Leistungsmesser am DH´ler

noam

Downhillschisser
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Ausgehend von diesem Bike und Artikel

http://www.pinkbike.com/news/Cam-Cole-Bike-Check-NZ-Nationals-2014.html

stellte sich mir die Frage, welchen Sinn eine Leistungsmessung am DH´ler macht. Welche Aussagekraft haben die erhobenen Daten auf dem DH Racer Track.

Beim RR, TT oder auch XC - Rennen wie auch beim Cardio- und Krafttraining auf dem Rad sehe ich den klaren nutzen eines Leistungsmesssystems. Aber beim Abwärtsballern?

Vielleicht übersehe ich hier auch nur was.
 
Unter anderem um überhaupt feststellen zu können, wann die Kurbelei wirklich Leistung auf das Hinterrad bringt.
Hin und wieder bringt es nämlich mehr, einfach rollen zu lassen und zu pushen, statt zu kurbeln und seine Energie zu verschwenden.

Es gab da mal einen Artikel in einem Magazin drüber.
Auf Worldcup Niveau schon ein interessanter Faktor.

http://www.bikerumor.com/2012/03/02/power-meter-for-you-down-hill-bike/
http://dirtmag.co.uk/news/danny-hart-sram-power-cranks.html

Verwenden garnicht so wenige der Top Teams.


P.S. Es gibt da auch schon veröffentlichte wissenschaftliche UNtersuchungen dazu http://goo.gl/ofZp9O
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Überwachung der Tretleistung im Rennen ist doch hauptsächlich im Ausdauerbereich interessant, wo man mit der Kraft haushalten muss um am Ende nicht einzugehen. Auf dem DH Track sollte doch Vollgas von Anfang bis Ende als Maxime gelten.

Mit seinen Kräften haushalten muß man auch bei DH-Rennen. Guck dir bei einem DH-Rennen die Fahrer mal an. Oben nach dem Start sind alle noch frisch und spritzig. Unten kurz vor dem Ziel gehen sie kräftetechnisch stark in die Knie und das nach nur ein paar Minuten Fahrzeit. So eine Messung kann also durchaus hilfreich sein.

Aber beim Abwärtsballern?

Wenn du das "Abwärtsballern" richtig betreibst ist es ebenso anstrengend wie ein CC- oder Enduro-Rennen.
 
Wenn du das "Abwärtsballern" richtig betreibst ist es ebenso anstrengend wie ein CC- oder Enduro-Rennen.

Das stelle ich nicht in Abrede. Bin ja hin und wieder auch aufm DH Bock unterwegs :)

Nur frag ich mich einfach welche Aussagekraft die gemessenen Werte haben, da die Tretleistung im DH doch vor allem davon abhängt wie viel Schwung ich aus der vorherigen Sektion mitbekomme um auf die gleiche Endgeschwindigkeit zu kommen, und daher kaum reproduzierbare Werte bekomme.

Wobei man hier natürlich messen kann, wann man vor einer Tretpassage die Linie richtig gut getroffen hat, denn dann wenn man weniger Watt treten musste/konnte (aufgrund der Übersetzung) und die selbe Geschwindigkeit erreicht hat. Vielleicht das Pferd von hinten aufzäumen.
 
Du bist noch nie schnell gefahren.

Dann erkläre mir wozu man die Daten aus einem SRM nutzt! Dumm daherreden kann jeder. Mein Verständnis von DH ist bislang -> Wenn Treten, dann Vollgas. Und da hilft mir ein SRM nicht wirklich, wenn es mir nur zeigt, dass mein Vollgas halt 877 Watt sind und im 10. Lauf 600 Watt, weil ich müder geworden bin.
 
For example, Danny Hart uses a custom SRAM powered Quarq Power Meter on his DH bike, and Danny Hart is the current world DH champion. Aaron Gwin is the most winning American in recent DH world cup history, and the only competitor to have ever clinched 5 world cup wins in a season, and he also uses a similar device. Coincidence?

Mit anderen Worten: Man benutzt es, weil es die schnellen Jungs tun.

According to Alan Milway, Danny Hart’s fitness coach, the power meter helps them understand “his performance, effort, bike set-up, and fitness,”

Mit anderen Worten: Man benutzt es, um Informationen zu erhalten.


Jon Cancellier, SRAM BlackBox Program Manager added, “The BlackBox Quarq Power Meter began as a conversation with Danny at Interbike last year. He and his coach were interested in using power to help him in his training and he asked if we could make one that could fit on his DH bike. After talking with the boys at Quarq, they were super excited to have the opportunity to work with the World Champ and bring power to DH. They were able to come up with a power meter that while based on a standard CinQo, is in fact a one-off design mated to a X0 DH crank arm. One of the exciting parts of working with the BlackBox athletes is being able to take special requests from the riders and make them a reality. Hopefully these cranks will bring a new level of training and information to DH racing.”

Mit anderen Worten: Man erhoft sich dadurch einen Fortschritt in der Trainingssteuerung.


