„Fazit – Santa Cruz Hightower
Das Santa Cruz Hightower knüpft da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Die gelungene Geometrie sorgt für einen extrem hohen Wohlfühlfaktor und trumpft mit einem
integrierten Fahrgefühl auf. In Kombination mit dem sehr gut abgestimmten, sensiblen und traktionsstarken Heck sowie dem reaktiven Fahrgefühl macht dies das Hightower zu einem spaßigen und sehr schnellen Alleskönner. Einzig das mitunter harsche Fahrverhalten durch die hohe Steifigkeit schmälern den herausragenden Eindruck. Bergauf gibt es allerdings gar nichts zu meckern. Hier ist man sowohl auf als
auch abseits des Trails schnell und effizient unterwegs.“
Ihr sollt doch nicht abseits von Wegen quer durch den Wald fahren!
Ansonsten frage ich mich gerade, ob man das beim Hightower integrierte Fahrgefühl bei anderen Bikes nachrüsten kann? Bei meinem Bike war das im Lieferumfang nicht dabei… oder wo muss man da nachschauen? Im Kofferraum?
Davon ab, es ist gut, dass es in so unzuverlässigen Zeiten immer noch ein paar Gewissheiten gibt.
„Bergauf [fällt] das Raaw Jibb mit seinem hohen Gewicht […] langsam hinten raus.“
Ernsthaft? Das Jibb ist ein Kilo schwerer als der Rest vom Feld. Das ist bezogen auf das Gesamtgewicht ein (!) Prozent. Das muss dann schon ein sehr langsames Rausfallen sein. Bei einer Stunde bergauf ist das eine gute halbe Minute. Da muss das Fahrerfeld dann von der Leistung schon sehr homogen sein, dass da das Gewicht vom Jibb die entscheidende Rolle spielt. Ihr hättet aber auch beim Jibb einfach die Wasserflasche weglassen können, dann wäre es wieder ein ausgeglichenes Rennen gewesen.
Abgesehen davon zeigt sich gleich die Problematik von Vergleichstests mit Testsiegern. Müsste man nicht werten, hätte man einfach neutral feststellen können, dass das Santa Cruz im vorliegenden Aufbau sehr steif ist. Das ist eine wertvolle Information für alle. Ob man das positiv oder negativ bewertet, ist doch sehr individuell. Hier wird es aber klar als Negativpunkt dargestellt. Abgesehen davon, dass dies im Hinblick auf die im Vorstellungsartikel postulierte Fokussierung auf Leistung von Rahmen und Fahrwerk eher nebensächlich ist – wie ja auch der Einwurf mit dem geänderten Setup zeigt –, sollte man die Einstufung der Steifigkeit in positiv oder negativ eher dem Leser überlassen. Oder traut die Redaktion ihrer Leserschaft so wenig zu, dass sie das vorsichtshalber selbst übernehmen will? Zudem es ja einem potentiellen Käufer ein leichtes sein sollte, bei entsprechenden Vorlieben einen weniger steifen Aufbau zu wählen. Das spart darüber hinaus auch gleich ne Menge Geld.
Bottom Line:
Ich finde eure Tests gut. Wirklich! Es wäre nur schön, wenn ihr in der redaktionellen Aufarbeitung ähnlich viel Aufwand betreiben würdet wie beim Testen auf den Bikes. Klar, das Fahren macht mehr Spaß als das Schreiben, aber das gehört zu eurer Jobbeschreibung einfach dazu.