Leistungsdiagnostik - Erklärung und Interpretation :)

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Hallo zusammen,
ich habe diese Woche meine erste LD machen lassen und poste hier mal die Werte, in der Hoffnung, dass ihr mal ein bißchen dazu schreibt.
Ich bin 38 Jahre, 186.5 cm und 98.1 KG schwer.
Wie sind denn die teschnischen Daten zu interpretieren?

In der eMail vom Tester steht noch folgendes "Anbei vorab die Ergebnisse Deines Leistungstests, damit Du beim Biken gleich gezielt trainieren kannst. Die anfänglich hohe aerobe Kapazität aus der Spiroergometrie hat sich in der Laktatdiagnostik nicht bestätigt, d.h. eine Grundlagenphase wäre nach Deinem Bike-Wochenende angesagt, da Du jetzt im Sommer und Herbst noch Umfänge fahren kannst; das wird im Winter für Radsportler etwas schwieriger."

Als Info vielleicht noch: Ich habe nicht vor Rennen zu fahren! Ich bin der Tourenfahrer, 1000 HM+, mehrere Stunden unterwegs.

Grüsse,
Michael
 

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Zuletzt bearbeitet:
Deine IANS liegt nicht bei 4mmol/l.
Am besten du wirst beim Diagnostiker nochmal vorstellig und bittest um eine korrekte Auswertung.
 
Hi Somnium,
verstehe das inhaltlich nicht ganz, was bedeutet das, wenn die IANS nicht bei 4mmol/l liegt?
Grüsse,
Michael
 
Hallo der_mo,

ich würde Dir angesichts Deiner Zielsetzungen folgendes empfehlen:

1. Leg die Leistungsdiagnostik und die Pulsbereiche ins Archiv, so dass Du vielleicht später mal die Werte vergleichen kannst, wenn Du wieder ne LD machst. Ansonsten mach Dir darüber keinen Kopf.

2.Gehe weiterhin einfach regelmässig biken und entwickle ein Körpergefühl, was für Dich ein gutes Tempo ist. Das Tempo über das Jahr gesehen konstant leicht steigern. Den Pulsmesser würde ich entweder zuhause lassen, oder allerhöchstens rein aus Intesse mal mitnehmen, aber ich würde nicht nach Puls trainieren, sondern ein Körpergefühl entwickeln. Ist i.m.h.o. viel zuverlässiger.

3. Leistungssteigerung: Versuche gelegentlich beim biken, wenn Du Dich fit fühlst, mal etwas mehr Druck auf die Pedale zu geben für 15min oder so. Oder auch mal steile Rampen in die Touren einbauen. Nicht immer nur im "Wohlfühltempo" fahren, sondern auch mal etwas quälen, aber immer dosiert. Ein weiterer sehr guter Ansatzpunkt wäre sicher der Versuch, das Gewicht zu reduzieren. 10kg weniger machen Dich deutlich schneller. Aber langsam und vernünftig angehen.

4. Sorge vorallem anderen dafür, dass Du Freude am biken hast und regelmässig gehst.
 
@Golddigger: das tue ich bereits in allen punkten würde ich sagen, die LD hat mich im grunde einfach nur interessiert, mehr nicht.
ich fühle mich dieses jahr richtig fit, die grösseren touren fahre ich relativ entspannt und das aber so, dass ich oben am berg noch relativ erholt bin.
aber das mit mehr druck fahren, ist mit sicherheit noch zu tun, da hast du recht.
besten dank für deine antwort.
 
ja, für so eine Standortbestimmung aus Interesse ist eine LD für unsereins OK, für mehr aber nicht, ausser sie wird von einem Profi bezüglich MTB-Training durchgeführt.

Mit regelmässigem biken kannst Du die erreichten Watt/kg Werte sicher noch deutlich steigern. Tip: den Winter mit joggen, Ergometer, Spinning oder was auch immer überbrücken. Ski Langlaufen eignet sich auch ganz gut. Einfach immer dran bleiben, die Pumpe in Schwung halten und die Beine nicht verkümmern lassen...
 
verstehe das inhaltlich nicht ganz, was bedeutet das, wenn die IANS nicht bei 4mmol/l liegt?

