Dauergegenargumentieren macht müde
...könnt ich mir auch wahrlich vorstellen, dass dort Konfliktpotential entstehen könnte.
Wenn sich die von Dir beschriebene Lage in 5-10 Jahren ändern sollte, kann man immer noch einschreiten....Ansonsten find ich das Prinzip "schwachsinnge Gesetze mißachten" hervorragend...Und genauso wenig, wie ich mich nicht an eine rote Ampel hinstelle, an der weder von rechts noch von links ein Auto auszumachen ist, werde ich mir von einem Gesetz vorschreiben lassen, das mir vorschreibt, wie breit ein Weg sein muss, damit ich ihn mit einem Fahrrad befahren darf. Da geht meine Meinung einfach nicht konform mit der, des Gesetzgebers und ich denke das muss sie auch nicht immer und überall.Stell dir vor in Deutschland wird jetzt plötzlich ein Gesetz erlassen wird, das Versammlungen von mehr als 3 Leuten verbietet. Aber keine Sau kontrolliert es. Die Polizei fährt sogar an Versammlungen vorbei und ignoriert diese. Und entsprechend hält sich auch keiner dran. Manchmal motzt irgendeiner. Aber richtige Konflikte sind eher Einzelfälle.
Ist das ein Zustand, den man dann einfach stillschweigend beibehalten sollte? Oder sollte man nicht etwas gegen das Gesetz tun? Wer weiß wie die Lage sonst in 5-10 Jahren aussieht. Wenn dann plötzlich Versammlungen strenger kontrolliert werden. Wenn Bürger ihre Mitbürger anschwärzen, wenn die sich "heimlich" doch versammeln?
Denke, Konflikte sind so alt wie die Menschheit selbst und genauso wie es Konflikte im Großen (z.B. Kriege) gibt, gibt es sie auch im Kleinen (z.B. Nachbarschaftsstreitereien oder 2m Regel)...Lösen lassen sie sich wahrscheinlich deshalb nie so richtig, weil der Mensch einfach ein dämlicher Sturkopf ist und nur seine eigenen Interessen im Kopf hat. Es gibt solche Konflikte übrigens auch im Bikepark, wo man eigentlich annehmen sollte, dass hier jeder das Selbe Ziel verfolgt...Dem ist aber auch dort nicht so, weil es auch dort immer einen Langsamen gibt, der einen Schnelleren behindert und andersherum...Also was nicht einmal Gleichgesinnte in den Griff bekommen...wie soll das dann unter Nicht-Gleichgesinnten funktionieren?Konflikte scheinen eher dort zu entstehen, wo viele Ausflügler aufeinandertreffen (hohe Erwartungshaltung "jetzt bin ich schon extra hergefahren, jetzt will ich auch Waldromantik pur" + viel Verkehr).
... indem man Gesetze macht, die die Schwachen vor den Starken schützen....wie soll das dann unter Nicht-Gleichgesinnten funktionieren?
Jetzt stell Dir mal vor, jeder hält das eine oder andere Gesetz/Verordnung/Vorschrift für schwachsinnig und irgnoriert dies infolgedessen. Das bedeutet ein absolutes Chaos, wenn 80 Mio. Menschen plötzlich machen, was sie wollen. Eine Gesellschaft funktioniert nur mit Regeln. Dazu gehört auch das Anhalten vor roten Ampeln im Straßenverkehr - so oft ich mich auch selbst darüber ärgere, warum keine intelligente Steuerung anfahrende Fahrzeuge erkennt, und somit vor dem vollständigen Abbremsen, grün signalisiert wird.
Die Regel muss man als Radfahrer ignorieren und als Bürger bekämpfen.
Die Regel muss man als Radfahrer ignorieren und als Bürger bekämpfen.
Wenn der Kampf auch wenig Erfolg bringen wird, finde ich Deine Aussage zu 100% nachahmenswert und besser kann man es wohl auch nicht auf den Punkt bringen.
Ein sehr treffliches Beispiel!Kein Angestellter hätte heute 30 oder mehr Tage Urlaub, wenn nicht frühere Generationen bestehende Regeln bekämpft hätten; um nur ein einfaches Beispiel für Regelbrüche zu nennen.
usw...usw.....und nun stellen wir uns mal vor, Du würdest in diesem Staatenverbund leben und müsstest Dich an o.g. halten...Würde sich da in Dir wirklich kein Funke zur Zuwiderhandlung regen?
