carbon-parts: bastel-buden oder großserienhersteller besser?

*adrenalin*

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soooo, zur diskussion stehen lenker und sattelstützen (aber generell alle extrem-leichtbauteile aus carbon).

mir stellt sich die frage, wer die bessere verarbeitungsqualität produziert.

beispiele für individuelle "bastel buden", die selber wickeln:
  • ax-lightness
  • schmolke

oder etwas größere marken (die evtl. aber zukaufen???):
  • pazzaz
  • frm

oder die großen hersteller, denen man im zweifelsfall eine entsprechende entwicklung, aufwendige tests und endkontrollen zutraut:
die hersteller sind die, die mir als erstes eingefallen sind und stellvertretend für die kategorie stehen sollen. ergänzungen sind gerne willkommen. es geht nicht um den preis, es geht um qualität und somit sicherheit!

konkret stellt sich mir die frage, ob ich mir eine schmolke sattelstütze für fast 300,- euro kaufen soll (weil sie die beste ist??) oder ob z.b. easton ausreicht....
 
hi
wenn ich mir parts aus carbon kaufe dann würde ich meinen augenmerk immer darauf lenken das die teile auf dem prüfstand waren, wie die garantiebestimmungen sind(denn viele sagen dann kein race-betrieb).
ich persönlich würde nur welche von hier kaufen also ax oder schmolke.
bei der sattelstütze würde ich die schmolke vorziehen nicht weil ich ihn kenne sonder weil mir die verarbeitung besser gefällt und ich den dauertest vom prüfstand her kenne. zumal ist sie etwas günstiger und leichter als die ax-stütze.
ich selber fahre die schmolke seit einem jahr und ohne probleme. fahre sie in 27,2x280mm wiegt mit carbon-wippe 96gr wurde speziell für mich und meinem mtb gebaut sowie auch für meinen einsatzzweck. also was will man mehr. nur mit wartezeiten ist zu rechnen!!

bei weiteren fragen einfach fragen.

grusz
michael
 
Mit Schmolke und AX habe ich noch keine persönlichen Erfahrungen, aber ich stimme dem michel schon zu: kommt auf die Tests und Garantiebestimmungen an. Deswegen ist mir auch Syntace sehr sympathisch: harte Tests, viel know-how und nur erprobte und ausgereifte Produkte kommen auf den Markt. Und preislich finde ich sie voll angemessein.

Genau der Preis schreckt mich noch von AX und Schmolke ab: klar, wer eine persönliche Sonderanfertigung wünscht oder noch die allerletzten Gramm rauskitzeln will kommt nicht dran vorbei. Wenn man für die breite Masse produziert muss man mehr Sicherheitsreserven einbauen, das resultiert natürlich in mehr Gewicht. Wenn ich allerdings ganz speziell für einen 60kg-Fahrer eine Stütze baue, die genau so-und-so weit aus dem Rahmen schaut, der Rahmen ein Mindesteinstecktiefe von xxcm hat, dann kann ich die Stütze belastungsoptimiert anfertigen und viel Material sparen. Der Preis für einen solchen Aufwand ist sicher angemessen, aber eben sehr hoch.
 
Also mein Schmolke Lenker (98 g) hält seit 4 Jahren und die USE Carbon-Stütze (150 g bei 27,2 x 350) seit 3 Jahren bei 72 kg Fahrergewicht. Blöd find ich Carbonteile, die schwerer sind als vergleichbare Aluteile und dazu noch teurer sind. Da wir schon mal beim Thema Carbonteile sind: wie sind Eure Erfahrungen mit den Storck MTB Pro Kurbeln? Gewicht soll ja bei 280 g liegen und der Preis bei heftigen 499 Eus. Achslänge? Steifigkeit? Empfindlichkeit?

Gruß - climbmaxx
 
hallo
habe schon seit jahren dir storck kurbeln. vom gewicht kaum schlagbar. 304gr das paar absolut mtb tauglich fahre ne 104mm auchslänge mit einstellbarer kennlinie.
steifigkeit völlig ok vergleich wie tune.

grusz
michael

climbmaxx schrieb:
Also mein Schmolke Lenker (98 g) hält seit 4 Jahren und die USE Carbon-Stütze (150 g bei 27,2 x 350) seit 3 Jahren bei 72 kg Fahrergewicht. Blöd find ich Carbonteile, die schwerer sind als vergleichbare Aluteile und dazu noch teurer sind. Da wir schon mal beim Thema Carbonteile sind: wie sind Eure Erfahrungen mit den Storck MTB Pro Kurbeln? Gewicht soll ja bei 280 g liegen und der Preis bei heftigen 499 Eus. Achslänge? Steifigkeit? Empfindlichkeit?

