Klassische Starrgabeln in Federgabelgeo? Wo ist das Problem?

Registriert
19. November 2004
Reaktionspunkte
0
Ort
Mainz
MTBs haben typischerweise Lenkkopfwinkel von 70,5 bis 71,5 Grad, im Unterschied zu beispielsweise Rennrädern mit 72,5 bis 73,5.
Wenn man also eine normale Starr- statt einer Federgabel einbaut, steigt der Winkel etwas, das Tretlager sinkt geringfügig ab (auch kein Fehler, falls man nicht ungefedert ins schwere Gelände will) => müsste doch optimal sein!

Oder sehe ich da was falsch?

Überlege mir nämlich, mir nochmal einen schönen Stahl- oder Titanrahmen zu besorgen und dann mit Starrgabel zum Edel-Reiserad mit Strassenausstattung umzubauen.

Bisher hatte ich dafür ein Marin von '92, das mir jetzt in einer S-Bahn-Tür eingeklemmt und mitgeschleift wurde... Keinr Ahnung, ob das Federgabelgeometrie hatte, die Winkel waren relativ steil, aber okay.
 
Das haengt erstmal stark davon ab, fuer welchen Federweg (genaugenommen: fuer welche Gabeleinbauhoehe) der Rahmen vorgesehen ist.

Bis zu einer gewissen Hoehe gibt es Starrgabeln, die speziell fuer Rahmen gedacht sind, die eigentlich fuer Federgabeln ausgelegt sind, also diesen Hohenunterschied korrigieren.

Baut man eine Gabel mit einer zu geringen Bauhoehe ein wird das Fahrverhalten nervoeser, bis hin zur Unfahrbarkeit (wobei da naturlich persoenliche Vorlieben, bzw. eigenes Empfinden eine grosse Rolle spielen).

Gerade beim Reiserad waere mir persoenlich ein eher traeges Fahrverhalten deutlich lieber, in deinem Fall wuerde ich also eine entsprechend korrigierte Gabel einbauen.
 
Moin Asphaltradler,
den Worten von Fuzzy Logic ist eigentlich nur noch hinzuzufügen, daß Du bei der Einbauhöhe der Starrgabel den Sag wegrechnen kannst, der sich durch Dein Körpergewicht ergibt - wenn es um ein Hardtail geht. Bei Fullies sieht das anders aus.
UKW
 
Bis zu einer gewissen Hoehe gibt es Starrgabeln, die speziell fuer Rahmen gedacht sind, die eigentlich fuer Federgabeln ausgelegt sind, also diesen Hohenunterschied korrigieren.

Eben das will ich ja nicht unbedingt, deswegen das, was ich zu den Winkeln sagte.

Warum sollte ich bei einem Reise-/Alltagsrad, mit dem ich z.B. auch öfter Alpenpässe fahre (im letzten Sommerurlaub 35 Pässe mit 44000 Höhenmeter, davon die Hälfte bei Tagestouren ohne Gepäck) so einen flachen Lenkwinkel haben? Wieso haben MTBs überhaupt so flache Winkel? Am Rennrad hatte ich mit 73 Grad noch nie Probleme - auch mit Gepäckträger.

Aber 26-Zoll-Räder sind stabiler und etwas breitere Reifen bequemer, darum MTB statt Rennrad als Reiserad.
 
Moin,
es scheint mir, Du verwechselst da etwas:
MTBs haben einen steileren Lenkwinkel als Rennräder, Treckingräder dürften dabei etwa in der Mitte der beiden einzuordnen sein.
Das ist selbstverständlich kein Zufall sondern entspricht dem jeweiligen Einsatzzweck.
Der Lenkkopfwinkel ist auch niemals für sich zu betrachten, sondern steht immer im Zusammenhang mit der gesamten Geometrie des Rahmens und Maßen wie etwa dem Radstand, der Oberrohrlänge in Verbindung mit der Vorbaulänge, dem Sitzwinkel, dem Nachlauf und letztlich natürlich der Gewichtsverteilung auf dem Rad. All dies ordnet sich dem Einsatzzweck unter.
Und so kommt es, daß MTBs einen steileren Lenkwinkel haben müssen im Kontext der gesamten Geometrie als Rennräder, deren Einsatzzweck ein völlig anderer ist. Ein MTB ist sicher als Reiserad geeignet, aber nur, wenn Du die grundsätzliche MTB-Geo akzeptierst - und damit eben die vorgegebene Gabeleinbauhöhe (plus minus 1 cm, das hängt wieder davon ab, wie "steil" der Lenkwinkel von vornherein ist).
UKW
 
MTBs haben einen steileren Lenkwinkel als Rennräder, Treckingräder dürften dabei etwa in der Mitte der beiden einzuordnen sein.

Kannst Du das irgendwie belegen? In allen Geometrietabellen finde ich das Gegenteil. Z.B. auf Principia : MTBs 71 Grad, Rennräder 72,5 bis 73,5 Grad. Das Treeking-Model hat dort 72,5.

Ich glaube, Du hast Dich da vertan.

Asphaltradler
 
Sahnie schrieb:
warum Rennräder so wendig sein müssen.
Rennraeder sind nach meiner Erfahrung (trotz steileren Lenkwinkels) keineswegs wendiger als MTBs.

Da duerfte auch der Unterschied im Laufraddurchmesser eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
 
FuzzyLogic schrieb:
gen Bauhoehe ein wird das Fahrverhalten nervoeser, bis hin zur Unfahrbarkeit (wobei da naturlich persoenliche Vorlieben, bzw. eigenes Empfinden eine grosse Rolle spielen).

Eben - ich fahre eine 39mm-Gabel in einer 43mm-Geometrie und liebe es.
Sogar mit 1" Slicks ist das Teil noch gut fahrbar.

@ Sahnie: bei Marathon-Massenstarts muss man aber mindestens so wendig sein.

Thb
 
FuzzyLogic schrieb:
Rennraeder sind nach meiner Erfahrung (trotz steileren Lenkwinkels) keineswegs wendiger als MTBs.

Da duerfte auch der Unterschied im Laufraddurchmesser eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Kommt ja auch ziemlich auf die Gabel an. Seh ich an meinem RR. Gabel mit viel Vorlauf und das Ding ist ein gemütlicher Langstreckenfresser. Gabel eher straight, also nur geringer Vorlauf, und das Ding ist superwendig, das richtige für den urbanen Jungle!

cheers, nils
 
Moin,
klar hab ich mich vertan. Ersetze "steiler" durch "flacher". Ich bitte um Verzeihung! Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil! So kommts, wenn man am Arbeitsplatz im Forum mitmischen will...
UKW
q:o))
 
Zurück