Freie Fahrt

Registriert
1. November 2005
Reaktionspunkte
0
Ort
72072
Mountainbiker sollen nach dem Willen der SPD künftig freie Fahrt auf Waldwegen haben. Die SPD-Landtagsfraktion hat dazu eine Parlamentsinitiative für die Änderung des Waldgesetzes eingebracht. , Wer das Mountainbiken im Tourismus fördern will, muss das Waldgesetz lockern,:sagte der Abgeordnete R.P. Ein Sprecher des Forstministerium sagte, dass aktuell keine Änderung des Waldgesetzes geprüft würden. Die bisherige Regelung habe sich bewährt. Der Präsident der Forstkammer, Max Erbgraf zu Königsegg, verlangte wegen einer Zunahme der Trendsportarten eine generelle Neureglung des Waldgesetzes. Eine intersivere Waldnutzung sei problematisch. R.P. begründet seinen Antrag damit, dass Vorschriften, die das Radfahren auf gekennzeichneten Wanderwegen unter zwei Metern Breite verbieten, nicht mehr zeitgemäß seien. Das Gesetz werde der wachsenden Bedeutung des Mountainbikens im Freizeitsport und im Tourismus nicht gerecht. :daumen:
 
diese partei überrascht immer wieder. für mich persönlich kaum wählbar hat sie die meisten ihrer kernthemen an die fraktion mit dem C davor verloren... und schon kommt sie auf eine gute idee! parlamentarische demokratie ist schon eine komische sache. aber interessant. offizielle infos wären gut, da das thema BaWü-2m-Regel gern genommenes Beispiel für unsere Ausbildungen (Guide und Scout) ist.

..m..
 
diese partei überrascht immer wieder. für mich persönlich kaum wählbar hat sie die meisten ihrer kernthemen an die fraktion mit dem C davor verloren... und schon kommt sie auf eine gute idee!

"Die SPD" ist das nicht... sondern EIN Abgeodneter, und der fährt wahrscheinlich selber MTB.

Grundsätzlich kann man sagen dass die SPD nicht gerade für Selbstverantwortung steht sondern eher für Regulierung und Bürokratie. Hier hat das blinde Huhn ja mal ein Korn gefunden. Aber wenn es vielleicht mal einen Unfall gibt dann stehen SPD und CDU wieder ganz vorne wenn es darum geht irgendein Gesetz zu verschärfen, dann ist Schluss mit Downhill, Dirtjump oder wasauchimmer. Schliesslich hat es in den letzten Jahren schon ne Menge Randsportarten und Randgruppen getroffen, die MTBs kommen auch noch dran. Die beiden großen Parteien funktionieren nach dem Aktionismus-Prinzip, das sollte man sich mal klarmachen.
 
In dem Artikel steht, das Gemeinden Strecken mit weniger als 2m Breite ausweisen DÜRFEN. Pauschal freie Fahrt im Wald wird es sowieso nicht geben. Im schlimmsten Fall wird die 2m-Regel gestrichen und es darf nur noch auf ausgewiesenen MTB-Strecken gefahren werden... Ich ahne nichts Gutes...

Grüßle Mark
 
Kann man das nicht einfach lassen wie es jetzt ist? Ich wohne in BaWü und bin SPD-Mitglied, aber dieser "Vorstoß" fällt wohl unter die Kategorie Oster-Ferien-Loch.

ähm, dir ist bewusst, dass es in bw die 2-m-regel gibt? sprich schmälere wege als 2m dürfen mit einem fahrrad nicht befahren werden. ist das dümmste gesetzt, das jemals auf papier geschrieben wurde.
prinzipiell kann man es so lassen, da ich noch nie von einem fall gehört habe, der zur anzeige geführt hätte (ok,ja, gabs bestimmt schon irgendwo....) aber was für sinn macht ein gesetzt, das niemand beachtet? man kann auch sagen, dass dieser gesetzesvorschlag längst überfällig ist!
 
Die 2-m-Regel ist mir sehr wohl bewußt. Allerdings provoziert der vom oben genannten Politiker gemacht Vorschlag lediglich die Aktivisten des Schwarzwaldvereins. Von daher ist die relativ locker gehandhabte 2-m-Regel meines Erachtens nach noch die beste Lösung. Leider sehe ich in letzter Zeit immer öfter lange Bremsspuren auf sonst eher für Wanderer ausgeschilderte Trails. Von daher ist sowieso fraglich, ob freie Fahrt für dumme Bürger wirklich sinnvoll ist.

Edit: Ich habe mir gerade den Artikel nochmal durchgelesen. "Den Kommunen freie Hand lassen.." kann sich auch ganz schnell gegen Mountainbiker wenden.
 
Und als Vorkämpferin für mehr Freiheit ist sie bislang auch nicht aufgefallen...

