Sollstedter Triologie

Kasebi

Bergauf-UND-Bergab Schieber
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9. Februar 2008
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52
Ort
Ach wärs doch meins: 51°02'34''N 12°01'48''O
Hach was bin ich gut. Zumindest im Erfinden hochtrabender Namen für ganz profane Dinge. Sollstedter Triologie das hat was. Das klingt nach was. Dabei sind es nur drei Touren deren Gemeinsamkeit darin besteht das sie am Bahnhof in Sollstedt und mit einem Aufstieg auf den Dün beginnen. Diese Touren stehen schon seit 2011 in meinem Tourenplan. Aber erst jetzt hat es geklappt sie zu fahren. Und davon will ich berichten

Die erste Tour fand am Freitag den 12.7.13 statt
Es ist die D-H-D-R. Die Dün - Hainleite - Dün - Runde. Na ja es spielt sich eigentlich fast alles auf und am Dün ab. Da ich aber nicht weiß wo die Grenze zwischen Dün und Hainleite liegt hab ich die mit in den Namen genommen.
Vom Bhf Sollstedt fahre ich erst mal die Landstraße Richtung Rehungen. Kurz vor dem Komturhof Utterode zweigt ein Plattenweg Richtung Ost ab.

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Den fahre ich stetig bergan. Da wo der Plattenweg nach Süden abbiegt nehme ich den nach Osten führenden Waldweg. Der fährt sich schnell und flüssig. Dann muß ich ja doch noch abbiegen. Und wie so oft ist schieben angesagt weil ich die Steilheit unterschätzt habe. Diesen Weg zum Pferdestall muß man eigentlich runter fahren.

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Zwischendurch geht da noch ein Weg runter. Und an den Reifenspuren sehe ich das dort des öfteren entlang gefahren wird. Irgendwann bin ich oben und fahre durch den Ober- und Niedergebraer Wald nach Amt Lohra. Da ich die Burg mit den Auebikern und Anderen schon auf der Barbarossaweg Tour besucht habe lasse ich sie links liegen und biege nach Südost ab. Eine offene Graslandschaft durchfahre ich.

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Die würde man hier so gar nicht vermuten. Eine schöne Ecke ist das hier. Dann gehts wieder durch den Wald zur Landstraße nach Kleinberndten. Hier muß ich das erste mal improvisieren. Den Weg den ich eigentlich nehmen will ist nicht mehr vorhanden.

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Also ein Stück die Landstraße auf Kleinberndten zu und dann über Löhchen und Sperlingsberg um Kleinberndten herum wieder zur Landstraße.

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Übrigens, die Namen die ich verwende, sind die, die ich aus der MagicMaps Karte habe.
Auf der Landstraße fahre ich durch Dietenborn bis zur Steinmühle. Jetzt biege ich ins Helbetal ab. Dem folge ich ein kurzes Stück und fahre auf der anderen Seite Richtung Westen wieder aus dem Tal. Das nächste Stück Weg ist, sagen wir mal, Supoptimal. Forstweggebolze das überall sein kann.

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Aber ich will ja zur Helbeburg. Dabei komme ich noch mal runter bis zur Talsohle. Hätte ich ja gleich durchs Tal fahren können. Und wieder auf Forstautobahn stetig bergan. Dann kommt ein Hinweisschild: Helbeburg 400 Meter. Nur diesen Weg hat schon lange niemand mehr benutzt. Vollkommem zugewuchert. Auch das ganze weitere Areal macht nicht den Eindruck das hier häufige Besuche stattfinden.

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Und dann fahre ich noch zum Kuxloch.

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Da hat mal eine Hinweistafel gestanden. Die liegt aber verrottet auf der Seite. Ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Und der Trail den ich runter will ist auch nicht da. Die mit viel Fantasie zu erahnende Pfadspur kanns doch wohl nicht sein.

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Und so passiert was bei meinen Touren fast immer passiert. Eine weglose Querfeldeinpassage. Nur geht's dieses mal extremst steil runter ins Tal. Und auf der anderen Seite des Helbetales fahre ich dann das Wolfental hoch bis zu einem kleinen Weiher. Schön ist er, nur der Zaun stört.

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Und dann lande ich kurz vor Holzthaleben wieder im? , na klar, Helbetal.

