Rahmentasche aus Vaude Restmaterialien

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Hier mal ein paar Einblicke wie ich mir eine Rahmentasche aus Vaude Restmaterialien gebaut habe. Im Vergleich zu vielen anderen selbstbau Taschen wird hier (fast) nichts genäht, sondern geschweißt.
Der Zeitaufwand ist jetzt nicht gerade klein, einen freien Tag kann man dafür problemlos opfern.

Material:
Das Material wird seid einigen Monaten sporadisch als Restekisten bei e versteigert. Da gibt es dann schwarze und bunte Pakete. Ich hatte mir eine Schwarze und eine Bunte geholt.
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Das kann dann etwa so aussehen (schwarz und bunt habe ich schon umsortiert). Ist ganz nett ein wenig Rückschlüsse zu ziehen, welche Produkte vermutlich in DE gefertigt werden.

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Bei den Materialien gibt es hautpsächlich zwei Stück. Einmal das etwas dickere mit dem Schuppenmuster und das einseitig beschichtete Gewebe. Das schuppenmuster Material ist etwas dicker und lässt sich vermutlich am ehesten mit LKW Plane vergleichen. In der Mitte ein Gewebe und dann von beiden Seiten beschichtet. Das einseitig beschichtete Gewebe ist (wer hätte es ahnen können) nur auf einer Seite beschichtet.
Verarbeiten lässt sich das Material wunderbar mit dem Bügeleisen, allerdings kann man nur auf die Gewebeseite direkt drauf. Geht man direkt auf die Beschichtung, dann schmilzt die einfach und das sieht unschön aus (auf dem gelben Material mal dargestellt).
Schweißen lässt sich nur Beschichtung-Beschichtung, Gewebe-Beschichtung lässt sich nicht verschweißen. Heißt aber auch, dass sich das Schuppenmaterial nur in Kombination mit dem Gewebematerial optisch ansehnlich verarbeiten lässt.
Ich denke das Material das Vaude verwendet gibt es sicherlich auch ähnlich im Netz zu kaufen. Wie das genau heißt weiß ich aber nicht. Eventuell weiß da jemand mehr.

Zum Bügeleisen: Nehmt ein altes. Man kommt häufiger mal irgenwie an die Beschichtung und die verschmiert dann auch das Bügeleisen. Temperatur hatte ich auf etwa 75% "Baumwolle".
Die Stabilität des Materials ist super. Eine 10mm breite Schweißnaht sollte für die meisten Andwendungen ausreichend sein.

Das Material wir nicht grundlos aussortiert. Materialfehler (Streifen, Fehlstellen) oder Verarbeitungsfehler (Zuschnitt, schiefe Logos, defekte Schweißstellen) sind möglich. Die möchte man natürlich auch bei sich nicht verbauen, da muss man dann ein wenig Material sortieren und gucken wie es passt. Große Flächen gibt es auch nicht wirklich, je nach größe eures Projekts muss dann auch etwas kreativ Fläche erzeugt werden.

In diesem Fall war grün die Farbe der Wahl.
Material2.jpgMaterial3.jpg
Streifen oder Fehler möchte man vermeiden.

Im nächsten Teil geht es dann um den Bau.
 
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Wie kann das dann aussehen?
Fertig1.jpg
Die Tasche ist oben und vorne mit Klettbändern befetigt. Am Unterrohr ist sie an die Flaschenhaltergewinde geschraubt. Die Tasche ist etwa 50mm tief.

Bau:
Der Aufbau besteht grob aus zwei Seitenteilen und einem "Ring", an dem die Seitenteile dann verbunden werden, damit das am Ende auch ein Stück gibt. An diesem Ring befinden sich dann auch Löcher und Laschen um die Tasche zu befestigen.

Angefangen habe ich mit einer Schablone, da bekommt man dann einen Eindruck wie groß das am Ende wird. Ihr könnt euch auch gleich Markieren wo später die Löcher fürs Unterrohr hinkommen oder wo keine Klettverschlüsse hinpassen, weil an der Stelle am Rohr noch irgendetwas anderes ist.
Schablone1.jpgSchablone2.jpg
Guckt, dass die Schablone gut passt, wenn die daneben ist, ärgert ihr euch, weil die Tasche nicht so passt wie ihr es gerne hättet.