Dir vielleicht nicht, mir schon.

In der Kakophonie der Verbotsforderungen sind es meist nur die FDP und Teile der Grünen (manche erinnern sich noch an die Wurzeln des Bündnis 90 in der Bürgerrechtsbewegung), die Besonnenheit fordern.
 
Also ich persönlich halte nichts von dieser Publikmacherei der Wünsche der MTBer, weil dann die Allgemeinheit denkt, wir wollen "open trails", damit wir wieder querfeldein mit 75km/h durch Unterholz pflügen dürfen mit wüsten Bremsspuren und das Wild erschrecken :lol: So wird das Outlaw-Image nur noch schlechter und der unwissende Zeitungsleser denkt sich: "soso, wie die wohl im Wald rumrasen mit ihren teuren Schickimickifahrrädern mit 132.553 Gängen reicht es ihnen wohl noch nicht...."
Ich habe mich mit den Verboten eh abgefunden weil ich ich seit 1989 MTB-Sport betreibe und hier in Ba-Wü (das Bundesland mit der 2-Meter-Regelung) auf vielen Tausend Kilometern im Wald seither nur dreimal von dunkelgrün gekleideten Waldschraten angemacht wurde von wegen "das ist HIER verboten, gäää??" Das ist im Vergleich zum Stress mit den Autofahrern auf der Strasse beim Rennradtraining gar nix.
Sicher gibt es viele, die seither weitaus mehr Stress von MTB-Gegnern abbekommen haben und sich da schon berechtigterweise mehr Gedanken machen. Ich habe das jetzt nur aus meiner Sicht und aufgrund meiner äusserst seltenen schlechten Erfahrungen geschildert.
 
Jungs, was schreibt Ihr denn da...? "Lieber mal nicht für unsere Rechte kämpfen, es könnte ja noch schlimmer kommen"??

Haben uns Schule und Medien inzwischen schon zu solchen Duckmäusern erzogen, dass wir ganz offensichtlich sachwidrige* Einschränkungen unserer Freiheit gar als "beste Lösung" ansehen?? Freilich sind wir als Biker eine jüngere Nutzergruppe als etwa Wanderer, aber schon längst keine Randgruppe mehr. So lange wir (außerhalb von Bikeparks) nicht schreddern und auf Fußgänger Rücksicht nehmen, gibt es nichts, wofür wir uns entschuldigen müssten. Die Öffentlichkeit scheut nur, wer ein schlechtes Gewissen hat.

Mir ist letztlich egal, ob wir diese Freiheit zugestanden bekommen, weil wir nun "Wirtschaftsfaktor" sind, oder weil jemand begriffen hat, dass wir keine Gefahr für Wanderer und Umwelt darstellen. Mir ist auch (fast) egal, von welcher Partei diese Initiative kommt. Und ich weiß (noch) nicht, ob es nur eine Osterepisode bleiben wird oder ob es eine ernstzunehmende Bewegung ist. ABER die 2m-Regel IST ein Problem, wenngleich (derzeit) weniger für den Privatbiker. Sie wird bereits unhinterfragt als Referenz für Einschränkungen genutzt (Rechtfertigung durch sich selbst), ist Auswuchs und Grundlage der Argumentation, dass Biken einen Eingriff in die Natur darstelle, und die wiederum führt unter anderem dazu, dass bereits geführte Touren in Bayern als Veranstaltung kostenpflichtig anzumelden sind. Und wer in BaWü aufmucken will gegen wild aufgehängte Bikeverbotsschilder, kriegt zu hören, was wollen Sie denn, Sie dürfen hier doch eh nicht fahren...

Und nein, ich glaube keineswegs, dass wir alles erreichen, was uns realistischerweise zustünde, aber das Feld einfach so zu räumen, kommt nicht in die Tüte.

Ein Einwand freilich, der mich auch bedrückt: Wieso sollten wir noch Energie in einen Halbsatz eines Provinzgesetzes investieren, wenn wir mit unserer Wirtschafts- und Sozialordnung sowie dem nachhaltigen Umgang mit unserem Planeten millionenfach schwerer wiegende Probleme am Hals haben...
__
(*) etwa: Was haben mutmaßliche Unfallgefahren mit Wegbreite zu tun?
 
Haben uns Schule und Medien inzwischen schon zu solchen Duckmäusern erzogen, dass wir ganz offensichtlich sachwidrige* Einschränkungen unserer Freiheit gar als "beste Lösung" ansehen??

Kann Dir als Computerspieler, Sportschütze und Hundebesitzer leider aus Erfahrung sagen: Ja, das ist so. Freiheit ist out. Leider muss man nicht nur gegen die "Gegner" kämpfen sondern auch immer gegen das Appeasement in den eigenen Reihen.
 
Zurück