Der Herbst wirft seine langen Schatten...

Ackebua

Im Winter gibt es Schnee.
Registriert
18. Juni 2002
Reaktionspunkte
5
Ort
Berlin-Pankow
... drum laßt uns die vielleicht letzten herrlichen Sommerstunden genießen. Es gilt, mittels Geländefahrrad auf größtenteils unbefestigten Wegen gen Norden zu stoßen, dabei Spiel, Spaß und Spannung zu erleben sowie die Schönheit unserer heimischen Natur einmal mehr zu genießen.

Thema: Pack die Badehose ein (Teil XIV oder so)
Teilnehmer bisher: RiFli, Acke
Start: Sa/04.09. 0915 Oranienburg (Bahnhofsvorplatz)
Verlauf: entweder nördlich über Friedrichsthal oder westlich über Sommerfeld in die Schleuener Heide, dann immer nordwärts über Grieben bis nach Lindow. Hier habe ich einen kleinen privaten Auftrag zu erfüllen. Anschließend erfolgt die Umrundung des Wutzsees mit anschließender Befüllung der Teilnehmermägen im Restaurant Klosterblick direkt am Ufer des Wutzsees. Entweder wird dann ein großer Bogen durch die Ruppiner Schweiz bis Rheinsberg gezogen oder in südlicher Richtung der Krämer angesteuert und nach Berlin (!) zurückgefahren.
Dauer/Strecke: irgendwas mit 100+ Km

Anfahrt nach Oranienburg:
0825 Alexanderplatz S7 nach Ahrensfelde
0841 Lichtenberg RB12 nach Templin
0906 Oranienburg

oder

0829 Friedrichstraße S1 nach Oranienburg
0837 Gesundbrunnen
0840 Bornholmer Str.
0844 Schönholz (hier steigt Acke zu)
0914 Oranienburg
 
ritzelflitzer schrieb:
Wann: am Sonnabend, den 04.09.2004
Kategorie: A mit leichter Tendenz zu B (beim eventuellen Schwimmen)

Hallo Rifli
Danke für deine prommte Info

wenn ich um 1200 in meinem Laden bin komme ich gerne mit :rolleyes:
da müßt Ihr denn wohl alleine fahren :heul: :heul: aber vielleicht findet sich noch wer

lieben Gruß die Große
und viel spaßßß
 
Nach entsprechender Resonanz bezüglich dieses radtouristischen Ausfluges machten sich RiFli und meine Wenigkeit auf, um den herrlichen Spätsommertag ausgiebig zu nutzen.

Als ich in Schönholz in den ersten Zugteil der S-Bahn sprang, saß dort bereits Bruder RiFli – eigentlich zu meiner Überraschung. ;) Während der restlichen Fahrt bis Oranienburg holte ich noch einmal diverses Kartenmaterial der zu befahrenden Zielareale heraus und schwelgte bereits virtuell schon auf herrlichsten Pfaden.

Ding dong, Oranienburg! Heraus aus dem Zug und rauf aufs Rad. Links weg, kurz über die Brücke und quer durch den Schlossgarten. Raus ins Grüne und Hohenbruch links liegengelassen. Bis Neuendorf ging es auf Asphalt, dann stachen wir links in den Wald. Von hier an galt es, nur noch auf unbefestigten Wegen gen Norden zu stürmen. Bereits in dieser mir wohlbekannten Gegend unterlief mir ein kleiner Schnitzer und wir kamen leicht vom Kurs ab. Also zurück. Von nun an stets den Stand der Sonne beobachtend zogen wir durch die bewaldete Sandwüste in Richtung Grieben. Eine erste kleine Pause wurde eingelegt. Die Luft war schon jetzt so heiß und trocken, dass einem der Gaumen beim Hinunterwürgen des mitgeführten Nahrungsergänzungsmittels an der Zunge klebte. Dennoch zog ein herrlich aromatischer Duft von trockenem Kiefernwald durch unsere Nasen, dass es eine Freude war, hier zu verharren.

