Cura bringt Gabeln zum Flattern

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Ich habe an zwei Rädern die Cura verbaut (Zweikolbenversion). Am Hardtail bringt die Bremse die Gabeln deutlich sichtbar zum Flattern. Bisher getestet mit RS SID RLC, Carbon Starrgabel und SR Aion 35.
Ich habe die Originalbeläge am Einzug leicht angefast, das hat ein bißchen Erleichterung gebracht, aber das Problem nicht behoben. Außerdem habe ich verschiedene Bremsscheiben eingesetzt: Erst Formula One-PIece, dann Shimano SM-RT66 und SM-RT76, SRAM Cleensweep G2 und TRP TR-29 jeweils in 180mm.
Zuletzt habe ich noch die Beläge auf Kool Stop gewechselt, aber die haben das Problem eher verschärft.
Jede Belag-Scheiben-Kombination habe ich ordentlich eingebremst, aber das Stick-Slip tritt immer noch auf (zumindest am HT, beim Fully hab ich bisher keine Probleme).
Sind die Formula Sinterbeläge weniger bissig oder hat jemand sonst noch eine Lösung parat? Ich möchte ungern einen Gabelbruch im gestreckten Galopp erleiden.
 
Unwahrscheinlich.
Das Problem tritt bei aktuell Conti Raceking 29x2,2 auf und davor bei Maxxis Ikon, Onza Svelt und Bontrager Chupacabra und ja, ich habe auch diverse Laufräder durch 29er und 27er.
Vielleicht sollte ich einfach etwas Öl auf die Bremsscheiben machen:ka:
Oder kann das evtl auch vom Steuersatz kommen?
 
Nochmals nachgefragt, ob wirklich richtig verstanden: Das HT macht das mit 3 Gabeln und 5 Scheibentypen. D.h. rein rechnerisch mit 15 Kombinationen. Und da sind noch gar nicht die unterschiedlichen Beläge eingerechnet. Das ist schon untypisch penetrant.
Es ist niederfrequent, weil die Gabel mit Laufrad relativ schwer ist und an der Gabel vor und zurück schwingt. Wäre noch die Frage, ob "Stick-Slip" (parametrische Schwingung) oder durch ungleichmäßige Bremskraft (erzwungene Schwingung) über den Scheibenumfang angeregt. Dass alle Scheiben eine periodisch über den Umfang veränderliche Bremskraft erzeugen und auch noch ähnlich, ist schon komisch. Eventuell mal das Rad in den Montageständer hängen, mit Gummiband die VR-Bremse etwas anziehen (so dass man das VR gerade noch drehen kann) und dann mal schauen, ob beim Drehen des VR gegen die leicht gezogene Bremse irgendetwas auffällt.
Weiterer Test: Ist das Flattern nur in einem eng begrenzten Geschwindigkeitbereich? Also z.B. geht beim runterbremsen bei 15,5km/h los und hört wieder auf bei 14,5km/h. Um das genauer anzuschauen, mal eine Straße mit etwas Gefälle runterfahren und mit der Bremse die Geschwindigkeit so einstellen, dass es maximal flattert.
 
Bei meiner Cura 2-Kolben das selbe Problem. Fahre die originalen organischen Beläge mit einer TRP TR-33 Bremsscheibe. Sieht übel aus wie die Pike flattert. Bei diesem Verhalten müsste eigentlich Öel auf der Scheibe sein. Werde alles nochmal reinigen und neue Beläge montieren. Ansonsten super Bremse, kurzer Leerweg und sehr gute Bremsleistung.
 
Nochmals nachgefragt, ob wirklich richtig verstanden: Das HT macht das mit 3 Gabeln und 5 Scheibentypen. D.h. rein rechnerisch mit 15 Kombinationen. Und da sind noch gar nicht die unterschiedlichen Beläge eingerechnet. Das ist schon untypisch penetrant.
Es ist niederfrequent, weil die Gabel mit Laufrad relativ schwer ist und an der Gabel vor und zurück schwingt. Wäre noch die Frage, ob "Stick-Slip" (parametrische Schwingung) oder durch ungleichmäßige Bremskraft (erzwungene Schwingung) über den Scheibenumfang angeregt. Dass alle Scheiben eine periodisch über den Umfang veränderliche Bremskraft erzeugen und auch noch ähnlich, ist schon komisch. Eventuell mal das Rad in den Montageständer hängen, mit Gummiband die VR-Bremse etwas anziehen (so dass man das VR gerade noch drehen kann) und dann mal schauen, ob beim Drehen des VR gegen die leicht gezogene Bremse irgendetwas auffällt.
Weiterer Test: Ist das Flattern nur in einem eng begrenzten Geschwindigkeitbereich? Also z.B. geht beim runterbremsen bei 15,5km/h los und hört wieder auf bei 14,5km/h. Um das genauer anzuschauen, mal eine Straße mit etwas Gefälle runterfahren und mit der Bremse die Geschwindigkeit so einstellen, dass es maximal flattert.
Hey Mario, danke für den umfangreichen Input. Ich habe nicht alle Permutationen durchgetestet, allerdings habe ich auch bei keiner Kombination signifikante Unterschiede feststellen können.
Das Flattern zieht sich über alle Geschwindigkeitsbereiche. Bei höheren Geschwindigkeiten ist es mehr ein leichtes Vibrieren/Pulsieren, das ich bis in den Lenker und durch ESI Extra Chunky Grips spüre und je langsamer ich werde um so extremer äußert sich das Schwingen. Kurz vor dem Stillstand ist es so, dass die Bremse blockiert und die Gabel verbeiegt und wenn das Moment zu groß wird, rutscht die Scheibe wieder ein Stück durch. Da die Cura sehr bissig ist, kann ich den Effekt schon mit leichter bis mittlerer Handkraft provozieren.

