Hausbesuch bei Leatt: Wenn der Crashtest-Dummy durchs Labor rauscht

Hausbesuch bei Leatt: Wenn der Crashtest-Dummy durchs Labor rauscht

Die Firma Leatt kennt ihr vermutlich schon seit einigen Jahren – insbesondere durch das mittlerweile enorm gewachsene Sortiment an Schutzkleidung, Helmen und Bekleidung. Doch nach wie vor ist vorrangig das erste und gleichzeitig wichtigste Produkt bekannt: das Leatt Neck Brace. Wie bei „Tempo“ für Taschentücher wurde auch das „Leatt Brace“ nahezu zum Synonym für Nackenstützen und hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Wie die Firma entstanden ist, warum es überhaupt eine Nackenstütze gab und was ein gigantisches Pendel mit Schutzwirkung zu tun hat, erfahrt ihr im Hausbesuch.

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Hausbesuch bei Leatt: Wenn der Crashtest-Dummy durchs Labor rauscht

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Re: Hausbesuch bei Leatt: Wenn der Crashtest-Dummy durchs Labor rauscht
  • Warum sind die Neckbraces in der MTB-Szene so wenig verbreitet?
Es war ein großer Trend Ende der 2000er, der sukzessive zurück ging. Sicherheitstechnisch macht eine Neckbrace (egal welchen Herstellers, solange nicht zu weich) absolut Sinn. Ist statistisch belegt. Aber die meisten wollen einfach so wenig Schutzausrüstung wie möglich tragen.
  • Warum werden die Rückenprotektoren so kurz designed, dass nur der halbe Rücken abgedeckt ist?
Es gibt zwei Lager: die einen wollen so lang wie möglich, für maximalen Schutz, die andere, nach unseren Erhebungen größere Gruppe, will maximale Bewegungsfreiheit mit immer noch guten Schutz.
Nur noch wenige bieten extrem lange Rücken Protektoren an, und dann sind diese meist auch nur für den Rücken, nicht in Kombination mit der Front / Brust.
 
Die Firma macht einen richtig symphatischen Eindruck!

Ich hoffe, dass da bald ein Frachter mit Nachschub in Richtung Deutschland unterwegs ist. Versuche seit einigen Wochen einen Enduro 4.0 Helm in Größe M zu finden, aber der Markt ist in den gängigsten Größen wie leer gefegt.
 
Danke für den sehr interessanten Bericht! Hausbesuche finde ich immer interessant 👍

Ich habe mir vor kurzem eine Leatt Protektorjacke 3DF AirFit Evo zugelegt und bin damit inzwischen sehr zufrieden. Die Brust- und Rücken-3DF-Elemente sind Level 2, Schultern und Ellenbogen nur Level 1. Durch Zufall habe ich aber in einem Motorradladen Leatt Ersatz-3DF-Elemente dafür gesehen, die bei identischer Form Level 2 bieten und diese nun selbst nachgerüstet (ca. 25 € pro Paar), was sehr einfach geht, da die Elemente entnehmbar sind und nur eingesteckt werden.

Deshalb meine Frage: Warum wird ein Produkt nicht mit den maximal möglichen Sicherheitsstand ausgerüstet, wenn es die dafür nötigen Teile sowieso schon in der Firma gibt?

Eine komplette Level 2 Jacke wäre in diesem Preissegment (UVP immerhin 329.95 €) sicherlich machbar gewesen, da die Level 2 Ersatzteile nur wenig mehr als die ebenfalls erhältlichen Level 1 Teile gekostet haben.
 
Deshalb meine Frage: Warum wird ein Produkt nicht mit den maximal möglichen Sicherheitsstand ausgerüstet, wenn es die dafür nötigen Teile sowieso schon in der Firma gibt?
Guter Punkt. Habe ich direkt ans Produktmanagement weitergegeben:

Die Level 2 Schulter und Ellenbogen Einlagen sind ziemlich neu, eigentlich aus dem Moto-Adventure Jacken Bereich, und dieses Jahr erst neu ins Produktportfolio gekommen.

Ellenbogen & Knieschoner mit Level 2 sind ab Ende dieses Jahres verfügbar.
Für Öberkörperprotektoren habe ich dies mitgenommen. Update folgt.
 
Ersatzteile, u.a. für Helme, gibt es nur über Händler, oder?
Gerade wenn man auf Onlinehandel setzt, ist es da tlw. schwierig das entsprechende Teil zu finden. Nachvollziehbarerweise haben da die wenigsten Onlinehändler Lust, sowas ins Lager zu legen, und eine Sonderbestellung geht auch nicht überall.
 
