Canyon Bewertung nach Verlusten gesenkt: GBL schreibt 200 Millionen ab

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Re: Canyon Bewertung nach Verlusten gesenkt: GBL schreibt 200 Millionen ab
Vllt. sind solche Preisentwicklungen wie 10.000 € Bikes und 330 € Schuhe ja doch nicht so der Verkaufsschlager :ka: . Vllt. müsste der erste Menüpunkt auf der Website nicht "Sale" heißen und jede Woche ein neuer Sale-Newsletter kommen, wenn man seine Bikes so bepreisen würde, dass man die ursprüngliche preisbewusste Kernzielgruppe wieder erreicht.
Was ich mich schon in mehreren Branchen gefragt habe:
Ist es überhaupt möglich in schlechten Zeiten als Premiumproduktanbieter (Porsche, Specialized,Santa,...) zyklische Produkte (jährliches Update Modell XY) günstiger zu machen als das Vorjahresmodell?
Die Preise wieder zu senken?
Oder rasten dann gleich die FirmenRatings, das Markenimage, die Investoren aus?
 
Was ich mich schon in mehreren Branchen gefragt habe:
Ist es überhaupt möglich in schlechten Zeiten als Premiumproduktanbieter (Porsche, Specialized,Santa,...) zyklische Produkte (jährliches Update Modell XY) günstiger zu machen als das Vorjahresmodell?
Die Preise wieder zu senken?
Oder rasten dann gleich die FirmenRatings, das Markenimage, die Investoren aus?

Das habe ich mich auch schon mehrfach gefragt. Irgendwie scheint das zumindest im großen Stil nicht möglich zu sein – zumindest mit einer laufenden Modellgeneration. Bei Cube hat man ja mit der Einführung neuer Modelle (z. B. Nuroad und Attain) eine Kampfansage mit richtig guten vor-Corona-Preisen gemacht und gezeigt was möglich ist.
 
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Als gäbe es keine Gründe ein Unternehmen künstlich abzuwerten. Wer weiß ob die Lagergeschichte nicht nur als Vorwand genutzt wird.
Manchmal gibt's halt auch Chefs die was in der Birne haben. Ob das auf Canyon zutrifft? K.A.
 
Ich habe damals eine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht, in der Berufsschule gab es einen Tag ein Planspiel. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe hatte ein produzierendes Unternehmen, alle dieselbe Ausgangssituation. Das Spiel ging los und in jeder Periode haben die Lehrer irgendwelche variablen Parameter geändert. Ein Mal stieg die Nachfrage sehr stark, einige Gruppen haben viel Material und mehrere Maschinen gekauft, andere waren deutlich zurückhaltender. Es kam, wie es kommen mußte: in der nächsten Periode sank die Nachfrage wieder stark und die Gruppen, die groß eingekauft haben, standen ganz schlecht da.

Planspiel in der Berufsschule! Manager mit mit 20-30 Jahren Berufserfahrung und einem Millionengehalt können es nicht!
Kenne ich ebenfalls, gelernter Speditionskaufmann.

Evtl. sollte man grundsätzlich mal überdenken, ob ein Studium (ganz gleich welcher Art) das einzige Kriterium sein sollte ins Management auf- oder einzusteigen (!).

@topic: Ich fahre selbst ein Canyon und bin zufrieden. Allerdings beobachte auch ich den teils absurden Preisanstieg der Räder. "Interessant" ist auch die Preispolitik bei den Klamotten. Die Trikots teils teurer als Gore...das muss man sich erstmal trauen. Jetzt wird man die Lagerbestände nicht los. Hätte man das mit 30 Sekunden nachdenken voraussehen können? Ich verweise auf das von @shiba erwähnte Planspiel.

@Knarlerknobby Solche Beispiele kennt wohl jeder aus seinem Berufsleben. Man fasst sich an die Rübe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja aktuell ist es nun Mal so das die Versender nicht mehr das beste Preis-Leistungsverhältnis bieten.
Das war früher ja fast schon selbstverständlich.