Gruß - climbmaxx
 
Meine wiegen 310g/Paar, fahre sie mit nem Tune J.U. mit ner 110 mm Achslänge.

Bin auch sehr zufrieden.

Gruß Peter
 
alsoo, ich würde die "kleinschmieden" den großen vorziehen. Wenn der Preis keine Rolle spielt, dann bauen die Dir DAS TEIL das Du brauchst und zwar gewichtsoptimiert und haltbar. Ausserdem - wenn jeder einen easton lenker fahren würde - gähn.

Gruß - climbmaxx
 
kleinschmiede großschmide ist egal!

auf das eingesetzte material kommt es an, also die faserart und das harz.

und natürlich auf die faserverlegung. carbonbau erfordert erfahrung, die in diesem fall leider sehr schnell verlorengeht, da epoxydharz (und die anderen harze auch) im nicht ausgehärteten zustand sehr stark karzinogen sind, die carbonbauer also leider nicht alt werden.
 
climbmaxx schrieb:
Blöd find ich Carbonteile, die schwerer sind als vergleichbare Aluteile und dazu noch teurer sind.
Gruß - climbmaxx

Das finde ich gar nicht blöd; da Carbon nicht nur für den Leichtbau gedacht ist, sondern auch aus stabilitäts Zwecken und der guten Dämpfung.
 
solche Schummelparts kaufen sich aber auch nur "Carbon-geile-ich-kleb-mir-Carbonfolie-aufs-Rad" Hechels.

Solche Teile werden ja auch nur von "Wanna-Be-Kultschmieden" produziert.
Von einer besseren Dämpfung kann man ja wohl nicht sprechen wenn man einen Alukern hat und darauf ne Schicht Carbon lamiert.

Deswegen kosten die Lenker auch immer nur 19,90.


Sorry für die vielleicht hart, aggressiv wirkende Formulierungen aber ich finde des is halt ne Verarscher und Augenwischerei von Kunden.
 
spontan fallen mir da jetzt die AX-lightness Carbon Barends ein. Mit € 210 ca.
3 x so teuer wie z.B. die von Extralite. Aber wahrscheinlich viel bessere Dämpfung und haltbarer bei Stürzen ;)

Gruß - climbmaxx
 
fiveelements schrieb:
kleinschmiede großschmide ist egal!

auf das eingesetzte material kommt es an, also die faserart und das harz.

und natürlich auf die faserverlegung. carbonbau erfordert erfahrung, die in diesem fall leider sehr schnell verlorengeht, da epoxydharz (und die anderen harze auch) im nicht ausgehärteten zustand sehr stark karzinogen sind, die carbonbauer also leider nicht alt werden.

danach habe ich nicht gefragt! :o

die frage ist, wer einschätzen kann, ob die kleinen oder die großen

a) das bessere material verwenden und
b) die bessere verarbeitungsqualität

haben. daher sind erfahrungswerte hilfreich und keine pseudowissenschaftlichen aussagen.... sorry!
 
Einer meiner Freunde hat sich bei Schmolke eine Sattelstütze fertigen lassen. Die wurde individuell auf ihn zugeschnitten. Schmolke erfragte das Gewicht des Fahrers, den Einsatzbereich des Bikes, den Winkel des Sattels und die Ausziehweite der Stütze, um sie an der Klemmung entsprechend zu verstärken.
Ich denke, das spricht für sich.

Gruß

Spoil
 
masterali schrieb:
solche Schummelparts kaufen sich aber auch nur "Carbon-geile-ich-kleb-mir-Carbonfolie-aufs-Rad" Hechels.

Solche Teile werden ja auch nur von "Wanna-Be-Kultschmieden" produziert.

@adrenalin: Deine Frage kann ich nicht beantworten, möchte aber -offtopic- zu obiger Aussage Stellung nehmen.

@masterali
Ich fahre einen Carbonlenker mit Alukern, aber nicht der Optik wegen, sondern einfach aus Stabilitätsgründen. Ein Paradoxon der textilen Verbundstofftechnik ist, dass die Stabilität des Verbundteiles höher ist als die Summe der Stabilitäten der Komponenten. Diese Tatsache hat man sich in vielen Industriezweigen zu nutze gemacht, z. b. gibt es sehr dünne Abwasserrohre aus Beton mit einem eingegossenen textilen Schlauch. Diese Rohre halten bei geringerem Durchmesser höheren Belastungen stand und sind - im Gegensatz zum reinen Betonrohr - bis zu einem gewissen Grad flexibel.
Es gibt also ausser der Carbonoptik durchaus noch weitere gute Gründe für den Einsatz eines Kompositwerkstoffes.
 