Ja, darum geht es doch bei der Bekämpfung der 2m-Regel.
... dass man immer noch seine eigene Birne bemüht ...
ich meinte mit Zuwiderhandlung eher das Ignorieren diverser Gesetze und das man sich nicht blind unterwerfen sollte...denn es ergibt einfach beispielsweise keinen Sinn, dass man an einer roten Ampel irgendwo im tiefsten Hinterland stehenbliebt und wartet bis es grün wird, wenn von allen Seiten keinerlei Gefahr droht...das Selbe gilt für die 2m Regel...wenns frei ist, lass es laufen und wenn Hindernisse aka Spaziergänger unterwegs sind, dann hat die gegenseitige Rücksichtsnahme Vorfahrt. Und wenn jemand seine Freizeit damit verbingen möchte, dass derartige Handlungsweisen irgendwo niedergeschrieben gehören, dann darf er das auch gerne machen....Aber in erster Linie sollte eben auch in einem Rechtsstaat gelten, dass man immer noch seine eigene Birne bemüht und nicht strikt nach Vorgaben handelt.
Fehlt nur noch, daß der Joschka Fischer einen lukrativen Vertrag mit RWE Nuclear bekommt...
möglicherweisse Joschka Fischer schrieb:"Leben und leben lassen". Wo kein Kläger, da kein Richter.
Resignieren ( sich fügen) würden wir, wenn wir u2m Wege nicht benutzen würden....Es ist uns aber Jacke was der Gesetzgeber vorschreibt und wir fahren dort einfach weiter, weil wir nichts Verkehrtes darin sehen. Und ich für meinen Teil fühle mich dabei auch nicht schlecht oder habe Gewissensbisse oder ähnliches...ergo weit entfernt von einer Resignation. Wenn sich das Gesetz (irgendwann in ferner Zukunft) eventuell mal zu unseren Gunsten ändern sollte, würde das mein Verhalten null beeinflußen.Merkt ihr nicht, wie ihr mit eurer Resignation genau den Blödsinn zulasst, gegen den ihr zwar wettert, aber gegen den ihr nichts tun wollt?
Die einen können es nicht und den anderen, die dazu fähig sind, wird es verleidet. Weil wenn du deinen gesunden Menschenverstand benutzt, danach handelst, aber damit geltende Gesetze verletzt, findet sich bei erster Gelegenheit ein geldgieriger Anwalt, der für einen geldgierigen Mandanten versucht Kapital draus zu schlagen oder ein Wichtigtuer (egal ob von Vater Staat oder selbst ernannt), der sich bei der Ahndung des Verstoßes profilieren kann/will.
...
Bezogen auf die 2m Regel kann ich nur jedem raten zweigleisig zu verfahren: politisch die Auseinandersetzung suchen und dennoch aktiv auf Wegen zu biken, die schmaler als zwei Meter sind. Erst wenn dadurch vermehrt die Bestraften vor Gericht ziehen können, besteht eine reale Chance die sture und dummdreiste 2m Politik in BW zu verbieten. Hinterzimmergespräche mögen vielleicht dabei helfen, lösen werden solche Gespräche den Stillstand nimmer mehr.
...Und wenn es bei Dir in Sachen u2m-Regelung mal zur Strafanzeige oder Ähnlichem kommen sollte ...
Wird es nicht, da mein Freund und ich BaWü meiden, solange die sich dort keines Besseren besinnen. Wir fahren hier bei mir in Hessen, und in Urlauben dann eben in der Pfalz und anderen attraktiven, MTB-freundlich gesinnten Regionen.
Das heißt aber gleichzeitig auch, daß Ihr die 'Entscheidung' von Kretsche, Bonde und Lobby äääh und Co. akzeptiert und euch dran haltet....Wird es nicht, da mein Freund und ich BaWü meiden, solange die sich dort keines Besseren besinnen. Wir fahren hier bei mir in Hessen, und in Urlauben dann eben in der Pfalz und anderen attraktiven, MTB-freundlich gesinnten Regionen.