Jetzt werden und wurden aber nicht wenige händlerbikes mit 50% Rabatt oder sogar mehr verkauft. Und das schon seit einer ganzen Weile.

Die sales der einen Marke wirken sich eben auch auf andere Marken aus.
 
Was ich mich schon in mehreren Branchen gefragt habe:
Ist es überhaupt möglich in schlechten Zeiten als Premiumproduktanbieter (Porsche, Specialized,Santa,...) zyklische Produkte (jährliches Update Modell XY) günstiger zu machen als das Vorjahresmodell?
Die Preise wieder zu senken?
Oder rasten dann gleich die FirmenRatings, das Markenimage, die Investoren aus?
Die Marke muss geschützt werden.

https://www.stern.de/wirtschaft/new...us--mode-fuer-28-millionen-pfund-8182634.html
 
Soweit kenne ich das.
Aber zerstört es wirklich ein Markenimage, wenn ich den deutlich übersteigerten UVP eines bikes von 7500 auf 5900 in schlechteren Zeiten senke und damit dafür meine Lagermenge an den Mann bekomme?

Mir scheint das oft so, dass in Hochzeiten in die Höhe geschnellte überzeichnete Preise das Grab für Premium Firmen sind, weil sie ihn wegen Markenimage in schlechten Zeiten nicht mehr senken können?
Wieso kann man den Preis nicht der Nachfrage anpassen und trotzdem Premium bleiben?
Das verstehe ich nicht.
 
Soweit kenne ich das.
Aber zerstört es wirklich ein Markenimage, wenn ich den deutlich übersteigerten UVP eines bikes von 7500 auf 5900 senke und damit dafür meine Lagermenge an den Mann bekomme?

Ich fände dieses Beispiel als Kunde viel attraktiver als wenn ich dauerhaft mit Sales-Angeboten bombadiert werde und mir die Marke damit regelmäßig kommuziert, dass es nicht gut läuft. Das fand ich bei solchen High Fashion Labels wie Rapha ganz besonders schlimm, weil die ihre Preise nur durch das aufgebaute Markenimage aufrufen können bzw. konnten, was halt komplett leidet wenn man wöchentlich einen neuen Sale erfindet.
 
Aber zerstört es wirklich ein Markenimage, wenn ich den deutlich übersteigerten UVP eines bikes von 7500 auf 5900 in schlechteren Zeiten senke und damit dafür meine Lagermenge an den Mann bekomme?
Da hängt ja noch mehr dran.
Erst mal schmeißt es die gesamte Kalkulation über den Haufen. Egal wie man argumentiert (ob sie "zu viel" verdienen oder nicht), irgendwo muss auch noch was verdient werden. Wenn die Nachlässe zu groß sind, ist halt irgendwann nichts mehr verdient bzw. wird zum Verlustgeschäft.
Dann verarscht so eine Preissenkung die Käufer, die vorher den "regulären" Preis bezahlt haben. War schön bei Specialized zu beobachten, als sie mal die UVPs im großen Stil gesenkt haben. Da waren dann alle sauer: vorherige Käufer, Händler (die die Bikes zum hohen Preis gekauft hatten und jetzt günstiger hergeben sollten).
Wie weit die UVPs bei manchen Firmen "übersteigert" sind, ist schwer zu beurteilen. Gerade kleine Firmen haben im Vergleich zu den Verkaufszahlen sehr hohe Entwicklungskosten, besonders in Nischenmärkten (z.B. DH-Bikes). Wer da recht offen kommuniziert, ist Pivot, die einiges gezeigt haben, wie groß der Entwicklungsaufwand ist.
Und der nackte Preis ist für "Premium-Marken" auf jeden Fall ein wichtiges Merkmal. Eine "günstige" Rolex wird es nicht geben. Häufig sind solche "Premium"-Preise auch mit geringen, limitierten Stückzahlen verbunden. Im Bikesektor sehe ich kaum solche Marken (mir fällt spontan keine ein), die wirklich nur über das Image und den hohen Preis verkaufen.
 
