Donnerstag, 17.02.2005 kurz vor halb neun irgendwo im G-Wald:
Langsam wird der Abstand zwischen mir und dem dahinsausenden Feld wackerer Nrider immer größer, ich habe Schwierigkeiten die Augen offen zu halten, der Schweiß brennt im Gesicht, der Geschmack in meinem Mund wird immer unangenehmer mein Körper jammert nach Sauerstoff, allein meine Lunge hat schon lange aufgegeben diesen Ansprüchen genügen zu wollen. Irgendwann sind alle Lichter weg und ich bin allein..... ich habe versagt......mein Ego steht noch am *******-warum-mach-ich-dass-überhaupt-Platz und ist kurz davor mit der S-Bahn irgendwo hinzufahren, Hauptsache weit weg.....ich bin am Ende!!
Nach ein paar Trostbieren in der Runde der Schönen und Schnellen schleppe ich mich nach Hause und bin am Boden zerstört. So kann es nicht weiter gehen!
Kurz nehme ich das Buch "Suizid für Anfänger zur Hand, lege es aber wieder weg, da meine Lebensversicherung dann leider nicht griffe. Schließlich hat man doch Verantwortung!
Also suche ich nach Alternativen und werde fündig. Warum nicht mal verwöhnen lassen und dabei gleichzeitig die angehende Psychose aktiv bekämpfen. Gedacht getan fahre ich mit meiner persönlichen Motivationstrainerin in einen auf der 5 Elemente Theorie fußenden Therapiehof in Ostseenaehe wo schon erfolgreich verschiedene Geisteskrankheiten geheilt und schwere Traumata überwunden wurden. Schon bald verarbeite ich die schrecklichen Erlebnisse in einer Aquarellmaltherapie für "geschundene Seelen". Folgendes Bild soll als kleines Beispiel meiner Versuche dienen:

Leider verpasse ich den Kurs Nordic Walking für Krebskranke und Traumatisierte, da ich mich einer Sauerstofftherapie ala M.v.Ardenne unterziehe. Nach diesem Wochenende bin insoweit stabilisiert, als dass ich wieder auf ein Fahrrad steigen kann ohne zu weinen.
Die weiteren therapeutischen Maßnahmen sind der offene Umgang mit der Psychose im Rahmen eines Treffen von ANC (Anonyme Nride Collabierer). Hier ein Bildbeweis des ersten Treffens mit Peter *.

Nach einigen Treffen habe ich mich soweit im Griff, dass ich wieder positiv in die Zukunft sehen kann. Ich will meine Leistungsfähigkeit steigern, so dass ich einen kompletten Nride überlebe. Nach langer und reiflicher Überlegung entschließe ich mich ein Trainingslager zu absolvieren. Die Frage ist wo? In wärmeren Gefilden! Urban! Hüglig! Also am besten eine Stadt im Süden, die auf Hügeln erbaut wurde. Wer nun sofort an die ewige Stadt denkt, liegt vollkommen falsch, es sollte ja auch fahrradfreundlich sein, also auf nach San Francisco. Beim örtlichen Fahrradverleiher hole ich mir ein Spezialized Sirrus Hybridbike und mache mich auf den Weg durch die Strassen von San Francisco. Die Sonne scheint, es sind 16 Grad und ich fühle mich wohl, habe die bösen Gedanken an die Schmach an eine schwerzugängliche Stelle meines Kopfes verdrängt.
Über die Golden Gate Bridge geht's rüber nach Golden Gate Nature Reserve.



Die Strassen sind sehr gut und es geht bergauf und -ab. Bis zum Leuchtturm, dann nach Sausalito was Essen. Jedesmal, wenn man länger als 30 Sekunden auf die Karte schaut kommt ein Ureinwohner und bietet seine Hilfe an, sehr nett. Von Sausalito führt der Weg an der Bay entlang bis Tiburon. Die Fähre bringt mich haarschaft an Alcatraz vorbei zurück zum Hafen von SF.
Ein paar Tage später mache ich mich auf die zweite Runde, diesmal treibt es mich an den Pacific Stränden China Beach und Ocean Beach vorbei zum Golden Gate Park. Rechts von mir sehe ich einen riesigen Sendemast auf den Twin Peaks, kurz noch mal einen Hügel im Chinesischen Garten erklommen und schon strample ich, einem der vielen Rennradfahrer auf den Fersen, rauf auf die Twin Peaks die Aussicht überprüfen: Nicht schlecht!



