- Registriert
- 17. Mai 2016
- Reaktionspunkte
- 254
Hallo zusammen,
ich wollte einmal meine Langzeiterfahrung und Recherche-Ergebnisse mit euch teilen. Damit könnten andere zukünftig meine Fehler vermeiden.
Ich habe den BETD-Kit seit ca. 6 Jahren (nur ca. 1.000 km) im Einsatz, er hat kaum Regen oder Dreck gesehen, wurde aber auch nicht gewartet. Dabei ist das rausgekommen:
Es knarzt laut und die Schraubachse ist schrumpelig gedrückt. Das kann mehrere Ursachen haben:
1. Zu viel Last - kann ich ausschließen, die Kiste wurde nur schonend mit max. 70 kg Fahrergewicht bewegt, die Lagerröllchen selbst sind ja auch unbeschadet geblieben.
2. Schmutz in den Lagern - unwahrscheinlich, würde kratziger aussehen. Sollte man dennoch ausschließen.
3. zu weiche Schraubachse - das halte ich für sehr wahrscheinlich. Leider gibt es von BETD keine genauen Angaben zum Material. Alle Lagerhersteller schreiben aber gehärtete Oberflächen vor während BETD hier auf (sicherlich ungehärteten) Edelstahl setzt.
Zu 2. habe ich Abhilfe ergooglt: das BETD-Lager ist ein IKO BA126. Das SC128-PP (z.B. von INA oder Lily) ist das gleiche Nadellager, nur mit Dichtungsringen. Es ist 12,7 statt 9,6 mm breit und wiegt 13 statt 10 g. Das steht dann allerdings ca. 0,7 mm links und rechts hervor. Mir wäre sowas herzlich egal, dafür spare ich mir eine Abdeckkappe oder aufgepappte Dichtung. Das Lager hätte sogar 40% mehr zulässige Traglast.
Das Problem ist, das Ding zu bekommen. Zwar habe ich Anfragen an die Hersteller geschickt, die werden mir Kleinabnehmer aber wahrscheinlich nicht einmal antworten. Ich versuche es als nächstes im Normteil-Shop.
Die Lösung von BETD geht übrigens gar nicht. Zwar sind die meisten Wälzlager nur ohne Dichtung erhältlich, die sitzen aber auch nicht im Tretlager-Schmodder-Bereich eines Mountainbikes. Und es alle paar Kilometer auseinanderzuschrauben, zu reinigen und abzuschmieren ist mir viel zu aufwendig.
Auf der Innenseite sind die Lager vollkommen ungeschützt. Dort sitzt nur eine olle Hartkunststoff-Scheibe (Polyamid?), die längst versprödet und gebrochen ist. Die war aber auch zu Lebzeiten nicht zu gebrauchen, hat schon wegen ihrer Maße nicht das Lager abdichten können. Auf der Außenseite deckt der Kopf der Schraubachse das Lager etwas ab, evtl. gab es sogar mal einen O-Ring als Dichtung (laut BETD-Bild auf der Homepage). Das wäre dann das Dümmste, was man machen könnte - eine Dichtung, die das Losbrechmoment des teuren Nadellagers wieder auf Gleitlager-Niveau senkt. Bestenfalls. Mir erscheint die ganze Konstruktion etwas unüberlegt. Naja, Ersatzlager und gut.
Zu 3. gibt es leider keine billige Lösung. Es sieht so aus, als müsste ich mir eigene Schraubachsen anfertigen lassen. Mit polierten und gehärteten Laufflächen, uff! Hinzu kommt, dass das wegen der Zerlegbarkeit kein einfaches Rohr sein kann. Meine Idee sieht derzeit so aus:
Es wäre mit Inbus zerlegbar, hat weniger Knarz-Angriffsfläche und ist nur halb so schwer. Dazu muss zunächst die Presshülse in den Hauptrahmen gepresst werden. Sie könnte in der Mitte verjüngt sein, wenn's leicht werden muss (25 g-Variante). Dann werden die Kettenstreben mit den Nadellagern drauf gesteckt. Als nächstes werden die Distanzringe links und rechts positioniert, genau zwischen Hülse und Lagern - das wird ein bisschen fummelig. Zum Schluss werden die Schraubachsen, wie bisher, in die Lager eingesteckt und verschraubt. Man könnte sie aus gehärtetem Stahl (Kolbenstange 3/4 Zoll) oder aus gehärtetem Titan (gibt's wirklich) herstellen. Die Nadellager rollen also um die Schraubachsen (am Durchmesser 19,05 mm). Das Spiel nach links und rechts wird mittels der Distanzscheiben eingestellt, dürfte sowieso bei jedem GT-Rahmen anders ausfallen. Ich bemühe mich derzeit um Angebote, der Preis wird aber locker dreistellig. Gibt es hier jemanden der das Drehen könnte und vielleicht sogar ein Inbus-Werkzeug hat?