Arroganz hilft auch nicht weiter...
Jedoch bin ich auch erstaunt, daß man hier überwiegend Häme und abwertende Kommentare findet wenn es einer Firma aus dem eigenen Land vermutlich schlecht geht. Canyon sponsort breitgefächert Radsportler, entwickelt vom DHler übers Trialbike bis zum Rennrad in all seinen Facetten hin wirklich eigenständige Räder. Ob sie einen nun ansprechen oder nicht. Ich wünsche der Firma gutes Gelingen weiterhin.
 
Canyon: ~ 790 Mio Umsatz, ~ 520 Mio Unternehmenswert.
Tesla: ~ 90 Mrd Umsatz, ~ 970 Mrd Unternehmenswert.


Jetzt darf sich der User überlegen, welches dieser beiden Unternehmen tendenziell Überbewertet ist.


@Redaktion " ...Wie siehst du die Zukunft von Canyon in dieser turbulenten Phase der Fahrradbranche? ..." Wäre das nicht euer Job, das in Erfahrung zu bringen?
 
Arroganz hilft auch nicht weiter...
Jedoch bin ich auch erstaunt, daß man hier überwiegend Häme und abwertende Kommentare findet wenn es einer Firma aus dem eigenen Land vermutlich schlecht geht.

Ich finde das zeigt eindrucksvoll wie sehr sich dieser und viele andere Hersteller vom Kunden wegbewegt haben. Preisgestaltung, Servicequalität (finde ich bei Canyon mittlerweile nach eigener Erfahrung sogar ziemlich gut) und schlechte Qualitätssicherung (wurde stark weggespart - ist aber nach unzähligen Erfahrungen die ich in den letzten Jahren machen durfte, ein Problem der ganzen Fahrradbranche) lassen die Kunden und Foren völlig zu recht sauer sein.
 
Kapitalismuskritik unserer marxistisch-leninistischen Dauerstudenten in 3...2...1...
Kommt darauf an, wie die Kritik formuliert ist.

Ohne Mut zum Risiko mit der Aussicht auch zu scheitern, würde keine Firma der Welt entstehen. Oftmals ist auch der Neid derer, die den Mut nicht hatten, am lautesten. Wie das bei Canyon effektiv aussieht, weiss ich nicht. Vielleicht hatten sie auch einfach nur Pech; das wäre dann das unternehmerische Risiko. Was mich generell am Kapitalismus persönlich stört, ist die nach ersten Erfolgen entstehende planlose Gier nach immer mehr.

Manager: "Wir expandieren und diversifizieren uns im globalen Markt um neue Absatzfelder zu schaffen".
Deutsch: "Wir bauen Fahrräder, aber hey, vielleicht lässt sich auch mit Bananen was verdienen. Wir wissen war nicht genau, wo die wachsen und was es dazu braucht, aber es wird schon klappen".

Ein paar Jahre und x-Arbeitsplätze weniger (oder noch früher) kommt dann die Meldung:
Manager: "Wir konzentrieren vermehrt unsere Aktivitäten auf unser Kerngeschäft".
Deutsch: "Ich glaube, wir bleiben bei den Fahrrädern...".
 
Canyon: ~ 790 Mio Umsatz, ~ 520 Mio Unternehmenswert.
Tesla: ~ 90 Mrd Umsatz, ~ 970 Mrd Unternehmenswert.


Jetzt darf sich der User überlegen, welches dieser beiden Unternehmen tendenziell Überbewertet ist.


@Redaktion " ...Wie siehst du die Zukunft von Canyon in dieser turbulenten Phase der Fahrradbranche? ..." Wäre das nicht euer Job, das in Erfahrung zu bringen?
Schöne Milchmädchenrechnung! Der Unternehmenswert ist von weiteren Faktoren abhängig. Diesen vom Umsatz abzuleiten, reicht leider nicht aus.
 
Schöne Milchmädchenrechnung! Der Unternehmenswert ist von weiteren Faktoren abhängig. Diesen vom Umsatz abzuleiten, reicht leider nicht aus.
Die Rechnung ist schon richtig. Da gibt es zum Beispiel den KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) als etablierte Messgröße. Und da schneidet Tesla grottenschlecht ab. Wenn dann der Aktienkurs kollabieren sollte, gibt's wieder ein großes Jammern, obwohl es absehbar gewesen wäre. Aber Gier frisst Hirn.
 
