Funktionsweise Dämpfer?

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Hi allerseits,

wie funktioniert eigentlich ein dämpfer? vorspannung, zug-, druckstufe und der ganze kram ist mir schon klar. nur _wie_ funktioniert das ganze mit öl und stickstoff? und wieso der hohe druck? also ihr experten, klärt mich mal auf.
 
da ein dämpfer ein geschlossenes öldämpfungssystem hat muss das öl das sich bei wärme ausdehnt irgendwo hin .. diese funktion übernimmt die stickstoffkammer die vom öl getrennt ist und sein volumen der ölausdehnung anpasst ... keine ahnung warum das stickstoff sein muss
 
Stickstoff aus zwei Gründen:
Es ist ein reaktionsträges Gas, d.h. es ist absolut ungefährlich, nicht brennbar und nicht giftig. Gerade Sauerstoff/Luft ist sehr agressiv und läßt Öl schnell verharzen (Der Kohlenstoff im Öl oxidiert und ändert die Eigenschaften des Öls), so daß der Dämpfer keine lineare Dämpfungskennlinie mehr hat. Selbst bei getrennten Kammern diffundiert das Gas durch das Konzentrationsgefälle durch die Trennwand und kann das Öl nachhaltig verändern. Am idealsten wäre dafür zwar ein Edelgas z.b. Argon oder Neon geeignet, das kommt aber aus Kostengründen nicht in Frage
Und zweitens ändert Stickstoff (bei einem festgelegtem kleinen Volumen) bei Temperaturänderung sein Volumen etwa in dem Maß, wie das Öl. Das heißt der Temperaturkoeffizent eines bestimmten kleinen Volumens ist etwa der des Öls, so daß eine gute Kompensation stattfindet.

Lutz
 
Hi,
das Aufschäumen tritt hauptsächlich bei sogenannten Emulsionsdämpfern auf, bei denen der Stickstoff nicht durch eine Membran oder einen Kolben vom Öl getrennt ist. Dann läuft, besonders bei Geschüttel, nicht nur Öl durch die Dämpfungsbohrungen, sondern auch Stickstoff, und das dämpft halt nicht so gut.... deswegen sind externe Ausgleichsbehälter ja auch so schick: Man setzt einen Trennkolben rein, und an der Durchführung zum Dämpferkörper kann man gleich die Drossel für die Druckstufeneinstellung setzen.
Der hohe Druck hat folgenden Grund (hoffentlich kriege ich die Thermodynamik noch zusammen): Wenn im Dämpfer 250 bar sind, dann hat eine Druckänderung durch Wärmeausdehnung von 1 bar kaum einen Effekt auf die Dämpfungswirkung. Sind im Dämpfer bloss 10 bar, naja das ist ja einfacher Dreisatz und gar keine Thermodyn.
Das ist der eine Grund, der andere ist dieser: Wenn man mit relativ hoher Dämpfung fährt (oder mit Lockout), dann kann das Öl von einer Kolbenseite zur anderen nur langsam rüberfließen. Dadurch kann sich einseitig sehr hoher Druck aufbauen, so dass dann irgendwann die Dichtungen zwischen den beiden Kolbenräumen nicht mehr halten. Der hohe Basisdruck im Dämpfer hilft auch hierbei.
Es gibt übrigens eine sehr nette kleine Fibel über Dämpfer und Gabeln an Motorrädern von White Power (die, die damals die Upside-Down Gabel erfunden haben), gab´s mal bei Polo und Hein Gericke. Da steht alles drin über das Innenleben und wie man sowas wartet bzw. einstellt. Weiss aber nicht ob´s die noch gibt.
 
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