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Der weitere geplante Weg ist wieder einmal nichts als eine angedeutete Fahrspuhr im hohen Gras.

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Da bleibe ich dann doch auf der Straße durch Holzthaleben. Wenig später bin ich aber wieder runter von der Straße und fahre am Waldrand entlang zur Straße zwischen Keula und Zaunröden. Irgendwie kommt mir das hier bekannt vor. Die Barbarossaweg Tour ging hier lang.
Zaunröden - Hüpstedt - Schacht B.: Landstaße, Feldweg, Radweg.

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Hier habe ich den Wind direkt von vorn. Und so ist die Straßenabfahrt nach Reifenstein direkt eine Erholung. Zumal ich ja endlich dem näher komme worum ich heute eigentlich hier bin. Die DÜNTrails. Nur muß ich erst mal auf den Dün kommen. Der geplante Weg ist zwar auf allen Karten zu finden. Nur nicht in der Natur. Also steil bergan einen anderen Weg geschoben.
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Sieht mal wieder flach und fahrbar aus, ist aber um einiges steiler als es aussieht. Hoch zur alten Burg will ich.

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Und dann bin ich endlich am Ziel meiner Wünsche. Wie soll ich das hier beschreiben? Am besten so: Spaß, Spaß, Spaß. Bei solchen Trails kommt der garantiert.

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Wer's nicht glaubt frage die Locals oder fahre selber hin.:daumen:
Dann stehe ich an der Landstraße nach Rüdigershagen. Und nun? Was jetzt kommt ist an Doofheit nicht zu überbieten. Hier hat sich der Herr einen, enorm viel Zeit kostenden, Verhauer geleistet. Mein Track, der 1. Eichsfeldsprung entnommen, geht die Straße runter und dann am Nordrand lang. Ich werde langsam müde und will deswegen so lange wie möglich oben bleiben. Zumal der rote Balken des Dünhöhenweges in eine andere Richtung zeigt. Den fahre ich weiter und lande direkt am Steinbruch von Deuna.

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Und der rote Balken? Ist weg. Und prommt fahre ich in die falsche Richtung. Immer Ostwärts, den Steinbruch zur linken. Die Aufschüttungen am Waldrand deuten auf gesperrte Wege hin. Einen davon nehme ich. Oder zumindest das was davon übrig ist

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Also wieder einmal durchs Unterholz. Dann stoße ich endlich wieder auf einen Forstweg. Von diesem geht dann ein Weg rüber zum Itschertal wo ich dann wieder auf meiner Route bin. Kurz danach erreiche ich das Rondell, wo wir Himmelfahrt eine ausgiebige Rast gemacht haben.

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Heute gönne ich mir nur einen Riegel auf die schnelle und weiter geht's. Und dann fahre ich sie wieder, die DünTrails. Bis rüber zum Kriegsberg. Dort treffe ich auf den Plattenweg den ich im unteren Teil hoch bin. Hier wollte ich eigentlich runter. Aber da ist wieder der rote Balken, gepaart mit einem grünen Dreieck.

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Hinterm Steinbruch gehts weiter....
Ein Trail der alle anderen in den Schatten stellt. Jedenfalls meine Meinung. Eng und total verwurzelt. Oft so nah an der Hangkante das man sich dort keine Fehler leisten kann. Und auch immer wieder dichter Bewuchs und kurze Stiche hoch und runter. Aber immer wieder Wurzeldurchsetzt. Einige Unterbrechungsstellen müssen auch gemeistert werden.

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Dieser Trail verlangt 100% Aufmerksamkeit. Und genau die lasse ich für den Bruchteil einer Sekunde vermissen und gehe promt über den Lenker. Naja das Laub liegt hier dick und so falle ich weich. Aber mein Bike ? ! ? ! Bitte nicht !! Bloß nicht den Hang runter gestürzt. Denn dann ist es Kleinholz bzw Kohle. Doch als ich es sehe muß ich lachen. So geparkt geht das glatt als moderne Kunst durch. So und genau so ist es beim Sturz zum "Liegen" gekommen.

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Dann erreiche ich den Weg den ich heute Früh hoch bin.

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Den schönen oberen Teil fahre ich und biege dann in den schon beschriebenen Weg ein. Auch der fährt sich schön.

