Original geschrieben von RACERAT
Würde mich mal interessieren, wie Du an die TB gekommen bist. Ist doch heute recht selten, dass eine in dem Maße zur Ausprägung kommt, wie deine. Noch dazu bei einem sportlichen, gesunden (?) Menschen. Oder gibt es da prädisponierende Faktoren, die dein Immunsystem schwächen, wie z.B. extreme Diätformen bei extensivem Ausdauertraining, immunsupressive Medikamente oder Vorschäden der Lunge ö.Ä.
In jedem Fall ist es ratsam, das Training bis zur Heilung weitgehend auszusetzen. Kein Sport ist es wert sich die Gesundheit vollkommen zu ruinieren und auftrainieren kannst du immer wieder.
Versuch lieber rauszukriegen, wie du ein erneutes Auftreten der Krankheit vermeiden kannst.
Volle Leistungsfähigkeit, wie vorher, ist bei einer Pleuraschwarte nicht zu erwarten, dennoch wirst du im Ausdauersport viel kompensieren können. Um noch grössere Schäden zu vermeiden solltets Du aber jetzt eher SEHR vorsichtig sein.
Ich wünsch Dir alles Gute!
Gruß von der Ratte!
Tja Ratte, wie ich daran gekommen bin wüßte ich auch gerne. Nehme halt immer alles kostenlose mit.
Der Ausprägungsgrad kam durch Fehlerhafte Diagnose meiner 1. TBC (1995) zustande. Dort hatte man alles falsch gemacht, was man hätte falschmachen können. Zu guter letzt bekam ich die Diagnose "ausgeprägtes Colonsyndrom". Überweisungen zum Psychologen war auch noch drin. Ich befand mich in einer familiären Belastungssituation, meinten die Ärzte, daher die Gewichtsabnahme, die Magen-Darm-Probleme. Mein positiver TBC-Test wurde mit "MUss, so sein, schließlich wurden sie als Kind dagegen geimpft!" abgetan. Fast richtig, leider verschwindet der Schutz nach 20 Jahren. Die hatte ich da ja schon erreicht.
2001 fand man die Verkapselungen in der Lunge und meinte "Glück gehabt!", dass stimmt, schließlich ist die Chance bei unbehandelter TBC 50 - 50!
Eine medikamentöse Nachbehandlung hielt man für nicht sinnvoll. So kam es, dass ich seit einem Fahrradsturz Anfang 2002 Schmerzen im Rippenbereich verspürte, die immer als Prellung diagnostiziert wurden. Gottseidank, fuhren wir zum Höhenmeterfressen in die Dolomiten. Durch die tiefe, schnelle Atmung hat sich das ganze entzündet. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher. Nach der Ankunft in Germany, gönnte ich mir 2 Tage Pause, dann begann ich mit leichtem Lauftraining. Das konnte ich nach 10 km beenden. Keine Luft mehr. Innerhalb weniger Minuten 39 Fieber und sofortige stationäre Aufnahme. Als kein Antibiotikum anschlug entschied man sich nach 10 Tagen für eine TBC-Therapie, obwohl kein Beweis für eine aktive TBC vorlag. Nach 4 Tagen wurde ich langsam entfiebert.
Übrigends kann man meine "Schwarte" nicht mehr erfolversprechend operieren, da alles mit Zwerchfell und Lungen- und Rippenfell verwachsen ist. Damit muss ich leben. Es schmerzt allerdings beim tiefen atmen und bei bestimmten Bewegungen.
Diäten oder sonstigen Kram hatte ich nicht gemacht. In meinem Umfeld sind alle gesund. Also weiss man nicht, wo ich das herhabe.
Sport mache ich nicht so extrem, wie vorher, das ist klar. Kann man durch die Chemo auch gar nicht. Z. Zt. fahre ich nur Rolle. Auch nicht länger als 1 - 1,5 Stunden.
Die Ärzte halten dass für o.k.! Meine Lungenwerte sind bestens. "90% Lungenvolumen, damit gelten sie als völlig normal!", "Ja" sagte ich, "Wenn man bedenkt, was ich vorher hatte ...."!
Ab morgen gehe ich sogar wieder arbeiten. Finde ich nicht so gut, da ich weder ein Auto sicher lenken kann (Konzentration fehlt einfach), noch ein Fahrrad. Aber ich muss ja zur Arbeit kommen. So werde ich mit S-Bahn und Fahrrad mein Glück versuchen.
Gruß,
Lars!