Er hat es etwas unverständlich ausgedrückt.
Die Auswertung ist falsch, da die IANS per definitionem bei RQ=1 liegt. Das wäre dann in Deinem Fall eben nicht bei 4mmol/l sondern darüber. Daraus ergeben sich dann fehlerhaft berechnete Trainingsbereiche...
 
wie stark ändern sich denn die trainingsbereiche dadurch? keine grossen änderungen dürften da zu erwarten sein, oder?
 
sodala, ich war dieses WE in südtirol unterwegs, die latemar-umrundung ist unproblematisch geglückt ;)
also leistungsmässig bin ich sehr zufrieden dieses jahr. jetzt gehts dran, dass ich die kondition über den winter halten kann. wie mach ich denn das am besten?
mit ner rolle? wenn ja, welche? ergometer? was meint ihr dazu?
 
Dein Blutdruck "in Ruhe" ist (zu) hoch ;). Oder warst du sehr nervös? Außerdem solltest du ein bisschen Abnehmen wenn du nicht gerade der BodyBuilder-Typ bist.

@ Training: Würde mich da Golddigger anschließen. Lass den Pulsmesser zuhause, fahr viel und hab Spaß.

grüße,
Jan
 
@Somnium: Schade, dass Du Deinen Post gelöscht hast, den habe ich mit Sicherheit nicht ignoriert, im Gegenteil, der hat noch nachgewirkt!

Von Somnium:
Exakt. Die Leistungsdiagnostik hast du vermutlich durchführen lassen um
1. eine Standortbestimmung deiner Leistungsfähigkeit auf dem Rad durchzuführen
2. dein Training genauer steuern zu können.

Dazu bist du einen Stufentest gefahren, bei dem dein Puls aufgezeichnet und deine Atemgase analysiert wurden und in regelmäßigen Abständen Blut entnommen wurde, um die Laktatkonzentration in deinem Blut zu bestimmen. Von der Laktatkonzentration im Blut versucht der Diagnostiker dann auf Art (und in Kombination mit der Spiroergometrie auch die Menge) deines Stoffwechsels bei den jeweiligen Belastungsstufen zu schließen.
Dabei gibt es verschiedene Konzepte, die teilweise aufeinander aufbauen.
Zum einen gibt es sogenannte "fixe Schwellenmodelle", die die ANS (aerob-anaerobe Schwelle) bei einem festen Wert von mmol Laktat pro Liter Vollblut definieren. Diese Werte wurden meist im Rahmen großangelegter Studien als Mittelwerte festgestellt, d.h. es gab Leute, bei denen die Schwelle bei 2mmol/l lag und andere, bei denen sie bei 6 lag und viele irgendwo dazwischen. Im Mittel lag sie bei ~4mmol/l.
Zum anderen gibt es "individuelle" Schwellenkonzepte, die versuchen die IANS (individuelle aerob-anaerobe Schwelle) festzustellen. Die Vorgehensweisen unterscheiden sich dabei teilweise erheblich, viele Modelle gehen aber nach der Entwicklung der Laktatkonzentration im Testverlauf (ab einer gewissen Intensität -> IANS wird deutlich mehr Laktat aufgebaut als zuvor).

Bei dir wurde ein "fixes" Schwellenmodell benutzt. Wenn 1000 Radfahrer eine solche Diagnostik machen und danach trainieren, trainieren zwar viele von ihnen "richtig", aber eben nicht alle. Du wärest einer von denen, deren Werte zwar ganz grob hinkommen, aber nicht genau sind. Das wird unter anderem durch die Werte der Spiroergometrie deutlich, die mit aufgeführt sind.
Deshalb meine Aufforderung, zu deinem Diagnostiker zu gehen und Nachbesserung zu verlangen.

Gruß

P.S.: sowas sollte wirklich mal gepinnt werden.