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Und als ich dann aus dem Wald raus bin lasse ich das Bike laufen und erreiche so mit schneller fahrt wieder Sollstedt.

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Nach ca 82Km mit 1240Hm geht eine anstrengende aber auch sehr schöne Tour zu Ende. Besonders der Teil zwischen Scharfenstein und Sollstedt war alle Mühe wert. Und da will ich unbedingt noch mal hin. Aber ohne Verhauer und Unterholzgeschiebe. Ich kann mir vorstellen das es auf der Nordseite des Dün ebenfalls den ein oder anderen schönen Weg bzw Trail gibt. Ich werde bei Gelegenheit mal bei den Locals (Rahmenbrecher? Ohmtroll?) anfragen ob die nicht mal eine Tour auf dem Dün organisieren können und wollen. Mehr als nein können sie auch nicht sagen.
Zum Schluß noch ein Kartenausschnitt mit der gefahrenen Route.
Nächste Woche werde ich wieder in Sollstedt am Bahnhof stehen. Da es dann aber eine Von - Nach Tour wird, reise ich dann mit dem Zug an. Also dann oder wie heißt es so schön: Fortsetzung folgt

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Mensch, Kasebi, was für eine feine Tour und klasse beschrieben und bebildert. Da kommt mir grad eine Träne in den Augenwinkel, so über die eine oder andere schöne Erinnerung an alte Zeiten ...
Vieles kenne ich aus eigener Er.fahr.ung, aber nicht alles. Die 82km bei so einer Strecke flößen Respekt ein ... und machen Lust, mal wieder diese vergessenen Pfade zu durchstreifen.

Grüße und Gratulation zu dem schönen Tourbericht

Hoffe auf weitere
skr#
 
Und weiter gehts
Bedingt durch eine Oberschenkelprellung fahre ich die vermeintlich leichteste Tour von den dreien. Es ist die HelbeTalTour.
Die Idee ist folgende. Fast jeder Fluß hat mittlerweile seinen Radweg. Elbe, Saale, Unstrut, Elster, Ilm um nur einige aus unserer Region zu nennen. Für die eher unscheinbaren Zuflüsse interessiert sich kaum jemand. Ich dagegen schon. Durchfließen sie doch oft und auch reizvolle Landschaften. Und oft gibt es da mehr zu entdecken als an den eingedeichten Flußläufen.
Mir war bei der Planung der anderen Touren das tiefeingeschnittene Helbetal auf der Südseite von Dün und Hainleite aufgefallen. Hab mich dann mal im Netz schlau gemacht. Und so stand schnell fest. Das wird eine eigenständige Tour. Start in Sollstedt weil dieser Ort verkehrstechnisch am günstigsten zu erreichen ist. Ich mußte da ja "nur" über den Dün und ins Helbetal. Die Triologie war geboren.

DieLandstraße fahre ich wie gehabt. Den Plattenweg dagegen bis ganz hoch zu diesem Steinbruch.

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Dieses ewige Plob, Plob, Plob, die Gabel filtert das nicht, macht mein GPS nicht mit. Ständig schaltet es sich ab. Zum Glück erinnere ich mich an einen Trick von dem mir Torsten erzählt hat. Ein Pflaster in der Halterung schafft Abhilfe. Den Dün überquere ich Heute auf schnellstem Weg. Das heißt Forstautobahn. Ich will nach Holzthaleben wo das Helbetal beginnt. Der Anfang ist eher unspektakulär.

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Dann fahre ich einen kleinen Wiesenweg runter. Ich will einen ersten Blick auf die Namensgeberin der Tour werfen.

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Es geht über eine Stahlbrücke und einen weiteren Wiesenweg auf der rechten Talseite weiter ins Helbetal rein.

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Dabei sehe ich auch ab und an noch die Helbe die hier noch oberirdisch fließt bevor sie auf grund des Karstbodens versickert und erst weiter unten im Tal wieder zu Tage tritt.
Der Weg selbst ist ein steter Wechsel aus Wiesenweg

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Forstautobahn

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und einer merkwürdigen nach außen kippenden Fahrspur.

