Angstpsychose und biken

Ich bin echt ein wenig geschockt vom letzten Beitrag eines Dipl.Psychologen.

Ich will kein Mitleid. Ich will keine Zuwendung von anderen Frauen. Ich will nicht, dass Andere meine Probleme lösen. Das habe ich deutlich genug betont.

Ich wollte mich mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen, austauschen. Mehr nicht.

Dass ich nicht mit anderen schweren Problemen konkurrieren kann, ist wohl klar. Mir das vorzuwerfen, finde ich sehr daneben. Ich begegne in meinem Job ähnlich wie Du Menschen in absolut krisenhaften Extremsituationen. Das heisst noch lange nicht, dass man seine eigenen Seelendinge nicht mehr ernst nehmen darf.

Und falls Du mir mit dem Ton Deines Beitrags aus pädagogischer Sicht einen Tritt in den Arsch geben willst, triffst Du den Falschen. Ich sitze hier nicht in meinem Kämmerchen und weide mich an meinem Schicksal. Ich arbeite vielmehr seit 1996 intensiv an diesen Dingen, mit professioneller Hilfe.

@ alle Anderen: Danke für Eure Gesprächsbereitschaft. Dieser Thread ist für mich nun beendet. Schöne Weihnachten und Guten Rutsch!
 

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Re: Angstpsychose und biken
@Top-Wattequillt

Ich finde Deinen letzten Beitrag ziemlich daneben. Ich bin eine "Überlebende" was Dir als Psychologe vielleicht etwas sagt! Vielleicht hast Du mit Deinem Beitrag ein gutes Ziel verfolgt, aber ich glaube das hast Du total verfehlt. Genau in die Richtung hat es bei mir auch mal jemand versucht und es ist total nach hinten losgegangen! Ich gehe jetzt mal von mir aus. Deine Aussage ist bei Menschen, die ihr Leben lang kämpfen total fehl am Platz, weil wenn die mal liegen bleiben, können sie wirklich nicht mehr!Prediger macht auf mich nicht den Eindruck als würde er sich in seinem Selbstmitleid suhlen, sicher hatte er beim letzten Mal vielleicht eine schlechte Phase, aber die sind doch normal!

@Prediger

Ich hoffe, daß Du meine Antwort wenigstens noch liest auch wenn ich Deine Reaktion verstehen kann. Als erstes möchte ich Dir sagen, daß ich es toll finde, daß Du diesen Thread angefangen hast! Auch wenn hier alles "nur virtuell" ist, so kenne ich doch inzwischen hier auch einige Leute persönlich. Ich finde es sehr mutig so eine Geschichte anzufangen. Nicht falsch verstehen: Mich hat dieser Thread total aufgebaut!! Ich habe lange Zeit gedacht ich wäre die einzige, die solche "nicht nachvollziehbaren Probleme" hat. Alleine die Tatsache, daß dem anscheinend nicht so ist, baut mich total auf.

Will jetzt nicht alles wiederholen, was schon gesagt wurde. Ich habe nur gelernt mich mit einigen Dingen abzufinden. Wenn die Tabletten in der Tasche helfen, nimm sie mit und mach Dir keine Vorwürfe, weil es Dir besser geht, wenn sie in der Tasche sind.

Zum Thema vererbt: Eigentlich ist egal, ob die Sch*** vererbt ist, oder durch ein Trauma entstanden oder sonstwas! Fakt ist: Du hast es nun einmal! Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man trotz aller Therapie einen Teil davon akzeptieren muß, weil man weder an einer Erbschaft noch der Vergangenheit etwas drehen kann.

Ohne Dich entmutigen zu wollen. Meine Erfahrung ist: Ich falle immer wieder, aber es fällt mir mit jedem Mal ein Stück leichter aufzustehen. Und im Vergleich zu anderen habe ich den Vorteil, daß das ganz normale Leben für mich schon eine Sache ist für die ich dankbar bin. Ich freue mich schon, wenn ich es schaffe jeden morgen aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Für mich ist nichts selbstverständlich und ich empfinde dadurch tendenziell eine größere Lebensfreude, als viele Leute, die ich kenne.

Die von Dir beschriebenen Hoch und Tiefs sind total normal! Auch wenn es frustrierend ist, wenn ohne Grund auf einmal wieder alles Sch*** ist, inzwischen hast Du den Erfahrungswert, daß es auch wieder weggeht. Ich will mich im Moment auch mal hängen lassen, aus dem einfachen Grund, daß mir die Kraft zum Kämpfen fehlt. Das einzige was ich tue ist, mich deswegen nicht auch noch selbst zu zerfleischen und schauen, daß ich möglichst nicht zu tief abfalle, wobei ich vor zwei Wochen auch nahe dran war hinzuwerfen.

Verliere nicht aus den Augen wie gut Dein Stand ist, wenn Du arbeiten gehst und Deinen normalen Tagesablauf hinbekommst. Vergiß nicht, daß das mal nicht möglich war!

- Du bist nicht alleine mit Deinen Problemen
- Dir ging es schon viel schlechter
- Du warst zwischendurch schon fast problemfrei -> dann geht das auch wieder
- Hole Dir professionelle Hilfe, wenn es eskaliert!

Wir schaffen es alle, jeden Tag wieder! Sieh Dich als Mitglied in einem ganz exclusiven Club, wo das Leben keine Selbstverständlichkeit ist und schon die kleinen Dinge Anlaß zur Riesenfreude sind.

Es gibt tatsächlich Leute, die mich darum beneiden, daß ich mich über ganz kleine Dinge ganz doll freuen kann.

Viel Erfolg und nicht vergessen:

Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, sollte man nicht den Kopf hängen lassen! (Hört sich lustig an, ist aber gar nicht so!)

Simone
 
Wenn wir Leute fragen könnten, die sich erfolgreich das Leben genommen haben, wäre es glaube ich völlig egal zu erfahren wie "schlimm" die Gründe dafür gewesen sind. Das Ergebnis ist in allen Fällen das gleiche! Und zu bewerten wie schlimm Sachen sind, die zu Depressionen, Ängsten... führen finde ich ziemlich daneben. Das jeweilige Empfinden wird letztendlich darüber entscheiden, ob sich das Leben lohnt oder nicht und jemand zu sagen er soll sich nicht so anstellen, weil es anderen Leuten "objektiv:rolleyes: " schlechter geht finde ich nicht hilfreich:mad: !

Aber da ich an das gute im Leben und Menschen glaube, gehe ich davon aus, daß Du es gut gemeint hast und nur diese (eigentlich ungeeignete) Plattform dazu geführt hat, daß so eine unglückliche Sache daraus geworden ist. Deine anderen Beiträge fand ich nämlich durchaus konstruktiv!

Simone
 
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