Um den Steuersatz (Hope Pick'N'Mix) als Ursache auszuschließen habe ich einen mit einen anderen Expander zum Vorspannen verwendet und den richtig angeknallt. Ich teste nachher mal und berichte dann ob das geholfen hat.
 
So "breitbandig" ist komisch. Von einem Straßenrad mit (weicher)Alu-Starrgabel kann ich folgendes (reproduzierbar) berichten:
Gabel schwingt beim Bremsen vor/zurück bei genau 15km/h. D.h. wenn man Gefälle runter bremst, erst einmal kein Problem, unter 16km/h beginnt es, erreicht bei 15km/h das Maximum und verschwindet wieder bei 14km/h. Gefälle deshalb, damit man etwas länger das Rad mit der Bremse auf einer genau abgelesenen Geschwindigkeit halten kann und den Effekt auch sieht. Man durchläuft also schulbuchmäßig eine Resonanzstelle des "schweren" Vorderrades schwingend an der weichen Gabel. Ganz klar ist mir noch nicht, ob parametrisch durch Stick-Slip (Wechsel Gleit-/Haftreibung) oder durch Anregung über ungleichmäßige Bremskraft. Ich habe zweites im Gefühl: Also Strom HC hat 7 Stege, bei 15km/h dreht sich das Rad mit 2 Umdrehungen pro Sekunde, macht 2 x 7Hz = 14Hz Schwingfrequenz. Wenn jetzt die Gabel wirklich mit 14Hz schwingt, könnte das passen. Gemessen habe ich die aber noch nicht (vielleicht geht das mit einem Video mit z.B. 50 fps. Aber auch wenn es Stick-Slip ist und die Gabel eben bei 14Hz ihre Resonanzstelle mit diesem Vorderrad hat, könnte das passieren. Ich weiss es also nicht. Übrigens passiert natürlich etwas Erwartbares: Wenn man an die Gabel unten etwas Schweres befestigt, dann verschiebt sich die Resonanzfrequenz zu einer noch tieferen Frequenz, bzw. tritt nicht mir ein Erscheinung. Ist natürlich keine Option, ein leichtes Rad teuer zu bezahlen und dann Ballast dran zu hängen, aber um zu verstehen, was läuft ist das ganz praktisch. Also mal einen schweren Eisenklotz mit Gaffertape und Kabelbindern befestigen (der Klotz muss fest und hart mit der Gabel verbunden sein, er muss zum Mitschwingen gezwungen werden und nicht etwa selber labbrig an der Gabel sitzen). Insgesamt kann ich aber mit dem aktuellen Zustand leben und muss an dem Rad nichts rumbasteln.
 
Ich sag mal so, wenn ne SID und ne Aion 35 ähnlich flattern, liegt das nicht an der Eigenfrequenz der Gabel. Da sind locker 600g Gewichtsdifferenz zwischen den beiden. Und Leichtbau ist das Rad mit nem Stahlrahmen auch nicht.
 
Wenn "ähnlich flattern" wirklich gleiche Frequenz heißt, dann ist das nicht die Gabelresonanz. Aber das ist nicht leicht zu unterscheiden, ob das Teil mit 10Hz oder 30Hz schwingt. So weit können aber die Gabeln auseinanderliegen und trotzdem sieht man "ähnlich flattern". Aber wenn es unabhängig von der Gabel-Resonanz immer irgendeine oder gleiche Frequenz ist, dann sieht das nach einer von außen aufgezwungenen Schwingung aus. Wenn die mit der Raddrehzahl sich auch noch ändert, dann mal messen und schauen, ob die irgendwie ein Vielfaches der Raddrehzahl ist, also z.B. wie im obigen Beispiel die Stege oder was auch immer. Ganz unabhängig davon: Es gibt Leute, die schon beim kleinsten Geräusch ein Problem vermuten. Aber Bremsen machen immer irgendein Geräusch und ein paar Vibrationen und gerne ändert sich das auch mit Wetter und Temperatur. Das wird erst ab einem bestimmte Level überhaupt ein Problem. Wer darunter rumbastelt, jagt Phantome und produziert nur sinnlose Arbeit. Und das Teil liegt wirklich deutlich im Problembereich?
 