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Zum Glück kann ich einen Großteil der Taldurchfahrt im Schatten machen. Die Sonne wird mir Heute noch genug zu schaffen machen.
Am Helbehaus herrscht Hochbetrieb. Urlauber machen da Station. Dem noch qualmenden Aschehaufen nach zu urteilen brannte da gestern ein großes Lagerfeuer. Eigentlich unverantwortlich bei der Trockenheit. Das Waldhaus dagegen liegt einsam und verlassen da.

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Ab Helbehaus fließt die Helbe wieder oberirdisch. Zusätzlich gespeißt durch die Quellen am Feuerkopf. Den Bach muß man ab da mehrmals durch eine Furt überquert werden

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Oder man benutzt eine der reperaturbedürftigen Holzbrücken.

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Und da ich etwas gegen nasse Füße habe nehme ich die Brücken. Die Helbe ist mittlerweile ein munter fließender Bach.

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Ab der Steinmühle fahre ich ein Stück Landstraße

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Der Weg über die Brettermühle lohnt nicht. Privatweg. Betreten und Befahren verboten. Ich treffe auf den Besitzer der mir das passieren erlaubt weil ich ihn höflich darum Bitte. Die Maßnahme war notwendig, meinte er, um Motoradfahrer und Reiter abzuhalten einfach den Weg durchs Gehöft zu nehmen. Verständlich. Oder?
Auf der Landstraße fahre ich weiter in Richtung Himmelsberg. Der Landstraßenanteil wird ab hier sehr hoch sein. Ich biege vor Himmelsberg direkt nach Süden ab und fahre durch das Hühnerholz und im Schatten, nach Wiedermuth.

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Die Helbe ist hier in mehrere kleine Fließe zerfallen. Deswegen wähle ich hier einen Feldweg der mich über den Weinberg nach Ebeleben bringt

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Unterwegs kann man noch anschaulich betrachten wie so eine neue Stromtrasse entsteht.

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Ein Wiesenweg bringt mich nach Rockstedt.

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Dabei habe ich wieder mal Einblicke auf die Helbe.

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Der Wasserstand ist hier so gut das man sie fast mit einem K1 befahren könnte.

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Ab jetzt benutze ich die Sonnendurchglühte Landstraße. Bellstedt, Thüringenhausen, Bliederstedt. Hinter Bliederstedt gehts mal wieder einen zugewachsenen Feld- und Wiesenweg entlang.

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Dann muß ich durch ein mannshohes Distelfeld. Da ist ein durchkommen unmöglichZum Glück hat da aber ein Tracktor oder etwas Ähnliches eine Fahrspuhr gewalzt

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Weiter durch ein kleines Gehölz. Der Schatten tut gut, denn die Sonne brennt unbarmherzig. Die Helbe fließt hier träge dahin. Trebgut, angestaut an einem Brückenpfeiler sagt mir aber: Die Helbe kann auch anders.

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Und da möchte ich nicht dort sein. Zwischen Wasserthaleben und Westgreußen fahre ich wieder Landstraße. Irgendwo zwischen diesen beiden Orten teilt sich die Helbe in drei Arme auf.

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Über den künstlich angelegten Steingraben fließt das Hauptwasser ab. Auf Höhe Ottenhausen heißt der dann Lache. Nördlich davon fließt die "Schwarzburgische Helbe".

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Das war einst der ursprüngliche Abfluss. Dem folge ich. Und südlich des Steingraben ist da noch die "Sächsische Helbe". Bei dem Namen komme ich ins grübeln. Warum in aller Welt heißt ein Bach der in Thüringen seine Quellen hat, nur durch Thüringen fließt und in Thüringen auch in einen Fluß mündet "Sächsische Helbe"? Im Netz hab ich dazu nichts gefunden. Greußen - Grüningen - Herrenschwendte = Landstraße. Nur eine kurzen Abstecher leiste ich mir um zu sehen wo die Helbe fließt.

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Die ist hier nur noch ein trübes und träges Rinnsal. Ab Herrenschwende ein Feldweg und ab Nausiß ein Wiesenweg.

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Es wird langsam Zeit das ich aus der Sonne komme. Den Sonnenbrand auf den Oberschenkel merke ich nun doch schon. Aber erst mal geht's schattenlos weiter.

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Der Weg hinter Grünstedt fängt schön an.