Das heißt aber gleichzeitig auch, daß Ihr die 'Entscheidung' von Kretsche, Bonde und Lobby äääh und Co. akzeptiert und euch dran haltet....
...das ist eine lobenswerte Ausnahme, leider tun das zu wenige.Mein Protest besteht darin, daß ich Unterschriftenaktionen mitmachen, Leserbriefe verfasse, Politikern auf den Zahn fühle (z.B. Abgeordnetenwatch) und auch schon E-Mails an Touristenverbände geschrieben habe, in denen ich klar zum Ausdruck gebracht habe, daß solange die 2-M-Regel nicht gekippt ist, ich auf Urlaub im Ländle verzichte.
...
Wir werden immer mal wieder gefragt, was eigentlich der Aufstand gegen die 2-Meter-Regel soll.
Daran halten würde sich doch eh keiner. Das würde schließlich niemanden interessieren. Selbst die Wanderer nicht. Und es gäbe in der Praxis ja auch kaum Konflikte. Und das obwohl sich niemand an die 2-Meter-Regel hält! Gegenseitige Rücksichtnahme sei das Geheimnis! Was stört einen da so eine unsinnige Regel, um die sich eh keiner kümmert? Und auch sonst gäbe es kaum Ärger. Und wenn mal, dann meistens nur ein bisschen Mecker. Der Förster wüsste ja selbst, dass die Regel eigentlich Quatsch ist. Das könne man ihm deutlich anmerken. Und zur Not könne man ja immer noch schnell wegfahren. Also: wozu der Aufstand gegen die 2-Meter-Regel??? Geht doch lieber biken, als darum so ein Theater zu machen.
Nun, das „Warum“ ist wohl ganz individuell. Einigen geht es darum, ihren Kindern nicht erklären zu müssen, dass man sich halt an manche Regeln hält und an andere nicht. Dass man sich das aussuchen kann. Indirekt geht es dabei also auch um das Rechtsverständnis in einer Demokratie. Ob man Gesetze einfach so ignoriert, wenn sie einem nicht passen oder ob man sich für deren Abschaffung engagiert. Es gibt die Sportvereine, die ganz konkret Probleme bei der Genehmigung von Rennen haben oder Jugendtrainer, die nicht mehr bei jedem Training mit einem Bein im Gefängnis stehen wollen. Andere wollen ihren Enkeln nicht erklären müssen, warum sie die 2-Meter-Regel eigentlich damals nicht abgeschafft haben, als die Grünen an der Regierung waren. War doch eine tolle Gelegenheit und einmalige Chance, oder? Wieder andere wollen nicht mehr Waldbesucher 2. Klasse sein. Es gibt welche, die würden sich gerne bei der Trailpflege engagieren, wurden aber bisher immer abgewiesen. Und natürlich welche, die sich Sorgen machen, ob bei einem Unfall auf einem schmalen Weg die Versicherung zahlt. Manche haben Sorge, dass so ein Unsinn auch bei ihnen eingeführt wird und unterstützen uns, obwohl sie gar nicht in Baden-Württemberg leben. Dann gibt es die, die sich ganz allgemein für die Gleichberechtigung der Radfahrer einsetzen, für eine Rad-freundliche Gesellschaft. Und weil das Biken so gut geeignet ist, Kinder und Jugendliche für das Radfahren, den Sport und die Natur zu begeistern, ärgern sie sich über die Einschränkungen durch die 2-Meter-Regel und wollen das ändern.
Es gibt also ganz viele, individuelle Gründe, sich für die Abschaffung der 2-Meter-Regel zu engagieren. Worum es bei dem Engagement jedenfalls NICHT in erster Linie geht - und das muss scheinbar auch mal ganz klar gesagt werden - ist, ob der einzelne Biker jetzt mehr oder weniger illegal fährt und ob ihn das mehr oder weniger stört oder nicht. Das hält so oder so jeder so wie er es für richtig hält und die meisten tun das mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand.
Und genauso können sich natürlich gerne auch diejenigen für die Abschaffung der 2-Meter-Regel engagieren, denen sie persönlich eigentlich vollkommen egal ist. Denn es geht eben nicht nur darum, wie die individuelle Situation für jeden einzelnen Biker aussieht, sondern darum, ob wir uns als Bürger und Biker engagieren wollen oder weitere 18 Jahre achselzuckend zugucken.