Antriebsschwinge - wirklich so schlecht?

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sind antriebsschwingen wirklich so schlecht wie sie von allen dargestellt werden? das system hat ja auch ein paar konstruktionsbedingte vorteile die andere systeme nicht bieten koennen. oder sind antriebsschwingen deshalb so schlecht, weil die hersteller dann keine verschleisstraechtigen mehrgelenker verkaufen koennen?
 
die idee hinter der Antriebsschwinge ist gar nicht so dumm. Es kommt aber auf den Einsatzbereich an. Für ein MTB taugt die Schwinge gar nicht, da in schwierigen Passagen sowieso nicht im Sattel gesessen wird. Aber nur wenn die Last nicht vollständig auf der Tretlagerachse ist funktioniert das system. Im stehen gehört man selbst zur "ungefederten Masse". Optimal finde ich das System für Cityräder, da sitzt man sowiso nur drauf, ausserdem ist es billig und haltbar. Beim MTB aber Finger weg, da ist alles andere besser.

Zu den Mehrgelenkern: Hier verteilt sich ja die Last auf mehrere Lager, d.h. der Verschleiß der einzelnen Lager ist gar nicht so hoch wie immer angenommen wird, ausserdem können so sehr viel steifere und leichtere Rahmen konstruiert werden. Eingelenker sind häufig weniger steif und haben einen enormen Lager und Dämpferverschleiß weil hier auch Querkräfte auf den Dämpfer wirken.

So denn!
 
Fahre seit 1 Jahr ne Antriebsschwinge und kann daher behaupten das dieses System auch ganz gut im stehen funzt.

Der Drehpunkt an meinem Bike liegt 5 cm vor und 3 cm über dem Tretlager, da kann sich ja jeder ausmahlen das dies gegenüber einem „normalen“ Eingelenker keinen so großen Unterschied ausmacht, viel interessanter finde ich das es absolut keine Antriebseinflüsse gibt, für mich wichtiger als 10% mehr Federung im stehen.
Ich rede aber hier von meinem Bike, mag sein das es schlechte Antriebsschwingen gibt , aber gute und schlechte Bikes gibt es ja bei allen Systemen.
 
framecrusher rechtgeb.

Ich selber fuhr das Trek Y33 und es war ein echt geiles XC Fully.
Die Federung verhärtete sich im stehen so minimal, dass man es nicht merkte.

Das liegt aber auch stark am Schwingendrehpunkt. Wenn man im Vergleich zum Trek Y mal ein Schwinn Homegrown, Rocky Mountain xxx oder gar ein Klein Mantra gefahren ist, so stellt man schnell fest, dass diese Antriebsschwingen mit dem hohen Drehpunkt echt mies sind.
Diese verhärten sich sehr deutlich.

Das angebliche starke Wippen von Antriebsschwingen konnte ich auch nicht feststellen, des liegt meiner Meinung & Erfahrung nach an einem schlecht eingestellten Dämpfer. Das Y zumindest wippte nicht mehr oder weniger als ein heutiger Eingelenker.

Das sich mit dem Federweg bewegende Tretlager ist beim Y auch nicht zu merken, nachgemessen waren es weniger als ein cm nach vorne & hinten.
Dieser Effect ist bei höher gelegenen Schwingendrehpunkten natürlich etwas größer, aber wie groß weiß ich net.

Der Schwingendrehpunkt des Trek Y ist immernoch ( seit 1998) der selbe ( das Bike fährt nun ein Bekannter), die Lager sind fast unzerstörbar & steif ist das Teil auch, ich weiß aber auch wiederum nicht wie das bei Alurahmen, bzw. anderen Lagerkonstruktionen aussieht. Das Gleitlager der Y Serie war / ist jedenfalls eins der besten Schwingenlager die ich je erlebt habe.

Der Rahmen des Trek Y33 wog 1996 schon leichte 2200 gramm.....

Leider zählte die Antriebsschwinge schnell nicht mehr zum Stand der Dinge.
Hätten die Mags diese nicht so zerrissen & hätte man in diese Richtung weiterentwickelt, so wäre heute vielleicht eine Art der Antriebsschwinge das XC-Bike & man bräuchte kein Brain-Behälter am Dämpfer...wer weiß.....
:bier:
 
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