Die Griebener Heide spuckte uns an ihrem nördlichen Ende aus und empfahl uns, einfach weiterzufahren, was wir dann auch taten. Vielitz und Lindow waren die nächsten Stationen. Vielitzsee und Wutzsee wurden tangiert, und an unserer altbekannten Raststätte „Klosterblick“ musste RiFli erste Verschleißerscheinungen seines neuen Hochtechnologie-Supraleistungs-Sportgerätes behandeln. Aufgesessen und weitergehetzt. Irgendwie schafften wir es immer wieder, trotz gegenseitigem Ermahnen zu gemäßigterem Tempo, nach einigen Kurbelumdrehungen die volle Pace anzuschlagen. Mann, dit zeckt vielleicht! Wir schlichen uns nördlich des Gudelacksees entlang, um irgendwann auf dieses dämliche Fließ zu stoßen, an dessen Ufer es bis Zechow hochgehgen sollte. Aber denkste! „Hier müssen wir lang!“ „Ach nee, hier ist es besser, glaube ich.“ „Ah, guck mal hier, der müsste es aber sein.“ Und schon stolperten wir auf von schwerstem Forstgerät zerschundenen Waldtrassen ins Nirgendwo. Dann ein See! Scheisze! Wir sind hier völlig falsch – wieder nicht auf die Sonne gehört. Also die ganze beschiszene Scheisze wieder zurück bis zum Gudelacksee. Karte raus – Blick – Karte wieder weg – Vollgas!

Ab dieser wohlduftenden Fischräucherei in Zippelsförde stachen wir schnurstracks nordwärts. Ein Wegweiser zeigte uns 8 Km bis Zechow, wo wir endlich frisches Wasser und vielleicht ein Stückchen Kuchen erwarteten. Der Weg war sandig, trocken und heiß, die Kamelsäcke bereits leer. In Zechow angekommen konnten wir bei aller Mühe nur ein paar Häuser, eine Kirche und einen Friedhof ausmachen – doch nichts zu fressen. Halt! Friedhof! Gräber! Blumen! Wasser!!!!!!! Eins-zwei-fix das Tor auf, kurz einen andächtigen Blick aufgesetzt und die durstigen Kehlen an das verrottete Zinkrohr gehalten. Aaah, lecker! Die Säcke waren ebenfalls schnell aufgefüllt und weiter ging es.

Försterei Bergholzofen, rechts weg und weiter in Richtung Nemitzsee. Hier taten sich wieder einmal traumhafte Wege auf, die Gegend war nicht ganz so trocken und sandig und es wurde recht hügelig. Wir peilten das KKW Rheinsberg an, amüsierten uns über einen recht lustig anzuschauenden Traditionszug (RiFli: Bilder!) und machten noch die Bekanntschaft mit einer ungefähr 10m langen Anaconda. Wie durch ein Wunder konnten wir uns schließlich aus ihrer tödlichen Umklammerung befreien und traten ihr zum Abschied noch kräftig in den Arsh. Das KKW wurde einen Bogen in nordöstliche Richtung beschreibend umfahren. Schließlich erreichten wir die Küste des Stechlinsees, also lag das Ziel nicht mehr weit. Wir krachten in brachialstem Tempo am Ufer entlang – rauf, runter, rechts, links – total irre. Wanderer sprengten vor uns auseinander und riefen uns schlimmste Schimpfworte hinterher. Aber unseren rasanten Lauf hielten weder Has' noch Igel auf.

Neuglobsow wurde durchfahren, bevor wir endlich Dagow erreichten, wo sich die schon des öfteren von mir angefahrene Tränke befindet. Wir labten uns an Bauernfrühstück, Kuchen, Kaffee, Radler und Cola und machten uns mit gefüllten Mägen auf, die letzten 8 Km bis Fürstenberg zurückzulegen. Die ausgewählten Wege waren alles andere als angenehm befahrbar, und die bereits gärende Speisemasse wollte das eine und das andere Mal durch die Speiseröhre wieder ins Freie flüchten. Aber als richtige Eisenschweine schluckten wir das Gewölle einfach wieder herunter, rülpsten lauthals und freuten uns über die schöne Zeit. Fürstenberg wurde erreicht, der Connex bestiegen und mit müden, aber glücklichen Gesichtern ging es heim ins Reich.

Schön war es wieder einmal.