Guter Punkt. Habe ich direkt ans Produktmanagement weitergegeben:

Die Level 2 Schulter und Ellenbogen Einlagen sind ziemlich neu, eigentlich aus dem Moto-Adventure Jacken Bereich, und dieses Jahr erst neu ins Produktportfolio gekommen.

Ellenbogen & Knieschoner mit Level 2 sind ab Ende dieses Jahres verfügbar.
Für Öberkörperprotektoren habe ich dies mitgenommen. Update folgt.
Super, vielen Dank fürs Nachhören! 👍 Alles klar, das erklärt es ja dann. Ist auf jeden Fall ein gutes Upgrade für die Protektoren und vor allem super, dass man das als Endkunde easy nachrüsten kann. Das bietet nicht jede Firma für ihre "älteren" Produkte an.
 
Ersatzteile, u.a. für Helme, gibt es nur über Händler, oder?
Gerade wenn man auf Onlinehandel setzt, ist es da tlw. schwierig das entsprechende Teil zu finden. Nachvollziehbarerweise haben da die wenigsten Onlinehändler Lust, sowas ins Lager zu legen, und eine Sonderbestellung geht auch nicht überall.
Hauptproblem sind farblich passende Visiere. Wir haben so viele farbwege, so viele Modelljahre, wirklich schwierig. Geht aber allen Marken so.
Alle anderen Ersatzteile findet man normalerweise aber online und/oder bei den nationalen Großhändlern. Ansonsten Leatt direkt kontaktieren, bitte.
Wir versuchen immer optimal zu helfen.
Aber bei den visors ist es teilweise echt Mission impossible. Ein großes Entschuldigung dafür. Aber extrem schwer den Bedarf zu planen & nicht nach Jahren unnötig Ersatzteile zu vernichten, was weder wirtschaftlich noch ökologisch nachhaltig wäre.
 
Die Firma macht einen richtig symphatischen Eindruck!

Ich hoffe, dass da bald ein Frachter mit Nachschub in Richtung Deutschland unterwegs ist. Versuche seit einigen Wochen einen Enduro 4.0 Helm in Größe M zu finden, aber der Markt ist in den gängigsten Größen wie leer gefegt.
https://www.maciag-offroad.de/leatt-enduro-mtb-helm-4-0-enduro-weiss-sid167295.html?channel=SEA&utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=22170750603&utm_adgroup=&utm_term=&utm_content={ad_id}&gad_source=1&gad_campaignid=22177228052&gbraid=0AAAAAD_MxRvDq-mVo-jhDTmsRvb5QiYj9&gclid=CjwKCAjwwNbEBhBpEiwAFYLtGH_FkIcS3IuCu9WCcxuzJ6J_DTr392yxJDaGLoCe-dZqA53BmtvhiRoC9nsQAvD_BwE
= Sogar 20% reduziert? Soo leer kann der Markt dann auch ned sein;)
 
Ich hätte mir gern die GIRLS PROTEKTORJACKE REAFLEX gekauft. Aber warum ist der Brustpanzer so geschnitten, dass er die Brust gar nicht schützt? :ka:
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Die Fläche der eigentlichen Schutzplatte ist identisch mit dem Herrenmodell. Jedoch ist die Damenvariante vorgeformt um möglichst viele Brustumfänge abzudecken. Da diese stark variieren ist es wichtig auch weichere / fexiblere Elemente in diesem Bereich einzusetzen. In dem Video erklärt unsere Produktmanagerin Sky auch im Detail, wie sie an die Konstruktion der Damen-Öberkörperprotektoren herangeht.

Sicherheitstechnisch am wichtigsten ist der Schutz des Sternums/Brusbeines und den angebundenen Rippen.

Ende des Jahres kommen von Leatt 3 neue Oberkörperprotektoren für Damen, dann auch mit CE Level 2 Schutz (der ReaFlex hat Level 1).
 
Es gibt zwei Lager: die einen wollen so lang wie möglich, für maximalen Schutz, die andere, nach unseren Erhebungen größere Gruppe, will maximale Bewegungsfreiheit mit immer noch guten Schutz.
Nur noch wenige bieten extrem lange Rücken Protektoren an, und dann sind diese meist auch nur für den Rücken, nicht in Kombination mit der Front / Brust.
Erst mal sehr schön, dass ein Vertreter der Firma hier fleißig mitdiskutiert, danke!

Die obige Antwort lässt mich aber etwas ratlos zurück. Die Nutzer wollen maximale Bewegungsfreiheit, und andere machen es auch nicht? Mit der Begründung hätte man nie ein Neckbrace auf den Markt bringen können.