Nach dem kurzzeitigen Corona-Boom mussten natürlich so einige Firmen im 'Wert' angepasst werden.

Letzenendes wird ein Wert auch immer auf der aktuell vorhandenen Grundlage ermittelt, und nicht fiktiv ermittelt, auf Grundlage von irgendwelchen fantasierten, evtlen. zukünftigen Werten.

Ich nehme mal an, daß das den Investoren von Anfang an auch klar war, und daß das als Abschreibung mit einkalkuliert wurde.
 
Ich denke mehr als die Hälfte der Bike-Hersteller haben grosse Probleme. Wenn ich sehe, das ein Cervelo für 56% unter dem UVP rausgehauen wird, dann wird's spannend.
 
Ganz grundlegend, jetzt nicht exklusiv auf Canyon bezogen: schön, dass man alles mit Corona/Ukraine-Krieg/Trump-Zöllen begründen kann.
Wenns gut läuft: Management war super toll, please gib Boni.
Wenns scheiße läuft: Corona/Putin/Trump/xyz war schuld (please gib trotzdem Boni).
 
Meinen Glückwusch an die Redaktion! :winken:
Ihr habt wieder erfolgreich sämtliche Wirtschaftsexperten des Forums getriggert! :lol:

Eine völlig banale Mitteilung über eine Neubewertung des Unternehmenswertes, die aktuell wohl so einige Unternehmen betrifft / noch betreffen wird (Corona ist übrigens nicht an allem Schuld), sorgt hier für Spekulatius vom Feinsten. Herrlich! :D

Da schenke ich mir doch glatt einen frischen Kaffee ein... bin gespannt was da noch für Weisheiten kommen. :blah:
 
Wenns gut läuft: Management war super toll, please gib Boni.
Wenns scheiße läuft: Corona/Putin/Trump/xyz war schuld (please gib trotzdem Boni).
Das ist doch bekannt.
Wenn es läuft, klopft sich der Vertrieb auf die Schulter: "haben wir toll gemacht"
Wenn es nicht läuft, der selbe Vertrieb: "der Markt hat es nicht hergegeben"
 
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Planspiel in der Berufsschule! Manager mit mit 20-30 Jahren Berufserfahrung und einem Millionengehalt können es nicht!
die realität ist leider etwas komplexer als unternehmensplanspiele. die hab ich auch durch, aber gegenüber dem, was im echten leben noch dahinter steckt, sind planspiele eben trivial. im planspiel kannst du mal eben die doppelte oder auch nur die halbe mengen kaufen. das geht in der realität nicht, da kapazitäten nicht vom himmel fallen und auch nicht kostenneutral abgeschaltet werden können

ich möchte auch nicht mit den entscheidern in der damaligen situation tauschen. sicher hätte jedem bewusst sein müssen, dass der boom auf dem niveau nicht anhallten kann. aber wer von euch kennt die parameter, die hinter den entscheidungen stehen? was macht die konkurrenz? bekomm ich bei meinen lieferanten noch kapazitäten, auch für meine vor-boom-mengen, wenn wettbewerber massiv aufbauen und ich plötzlich zum kleinen licht mit wenig marktmacht beim hersteller werde

wenn´s loch in der wand ist, kann jeder durchgucken

so nachvollziehbar die kritik im nachgang ist, solange man nicht weiß, unter welchen bedingungen und damaligen annahmen diese getroffen wurden, sollte man nicht unbedingt unrteilen. keiner dürfte ne glaskugel besitzen, egal, ob berufschüler oder top manager

und canyon, bei aller sonstigen, sicher berechtigten kritik was preise & features angeht, ist mit der situation nicht allein. sind dann wohl sehr viele topmanager, die doofer sind als berufschüler, oder das thema ist vielleicht doch nicht so trivial wie ein planspiel ;)
 
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