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Und wächst immer mehr zu.

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Und dann kommt was Heute noch gefehlt hat und noch kommen mußte. Ich und ab durchs Unterholz bzw Hecke.

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Der Helbe sieht man, so ich sie überhaupt sehe, ihre Sauerstoffarmut an. Ab der Thomas Müntzer Siedlung fahre ich das letzte Stück endgültig Straße und Radweg. Dann überquere ich die Unstrut.

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Ich habe mein Ziel erreicht. Da drüben mündet die (Originale) Schwarzburgische Helbe in die Unstrut

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Jetzt aber nichts wie zum Zug nach Griefstedt. Leider herrscht zwischen Arten und Sömmerda bis zum 1. August Schienenentsetzlichverkehr. Und so wird die Heimreise noch mal zum Abenteuer. Aber auch das überstehe ich. Und so geht nach 79 Km mit 650Hm eine weitere schöne und heiße Tour zu Ende. Hat es sich gelohnt? Ein klares Ja. Würde ich sie noch mal fahren? Auch hier ein klares Ja. Dann allerdings mit ein paar Veränderungen. Nächste Woche fahre ich aber erst mal Tour Nummer Drei um die Triologie vollständig zu machen.
Also bis dann
Kasebi

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Also dann hier ist die dritte Tour im Bunde.
Am Sonntag den 28.7. fahre ich den Auslöser des ganzen. Die Eichsfeld - Querung - Anschluß - Tour. Die Idee zu dieser Tour kam mir als ich in meinem Tourarchiv etwas Ordnung schaffte. Wer sich das mal auf der Karte anschaut sieht das sich am Nordrand des Thüringer Beckens ein grünes, wenn auch zerfranstes, Band in West - Ost Richtung entlang zieht. Es ist das Südeichsfeld, der Dün, die Hainleite, die Schmücke, die Hohe Schrecke und die Finne. Man kommt so bis fast zur Saale.
2010 bin ich die 1.Eichsfedquerung bis Sollstedt nachgefahren. Ebenfalls 2010 die Strecke Bad Kösen - Heldrungen und diese Strecke 2012 mit den Auebikern in umgekehrter Richtung.

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Es galt also die Lücke zwischen Sollstedt und Heldrungen mit einer Tour zu schließen. Zwischenzeitlich hatte ich das große Glück an Touren teilnehmen zu dürfen die Churchangel auf Possen und Hainleite durchführte. Dadurch wußte ich in etwa was mich erwartete. Leider hat der Wetterbericht nichts gutes gemeldet. Zumindest für den Nachmittag. Also wähle ich eine relativ leichte Variante. Vom Regen der mich am Morgen seit Erfurt begleitet haben die aber nichts gesagt. Zum Glück hört es auf zu regnen. Allerdings ist bis Sollstedt alles naß. Na sagen wir mal feucht. Aber egal wie das Wetter wird. Um die Frisur muß ich mich nicht kümmern. Also ziehe ich das heute durch.
Ein letztes mal die Straße Richtung Rehungen.

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Ein letztes mal den Plattenweg hoch zum Dün.

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Dann biege ich wieder Richtung Lohra ab. Dem Weg der sich da auf halber Höhe entlang zieht folge ich etliche Kilometer. Der nasse Untergrund geben meinem Bike und meinen Beinen ein etwas anderes Aussehen. Nasse Zweige sorgen immer wieder für Abkühlung. Wobei so warm ist es nun auch wieder nicht. Angenehme 22° Celsius. Leider sollte es so nicht bleiben. Der Weg ist wellig. Und auf den geschotterten Bergab Passagen muß man dann doch aufpassen Und so brettere ich erst mal an meinem Abbiegepunkt vorbei. Da es aber im spitzen Winkel hoch geht ist das nicht weiter schlimm. Ich kann so wenigstens ordentlich anfahren. Der Weg ist jetzt mit uralten Kalksteinpflaster versehen.

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Und leider naß. Dadurch ist das Pflaster tückisch glatt. Und nach dem zweiten mal wegrutschen schiebe ich lieber. Selbst beim laufen hat man seine Probleme. Dieser Baum, kurz vor Ende des Weges, muß erst vor kurzen gestürzt sein.

