Nach 2 OPs nochmal zum MTB?

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31. März 2020
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Hallo,
ich war schon immer leidenschaftlicher Mountainbiker, 80 % aufm Hardtail.
Vor einem Jahr hatte ich im Bikepark ein paar Stürze. Habe mir den Ulnaris Nerv in Ellbogen und Handgelenk gequetscht und wurde jetzt an beiden Stellen operiert. Die halbe Hand nicht mehr zu spüren und kaum Kontrolle über den kleinen Finger zu haben war bisher meine schlimmste Verletzung.

Zurzeit fahre ich nur ein Gravel und habe meine MTBs nach dem Unfall verkauft.

Nun will ich mir wieder ein Enduro kaufen und liebäugle mit dem Canyon Spectral/Strive.

Wie seid ihr mit solchen schwerwiegenden Verletzungen umgegangen? Habt ihr euch danach nochmal aufs Bike gewaagt?
Werde wohl erstmal nichtmehr in den Bikepark gehen und eher Hometrails fahren, da wird ein Strive wohl etwas übertrieben sein.

Letzte Frage: Wie schätzt ihr die Belastung durch Stöße beim Gravel zum Enduro ein? Gravel hat halt keine Federung, holprige Waldstrecken sind aber das gröbste was ich damit fahre, eher Bikepacking zurzeit.
Ne Enduro hat ja gut Federweg und sollte den Körper doch "schonen" wenn man nicht wieder in den Bikepark fährt und jeden Drop mitnimmt.

Grüße.
 
Ich hatte vor zwei Jahren eine Rippenserienfraktur. Nach zwei Wochen hab ich die erste Tour gemacht vorsichtshalber auf den Rennrad. Das ging, die kleinen und unmittelbaren Schläge haben aber schon iemlich weh getan. Wechsel aufs Hardtail und dann auf das Trailbike. Vollgefedert mit 140mm hatte ich die wenigsten Schmerzen. Ich denke bei Problemen an Armen oder Schultern wird das genauso sein.
 
wollte einfach mal fragen wie ihr damit umgeht. Die psychische Belastung ist fast schlimmer als die körperlicher "oh je was passiert bloß wenn ich mich wieder verletze".

@anderson
irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass die Gelenkbelastung, gerade Hände, beim Renner höher sind als beim MTB auf normalen Waldstrecken oder Flowtrails. Die vielen kleinen Stöße durch kleine Schlaglöcher oder Bordsteine sind schon immens auf Dauer.
 
Ich finde die Belastung auf den Rennrad auch viel größer. Ich habe Schwierigkeiten mit meiner Supraspinatussehne in der Schulter. Die enge Armhaltung und die kleinen Schläge, die direkt durchgehen tun da einfach nicht gut.

Die mentale Belastung ist natürlich abhängig davon, was für Auswirkungen durch den Sport aufgrund der Vorbelastung zu erwarten sind. Wenn der Arzt mir das ok gibt, setze ich mich am nächsten Tag wieder aufs Rad. Für mich ist es immer gut, nach einem Sturz direkt wieder aufs Rad zu steigen und vielleicht die gleiche Stelle zeitnah wieder zu fahren.
 
Die mentale Belastung ist halt sehr individuell. Habe mir vor kurzem den Schienbeinkopf terminiert. Kann froh sein, das ich wieder normal laufen kann und das der Kniewinkel zum Rädchen fahren ausreicht. Beim MTB schaue ich mir jetzt eine unbekannte Abfahrt lieber vorher an, fahre im Gelände mit einer Orthese. Einmal auf dem Rad, denke ich aber an die "Einschränkung" nicht mehr.
 
Hatte vor gut drei Jahren einen schweren Unfall. Nach sechs Wochen bin ich auch wieder aufs Rad, hatte vor allem am Anfang heftiges Kopfkino

Bei unklaren Situationen auch heute noch.

Das Unfallrad habe ich kaputt wie es war in den Keller gestellt und erst wieder nach 8 Monaten angelangt
 
wollte einfach mal fragen wie ihr damit umgeht. Die psychische Belastung ist fast schlimmer als die körperlicher "oh je was passiert bloß wenn ich mich wieder verletze".