Eckdaten: 107 Km; 4:55:00
 
ein traumhafter bericht! gern wäre ich mit euch gefahren, doch feierte ich hochzeitstag mit meiner frau gemahlin.

dazu zogen wir gen braunlage und mieteten uns in ein "wellness"-hotel ein. dieses hotel hatte alle für unsere alten knochen erforderlichen einrichtungen (schlammbad, reuma-duschen, atrose-steine, etc.) und so fühlten wir uns wie neugeboren (...ausserdem wurden wir in dem hotel "...die jungen leute" genannt, was unserem selbstbewusstsein zusätzlich neuen schwung gab).

freitag fuhren wir per gondel auf den wurmberg, genossen einen windbeutel mit eis und stiegen dann bergab richtung wellness-aerea. für den samstag hatten wir unser tandem mitgenommen. bei regelrechtem sommerwetter führte uns der bodetrail zum achtermann. von dort ging es richtung torfhaus, doch kürzten wir südlich des letzten anstiegs richtung odersee ab. auf perfekten trails erreichten wir sonnenhof um wenig weiter die ackerstrasse zu befahren. diese führt mit leichtem gefälle richtung hanskühnenburg. so ballerten wir mit geschwindigkeiten zwischen 60 und 70km/h und die bremsen stanken nach gummi und abrieb.

der letzte kilometer zu unserem mittagstisch auf der hanskühneburg führt jedoch mit 14% steigung auf losem grund recht harsch bergan, sodass ich, nach mehrfacher bestätigung der bereits oben anwesenden spaziergänger, deutlich fertiger aussah, als meine süsse frau, der die steigung offensichtlich nicht soooo schwer gefallen war. nun gab es die klassische erbsensuppe mit wursteinlage, apfelkuchen und ein kännchen.

die folgende abfahrt nach sieber ist nahezu halsbrecherisch steil. gottseidank hatte uns martinm noch mit deiner gustavm ausgestattet, denn die julie hat recht bald den bürgersteig hochgeklappt. so konnten wir einen stumpfen einschlag in einem der schindelverkleideten hexenhäuser von sieber eben noch verhindern. doch jede münze hat zwei seiten und so ging es südlich von sieber schei$$$teil bergan richtung grossem knollen.

auch hier reichte uns das joch und die letzte gipfelauffahrt wurde rechts liegen gelassen. wir nahmen kurs auf st. andreasberg, denn es war wieder zeit für einen südsee-eisbecher, einer nussecke und eben einem weiteren kännchen. inzwischen fühlten wir uns unter den anderen besuchern regelrecht jugendlich und derart motiviert brachen wir auf um braunlage zurück zu erobern. doch zunächst musste eine klitzekleine ortsauffahrt in st. andreasberg erklommen werden. tausend höllenhunde und klabautermänner - was für ein kackort! so eine steigung mitten im ort ist regelrecht diskriminierend. die einen wohnen im hochharz und geniessen traumhafte luft, die anderen hängen im tal, umgeben von feuchtem tiefmoor.

doch auch diese steigung konnten wir nehmen und so näherten wir uns bald braunlage. mit etwa 70km (harten) kilometern und etlichen höhenmetern stellten wir unser tapferes tandem ab und ja, stolz waren wir und es hat unendlich viel spass gemacht! ich kann tandemfahren zumindest jeder intakten beziehung empfehlen - uns hat es wieder besser gefallen als der gemütliche spaziergang am sonntag.

so ging eine wunderbare hochzeits(jubiliäums)reise zuende und wir sind heute noch von den schönen eindrücken unser tandem reise (besonders am arsh) erfüllt.

soweit die kurze schilderung - eigentlich wollte ich nur acke zu seinem bericht gratulieren und sagen, dass ich mich auf morgen freue... menis
 
Och mönsch....der Chef ist schon ganz sauer. Wie soll ich hier zum Arbeiten kommen, wenn ihr so lange Reportagen eurer Ausflüge schreibt...

Sehr schön die Herren, weiter so :daumen:

OnkelW
 
Damit keiner denkt, bei mir verschwinden immer die Fotos:

hier die wassergefüllten Kohlenstoffkörper mit Aluminiumröhren in Holzwüste
857Teilnehmer.jpg


Äh, mal 'ne Frage: Wo ist eigentlich Jockel? Vielleicht holt ihn das hinterm Ofen vor:

Ein Ferkeltaxi in klassischer Beschriftung und Lackierung der Deutschen Reichsbahn:
857ferkeltaxi.JPG


Und wenn das noch nicht reicht: Jockel, WO IST DAS?
857Gleisfrage.JPG


Und num zum gefährlichen Teil der Tour:

Angriff einer 10m langen Anaconda in der Nähe des KKW Rheinsberg
857Killerkobra.JPG


Nachdem sie festgestellt hat, das wir 195m hoch sind, versuchst sie sich zu verstecken...
857Heulsuse.JPG


...das letzte Bild, bevor ich in die Hände klatschte...
857Klein-kobra.JPG


Ritzelflitzer
 
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