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Aufhalten kann er mich natürlich nicht. Hinter Amt Lohra geht es wieder durch ein Stück Steppenlandschaft. Wie vor drei Wochen. Die weiteren Wege sind wieder ein Wechsel von Forstautobahn und schönen Waldwegen

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Langsam wird es trockener und vor allem wärmer.
Nicht immer kann ich mich auf meinen Track verlassen. Vor allem da wo ich nur nach Karte gezeichnet habe und nicht auf vorhandene Tracks zurück greifen konnte. Ab und an zeigt er weglos ins Unterholz und dann heißt es improvisieren. Und leider sind auch immer wieder Wege schlammig vom Regen am frühen Morgen.

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Am Magdeburger Feld, ja laut Karte heißt das hier so, steht eine Reihe Buchen in Reih und Glied.

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Ob die mal eine besondere Bedeutung hatten? Dann folgt mal sogar etwas ähnliches wie ein Trail.

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Die folgenden Wege lassen sich nur schwer beschreiben. Sie bieten einfach zu wenig Anreize. Forst und Waldwege eben.

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Auf einmal komme ich an Industrieschrott vorbei.

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Wozu dieser Kessel einst diente und wie er dort gelandet ist würde mich schon interessieren. Ich erreiche die Straße zwischen Feuerkuppe und Immenrode. Dort steht dieser Wegweiser.

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Ich hätte ja sehr viel schneller hier sein können. Ich habe bis hier her rund 22Km gebraucht. Der Weg führt jetzt immer am Waldrand entlang. Einmal macht er einen kurzen Schlenker nach Süden und wieder zurück.

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Dann geht der Weg rein in den Wald. Der Weg ist mal mehr, mal weniger dicht bewachsen. Aber eine Fahrspur läßt mir genügend platz zum fahren. Dann muß ich ins Unterholz ausweichen. Ein Wall aus Riesenbärenklau läßt mich nicht durch.

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Mit der Pflanze möchte ich nicht in Berührung kommen. Der Saft ist unter Sonneneinwirkung stark toxisch. Und läßt schlecht heilende Geschwüre entstehen. Kurze Zeit später treffe ich auf die Oberholzchaussee. Etliche, zu viele, Kilometer auf Asphalt folgen. Am Rastplatz Eichesruh mache ich dann doch mal eine Pause.

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Dann weiter zur B249. Und paralleel dazu einen Waldweg zur B4. Ich glaube hier war ich schon mal mit Churchangel und den anderen Auebiker. Über die B4 und die Bahnlinie Sondershausen - Erfurt gehts jetzt die Goldleite hoch.

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Schnurgerade und harmlos ansteigend. Denkste. Das ist einer dieser Wege die sich in Wellen hoch ziehen. Und jede Welle steiler als die vorhergehende. Man sieht nicht wenn man oben ist. Man kann da einen moralischen kriegen. Und auch der nächste Abschnitt trägt nicht da zu bei die Stimmung zu bessern. Rund 10 Km Asphalt-, Splitt- und Plattenweg.

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So war das eigentlich nicht gedacht. Das gefällt mir gar nicht. Und wenn ich diese Tour noch mal fahre und das werde ich bestimmt, muß hier drastisch nachgebessert werden. Da werde ich Churchangel mal um Rat fragen. Ich muß allerdings auch sagen das ich die Tour auf Grund der Wetterprognose relativ leicht gemacht habe. Dann das Wolfental runter zur Quelle Marienbrunn. Dabei fallen mir diese Schilder auf.

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Und sofort ein Satz aus einem Comic ein. Ihr kennnt sicherlich
alle Röhrich - Gas, Wasser, Sch... und sein: "Werner die Russen kommen". Genau dieser Satz schießt mir durch den Kopf. Und? Waren hier welche?
Marienbrunn- die Quelle aus dem Baum.

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Ich tausche mein , fast schon, Teewasser und fülle auch die leeren Flaschen wieder auf. Und mach noch mal eine größere Rast. Kaltes Wasser kann verdammt gut sein. Dann den Steingraben hoch. Langweilig und eigentlich nicht vorgesehen. Aber ich muß auf Grund der Zeit etwas abkürzen. Dennoch der Weg nördlich davon scheint mir mehr MTB gerecht zu sein. Und so ist es auch. Bis der Forst etwas gegen meine Weiterfahrt hat.