Seitenteile:
Weil die Materialreste zu klein waren, mussten zwei Teile kombiniert werden. Da die Kanten nicht 100% gerade sindm mussten die auch erstmal begradigt werden.
Seite1.jpgSeite2.jpg
davor

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danach

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Die Teile habe ich dann auf der Rückseite mit Kreppband (nehmt eins, dass beim Schweißen nicht schmilzt, falls es da noch in Verwendung ist).
Die Form wurde mit der Schablone abgezeichnet. Zusätzlich gab es außen herum noch jeweils 15mm Laschen. Die sind nötig um die Seitenteile später mit dem Ring zu verbinden.

Was jetz kommt ist ein wenig optisch Aufwertung. Kann man so machen, muss man nicht. (Ihr könnt überhaupt tun und lassen was ihr wollt. Das hier ist nur ein Serviervorschlag)
An der Kante, an der die beiden Stücke zusammengesetzt sind, verläuft das Gewebe nicht ganz parallel. Das kann von außen betrachtet möglicherweise etwas unpassend aussehen wenn zwei Stücke zusammenlaufen. Deswegen habe ich mich dafür entschieden, da Stück des Schuppenmusters einzusetzen.
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Das Bild täusch etwas, die Laschen müssen frei bleiben

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Das Stück habe ich dann von Innen noch mit Kreppband fixiert. Geschweißt wird eigentlich immer von der Gewebeseite ausgehend. Vom Schweißen hier habe ich leider kein Bild. Ich hatte als Unterlage immer ein Holzbrett, das ging immer ganz gut. Das Umliegende Material wird, auch wenn ihr nicht direkt mit dem Bügeleisen drauf seid, immer etwas miterhitzt. Dadurch kann es etwas wellig werden (sieht man später noch), aber so ist es halt. Einen Masterplan dagegen habe ich nicht. Wenn man die Schweißnaht an ein paar Stellen schon etwas fixiert hat, kann manauch das restliche Material von der Tischkante runterhängen lassen, dann ist es etwas aus dem Weg.

Im nächsten Schritt kommt der Reißverschluss.
Da habe ich einen TPU abgedichteten genommen.
Reissverschluss.jpg
Der eigentliche Plan war, den Reißverschluss an einen streifen Gewebe zu nähen und den dann von innen an das Seitenteil zu schweißen. Das Nähen mit der Nähmaschine hat aber nicht so funktioniert (lag an mir und vermutlich nicht an der Nähmaschine), weshalb ich den Reißverschluss direkt angeschweißt habe. Das geht, aber nicht besonders gut und auch nur mit dem Maximum was das Bügeleisen hergibt an Hitze. Hier wurde auch nur von der Innenseite aus geschweißt. Das grüne Gewebe hat auch seine Grenzen und verfärbt sich abe einer gewissen Temperatur. Der Reißverschluss kann schon einige Zeit dauern bis der überall richtig angeschweißt ist. Möglichweise hilft auch viel Druck dabei, habe aber keine Versuchsreihen gestartet :D

Seite8.jpgSeite9.jpg
Den Reißverschluss ablängen und möglichst zusammendrücken, damit er im "geschlossenen" Zustand verschweißt wird. Das offenen Ende habe ich noch zusammengenäht.
Dazu noch angezeichnet (Kugelschreiber geht ganz gut, bekommt man später aber nur schwer wieder ab) wo der Reißverschluss später sitzen soll und einen Schlitz gesetzt, dass man auch von außen an der Reißverschluss kommt. Dient gleichzeitig auch als Lasche, die über den Reißverschluss geht und vor Schmutz und Regen schützt.
Seite10.jpgSeite11.jpg
Seite12.jpg
Man sieht auch richtig wie das Material drum herum "geschwitzt" hat. An ein paar Stellen sieht man, dass ich mit dem Bügeleisen an die Beschichtung gekommen bin. Und etwas wellig geworden ist das Material auch.

Damit die Tasche auch eine schöne Form bekommt, die Laschen noch "falten". Dann geht das zusammenfügen der Teile später auch besser. Ich habe zuerst von Hand gefalten und bin dann nochmal mit dem Bügeleisen drüber, dann bekommt man auch anständige Kanten hin. (Aber nicht zusammenschweißen:cool:)
Seite13.jpgSeite14.jpg
Und so sehen die Seitenteile am Ende aus.
 
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Bau:
Ring:

Weiter geht es mit dem Ring. Der hat den Umfang eurer Tasche. Er besteht aus zwei Streifen. Einem Inneren und einem Äußeren. Der Innere ist das Verbindungsstück zwischen Äußerem Ring und den Seitenteilen (Ring = Streifen, die später an den Enden verbunden werden).