@jan84: ja, kann schon sein, dass ich nervös war :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Leistung die in der Diagnostig bestimmt wurde richtig wäre, könntest mit relativ großer Sicherheit keine großen Touren machen und Berge bzw. Hügel über 10% wären wahrscheinlich schon schwierig zu bewältigen. Meiner Meinung nach sollte man sich lieber einen Berg mit ca. 15-30min Länge suchen und den bei möglichst wind stillen Bedingungen auf Zeit fahren. Daraus kann man dann relativ genau die Schwellenleistung bestimmen (bei normalen Bedingungen und mehr als 5% Steigung +-5%).
Wenn du schneller werden willst bringt Gewichtsabnahme natürlich schon sehr viel. Ansonsten habe ich gute Erfahrungen mit 4min Intervallen gemacht. Ist aber dann quälen bis zur Kotzgrenze. Könnte also sein, dass das für einen Tourenfahrer nicht so sinnvoll ist.
 
du meinst, also, dass ich mit 3.2 watt nicht vernünftig fahren kann? wir sind jetzt am WE 40 km und 1500 hm gefahren und platt war ich danach nicht wirklich.
ist die diagnostik denn so falsch oder so umsonst? ;)
 
Umsonst ist sowas nie. Man bekommt ja dabei Erfahrungen. Entscheidend ist übrigens nicht die Maximalleistung, sondern die Schwellenlleistung und da sind 2,1 definitiv zu wenig, um 40Km und 1500hm ordentlich zu fahren. Ich denke da muss/wird schon eine 3 vor dem Komma stehen. Wie schon erwähnt, solltest du die Zeit und die Lust haben dich 20min zu schinden, ist der andere Test relativ gut.
 
was heisst denn "ordentlich fahren" deiner meinung nach? reine fahrzeit waren 3 stunden, also ein schnitt von 12.9. so unordentlich finde ich das jetzt gar nicht.
 
Ordentlich ist auf jeden Fall, dass man überall hoch kommt.
Übrigens wenn ich auf der Rolle/Ergometer sitze ist meine Schwelle auch gleich mal 15% niedriger (bei den meisten 5-10%).
Der Schnitt passt schon.
Form halten über Winter kann ich dir nicht empfehlen. Lieber 2-4 Wochen sehr wenig machen und dann wieder aufbauen, kommt man weiter damit.
 
Kommt natürlich drauf an, was du für Ziele hast, aber bei uns (Rennfahrer) ist es halt so, dass wir sogar in der Saison (bei 2 zeitlich verteilten Zielen) mal eine Woche so gut wie gar nichts machen um den Körper die Möglichkeit zu geben sich vollständig zu erholen. Der darauffolgende Höhepunkt kann dann höher gebaut werden als der Erste, weil:
1. Sich der Körper "erinnert"
2. Der Körper ausgeruht ist
 
ok, verstanden. da ich ja kein rennfahrer, sondern tourenfahrer bin, hab ich natürlich andere ziele. natürlich spielen da auch meine zeitlichen möglichkeiten rein. eine woche ohne fahren ist durchaus der normalfall, da ich beruflich recht stark eingebunden bin.
von daher habe ich genügend erholungsphasen.

wie sähe denn dann eine optimale winterzeit aus? rolle? ergometer?
damit wäre ja auch beides zu erledigen, form halten und / oder aufbauen.
 
Mit 1 Woche Ruhe hast du dann wirklich öfter Erholungszeit.
Ich gestalte meine Winterzeit meist mit viel Ausgleichssport.
Also, wenn man genug Zeit hat, z.B. so:
1xRolle
(1xMtb)
1xLaufen
2xSkifahren
1xKrafttraining
Dabei Einheiten fast immer sehr locker und anfangs nicht zu lang.
 
Naja, ich hab mir letztes Jahr den Tacx Satori geleistet. Der ist echt gut, kostet aber halt neu auch 169€. Wenn du erst mit Rolle fahren anfangen willst würde ich an deiner Stelle nach etwas gutem gebrauchten schauen. Freie Rollen sind Geschmackssache und erforden ein hohes Maß an Konzentration. Gut ist es natürlich evtl. jetzt noch günstig eine Rolle zu erwerben bevor der Winter kommt.
 
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