Bikepacking + Gepäckträger = No-Go?

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Für mich steht bald eine längere Tour an und daher schaue ich mir natürlich diverse Beiträge und Videos an, da sich meine Outdoor-Erfahrungen bisher höchstens auf betrunken auf einem Feld einpennen beschränken.
Was mir aufgefallen ist: man sieht sehr selten einen Gepäckträger an Gravelrädern und ich frage mich warum. Liegt es an der Breite? Kann eigentlich nicht sein, da viele Fahrer wohl noch 2 Taschen vorne an die Gabel hängen. "Arschrakete" ist auch sehr beliebt, obwohl die den Schwerpunkt sehr weit hochsetzt.
Kann mir jemand erklären, warum Gepäckträger mit Taschen in dieser Szene so unbeliebt sind? Hat das technische Gründe? Geht es nur um den Style? Will man sich von den Reise- bzw. Trekking-Rädern abheben? Geht es wie so oft nur ums Geld (Stichwort Influencer)? Als Bsp.: ein normaler Gepäckpräger ist bis 25 kg belastbar, 2 einfache Packtaschen fassen zusammen 50 Liter. Beides bekommt man in annehmbarer Qualität für unter 50 €. Das Komplettset von Cyclite fasst 37,8 Liter und kostet 665 €.
Besonders aufschlussreich finde ich dieses Bild von Apidura: überall werden Taschen drangehangen aber bloß kein Gepäckträger.
Screenshot_Apidura.png
Es gibt noch "Tailfin", wobei die Aluversion so viel wiegt wie ein normaler Gepäckträger, dafür aber wesentlich teurer und proprietärer ist. Und im Prinzip letztlich auch ein Gepäckträger ist.
Wer hier eine Idee und oder auch eine Meinung dazu hat: nur raus damit!
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von baumannma

Hilfreich
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Für Endoptimierung was Gewicht und Aerodynamik angeht sind große Packtasche an der Seite nachteilhaft. Medienwirksam sind natürlich auch Bikepackingrennen bei denen das ausgereizt wird. Davon abgesehen gibt es hier im Forum jede Menge Diskussion und Beispiele zu Gepäckträgern beim Bikepacking. Ich selbst fahre mit Quickrack am Hardtail und Packsack oben drauf als Hauptgepäckaufnahme.
 
Ein Gepäckträger mit Taschen ist leer schon ganz schön schwer, viele Rahmen haben zudem keine Aufnahmen dafür und kleine Taschen zwingen zur Beschränkung was je nach Vorhaben von Vorteil sein kann.

Aber hey, go for it, überleg dir was du hast/brauchst und machen willst.
 
Es spricht nichts gegen Gepäckträger und Packtaschen. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile.

Nachteile bei der Gepäckträgerlösung können sein:
  • Der Schwerpunkt wandert nach hinten und das Vorderrad kann dadurch "sehr leicht" werden.
  • Die Breite und Tiefe der Taschen können bei engen Trails ggf. zum Problem werden.
  • Bei kurzen Kettenstreben und großen Füßen ggf. Kontakt mit den Schuhen.
 
1000005588.jpg


Funktioniert Wunderbar
War das bikepacking??? Keine Ahnung
Ist eigentlich auch nur eine Modische Bezeichnung für mehrtägige Radtour.
War mit dem Bockschweren Zelt hintendrauf schon bissl Hecklastig.
Ich hatte das Gepäck von 2 Personen drin.
Wenn es rollt ist alles gut.
Treppen tragen war lästig 😆
 
Viele Räder haben keine Gepäckträgerösen. Wenn es dann noch Carbon ist, gibt es kaum Möglichkeiten einen Träger zu montieren.
Da war die Arschrakete eine praktische und gleichzeitig auch aerodynamischere Variante.
Ein Rad ohne Tasche an den Seiten fährt sich auch deutlich angenehmer.
 