In meinem Fall soll die Tasche 50mm breit werden. Die Seitenteile haben 15mm Laschen, daher hat der äußere Ring eine Breite von 20mm (2x15+20=50). Den inneren Ring mache ich keine 50mm breit sondern etwas schmaler (48mm), damit die Laschen in jedem Fall ganz bis an den äßeren Ring stoßen. Wird bei den Bildern denke ich klar was ich meine.
Ring1.jpg
Bei mir war das Material lang genug.W enn das nicht der Fall ist, kann man den Ring auch aus mehrern Stücken zusammen setzen. Die Ösen für die Klettbänder bilden sich zwischen innererm und äußerem Ring. Dazu werden an den äußeren Ring noch kleine Stücke gesetzt, damit beim verschweißen später sich auch eine Öse ergibt. erhöht auch die Stabilität der Öse. Hier sind die Ösen 30mm breit, hängt von der breite euerer Klettbänder ab. Mach sie einfach ein paar mm breiter.
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Ring3.jpg
Beim innerern Ring habe ich beim zuschneiden einen Fehler gemacht und ein paar mm verloren. Konnte aber noch gerettet werden. Man sieht auch wie hier der Ring geschlossen wurde in dem der innerer und äußere Streifen etwas versetzt miteinander verschweißt werden.

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Jetzt wird spätestens klar wie die Tasche aufgebaut ist. Die Kanten des Rings kann man auch falten, damit die Tasche etwas formstabiler bleibt.

Wichtig sind noch die Löcher für die Verschraubung am Unterrohr. Wenn ihr eine habt, nehmt eine Lochzange. Hatte ich gerade nicht zur Hand, und bin deshalb auf einen Locher umgestiegen.
Ich empfehle neben den n Löchern für die Verschraubung, noch ein n+1-tes am Tiefpunkt eurer Tasche, damit Flüssigkeiten nach unten ablaufen können.

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Das geht, bedenkt aber, dass, wenn man nicht aufpasst, ein Locher immer zwei löcher macht:wut:.
Ein weiteres
Erschwerend kam noch hinzu, dass ich die Löcher für die Verschraubung, noch auf der falschen Seite gesetzt habe. Da innerer und äußerer Ring noch nicht richtig verschweißt waren, konnte ich das aber noch retten.
Ring7.jpgRing8.jpg

Die Löcher saßen auch nicht da wo ich sie wollte.

Das von der Seite in den Locher quetschen ist doof, daher hier noch eine andere Methode:
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Das Material doppelt nehmen und dann nur ein halbes Loch lochen. Das gibt halt keine perfekt runden Löcher, das Positionieren geht allerdings besser.
 
Bau:
Zusammensetzen der Teile:

Das geht am Anfang noch ganz gut, wird aber immer schwiergier.
Dazu habe ich mir ein Brett an den Tisch geklemmt, damit ich eine bessere Auflage habe.
Ich würde mit der Seite ohne Reißverschluss anfangen. Das geht auch noch ganz gut, weil man überall gut dran kommt.
Bau1.jpgBau2.jpg
An den Materialübergängen gibt es manchmal kleine Löcher.

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Kniffliger wird es, wenn die zweite Seite dran muss. Da würde ich mit der/den schwierigen Ecken (<90°) anfangen, solange man noch gut hinkommt. Ich habe mir ein Holzstück genommen, damit ich von innen gegehalten kann, wenn ich von außen mit dem Bügeleisen schweiße.
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Bau5.jpgBau6.jpg
Ab einem gewissen Punkt muss man dann durch den Reißverschluss arbeiten.

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Wenn man dann fertig ist, kann man mit dem Bügeleisen nochmal die Kanten nachfahren.
 
Details:
Die Tasche fällt nicht aus einer perfekten Maschine und sieht an ein paar Ecke daher mal besser, mal etwas unsauberer aus. An den Ecken sieht man manchmal den innerern Ring durch. Das könnte man vorbeugen in dem man den Ring insgesamt ein paar mm kürzer macht, oder die Laschen etwas länger.
Was generell immer hilft ist gute Vorbereitung und Zeit. Gerade Fehler beim Anzeichnen oder unsauberers ausschneiden rächen sich relativ schnell. Ich habe einen Cutter mit Metalllineal und einem Brett als Unterlage zum zuschneiden genutzt.
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Detail5.jpgDetial6.jpgDetail8.jpgDetail7.jpg
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Und schwer ist die Tasche auch nicht. Gewicht ohne Schrauben und ohne Klettbänder.

Je nach Größe der Tasche, sollte man auch über versteifungen im Innern nachdenken oder ein zweiter Fach. Sonst beult die Tasche aus, wenn sie voll ist. Die Größe ist jetzt gerade noch so an der Grenze mit 410mm Länge und 310mm Höhe.