Wenn jemand sagen würde, wir haben ein paar Tausend Stürze untersucht, und von 24 Wirbeln falle die Leute immer nur auf die mittleren 12, deswegen decken wir nur die ab, dann würde ich das zwar auch anzweifeln, aber es wäre wenigstens eine Begründung, die nicht mit Bequemlichkeit und dem Angebot des Wettbewerbs argumentiert - beides ist nämlich nicht geeignet, um den Schutz beim Radfahren irgendwie voran zu bringen.
 
Hinsichtlich Verletzungs-Statistiken müsste ich mich intern umhören, bin nur der Marketing-Futzi, und kann nur meinen Wissensstand, Logik und Einstellung teilen.

Bei unseren Oberkörperprotektoren kommt hinzu: die werden im Motocross & beim Mountainbiken getragen. Im Motocross werden die Jerseys in der Hose getragen, die Schoner unter den Jerseys. Daher sind MX Oberkörper-Schoner hinten nie extra lang, denn wenn der Hosenbund über dem Rückenpad getragen wird bekommst du schlicht Komfortprobleme und weniger Bewegungsfreiheit. Wir haben dafür Crashpants, die den untersten Rücken Bereich auch abdämpfen.

Ganz ehrlich: Du willst einen maximal langen Rückenprotektor? Der über den Hosenbund geht? Super, kauf einen. Es gibt sie ja. Nicht mehr viele, aber dennoch.

Bei uns kommt auch einer Ende des Jahres, aber ist halt nen reiner Rückenprotektor, kein rundum Oberkörperschutz.

Mit Bequemlichkeit hat meine Antwort nichts zu tun. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass laut unserer Erhebungen die Mehrzahl eher kürzere Rückenprotektoren will.
Vielleicht haben die Umfragen der Konkurrenz das gleiche ergeben & deswegen dominiert diese Konstruktionsform? Man weiß es nicht.
 
Hinsichtlich Verletzungs-Statistiken müsste ich mich intern umhören, bin nur der Marketing-Futzi, und kann nur meinen Wissensstand, Logik und Einstellung teilen.

Bei unseren Oberkörperprotektoren kommt hinzu: die werden im Motocross & beim Mountainbiken getragen. Im Motocross werden die Jerseys in der Hose getragen, die Schoner unter den Jerseys. Daher sind MX Oberkörper-Schoner hinten nie extra lang, denn wenn der Hosenbund über dem Rückenpad getragen wird bekommst du schlicht Komfortprobleme und weniger Bewegungsfreiheit. Wir haben dafür Crashpants, die den untersten Rücken Bereich auch abdämpfen.

Ganz ehrlich: Du willst einen maximal langen Rückenprotektor? Der über den Hosenbund geht? Super, kauf einen. Es gibt sie ja. Nicht mehr viele, aber dennoch.

Bei uns kommt auch einer Ende des Jahres, aber ist halt nen reiner Rückenprotektor, kein rundum Oberkörperschutz.

Mit Bequemlichkeit hat meine Antwort nichts zu tun. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass laut unserer Erhebungen die Mehrzahl eher kürzere Rückenprotektoren will.
Vielleicht haben die Umfragen der Konkurrenz das gleiche ergeben & deswegen dominiert diese Konstruktionsform? Man weiß es nicht.
Ging mir nicht um Bequemlichkeit deinerseits, sondern der Nutzer, „maximale Bewegungsfreiheit“ brauchen 99% der Mountainbiker nie, damit können vielleicht eine Handvoll Slopestyler argumentieren, insofern geht es wohl eher darum, ob ein Protektor als weniger bequem empfunden wird, das ist natürlich subjektiv, dass es auf dem Motocrosser nicht toll ist, wenn der Protektor an die Sitzbank stößt ist klar, aber das Problem gibt es beim MTB nicht.

Und ja, ich will einen Protektor, der auch die Lendenwirbel abdeckt, deswegen hab ich auch einen. Wenn ihr da die Auswahl künftig weiter vergrößert, umso besser.
 
Dito, hab auch die Leat Jacke und nach einem harten Einschlag unter dem Protektor wird's nächste Saison was anderes werden. Aktuell habe ich eien Tasche mit Protektor von PCK drunter ist aber nur so semi gut. Fahre viel auf Touren mit einem Rucksack das ggu .kurzen Rucken die Bewegungsfreiheitt eingeschränkt ist würde ich nicht behaupten. Was mich mal die interessieren würde, werden jetzt wieder hochwertige Knöpfe verwendet? An meinen zwei Leat Jacken sind die ausgriessen...
 
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