiteren Weltcupsieg auf seinem Konto. Der Schweizer gewann das Rennen im Biathlonstadion von Nove Mesto vor Stephane Tempier (BH Suntour KMC) und dem starken Moritz Milatz (BMC). Doch ein Alleingang des Weltmeisters war das Rennen definitiv nicht. Lange Zeit bot Martin Fanger (BMC) Schurter Paroli. Es machte den Eindruck, dass der Schweizer vom BMC Team seinem Landsmann ebenbürtig ist. Doch ein Vorderraddefekt und der darauffolgende Sturz beendeten alle Chance Fangers auf eine Podestplatzierung – er wurde schlussendlich 14.


# Nino Schurter und Martin Fanger bildeten lange das Spitzenduo.

Nach der Startloop war ebenfalls ein unerwarteter Fahrer in Führung gegangen. Andrea Tiberi übernahm die Spitze, musste aber schnell die Segel streichen. Trotzdem zeigte er ein tolles Rennen und wurde im Ziel als Neunter notiert. Ebenfalls am Anfang mit dabei war der Lokalmatador Jaroslav Kulhavy. Seine Ambitionen auf den Sieg wurden aber schnell ausgebremst als er in der ersten Runde einen Hinterraddefekt erlitt.


# Defekt bei Jaroslav Kulhavy.

Auch Julien Absalon verabschiedete sich schnell von den Spitzenplätzen – ein Sturz warf den Franzosen erst einmal zurück. So war der Weg frei für Schurter und Fanger, die eben bis zur vorletzten Runde beieinander blieben. Kurz vor Fangers Sturz wurde aus dem Duo ein Trio, als Stephane Tempier zu den beiden aufschloss. Durch das Malheur, das dem Schweizer unterlaufen ist konnte Moritz Milatz auf Platz drei fahren, nachdem er sich aus der Verfolgergruppe, die inzwischen Absalon wieder erreicht hat, absetzen konnte. Ende der fünften von sechs Runden konnte sich der Weltmeister dann auch von Tempier lösen und mit einem elf Sekunden Vorsprung in die letzte Runde gehen. In dieser kam der Deutsche dem Zweiten noch einmal gefährlich nahe, doch der Franzose konnte sich gegen den deutschen Meister behaupten.


# Ein starker Moritz Milatz wird mit Rang drei belohnt.

So fuhr Schurter einem sicheren Sieg entgegen vor Stephane Tempier und Moritz Milatz. Um Platz vier wurde es noch einmal spannend. Absalon konnte auf den inzwischen Vierten Daniel McConnell aufschließen und ihn sogar überholen, doch der Australier gab sich kämpferisch und sprintete den Doppelolympiasieger auf der Zielgeraden wieder ab.
Bei Manuel Fumic lief es nicht ganz glatt. Vor allem nach dem Start war er weit hinten zu finden. Platz 22 nach der Startrunde ist sicher nicht der Anspruch des Cannondalebikers. Doch danach zeigte er große Moral und kämpfte sich stetig weiter nach vorne. Nur im Zielsprint verpasste er ganz knapp gegen Thomas Litscher die Top Ten – er wurde Elfter.


# Die besten drei Herren am heutigen Tag.

Ein sehr gutes Rennen zeigte Markus Schulte-Lünzum. Bei dem Focus-Fahrer zeigt die Formkurve im Vergleich zu den letzten Rennen ganz klar nach oben. Ein toller 18. Rang mit lediglich 3:30 Minuten Rückstand stand für ihn zu Buche. Wolfram Kurschat wurde 30. und Martin Gluth 35.

Die Ergebnisse:


# Ergebnis der Herren


# Ergebnis der Herren 2

Weltcupgesamtstand nach drei Rennen:


# Weltcupgesamtstand der Herren nach drei Rennen

U23 – Herren: Michiel van der Heijden gewinnt – Zwiehoff auf Platz 20

Die U23-Rennen am Vormittag liefen für die deutschen Sportler nicht optimal. Ben Zwiehoff (Bergamont-Hayes) war der beste BDR-Fahrer auf Platz 20. Julian Schelb hatte großes Pech und kämpfte sich nach einem Defekt auf Platz sieben liegend in der ersten Runde zurück ins Rennen und erreichte das Ziel als 22. Christian Pfäffle erwischte auch nicht seinen besten Tag – er wurde schlussendlich 32. Der Juniorenweltmeister des vergangenen Jahres Lukas Baum fuhr auf Rang 42, Georg Egger auf 46, Louis Wolf auf 52, und Martin Frey überquerte den Zielstrich auf dem 62. Platz.
Gewonnen hat der Niederländer Michiel van der Heijden (Giant) vor Jordan Sarrou und Samuel Gaze.

  1. benutzerbild

    baloo

    dabei seit 01/2004

    Am Sonntag hat er die nächste Chance, ich würds dem Fanger echt gönnen!

  2. benutzerbild

    fullspeedahead

    dabei seit 10/2006

    War echt ein spannendes Rennen. Schade dass Fanger den Defekt hatte, sonst hätte es noch packender werden können. Und zur Dominanz vom Schurter: naja, also rein von der Körpersprache hat man schon das Gefühl gehabt, dass er sehr souverän die Kontrolle inne hat (allein wie er immer noch die Muße hat, Whips für die Zuschauer zu ziehen). Aber auf so einem Kurs kann freilich trotzdem immer was passieren und wer weiß was mit dem zusätzlichen Druck vom Fanger im Nacken noch passieren hätte können.

    Wer hat jetzt eigentlich die Teamwertung (füst Tippspiel) gewonnen (ich schaffs weiterhin nicht, dieses Ergebnis im Netz zu finden :/ )?

  3. benutzerbild

    Dommaas

    dabei seit 05/2011

    @fullspeedahead Die Teamwertung fürs Tippspiel gewinnt immer das Team mit den meisten Punkten. BMC war das beste Team bei den Männern hatte aber nur 78 Punkte, während das LIV Pro XC Team 87 Punkte hatte.
    Bei tissottiming.com findest du alle Ergebnisse mit Rundenzeiten, Teamwertung Gesamtworldcupstandings usw.
  4. benutzerbild

    fullspeedahead

    dabei seit 10/2006

    Danke! Und Gratulation zum 1.Platz im Zwischenranking. Ein schöner Beleg, dass es ein Geschicklichkeitsspiel und kein Glücksspiel ist, im Tippspiel vorne zu liegen (insbesondere im XC wo auch bei den Damen das Podium kaum vollständig zu erraten ist und daher die Bonuspunkte nicht allzu sehr das Gesamtbild verzerren).

  5. benutzerbild

    InoX

    dabei seit 09/2009

    Denke schon dass Schurter das Ding auch mit Fanger im Nacken nachhause gebracht hätte. Wie der Reporter schon sagt, schien es nicht so als ob Nino 100% geben würde und der hätte sicherlich noch einiges zum Gegenhalten gehabt. Bei Fanger wäre ich mir jedoch nicht sicher. Sonst wäre er ja sicherlich öfter da vorne zu sehen.

    Herzlichen Glückwunsch an Milatz. Das war ja jetzt das zweite sehr starke Rennen. Vielleicht klappts ja endlich mal dauerhaft in den Top10 zu bleiben. Fumic "schwächelt" leider aber allein der Zeilsprint war wieder eine Mordsgaudi.smilie
    Bei Schulte-Lünzum scheint auch endlich mal alles gepasst zu haben. Die Elite scheint für ihn doch nicht zu schnell zu sein.smilie

    Es wird immer spannender.smilie

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