Zur Positionierung der Klettbänder. Wenn möglich würde ich je einen möglichst weit vorne und einen möglichst weit hinten befestigen, damit die Tasche gut verspannt ist. Hilft den Reißverschluss besser zu bedienen. Bei mir ist es sicher noch nicht optimal. Mit einer Hand aufmachen geht gut. Beim zumachen knickt die Tasche hinten ein, dh. man braucht zwei Hände zum schließen.

Montage:
Zur Montage brauchts nicht viel. Ein paar Klettbänder und Schrauben mit je zwei Unterlegscheiben.
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Schraubt die Tasche erst fest und dann die Klettbänder.

Und hier mit Fahrrad:
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Richtig Klasse - Danke für Deine Erklärungen und dass Du Dir die Mühe mit Aufschreiben und Dokumentieren gemacht hast :daumen:
 
Danke für die ausführliche Anleitung 👍 das klingt verlockend und könnte ich mir für mein nächstes Projekt vorstellen als Tasche für mein Front Rack. Entweder was kaufen oder selbst schweißen 🤔
 
Sehr schöne Arbeit! Neues, einfacher zu verarbeitendes Material könnte es bei Extremtextil geben. Ich habe jetzt drei frame bags aus X-Pac VX21 genäht, aber auch das müsste prinzipiell schweißbar sein.

t.
 
Da mir die Tasche für ein Fach doch zu groß war, habe ich nachträglich eine Zwischenebene hinzugefügt. Ich wollte keinen weiteren Reißverschluss außen hinzufügen, da die beschichteten Reißverschlüsse aufwändiger zum schweissen sind. Deswegen hat die Zwischenebene einen bekommen. An dem kleinen Stück den Reißverschluss zu befestigen fällt doch deutlich leichter.
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Die Reißverschlussgarage damit nix klappert. Falten nicht vergessen.

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Für die erste Seite habe ich die Tasche auf links gedreht.
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Die zweite Seite musste dann in normalen Zustand geschweisst werden. Da habe ich mir mit etwas Kreppband zum Fixieren und Hölzern zum gegenhalten beholfen. Wirklich elegant war das aber nicht.
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Ich möchte nicht verschweigen, dass es sicher bessere Lösungen gibt. Die Bedienung ist etwas frickelig und alles aus dem oberen Fach rauzunehmen nur um ans untere ran zu kommen? Ja. Dafür kann ich für sperrigere Sachen immernoch das gesamte Volumen nutzen und in Normalzustand beult die Tasche nicht so stark aus und ist etwas formstabiler.
 
Es gab eine neue Tasche (nicht für mein Rad). Diesmal nicht für das vordere Rahmendreieck, sondern über die gesamte Länge unter das Oberrohr.

Ein paar Gedanken dazu:
  • Durch die Abspannung längs des Reißverschluss kann die Tasche einhändig auf und zu gemacht werden.
  • Ein langer Reißverschluss ermöglicht einen guten Zugang.
  • Durch den großen Rahmen (XL) kann auch unter der Tasche problemlos eine Flasche montiert werden.
  • Eine schlanke Tasche beult wenig aus.
  • Harte Gegenstände schlagen bei Unebenheiten nicht auf das Unterrohr (im Vergleich zu einer Fullframe Rahmentasche ohne zusätzliche Polsterung)
  • Einsatz im Alltag. Im Alltag hat man eher weniger Sachen in der Rahmentasche. In einer kleineren Tasche fliegen die Sachen in der Tasche weniger durch die Gegend. Fürs Bikepacking ist eine Volumenmaximierung möglicherweise wichtiger.

Die Geometrie war diesmal etwas schwieriger. Die Tasche ist unterschiedlich breit, entsprechend dem Oberrohr. Am Steuerrohr etwa 60mm, am Sattelrohr 30mm. Zudem hat sie mehr Ecken.
Das Vorgehen war wie bisher. Erst eine Schablone angefertigt. Dann die beiden Seitenteile und anschließend die Verbindung über einen umlaufenden Ring.
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Den Reißveschluss habe ich dieses mal möglichts nah an die obere Kante gesetzt. Mit dem Streifen Kreppband verhindere ich, dass ausversehen an unerwünschten Stellen der Reißverschluss verschweißt wird.

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Schloss, Pumpe, Flickzeug und Notgroschen passen rein. Eine kleine Jacke oder eine Regenhose ist auch möglich, dann ist sie aber voll.

Leider ist mir zu spät aufgefallen, dass die Sattelstreben am Sattelrohr auf der Höhe des einen Klettband enden. Der sitzt jetzt etwas schief.