Erstmal danke für den Input. Das mit der Breite habe ich mir schon gedacht, allerdings vor Aerogesichtspunkten. Jedoch hatte ich mich dann gewundert, da ich so oft Taschen vorne an der Gabel gesehen habe.
Die Befestigungspunktproblematik sehe ich auch, obwohl bei mir Gewinde vorhanden sind. Denen will ich aber keine 25 kg zumuten. Mein Plan daher: Gewindestange durch die Steckachse schieben, dann lastet das gesamte Gewicht auf der Achse.
Stichwort Gewicht: Gepäckträger und Taschen wiegen zusammen 2,3 kg, das Komplettset vom Cyclite wiegt 1,3 kg.
Damit kann ich gut leben.
 
Ja, gute Frage. Ich glaube: hat sich ao entwickelt, bikepacking-setup's wirken einfach cool, das Sixpack von früher irgendwie gestrig.

Vielleicht lohnt aber auch ein Blick zurück:
Ursprünglich war die Idee von bikepacking ja: will mit meinem sportiven Rad auf Reise. Rad hat aber keine Ösen oder so. Aber mit Rucksack will ich auch nicht los. Alles soll reduziert und leicht sein. Taschen kommen direkt ans Rad - ohne Ösen, Gepäckträger und co. Einfach so.
Und hat halt so echt auch Vorteile. Gewicht verteilt aich gleichmäßiger vorne und hinten. Ohne "dicke" Taschen hinten lässt sich das Rad leichter schieben. Oder sogar mal tragen. Man kann Geländepassagen dynamischer durchkurven.

Mittlerweile ist man von der ursprünglichen Idee aber wieder etwas weg: gibt immer mehr spezielle Bikepackingtaschen, es landen immer mehr Ösen am Rad. Es wird oft versucht, genau so viel Kram wie früher mitzunehmen. Und da wirds dann m.E. bisschen schräg. Tassen und Flipflops werden mangels Platz irgendwie an der Satteltaschen festgepfriemelt, Ersatzschlauch an den Rahmen geklebt, zig Zsatztäschchen an den Rahmen improvisiert.
Für mich wäre das nichts. Zuviel Chaos. Wehe, man muss für nen Bus - oder Zugtransfer mal alles abladen.....oh je.

Naja, jeder hat halt sein eigenes Setup. Mir persönlich gefällt folgender Mix ganz gut: tailfin Taschen groß hinten ( aber mit wenig drin ) Lenkerolle, Toptube-Bag und kleine Framebag. Insgesamt möglichst wenig Zeug.
 
Geht es nur um den Style? Will man sich von den Reise- bzw. Trekking-Rädern abheben? Geht es wie so oft nur ums Geld (Stichwort Influencer)?
Um Stil und Geld, das sind sicher valide Punkte. Aber man kann es ja auch als Angebot sehen, zu seinem eigenen Setup zu finden.
Für Endoptimierung was Gewicht und Aerodynamik
Na ja, bei Radreisen auf Aerodynamik zu achten, erachte ich doch als etwas übertrieben.
Ein Gepäckträger mit Taschen ist leer schon ganz schön schwer, viele Rahmen haben zudem keine Aufnahmen dafür
Es gibt auch immer alternative Lösungen, wenn keine Befestigungspunkte vorhanden sind, z.B. Schellen.
Nachteile bei der Gepäckträgerlösung können sein:
  • Der Schwerpunkt wandert nach hinten
Vorne ein Lowrider, und er wandert wieder in die Mitte. Alles hinten drauf zu packen ist die allerschlechteste Lösung. (Ich bin auch schon so gefahren.👎)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach Dir nicht so viele Gedanken darüber, was andere denken könnten - mach es so, daß es für Dich paßt!

Ich fahr meine Touren mit 2 Taschen vorne am Lowrider, 2 Taschen hinten am Gepäckträger, 1 Lenkertasche.
Mich würde bei Arschrakete, Rucksack, Lenkerrolle usw. stören, daß der Schwerpunkt zu weit oben ist. Und Rucksack stört mich beim Radln auch unabh. vom Schwerpunkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach Alles so an Dein Rad, wie es am sinnvollsten ist. Und nicht so, wie Andere sagen, das es sein soll.