Mir gehts nicht um ein bißchen quietschen oder brummen, sondern um deutlich sicht- und spürbares Ozillieren der Gabel. Das ist wirklich mehr als nur ein bißchen Vibrieren. Ich habe nicht umsonst von Flattern gesprochen.
Steuersatz anknallen hat ein bißchen was gebracht, aber Effekt ist immer noch spürbar. Mit abnehmender Geschwindigkeit nehmen die Amplituden zu und die Frequenz ab. Einen Peak bei einer gewissen Geschwindigkeit (z. B. um 15km/h) konnte ich nicht feststellen. Kann sein dass die Scheibe auch schon wieder ruiniert ist. Ich habe bei leicht gezogener Bremse das Rad geschoben und dabei auch ein Pulsieren am Bremshebel gespürt. Als hätten sich so ne Art Bremswellen auf der Scheibe gebildet.
Kann jemand eine bombensichere Bremsscheibe empfehlen? Könnten Scheiben mit float Abhilfe schaffen?
 
Mhm, ich hasse zwar dieses ewige Material kaufen, probieren und dann in die Kiste legen. Aber hier hätte ich zum Test mal gesagt, eine Scheibe zu nehmen, die wirklich einen komplett runden Rand innen und außen hat und möglichst nur kleine Löcher. Einfach damit nirgends eine Kante eintauchen kann usw. usw. Natürlich auch mal eine 160er-Scheibe versuchen. Ich gehe mal davon aus, dass Adapter und Zangen korrekt montiert sind und auch die PM-Sockel an der Gabel rißfrei und plan. Sind auf dem Rad schon mal Beläge lange gefahren worden und fahren sich schief ab (also schief von innen nach aussen, nicht schief in Laufrichtung der Scheibe, das ist ja einstellbar)?
 
Ich hatte das selbe am Fatbike mit der Bluto, vorher mit der Sram guide nichts, jetzt habe ich die neue Shimano xt mit 4 Kolben und das flattern ist wieder weg.
Die Bremsscheiben habe ich recht schnell auf shimano umgestellt weil die alten Formula beim fahren schon bei geringer geschwindigkeit in eigenfrequenz kamen.
Optisch nicht mehr so schön, dafür super Bremsfeeling.
 
Shimanoscheiben habe ich schon getestet. Das war der erste Tausch, da ich von den Formulascheiben schon gelesen habe, dass diese zum Rubbeln neigen.

Die Aion hat eine PM7 Aufnahme, damit sind 160er Scheiben nicht nutzbar. Der Bremssattel ist schleiffrei eingestellt und ich habe dazu keine der Scheiben verbiegen müssen. Kugelscheiben kann man bei Formula leider keine zwischen Aufnahme und Bremssattel machen, aber ich habe zumindest oberhalb davon, quasi zwischen Schraubenkopf und Bremssattel, so dass sich da zumindest kein negativer Einfluss ergibt. Casting und Sockel sehen einwandfrei aus. Beläge waren ca 12.000km die gleichen und gleichmäßig abgenutzt. Ist ne recht flache Gegend hier und ich nutze das Rad hauptsächlich zum Pendeln und das das ganze Jahr über. Insofern kann ich auch das Wetter und Temperatur als Ursache ausschließen.

Mit bombproof meine ich eher eine sehr stabile Scheibe, kein Leichtbaugedöns oder exotische Formgebung. Wie gesagt gibt hier nicht viele Steigungen auf meinem Arbeitsweg (knapp 100hm auf 22km). Also kommt da nicht viel Wärme in die Scheibe.
 
Nun ja, da wird meistens die Trickstuff Dächle genannt. Ansonsten kannst du deinen Fall mal mit Trickstuff-Service diskutieren, vielleicht ist jemand dort im Lande, ob eine Chance besteht oder ob mit neuer Scheibe das ganze genauso da ist. Wenn noch eine andere Bremse verfügbar ist (völlig egal welche)) kann man die auch mal probieren. So manche Komplettbremse liegt preislich unter der Dächle. Wie gesagt, ich selbst würde weiter analysieren, bis ich den Grund am vorhandenen Equipment technisch verstanden habe, aber das geht nicht über Ferndiagnose.
Bist du mit PM7 sicher? Die Homepage von SR sagt PM6.
 
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Bist du mit PM7 sicher? Die Homepage von SR sagt PM6.
180er Scheibe und Bremssattel ohne Adapter an Gabel. Evtl. Aion vs Aion35 boost?

BTW Vielen Dank für deine großartige Hilfe.

Ich habe noch eine Dächle in meinem Sammelsurium gefunden (Darf man ja niemand sagen, was ich an Teilen horte??). Test steht noch aus.
 
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