Identitäts-Sicherheit im WWW

CarstenKausB

22/34
Registriert
11. November 2004
Reaktionspunkte
4
Ort
Berlin Jrunewald
Hi,

ich werde ständig bequatscht auch Facebook, Stay Friends, etc. beizutreten und habe mit einem Freund schon Diskussionen über das Veröffentlichen vom richtigen Namen oder dem eigenen Antlitz geführt.

Bin ich zu paranoid? Kann mit den Infos wie ich heiße, wo ich welche Schule besucht habe und was für Musik ich bevorzuge eigentlich niemand wirklich etwas anfangen?

Es heißt ja, man solle nur soviel veröffentlichen, wie man auch bereit ist am Bahnhof auf ein Plakat zu schreiben.

Wie seht Ihr das?

Jruß,

Carsten
 
Normalerweise kann man Einstellen wer welche Infos sehen kann.
Z.B. die Anschrift nur deinen Freunden aus dem jeweiligen Portal zugänglich machen.
So kannst Du selbst bestimmen, welche Infos öffentlich sind und welche im privaten Rahmen bleiben.
 
Sehe ich genau so.
Selbst wenn jemand meinen vollen Namen kennt so wird er nicht viel über mich im Internet finden.
Wer sagt denn das es nicht mal ein Datenleck gibt und alles öffentlich wird?
So was gab es schon öfter.
Ich denke das das, was ich hier im Forum über mich schreibe, für mich die Grenze darstellt.
 
Ich habe zwei eiserne Grundsätze:

  • Meine Adresse wird nicht ins Internet gestellt.
  • Meine Telefonnummern kommen nicht ins Internet.
Weder auf irgendwelche Community-Seiten noch in Gästebücher noch sonst wo. Das ist einfach nicht nötig, der wer mich besuchen will hat meine Adresse und wer mich anrufen will hat meine Nummer. Jeder der mehr möchte kann mich gerne per Email danach fragen.
Wer meinen realen Namen kennt bekommt einige berufliche und wenige private Informationen über mich heraus, nichts was ich nicht an eine Plakatwand schreiben würde ;)

Ciao, Daniel
 
Die große Gefahr besteht mMn nicht darin, dass andere User meine Daten sehen, sondern darin, wer alles Zugriff auf meine Daten hat. Bei StudiVZ gab es schon mehrere Fälle von Hackerangriffen, sowie die automatische Übermittlung deiner personenbezogenen Daten an Werbefirmen (was du allerdings ausschalten kannst).
Ich glaube, wenn ich meine Telefonnummer in ein Gästebuch reinschreibe, ist sie da wirklich noch sicherer aufgehoben als in ner Community. Da wird ein Haufen Geld mit gemacht, Pakete mit Namen, Adressen und Interessen zu verkaufen. Auch wenn meine Telenummer dann jeder einsehen könnte in dem Gästebuch, da schaaut ja keine Werbefirma nach. Die Mitarbeiter, die nach sowas suchen, könnte man gar nicht bezahlen bzw es würde sich nicht lohnen für sowas jemand einzustellen.
Eine weitere große Gefahr sehe ich auch in Messengern wie ICQ. In den AGBs steht u.a. dass ich bei allem was ich schreibe und verschicke mein Copyright auf AOL (stellt die Server) übertrage. Die haben wohl auch keine Skrupel davor, Chatlogs weiterzuverkaufen. Und da wird dann auch systematisch nach E-mail Adressen und evtl auch Bankdaten gesucht.

Also paranoid finde ich es wirklich gar nicht, wenn man sich Gedanken darüber macht, was man preisgibt und was nicht. Heute muss man wirklich extrem vorsichtig sein!


EDIT: Was mangelhafter Umgang mit Datenschutz alles ausrichten kann und wo es uns plötzlich (und ohne etwas dafür zu können) trifft, darüber hatte ich mich hier mal ausgelassen. Die meisten haben sich wahrscheinlich gar nichts bei dieser Sache gedacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt sowas wie Roboter-Programme, die ähnlich wie Google das Web nach bestimmten Inhalten, wie eben auch E-Mail-Adressen durchforsten. Für diese Firmen, die solche Programme einsetzen sind die Mail-Adressen bare Münze, da die Adressen verkauft werden (wie eben auch beim normalen Adresshandel).
Im Internet sollte man nur soviel von sich preis geben wie unbedingt nötig (was aber nicht nur auf das Internet beschränkt ist). Ich würde z.B. empfehlen mehrere E-Mail-Adressen anzulegen, um Spam z.B. nur auf ein Konto zu beschränken.
Was aber viel wichtiger ist, als die Sparsamkeit bei der Identität, ist die Sicherheit des eigenen Rechners bzw. Accounts (Brower-Cookies, Passwörter und temp. Browser-Daten löschen, wenn man in einem I-Cafe arbeitet) bei diversen Diensten.

Das größte Problem ist, wenn am Computer mit administrativen Rechten (also als Administrator) gearbeitet wird. Der Nutzer hat zwar den Vorteil auf fast alles im System zugreifen zu können, aber das kann dann eben auch ein böses Programm wie ein Virus/Wurm etc. Und ein unbedarfter Nutzer kann sehr schnell in solch eine Falle tappen. Das ist insbesondere bei allen Windows-Versionen einschließlich XP ein Problem. Als Abhilfe kommt nur ein zweiter Account mit eingeschränkten Nutzerrechten in Betracht. Wer auf die automatische Anmeldung des Kontos nicht verzichten will, kann das ja einstellen. Werden dann administrative Rechte z.B. bei einer Installation benötigt, wird das Administrator-Passwort verlangt. Sollte der Eingabedialog unbeabsichtigt erscheinen, sollte man skeptisch sein und ggfs. die Aktion nicht bestätigen. Als zusätzliche Sicherheitsstufe sollte ein Virenscanner und ein Spywarescanner installiert werden. Weiterhin sollten Sicherheitsupdates regelmäßig installiert werden.
Im Gegensatz zu XP gibt es bei Vista die sog. Benutzerkontensteuerung (engl. user access control - UAC). Mit eingeschalteter UAC arbeitet man wie in einem Hybridmodus. Man hat zunächst alle Rechte eines eingeschränkten Nutzers. Wird für eine Aktion ein administratives Recht benötigt, meldet sich die UAC und fragt nach, ob diese Aktion wirklich durchgeführt werden soll. Das mag an einigen Stellen etwas nerven, bringt aber einen Sicherheitsgewinn (wenn man denn die Nachfrage nicht immer blind bestätigt - vielleicht sollte MS dafür einen Verify-Code einführen). Einen Spywarescanner hat Vista bereits onboard. Dieser nennt sich Windows Defender. Die sog. "detection rules" werden über das automatische Windows-Update ständig aktualisiert. Es fehlt lediglich ein Virenscanner.
Wenn man derartige Sicherheitsaspekte beherzigt, sind die Chancen ein bösartiges Programm auf den Rechner zu bekommen deutlich gering. Als kleinen Tip würde ich noch Mozilla Firefox als Browser empfehlen. Mittels Add-on's lässt sich der Browser individuell anpassen bzw. auch die Sicherheit erhöhen.
 
Zurück