Oskars schwerste Fahrt: Stürze, Schuld und Überwindung

Ich bin gerade am Anfang dieser Phase.
Meine Sturzquote von 2021-2022 ist einfach zu hoch. Meist nix schweres, aber 1. Nov 2x innerhalb von 10 Minuten die Schulter subluxiert und der zweite war enddämlich, weil die Schulter ja eh schon einen weg hatte und ich wohl besser geschoben hätte. Trottel. War aber nicht das Ende.
Ende Nov dann die Schultereckgelenkssprengung. Warum? Weil ich so smart sein wollte den Winter mit HT und Flats anstatt Fullie und Clickie zu fahren, aber natürlich bei Tempo und Style keinen µ nachgeben wollte. Der Sturz war nicht mehr nachvollziehbar, außer, dass es mich in der harmlosen Kurve auch schon mal mit dem Fullie rausgeschoben hatte; ohne Sturz.
Aktuell bin ich gerade bei selbstauferlegtem Schotter-only. Am Samstag werden das erste mal wieder Trail-Elemente hinzukommen. Es ist nicht so, dass ich Angst habe, aber ich will nicht mehr stürzen. Auf der anderen Seite möchte ich weiter meinen Stil fahren: wo ist jetzt die Speed- und Risikogrenze, die beides möglich macht. Oder werde ich doch Angst haben? Beim ersten hohen Drop oder anderen Naturelementen die für mich bisher selbstverständlich waren und bei denen ich das vorhandene Sturzrisiko schlicht ignoriert habe?
 
Ich würde sagen, einfach fahren und versuchen die Gedanken an mögliche Stürze zu verdrängen. Klingt blöd und soll kein Aufruf für Kamikazeaktionen jenseits des eigenen Könnens sein. Selbstvertrauen aufbauen indem du Sprünge, Abfahrten usw. die du sicher kannst "einfach " machst. Und ab einem bestimmten, sehr individuellen, Level sind Stürze und Verletzungen eben auch Teil des Sports . Das kann man nur hinnehmen oder durch einen sehr an Sicherheit orientierten Fahrstil weitgehend vermeiden.
 
Ja, die Theorie ist simpel. :lol:
Ich muss und werde einfach sukzessive steigern. Mal schauen, wie das so ausschaut und ob der Kopf eine andere Meinung hat.
Selbstvertrauen aufbauen indem du Sprünge, Abfahrten usw. die du sicher kannst "einfach " machst.
Das ist mein Punkt. Ich kann gerade nicht so gut einschätzen, wie viel Risiko ich in normalem Gelände eingehe.
 
Das ist mein Punkt. Ich kann gerade nicht so gut einschätzen, wie viel Risiko ich in normalem Gelände eingehe.
bei mir ist das oft auch Tagesform-abhängig und sowieso Jahreszeiten abhängig (Anfang der Saison gehe ich immer weniger Risiko).

Imho kann man sich gut testen wenn man den selben Trail mehrfach fährt. Fühlt man sich nach einer Abfahrt wohl legt man noch eine Schippe drauf. War es sketchy geht's einen Schritt zurück (und vllt sogar die sketchy Stelle ein paar mal fahren).
Meistens versuche ich so jeden Tag die Grenze meiner Komfortzone zu finden. Ob ich dann darüber hinaus gehe ist abhängig davon wie ich mich fühle.

Mein Kriterium um dumme Stürze zu vermeiden ist:
  • Aufhören sobald ich anfange dumme Fehler zu machen die ich vorher nicht gemacht habe.
  • Voller Fokus auf den Trail und auf's biken
Das hilft natürlich nicht 100%ig, aber die meisten dummen Stürze kann ich so vermeiden.

Am Ende muss man akzeptieren, dass es Tage gibt an denen man voll motiviert los ist und nach 20 Minuten merkt: heute wird das nix mit dem was man sich vorgenommen hat. Aber genauso gibt es Tage an dem man sich nix vorgenommen hat und deutlich über sich hinaus wächst.
 
Oder man ist zu sorglos und übermotiviert. Ich habe da manchmal einen Hang zur Selbstzerstörung der mir unheimlich ist.
Erster BP Besuch nach Corona, drei Tage geplant. Lockeres Einrollen und dann auf der ersten ,eher kleinen , Jumpline den zweiten Sprung direkt zu weit. Sauber gelandet aber die Federung durchgeschlagen und das ohnehin ledierte Sprunggelenk überdehnt. Fahren ging noch, Laufen war unangenehm. Keine halbe Stunde später mit dem schmerzenden Sprunggelenk nicht richtig abgedrückt, leicht zu kurz und über den Lenker. Zum Glück ohne neue Blessuren.
Den Rest des Tages und die beiden folgenden lief es dann aber wieder gut und ich konnte mich gegenüber der Vorcoronazeit steigern.
Also ich meine wenn man sich nicht stark verletzt sollte man das mit dem Stürzen nicht überbewerten. Mir hilft da ein nachfolgendes Erfolgserlebnis mehr als erstmal zurück zu stecken. Deshalb versuche ich die Stellen, Sprünge usw direkt nach dem Sturz nochmal zu machen, sofern es eben noch geht. Psychisch funktioniert das bei mir besser wenn ich mir sagen: Du kannst das, dass war ein ein dummer Fehler aber auch eine Ausnahme. Wenn ich mich stattdessen lange zurückhalte kommen die Selbstzweifel
 
Auch wenn ich Mal vermute dass der Beitrag nicht ganz ernst gemeint ist..
Leider doch mehr ernst als schön ist. Beim letzten mal genauso passiert.
wenn man nach 15 Minuten schon dumme Fehler macht ist das Tempo zum Aufwärmen zu hoch
Das ist das Problem. Mache ich so nicht wirklich. Wobei ..
oder die Trails dafür zu anspruchsvoll.
es die Blaue war.

Oder man ist zu sorglos und übermotiviert. Ich habe da manchmal einen Hang zur Selbstzerstörung der mir unheimlich ist.

Zumindest theoretisch ist die Lösung gefunden. :daumen:

Aktuell denke ich sehr über meinen sorglosen Fahrstil nach: Habe ich die Kontrolle oder oft nur Glück? Und ich rede nicht von gnadenlos aggressiv, nur flüssig mit wenig Bremse.

Ich muss jetzt mal ein Gefühl für Kontrollverlust aufbauen.
Heute oder morgen das erste mal wieder Trails. Mal schauen.
 
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