In den 1950-ern gab es in Deutschland für den Privatmann praktisch keine Kombi-PKW. Denn das war verpönt (Galt als Lieferwagen für den "kleinen" Gewerbetreibenden !). Die Fahrzeuge waren abgespeckt und nur mit dem Allernötigsten ausgestattet.

Ein Mercedes-Kombi mußte als Sonder-Karosserie extra gebaut und mit großem Aufpreis bezahlt werden. Ohne Änderung Kombis für den Privatmann gleich so zu bestellen, gab es erst in den 1970-ern.

Bei den Fahrrädern gibt es Ähnliches. Z.B. ist es auch heute noch nicht selbstverständlich, daß ein Fahrrad einen Ständer hat. Und freiwillig Licht am Fahrrad haben zu dürfen , würde dazu führen, daß 97 % aller Radler ohne Licht fahren würden. Deswegen ist die Hoffnung auf menschliche Vernunft und entsprechendes Handeln in Mehrheit aller Fälle ausgesprochen trügerisch. Und der gemeine Deutsche mit dem Besserwisser-Gen ist sowieso ein besonders hartnäckiger Fall, an dem jede Vernunft abprallt. Der schaut lieber, wie macht es der Nachbar, als aus eigener Vernunft das Richtige zu wählen und danach zu handeln.

Wenn ein Markt für eine Sache fehlt, gibt es keine Konkurrenz und folglich auch keine Konstruktion, die sich wegen besserer Merkmale gegenüber untauglichem Schrott durchsetzt.Ganz übel ist dann, wenn Hersteller etwas Gutes haben, es aber nicht einschätzen können. bei Faltrad-Herstellern ist das die Regel. Das Ergebnis ist der Campingplatz-Toiletten-Blitz-Express.

Für einen Gepäckträger am kleinen Faltrad (406-er Laufräder) habe ich beispielsweise Winkelhebel aus Aluminium selber "geschnitzt". Den insgesamt zu kurzen Hinterbau habe ich wegen zu großem Aufwand dann doch so gelassen, obwohl es bei großer Steigung eine Tendenz zum Aufbaäumen des Vorderrades gibt. Das verbessere ich dann in einem 2. Leben.

MfG EmilEmil
 
Vorne ein Lowrider, und er wandert wieder in die Mitte. Alles hinten drauf zu packen ist die allerschlechteste Lösung. (Ich bin auch schon so gefahren.👎)
Was hältst Du z.B. von einem Old Man Mountain Elkhorn vorne, statt Lowridern? Wäre meine bevorzugte Lösung.
 
Hier eine Lösung um einen Gepäckträger an einen Carbonrahmen easy und günstig zu montieren. Ich habe eine Achse für ca. 6 € via Aliexpress bestellt. Wie es der Zufall so wollte, war der Kanal ca. 5 mm im Durchmesser. Die Maschinisten werden schon gedacht haben, dass das perfekt für ein M6-Gewinde geeignet ist; so auch geschehen. Ist im Vergleich zum Tubusadapter (ca. 20 €) nicht die wahnwitzigste Ersparnis, aber ich konnte wieder etwas dengeln bzw. tüdeln.
Für vorne sind die Pläne gleich, da Flaschenhalterösen in einem Carbonrahmen bzw. Gabel eigentlich nur für die Belastung einer 750 ml Flasche gedacht sind.
 
Über diesen Thread bin ich im Zuge der Gepäckträgermontage bei meinen Gravelbike gestolpert. https://www.rennrad-news.de/forum/threads/howto-gepäckträger-am-carbon-rennrad.193418/