Ich suche meinen Weg zurück nach downtown und genieße die unglaublich zurückhaltende Art amerikanischer Autofahrer, kein Abdrängen, kein Hupen. Natürlich erklimme ich alle Hügel, die sich mir in den Weg stellen, manche sind echt steil. Da hätte ich doch gern einmal die Herren und Damen Eingangradfahrer(Innen) gesehen!
Meinen letzten Tag nutze ich erneut zu einem Ausflug nach Sausalito bevor ich mich für ca. 100 Stunden in ein Flugzeug setze.
Fazit: Moralisch hat mir das Trainingslager viel gebracht, ich kann nun wieder ohne chemische Hilfsmittel schlafen. Allein der nächste Nride wird zeigen ob ich meinem Ziel näher gekommen bin.
Carl
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* Name von der Redaktion geändert.
Langsam wird der Abstand zwischen mir und dem dahinsausenden Feld wackerer Nrider immer größer, ich habe Schwierigkeiten die Augen offen zu halten, der Schweiß brennt im Gesicht, der Geschmack in meinem Mund wird immer unangenehmer mein Körper jammert nach Sauerstoff, allein meine Lunge hat schon lange aufgegeben diesen Ansprüchen genügen zu wollen. Irgendwann sind alle Lichter weg und ich bin allein..... ich habe versagt......mein Ego steht noch am *******-warum-mach-ich-dass-überhaupt-Platz und ist kurz davor mit der S-Bahn irgendwo hinzufahren, Hauptsache weit weg.....ich bin am Ende!!
Nach ein paar Trostbieren in der Runde der Schönen und Schnellen schleppe ich mich nach Hause und bin am Boden zerstört. So kann es nicht weiter gehen!
Kurz nehme ich das Buch "Suizid für Anfänger zur Hand, lege es aber wieder weg, da meine Lebensversicherung dann leider nicht griffe. Schließlich hat man doch Verantwortung!
Also suche ich nach Alternativen und werde fündig. Warum nicht mal verwöhnen lassen und dabei gleichzeitig die angehende Psychose aktiv bekämpfen. Gedacht getan fahre ich mit meiner persönlichen Motivationstrainerin in einen auf der 5 Elemente Theorie fußenden Therapiehof in Ostseenaehe wo schon erfolgreich verschiedene Geisteskrankheiten geheilt und schwere Traumata überwunden wurden. Schon bald verarbeite ich die schrecklichen Erlebnisse in einer Aquarellmaltherapie für "geschundene Seelen". Folgendes Bild soll als kleines Beispiel meiner Versuche dienen:

Leider verpasse ich den Kurs Nordic Walking für Krebskranke und Traumatisierte, da ich mich einer Sauerstofftherapie ala M.v.Ardenne unterziehe. Nach diesem Wochenende bin insoweit stabilisiert, als dass ich wieder auf ein Fahrrad steigen kann ohne zu weinen.
Die weiteren therapeutischen Maßnahmen sind der offene Umgang mit der Psychose im Rahmen eines Treffen von ANC (Anonyme Nride Collabierer). Hier ein Bildbeweis des ersten Treffens mit Peter *.

Nach einigen Treffen habe ich mich soweit im Griff, dass ich wieder positiv in die Zukunft sehen kann. Ich will meine Leistungsfähigkeit steigern, so dass ich einen kompletten Nride überlebe. Nach langer und reiflicher Überlegung entschließe ich mich ein Trainingslager zu absolvieren. Die Frage ist wo? In wärmeren Gefilden! Urban! Hüglig! Also am besten eine Stadt im Süden, die auf Hügeln erbaut wurde. Wer nun sofort an die ewige Stadt denkt, liegt vollkommen falsch, es sollte ja auch fahrradfreundlich sein, also auf nach San Francisco. Beim örtlichen Fahrradverleiher hole ich mir ein Spezialized Sirrus Hybridbike und mache mich auf den Weg durch die Strassen von San Francisco. Die Sonne scheint, es sind 16 Grad und ich fühle mich wohl, habe die bösen Gedanken an die Schmach an eine schwerzugängliche Stelle meines Kopfes verdrängt.
Über die Golden Gate Bridge geht's rüber nach Golden Gate Nature Reserve.



Die Strassen sind sehr gut und es geht bergauf und -ab. Bis zum Leuchtturm, dann nach Sausalito was Essen. Jedesmal, wenn man länger als 30 Sekunden auf die Karte schaut kommt ein Ureinwohner und bietet seine Hilfe an, sehr nett. Von Sausalito führt der Weg an der Bay entlang bis Tiburon. Die Fähre bringt mich haarschaft an Alcatraz vorbei zurück zum Hafen von SF.
Ein paar Tage später mache ich mich auf die zweite Runde, diesmal treibt es mich an den Pacific Stränden China Beach und Ocean Beach vorbei zum Golden Gate Park. Rechts von mir sehe ich einen riesigen Sendemast auf den Twin Peaks, kurz noch mal einen Hügel im Chinesischen Garten erklommen und schon strample ich, einem der vielen Rennradfahrer auf den Fersen, rauf auf die Twin Peaks die Aussicht überprüfen: Nicht schlecht!



Ich suche meinen Weg zurück nach downtown und genieße die unglaublich zurückhaltende Art amerikanischer Autofahrer, kein Abdrängen, kein Hupen. Natürlich erklimme ich alle Hügel, die sich mir in den Weg stellen, manche sind echt steil. Da hätte ich doch gern einmal die Herren und Damen Eingangradfahrer(Innen) gesehen!
Meinen letzten Tag nutze ich erneut zu einem Ausflug nach Sausalito bevor ich mich für ca. 100 Stunden in ein Flugzeug setze.
Fazit: Moralisch hat mir das Trainingslager viel gebracht, ich kann nun wieder ohne chemische Hilfsmittel schlafen. Allein der nächste Nride wird zeigen ob ich meinem Ziel näher gekommen bin.
Carl
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* Name von der Redaktion geändert.