@anderson
irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass die Gelenkbelastung, gerade Hände, beim Renner höher sind als beim MTB auf normalen Waldstrecken oder Flowtrails. Die vielen kleinen Stöße durch kleine Schlaglöcher oder Bordsteine sind schon immens auf Dauer.
Bin vor Jahren mal auf nem nassen Wurzelteppich weggerutscht, außer Prellungen und Helm gerissen nix passiert.
Trotzdem hatte ich noch jahrelang die Bremse im Kopf bei nassen Wurzeln...
Letztes Jahr bin ich im alpinen gestürzt, und die Hand gequetscht, da es ganz oben auf 3000 war , und die Abfahrt quasi erst angefangen hatte, blieb mir nur "fahren oder schieben".
Bin dann gefahren, in der 2 Stunden Abfahrt hat es noch angefangen zu regnen, Adrenalin hats geregelt, jetzt hat sich auch der Kopf beruhigt, war einer meiner schönsten Trailabfahrten?

Fazit für mich: um die Bremse aus dem Kopf zu kriegen, hilft nur weiterfahren...

Hatte mir vor Wochen mal ein Gravel geliehen, zum testen, die operierte Hand merk ich da definitiv mehr als am Fully...
 
echt heftig, dass hier viele die Belastung beim Gravel/Renner für die Handgelenke höher einschätzen als beim Fully.
Ist aber meiner Erfahrung nach ähnlich.

ich werde wohl den Sommer erstmal mit geliehenen Bikes anfangen und im Herbst dann ein gebrauchtes Fully holen.
Jetzt vor der Saison gibt es ja gefühlt gar keine gebrauchten Enduro Fullys mit 160 mm Federweg.
 
Ich habe sehr viele Verletzung und Brüche gehabt. Das schlimmste war der Dauerschmerz den ich am meisten spüre wenn ich nichts mache.
Ich probiere viele Übungen aus, Rezepte wie zb Speisequark, Tensgerät oder auch DMSO.
Ein Schmerzpsychologe kann auch sehr viel helfen.
 
Was definitiv für weiter fahren spricht?
Wenns denn dadurch entspannt ☝
Wie gesagt, ich mache sehr viel vorm biken und nach dem Biken.
So sieht es bei mir zu Hause aus
DSC_3550.JPG
 
ich verbuch's als allgemeines lebensrisiko :ka: und fahr einfach weiter. zwar erstmal mit angezogener handbremse, aber...

meine wirklich relevanten unfälle hatte ich tatsächlich aus unachtsamkeit in eigentlich harmlosen situationen. 2012 schlüsselbein- und rippenbruch rechts auf ner 4X-strecke mit dem freerider (reifen weggerutscht), 2014 schlüsselbein-/ ellbogen-/ handgelenkbruch links mit gestauchter wirbelsäule aufm pumptrack. dazu so kleinigkeiten wie hand gebrochen beim snowboarden, radiusköpfchenfraktur beim skateboarden oder einfach mal beim pendeln ne wespe einatmen, die auch prompt in den rachen sticht.

ich bin mir der gefahr und meiner fahr(un)künste bewußt, fahre je nach tagesform manchmal lieber etwas vorsichtiger und manchmal eher am limit. der eine oder andere kleine, folgenlose sturz kann auch hilfreich sein. erstens verliert man diese irrationale angst vorm stürzen (meistens isses nur n kratzer), zweitens übt man, richtig zu fallen, drittens kann man immer krassere situationen wieder einfangen und viertens pusht man so die eigene fahrtechnik.

das soll kein plädoyer sein, komplett brainless draufzuhalten. aber man sollte doch nach ner verletzung oder pausenzeit recht schnell versuchen, wieder auf das vorherige level zu kommen (und danach weiter). je länger man braucht, desto schwerer isses.
 
Man muss den Kopf irgendwie überlisten. Ich kenne das von früher mit dem Skateboard zum ersten mal in die Halfpipe gedroppt. Volle Kanne auf dei Seite gelegt, erbärmliche Schmerzen. In dem Moment muss man das Denken mal vorübergehend einstellen und sofort wieder hoch und nochmal rein. Ansonsten bleibt sowas lange hängen.
 
richtig schiss vor ner abfahrt habe ich nicht, da bei mir wohl der auslösende faktor einfach die dauerbelastung war. Konnte ja nach jedem Sturz weiterfahren.

deswegen frage ich mich halt ob ich überhaupt wieder aufs MTB steige, aber das ist einfach mein leben, also werde ich weiter machen.
Und mir kommts halt echt so vor, dass die Belastung aufm Fully auf normalen Trails geringer ist als aufm Renner auf ner holprigen Asphaltstraße.

Am Wochenende drehe ich mal wieder ne kleine Runde mit dem Gravel
 
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