Ich verwende einen Gepäckträger und eine sehr sehr alte Tasche. Aus Geiz hab ich mir keine Neue gekauft. Irgendwie einfach praktisch. In der kleinen Oberrohrtasche sind Riegel und Kopfhörer. In der Packtasche sind kleine Dinge meist in Tüten sortiert. Ich fahre wenige Touren aber dann den ganzen Tag. Bei mehr als 5 Touren im Jahr hätte vielleicht auch schon auch etwas schickeres gewechselt.
Bei Schuhgröße 48 keinen Kontakt mit der Ferse.
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Für Endoptimierung was Gewicht und Aerodynamik angeht sind große Packtasche an der Seite nachteilhaft. Medienwirksam sind natürlich auch Bikepackingrennen bei denen das ausgereizt wird. Davon abgesehen gibt es hier im Forum jede Menge Diskussion und Beispiele zu Gepäckträgern beim Bikepacking. Ich selbst fahre mit Quickrack am Hardtail und Packsack oben drauf als Hauptgepäckaufnahme.
Hey kurze Frage, welchen Packsack verwendest du den? Ich bin auch am überlegen meine Arschrakete gegen den Quick Rack (welchen ich eh schon besitze) und einen DryBag zu tauschen :)
 
Es wurde zwar schon mehrfach gesagt, aber ich möchte es noch einmal bekräftigen:

Fahr genau das, was für dich gegenwärtig das Ideal darstellt.

Viele Räder haben keine Gepäckträgerösen. Wenn es dann noch Carbon ist, gibt es kaum Möglichkeiten einen Träger zu montieren...

Es gibt durchaus einige Carbon-Rahmen, die vom Hersteller explizit für rear racks freigegeben sind. Trek Checkpoint z.B., Specialized Diverge, Arc8 Eero...
 
Habe ein M6 Gewinde in die Achse geschnitten. Tatsächlich hat der Rahmen Gepäckträgerösen. Allerdings traue ich denen nicht; das sind die gleichen Ösen wie für Flaschenhalter. Kann mir nicht vorstellen, dass die ein Vielfaches des Gewichts vertragen.
 

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Ich hänge mich mal dran, als jemand, der mit Taschen fährt. Könnte die Entwicklung auch damit zu tun haben, dass aufgrund neuer Materialien so manches möglich wurde, was früher nicht möglich war.

Vor 20-Jahren war ein 3-Kilo-Zelt für 2 Personen schon fast Leichtgewicht. Jetzt ist das Schwergewicht. Dann kamen die Leichtgerichtssachen, waren aber nur für wenige bezahlbar. Jetzt werden die Dinge für eine breite Masse bezahlbar.

Neues Zelt und neuer Schlafsack wären vermutlich vier bis fünf Liter weniger Volumen bei mir. Damit könnte ich mir die Packrolle hinten sparen.

Oder ich schaue mir meine Ortliebtaschen schon seit mehr als einem Jahrzeht an und denke, mir ginge das leichter? Mittlerweile dürfte das leichter gehen? Ob so robust, wäre ein andere Frage.
 
Ein Gepäckträger mit Taschen ist leer schon ganz schön schwer,
Kommt auf die Taschen an, zumindest manche Träger wiegen ja fast gar nichts: Ich hab' mir vor Jahren mal einen Tubus Airy Titan gegönnt, als der Träger irgendwo im Angebot war. Und was muss ich sagen, der Träger begeistert wirklich und ist so stabil und leicht, dass er gleich am Rahmen festwachsen darf. Hier mit komplettem Befestigungsmaterial:
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Unterwegs mit 'nem Kumpel:
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War das bikepacking??? Keine Ahnung
Ist eigentlich auch nur eine Modische Bezeichnung für mehrtägige Radtour.
Analog zu backpacking (Bergwandern) sind mit bikepacking Radtouren auf schmalen Wegen und im Gelände gemeint.

Das geht natürlich auch mit Gepäckträger. Hier am Tosor Pass in Kirgistan auf 3.893 m

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Ortliebtaschen schon seit mehr als einem Jahrzeht an und denke, mir ginge das leichter? Mittlerweile dürfte das leichter gehen? Ob so robust, wäre ein andere Frage.
Ortlieb Gravel Pack (siehe Foto) und Tubus Airy. Die Kombi erträgt bei mir schon viele, viele tausend Kilometer grobe bis gröbste Behandlung
 
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