Wichtig ist, dass die Tasche nicht zu lang wird. Lieber 5mm kürzer, damit sie richtig abgespannt werden kann. Bei meiner Schablone hab ich schon 3mm abgezogen, es hätten allerdings noch ein paar mm mehr sein können.

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Ich habe gesehen dass Vaude im ebay store mittlerweile auch Zeltmaterialien und andere Stoffe anbietet.
https://www.ebay.de/e/_sport/vaude-upcyclingDa soll auch eine Anleitung für einen Hipbag dabei sein.

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Mit dem Material können auch Sachen repariert werden.
Hier mal mit meiner Gepäckträgertasche und einem Regenüberzieher für den Rucksack den ich mir mal aufgerissen habe.
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Bei den Materialien gibt es hautpsächlich zwei Stück. Einmal das etwas dickere mit dem Schuppenmuster und das einseitig beschichtete Gewebe. Das schuppenmuster Material ist etwas dicker und lässt sich vermutlich am ehesten mit LKW Plane vergleichen. In der Mitte ein Gewebe und dann von beiden Seiten beschichtet. Das einseitig beschichtete Gewebe ist (wer hätte es ahnen können) nur auf einer Seite beschichtet.
Verarbeiten lässt sich das Material wunderbar mit dem Bügeleisen, allerdings kann man nur auf die Gewebeseite direkt drauf. Geht man direkt auf die Beschichtung, dann schmilzt die einfach und das sieht unschön aus (auf dem gelben Material mal dargestellt).
Schweißen lässt sich nur Beschichtung-Beschichtung, Gewebe-Beschichtung lässt sich nicht verschweißen. Heißt aber auch, dass sich das Schuppenmaterial nur in Kombination mit dem Gewebematerial optisch ansehnlich verarbeiten lässt.
Ich denke das Material das Vaude verwendet gibt es sicherlich auch ähnlich im Netz zu kaufen. Wie das genau heißt weiß ich aber nicht.
Für mein TPU Schweißprojekt überlege ich gerade wie ich mit dem Material vorgehen soll. Mein erster
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Gedanke war wie in Variante A, ein Material mit TPU nach Innen und eins nach außen zu legen. Sollte krafttechnisch sehr vorteilhaft sein wegen der Zugrichtung. Bei meiner Vaude Aqua Back sind Stirnseite und Seitenteile auch so verschweißt. Allerdings würde ich gerne für mein Projekt auf beiden Teilen außen Teile anschweißen was dann nicht gehen würde, zumindest wenn man nur einseitig beschichtetes Material verwendet. Wenn ich aber immer ein einseitig beschichteten Stoff mit einem zweiseitig beschichteten Stoff verbinde habe ich ja immer eine TPU freie Stoffseite zum anbügeln. Sollte das funktionieren?

Ansonsten wäre natürlich Variante B möglich und fertigungstechnisch vermutlich auch einfacher, da ich die Tasche einfach auf links rundum zusammenschweißen kann und dann umstülpen. Da ich eine Rolltoptasche plane sollte das kein Problems ein. Die Nähte wären dann vielleicht nicht ganz so stabil aber in den Packrafter Videos die ich gesehen habe waren die sicher robust genug dass man die Tasche auch ein wenig stopfen kann ohne Angst zu haben.
 
Ein Scherbeanspruchung würde ich auch bevorzugen.
Wenn ich aber immer ein einseitig beschichteten Stoff mit einem zweiseitig beschichteten Stoff verbinde habe ich ja immer eine TPU freie Stoffseite zum anbügeln. Sollte das funktionieren?
Ja, die TPU-freie Seite wäre dann auf der Innenseite, so wie ich es verstanden habe. Das blanke TPU ist halt anfällig, wenn man ausversehen mal mit dem Bügeleisen hinbekommt.

Ansonsten wäre natürlich Variante B möglich und fertigungstechnisch vermutlich auch einfacher, da ich die Tasche einfach auf links rundum zusammenschweißen kann und dann umstülpen. Da ich eine Rolltoptasche plane sollte das kein Problem sein.
Das habe ich noch nicht ausprobiert, ich kann mir aber vorstellen, dass die deutlich weniger hält wie eine Schweißnaht auf Scherung. So eine Schälbelastung konzentriert die Spannung sehr in den Randbereich. Bei einer Scherbelastung verteilt sich die Spannung in der Schweißstelle. Ich will hier aber auch nicht der Neinsager sein, daher probier es gerne aus (und berichte hier :) ).

Mit einer Rolltoptasche hast du natürlich den Vorteil, dass du besser an alles hinkommst.
 
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