Carbonlenker verdreht sich trotz fester Schrauben

H

Haferstroh

Guest
Den Vorbau Syntace F99 mit dem Duraflite Carbon des gleichen Herstellers fahre ich seit heute.

Allerdings lässt sich der Lenker in der Vorbauklemmung verdrehen. Weniger durch direkten Zug an den XLC-Barends (die sich eigentlich auch leicht verdrehen lassen), sondern erst wenn ich den Handballen an der Barendklemmung abstütze und dann gleichzeitig an den Barendspitzen sanft aber bestimmt ziehe.
Wenn ich mit gleichem Druck die Barends in entgegengesetzer Richtung verdrehen will, habe ich auch recht leichtes Spiel.
Ich habe keinen Drehmomentschlüssel, aber ich habe alles so weit (mit Gefühl und viel Vorsicht) angezogen, daß die Klemmkraft bei meinem alten dünnwandigen Alulenker schon mal locker ausgereicht hätte. Ich betrachte die Carbonoberfläche einfach als zu glatt! Hilft Loctite als Anti-Gleitmittel? Oder ziehe ich die Schrauben immer noch zu lax an?
Ok, es ist noch nicht so gravierend, daß es im Training stört. Aber im Rennen und bei Sprints will ich eigentlich nicht über das Material so viel nachdenken.
 
Hallo !

Bist Du sicher, dass es kein F99 für Rennräder ist :confused: ?
Die Lenkerklemmung hat einen etwas grösseren Durchmesser (26,0 zu 25,4), fällt bei der Montage aber nicht weiter auf, kann aber natürlich unter Belastung zum Verdrehen führen.
Ansonsten würde ich doch mal zum Drehmonentschlüssel raten...

Gruss
Sascha
 
hi,

würde das auch nochmal prüfen, nicht das du eine falche kombi hast. sowas kann sonst zu kapitalen schäden für mensch und material führen ;-(. also besser prüfen.


grüße coffee
 
Tag,

ich habe vor einiger Zeit die gleiche Kombination beim Kumpel verbaut, passte ohne Probleme.

Die Syntace Komponenten sind im Allgemeinen sehr masshaltig, sprich: es sollte passen. Ich schließe mich daher an: Prüfe, ob's auch ein MTB-Vorbau ist...

Anzugsmoment ist übrigens maximal 6 Nm bzw 8 Nm; Details hier: http://www.syntace.de/index.cfm?pid=8

Ciao,

Der Schlappmacher
 
Thanx für die Antworten!
Daraufhin habe ich mir die aufgedruckten Zahlen am Vorbau nochmal angeschaut: Neben der Nm-Angabe für die Schaftklemmung und anderen Zahlen steht da noch "25.4". Das kann eigentlich nur die Durchmesserangabe der Lenkerklemmung sein. Dann scheidet das mit höchster Wahrscheinlichkeit schonmal aus.
Aber ich bin jetzt grad beim local dealer gewesen.
Dessen Werkstatt hatte den Syntace-Drehmomentschlüssel, mit dem ich die Schrauben mal eigenhändig angeziehen durfte.
Dabei bin ich 1 Nm unter der Herstellerangaben geblieben, und siehe da, unterm Strich hatte ich die Schrauben zu Hause eben doch viel zu lax angezogen.
Es war so, daß ich drehte und drehte, der Schlüssel wollte aber nicht knacken. Nochmal den eingestellten Wert kontrolliert-stimmte. Dann nahm ich meinen mitgebrachten Ikeastyle-Inbusschlüssel von zu Hause und stellte fest, daß ich jetzt schon deutlich über meinem üblichen, rein gefühlsmässigen Anzugsmoment war. Wieder weitergedreht, und erst eine Viertelumdrehung später knackte es im Drehmomentschlüssel.
Jeder sagt, die 8 Nm sei ja so wenig, aber ich bin der Meinung das ist hammersviel. Wie brutal gehen denn manche an ihrem Rad zu Werke :eek: (also die, die sowas überdrehen) So weit habe ich bis vor einigen Jahren ja noch nicht mal Stahl/Stahl-Lenker-Vorbauklemmungen festgezogen.
Zusätzlich gab mir der Händler vorher noch eine Art Sandpaste, die ich an die Klemmstellen auftrug. Die soll bewirken, daß sich die Reibung zwischen den Teilen zwecks Verdrehsicherheit erhöht.
 
aristeas schrieb:
In den Montageanleitungen empfielt Syntace dafür Loctite.

Hatte ich auch schon drauf (hatte nur die mittelfeste, Syntace empfiehlt hochfest), aber noch nicht getestet ob es wirkt.
Aber der Händler hat mir davon abgeraten, weil er auf die rosa Paste schwöre und er das bei solchen Teilen immer seit Jahren verwende.
Ich fand es aber schon suspekt, daß die Verdrehsicherheit alleine das Loctite übernehmen soll....aber es lag doch letztendlich am zu geringen Drehmoment.
Irgendwelche Zugaben wie Loctite oder Pasten sollten meiner Meinung nach wirklich nur das Tüpfelchen auf dem an sich perfekten i sein, mehr aber nicht.
 
Haferstroh schrieb:
Irgendwelche Zugaben wie Loctite oder Pasten sollten meiner Meinung nach wirklich nur das Tüpfelchen auf dem an sich perfekten i sein, mehr aber nicht.
Klar! Genau meine Meinung -- ich fahre die Kombination auch ohne Loctite, nur eben mit entsprechendem Drehmoment. Probleme gabs bisher noch keine, ansonsten muß eben irgendein Zeugs 'ran.

Gruezi,
Sebastian.
 
ich fahre auch f99 & duraflite carb. -- der duraflite ist doch ohnehin schon so rauh in dem klemmbereich (meiner zumindest ) also meinen bekomme ich auch ohne sandpaste (was immer das auch ist ) oder loctite absolut verdrehsicher montiert
 
Morgäään,

schön, dass wir dieses Rätsel auch lösen konnten.

Generell gilt allerdings: Bei Montagearbeiten und Anwendung eines Dremos unbedingt schrittweise das Anzugsmoment erhöhen. Weniger ist manchmal mehr. Steht so auch in den Montageanleitungen z.B. hier

Und ja, es ist u.a. durch die Berichte im RR-Magazin tour erhärtet: Auch erfahrene Monteure haben keineswegs den Dremo im Handgelenk.... Wie Haferstroh schon geschildert hat: 8 Nm ist schon was....

Cheers,

Der Schlappmacher
 
Zurück