Ich melde mich, wenn Fortschritte zu vermelden sind.
p.s. Sind eure Kettenstreben auch so krumm, dass sie nur zusammengedrückt auf den Horst Link passen?
ich wollte einmal meine Langzeiterfahrung und Recherche-Ergebnisse mit euch teilen. Damit könnten andere zukünftig meine Fehler vermeiden.
Ich habe den BETD-Kit seit ca. 6 Jahren (nur ca. 1.000 km) im Einsatz, er hat kaum Regen oder Dreck gesehen, wurde aber auch nicht gewartet. Dabei ist das rausgekommen:
Es knarzt laut und die Schraubachse ist schrumpelig gedrückt. Das kann mehrere Ursachen haben:
1. Zu viel Last - kann ich ausschließen, die Kiste wurde nur schonend mit max. 70 kg Fahrergewicht bewegt, die Lagerröllchen selbst sind ja auch unbeschadet geblieben.
2. Schmutz in den Lagern - unwahrscheinlich, würde kratziger aussehen. Sollte man dennoch ausschließen.
3. zu weiche Schraubachse - das halte ich für sehr wahrscheinlich. Leider gibt es von BETD keine genauen Angaben zum Material. Alle Lagerhersteller schreiben aber gehärtete Oberflächen vor während BETD hier auf (sicherlich ungehärteten) Edelstahl setzt.
Zu 2. habe ich Abhilfe ergooglt: das BETD-Lager ist ein IKO BA126. Das SC128-PP (z.B. von INA oder Lily) ist das gleiche Nadellager, nur mit Dichtungsringen. Es ist 12,7 statt 9,6 mm breit und wiegt 13 statt 10 g. Das steht dann allerdings ca. 0,7 mm links und rechts hervor. Mir wäre sowas herzlich egal, dafür spare ich mir eine Abdeckkappe oder aufgepappte Dichtung. Das Lager hätte sogar 40% mehr zulässige Traglast.
Das Problem ist, das Ding zu bekommen. Zwar habe ich Anfragen an die Hersteller geschickt, die werden mir Kleinabnehmer aber wahrscheinlich nicht einmal antworten. Ich versuche es als nächstes im Normteil-Shop.
Die Lösung von BETD geht übrigens gar nicht. Zwar sind die meisten Wälzlager nur ohne Dichtung erhältlich, die sitzen aber auch nicht im Tretlager-Schmodder-Bereich eines Mountainbikes. Und es alle paar Kilometer auseinanderzuschrauben, zu reinigen und abzuschmieren ist mir viel zu aufwendig.
Auf der Innenseite sind die Lager vollkommen ungeschützt. Dort sitzt nur eine olle Hartkunststoff-Scheibe (Polyamid?), die längst versprödet und gebrochen ist. Die war aber auch zu Lebzeiten nicht zu gebrauchen, hat schon wegen ihrer Maße nicht das Lager abdichten können. Auf der Außenseite deckt der Kopf der Schraubachse das Lager etwas ab, evtl. gab es sogar mal einen O-Ring als Dichtung (laut BETD-Bild auf der Homepage). Das wäre dann das Dümmste, was man machen könnte - eine Dichtung, die das Losbrechmoment des teuren Nadellagers wieder auf Gleitlager-Niveau senkt. Bestenfalls. Mir erscheint die ganze Konstruktion etwas unüberlegt. Naja, Ersatzlager und gut.
Zu 3. gibt es leider keine billige Lösung. Es sieht so aus, als müsste ich mir eigene Schraubachsen anfertigen lassen. Mit polierten und gehärteten Laufflächen, uff! Hinzu kommt, dass das wegen der Zerlegbarkeit kein einfaches Rohr sein kann. Meine Idee sieht derzeit so aus:
Es wäre mit Inbus zerlegbar, hat weniger Knarz-Angriffsfläche und ist nur halb so schwer. Dazu muss zunächst die Presshülse in den Hauptrahmen gepresst werden. Sie könnte in der Mitte verjüngt sein, wenn's leicht werden muss (25 g-Variante). Dann werden die Kettenstreben mit den Nadellagern drauf gesteckt. Als nächstes werden die Distanzringe links und rechts positioniert, genau zwischen Hülse und Lagern - das wird ein bisschen fummelig. Zum Schluss werden die Schraubachsen, wie bisher, in die Lager eingesteckt und verschraubt. Man könnte sie aus gehärtetem Stahl (Kolbenstange 3/4 Zoll) oder aus gehärtetem Titan (gibt's wirklich) herstellen. Die Nadellager rollen also um die Schraubachsen (am Durchmesser 19,05 mm). Das Spiel nach links und rechts wird mittels der Distanzscheiben eingestellt, dürfte sowieso bei jedem GT-Rahmen anders ausfallen. Ich bemühe mich derzeit um Angebote, der Preis wird aber locker dreistellig. Gibt es hier jemanden der das Drehen könnte und vielleicht sogar ein Inbus-Werkzeug hat?
Ich melde mich, wenn Fortschritte zu vermelden sind.
p.s. Sind eure Kettenstreben auch so krumm, dass sie nur zusammengedrückt auf den Horst Link passen?
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