Also alles das was ein SRM seit Jahren im Bahn und Straßenradsport macht. Für mich alles irgendwie sehr nebulös. Hab irgendwie eher das Gefühl, dass man es nutzt, weil man es kann. Es wird mit keinem Wort erwähnt, was Daten über Tretleistung im DH aussagen, außer dass sie Auskunft über den Fitnesszustand geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was erwartest du? Dass dir die Kurbel sagt wie du Rennen gewinnst?
Aus genau den oben genannten Gründen wird das Teil auch im RR und XC eingesetzt.
 
Was erwartest du? Dass dir die Kurbel sagt wie du Rennen gewinnst?
Aus genau den oben genannten Gründen wird das Teil auch im RR und XC eingesetzt.

Also ich komme ja nu vom Triathlon, wo viele Leute sehr viel Geld für Trainingssteuerung und Leistungsmessung usw ausgeben, daher kenne ich diverse Leute, die Wattbasierend trainieren.

Von diesen Leuten nutzt niemand ein SRM, weil es Profis auch tun und weil man davon viele Zahlen erhält, sondern weil man anhand von Leistungsdiagnostiken, Spiros und Leistungsmesser, sehr gut seine Trainingsentwicklung und Leistungsbereiche bestimmen kann. Es kann zB sehr wichtig sein, an Anstiegen (insbesondere mit Zuschauern wie zB am Solarer Berg in Roth) seinen Leistungsoutput zu überwachen, da man dies sonst schmerzlich auf den letzten 20km zu spüren bekommt, wenn man sich im Jubel der Massen übernimmt. Ebenso wenn ich ein EZF fahre und dieses durchplane, da ich durch eine Leistungsmessung im Training weiß, welche Dauerleistung ich zu treten im Stande bin, ohne mich komplett blau zu fahren. Der klassische Bergfahrerfehler ist ja nun zu schnell in den Anstieg einzufahren und auf den letzten km zu verkacken, es ist ja nu wissenschaftlich belegt, dass man schneller gleichbleibend über den Berg kommt, da man oben raus so deutlich schneller ist als man unten langsamer.

Hier sagt mir also sehr wohl die Kurbel wie ich das für mich bestmögliche Ergebnis erzielen kann. Allerdings sind wir hier bei längerdauernden kontinuirlichen Belastungen, die es im DH so nicht gibt.


Ich frage mich einfach, in welchem Bereich man von dem Wissen um die Daten der eigene Tretleistung im DH profitieren kann. Bzw. wie man die gewonnen Daten zur Verbesserung der eigenen Leistung nutzen kann.
 
@noam:
Lies das mal quer http://goo.gl/ofZp9O , hatte ich oben schon reineditiert.

Im BMX und Downhill ist ein Sinn der Leistungsmesser der gleiche, übermäßige Ermüdung durch unnötiges Kurbeln vermeiden.
http://www.trainingandracingwithapowermeter.com/2010/05/fatigability-and-bmx-performance-at.html

Es geht nicht darum, während des Rennens Wattzahlen abzulesen, sondern darum im Training Daten zu erhalten und den Fahrer zu schulen.

Das stand so auch in dem Artikel/Interview, den ich irgendwo mal gelesen hatte.

Zum anderen war es wohl in den letzten Jahren auch mal ganz grundsätzlich interessant zu sehen, welche Anforderungen ein Downhillrennen in Sachen Leistungsabgabe überhaupt hat, um dann das Training entsprechend gestalten zu können. Die Leistungsdichte an der Spitze ist in dem Sport inzwischen auch deutlich größer geworden und es gibt neue Strecken, auf denen man nicht nur über die Fahrtechnik punkten kann.

"For the downhillers, like Yeti’s junior downhill world champion, Richie Rude, using a power meter in racing is mostly about better understanding the effort—and where they falter—then dialing in their intervals to better train. Obviously, no one is looking at their numbers during a downhill race, but that data is still super important to understand and analyze post event." http://www.pinkbike.com/news/To-the-Point-Stages-Power-Meters-2013.html
 
Im Gelände ist Leistungsmessung ohnehin schon wenig sinnvoll, da die gemessenen Daten durch das ständige Gerüttel an der Kette extrem ungenau sind. Beim CC kann man wenigstens über einige Minuten mitteln und so einigermaßen etwas Sinnvolles herausholen, beim DH ist das rausgeworfenes Geld. Die Ergebnisse sind wertlos. Richtig sinnvoll ist Leistungsmessung eigentlich nur auf einigermaßen ebenem Untergrund.
 
ich würde sagen, dass ein Leistungsmesser nicht unbedingt auf jeder DH Strecke Sinn macht. Valnord oder Champery wird je recht wenig am Stück getreten. Bei Strecken mit Tretpassagen von 30 Sek. wie z.B. Fort William, Pietermaritzburg oder Canberra, kann man evtl. doch sinnvolle Daten ablesen und ggf. effizienter Treten bzw die Kraft einteilen.
 
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