Als ich letzten Sommer mit meinen Freunden den berüchtigten “Teufelsstein-Trail” hinunterraste, dachte ich noch: “Wer braucht schon Protektoren? Ich habe jahrelange Erfahrung!” Tja, der Baum, in den ich zwanzig Sekunden später krachte, sah das anders. Er stand übrigens schon vor meiner Geburt dort und wird vermutlich auch meine Urenkel noch überleben – Respekt dafür!
Nach drei Wochen mit einem spektakulär bunten Ellbogen, einer Schulter, die bei Wetterumschwung zuverlässiger piepst als meine Wetter-App, und einem Knie, das nun bei jeder Bewegung knackt wie ein 80-jähriges Parkett, habe ich eine Erleuchtung gehabt: Vielleicht, nur vielleicht, sind Protektoren doch keine schlechte Idee.
Ihr fragt euch, warum ausgerechnet ich das Set gewinnen sollte?
1. Ich bin ein wandelndes Mahnmal für alle Leichtsinnigen da draußen! Bei unseren Trail-Treffen ziehe ich mittlerweile mein Shirt hoch und zeige meine Narben wie andere ihre Urlaubsfotos. “Und hier, seht ihr diese gezackte Linie? Das war ein besonders freundlicher Felsen, der mir 2023 ‘Hallo’ sagen wollte!”
2. Mein Bike ist mittlerweile besser geschützt als ich selbst. Carbon-Rahmenschutz, Steinschlagfolie, Neopren-Kettenstrebenschutz – mein Rad sieht aus wie ein Ritter in schimmernder Rüstung. Nur der Ritter selbst trägt Baumwollshirts und kurze Hosen. Logisch, oder?
3. Meine Freundin hat mir ein Ultimatum gestellt: “Entweder du besorgst dir anständige Protektoren, oder ich schreibe deine Notfallkontaktnummer direkt auf deinen Helm.” Meine Mutter hat sich diesem Statement angeschlossen und erweitert: “Und wir lassen dir ‘Ruft meine Mama an!’ auf den Rücken tätowieren.”
4. Die lokale Notaufnahme hat mir eine Stammkundenkarte angeboten. Mit der nächsten Schürfwunde gibt’s ein Gratis-Röntgenbild. Der Chefarzt grüßt mich mittlerweile mit “Na, mal wieder da?” und die Schwestern haben einen Wettbewerb daraus gemacht, meine nächste Einlieferung vorherzusagen.
5. Ich plane eine zweite Karriere als Crash-Test-Dummy – allerdings wurde mir mitgeteilt, dass ich dafür zu unberechenbar sei und die Wissenschaftler lieber mit kontrollierten Variablen arbeiten möchten.
Mit diesem Protektorenset könnte ich endlich den Sprung vom Adrenalin-süchtigen Risiko-Enthusiasten zum vernünftigen Trail-Veteran vollziehen. Meine Knochen werden es danken, meine Mutter wird endlich wieder durchschlafen können, und die Notaufnahme wird eine Träne verdrücken, wenn sie meinen Stammkundenplatz neu vergeben muss.
Gebt mir die Chance, alt genug zu werden, um eines Tages auf einer Bank zu sitzen und anderen Mountainbikern Geschichten zu erzählen, die mit “Zu meiner Zeit…” beginnen!
Mit hoffnungsvollen und leicht schmerzenden Grüßen, Robin

P.S.: Falls ihr mich für unwürdig haltet, denkt daran: Es ist eigentlich eine humanitäre Aktion. Jeder Protektor an meinem Körper ist ein Protektor weniger, den das Gesundheitssystem finanzieren muss!