Ich denke, dass die Eingangsqualitätskontrolle bei Größeren deutlich besser & aufwendiger ist, & das aus dem einfachen Grund, weil es sich ein Kleiner einfach nicht leisten kann (falls es diese überhaupt gibt) & deswegen die Serienstreuung beim Kleinen sehr viel höher sein wird. An der Spitze steht für mich ganz klar Syntace oder USE.

Interessant wäre es mal eine größere Charge aus der Fertigung eines Großen & eines Kleinen zu bekommen & diese Teile bis zum Versagen Praxisgerecht zu belasten (natürlich aus der laufenden Fertigung gezogen, ohne Ankündigung). Ich verwette ein Ei darauf, dass der größere Hersteller besser abschneidet.

Der enorme Vorteil den die Kleinen haben ist halt, dass diese voll & ganz auf Kundenwünsche eingehen können, aber das sagt noch lange nichts über die Qualität der Arbeit & Ware aus (& genau das wird hier sehr oft übersehen).
 
Die "Großen" wie z.B. Syntace produzieren ja nicht selbst. Wenn eine Charge schrott ist, liegt der Verlust nicht bei denen, sondern beim Produzent. Dieser Umstand führt dazu, dass vermeintlich nur geprüfte Ware verkauft wird. Ist wohl auch ein Grund für die teilweise schlechte Versorgungssituation mit dem Syntace-Lenker.
 
Da fällt mir ein Test von Lenkern ein. Die großen Hersteller hatten sehr konstante Ausfallraten, die kleineren Hersteller teils enorme Unterschiede. Das war z.B. beim Schmolke Carbonlenker so: einer hielt tadellos, der andere brach enorm früh. Sicher ein Risikofaktor bei kleineren Schmieden, eine Sonderanfertigung wird man kaum wirklich testen.
 
Die niedrigen Ausfallraten in so einem Test kommen mit Sicherheit daher, daß Großserienteile in den meißten Fällen nicht so sehr ausgereizt sind(was das Gewicht betrifft). Die Fertigungstoleranzen sind bei den großen Herstellern sicher nicht geringer, nur werden diese eben mit größerer Bruchsicherheit produziert, was sich im Gewicht wiederspiegelt.

Kleine Hersteller machen sich über die fasergerechte Verarbeitung sicher mehr Gedanken, und da vieles(wie bei AX-L) Handarbeit ist, haben die Teile eine geringere (Gewichts-) Toleranz als bei Großserienteilen. Zu der Zeit als ich meinen Sattel bei Axel Schnura bestellt habe, konnte er mir ein Gewicht von +/- 2g versprechen, was auch der Fall war. Und das bei einem Sattelgewicht von 76g. So eine geringe Toleranz möcht ich mal bei RS erleben :lol:

Ich bin der Meinung, daß Produkte der kleineren Hersteller die bessere Wahl sind, zumal ich einen Test einer Rad-Zeitung, bei der nur 1-3 Teile getestet wurden nicht für repräsentativ halte.

Ich fahre neben meinem AX-L Sattel auch einen Schmolke-Lenker(ebenso wie meine Kollege) und habe noch nie Probleme gehabt.

Habe aber zuletzt von Giant-Teilen eines Team-Fahrers gehört, wobei offenbar beim klemmen ebenso die Sattelstützte geknallt ist :confused:

Nichts desto trotz ist die Faserverarbeitung IMMER eine heikle Sache, bei der sich schon geringe Lufteinschlüsse(bei der Fertigung) oder unsaubere Verarbeitung gleich negativ äußern können.
Aus diesem Grund mache ich mir nur Teile die ausreichend dimensioniert sind, oder dort eingesetzt werden wo das Risiko bei einem Bruch gering ist.

Gruß Peter
 
xtremelight schrieb:
.... zumal ich einen Test einer Rad-Zeitung, bei der nur 1-3 Teile getestet wurden nicht für repräsentativ halte.....

Damit hast Du ganz sicher & völlig recht, deshalb wäre ein solcher Test mit einer größeren Charge sicherlich mal interessant.

Ich kenne nun diesen Test nicht, aber wenn tatsächlich je 3 Teile eines Herstellers getestet wurden & dann eben mal eines früh brach & eines sehr spät, dann ist das für mich ein doch sehr alarmierendes Zeichen, denn (machen wir uns nix vor) Produkte die zu Tests gehen werden vorab vom Hersteller geprüft & ausgesucht & wenn dann noch solche Fertigungsschwankungen auftreten, dann ist das höchst erschreckend & zeugt von einer wenig ausgeglichenen Fertigung & vor allem von Fertigungsschritten die den vorangegangenen Arbeitsschritt nicht kontrollieren. Leider ist genau dies typisch für Handarbeit.
 
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