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Auch das macht keinen Spaß. Zum Glück kein Schlamm mehr sondern knochenhart getrocknet. Also wieder zurück auf den Weg dem ich entfliehen wollte. Die Fahrt runter zur Ruine Arensburg macht Spaß. Auch hier war ich schon mit den Auebikern.

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Zwar muß ich erst wieder den Weg hoch. Dafür habe ich dann einen Blick auf den Wipperdurchbruch und einen Blick auf meine weitere Route.

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Bei der schnellen Abfahrt ins Tal wird mir der Kollege fast zum Verhängnis.

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Auf der anderen Seite der Wipper fahre ich das Rabental hoch.

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Übrigens folge ich hier dem Hainleite Wanderweg. Gekennzeichnet durch ein Rotes Dreieck. Auch von dieser Seite des Wipperdurchbruches hat man schöne Aussichten.

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Allerdings ist hier der Weg schattenlos. Und die Sonne brennt auch wieder seit geraumer Zeit. Hinter Düppel gehts einen Wiesenweg lang der von Schlehdornbüschen flankiert ist.

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Ich glaube ein Stück Holz hat sich im Profil des Reifens verfangen. Als ich es mir einem kurzen Ruck entferne macht es kurz Pffft und das Vorderrad hat einen Plattfuß. Ein Monsterdorn hat meinen Schlauch gekillt.

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Dem hätte kein Reifen etwas entgegen zu setzen gehabt. Beim Schlauchwechsel und Luftaufpumpen geht viel Zeit verloren. Und so entschließe ich mich den Weg bis zur Landstraße nach Oldisleben zu fahren.

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Der von Udo empfohlene Ochsenweg und die Sachsenburg sind dann beim nächsten mal mit drann. Am Hundesportplatz geht ein schöner Weg ins Hagental runter.

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Dem folge ich ein Stück bevor ich zur Landstraße abbiege. Jetzt noch schnell durch an Oldisleben vorbei und über die Unstrut zun Bahnhof Heldrungen.

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Leider verpasse ich meinen Bus um 5min. Noch immer ist Schienenersatzverkehr. Und so habe ich Zeit eine von den berühmten Heldrunger Rostbratwürsten zu genießen. Nach knapp 70Km mit 924 Hm der würdige Abschluß einer schönen Tour. Und das trotz einiger Längen.
Das war also der "Lückenschluß".

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Jetzt habe ich vom Hessischen Eichenberg (Bhf) bis nach Bad Kösen eine durchgängige Route. Ob ich die mal nutze? Wer weis.
Als Tagestouren werde ich auf allen drei Touren noch mal unterwegs sein. Dann aber müssen alle drei Touren noch optimiert werden. Das Potenzial dazu ist vorhanden.
Also bis dann
Kasebi
 
Sehr schön, Axel! Hast wieder einen schöne Beschreibung abgeliefert! :daumen:

Sehr schlecht, Axel! Du bist alleine gefahren. Wenn dir etwas passiert wäre und keiner hätte dich im Wald gefunden.
Junge, wenn du das nächste Mal so etwas vorhast, sagst du vorher Bescheid! :mad:
 
Sehr schön, Axel! Hast wieder einen schöne Beschreibung abgeliefert! :daumen:

Danke

Sehr schlecht, Axel! Du bist alleine gefahren. Wenn dir etwas passiert wäre und keiner hätte dich im Wald gefunden.

Übertreib mal nicht. Das Risiko war und ist kalkulierbar. Wir sind hier in Mitteldeutschland und nicht in den Alpen oder Skandinavien. Aber selbst dort habe ich Solotouren gemacht von denen nur mein Chef des Basilagers (Ines ;) ) wußte.

Junge, wenn du das nächste Mal so etwas vorhast, sagst du vorher Bescheid! :mad:

Das glaube ich eher nicht. Ich habe noch so viele Ideen für Solotouren. Und da ich davon nicht leben muß werde ich die auch nicht im Vorfeld ankündigen. Außerdem komme ich dann nicht in die Verlegenheit jemanden mit dem ich sonst gerne fahre absagen zu müssen. Solotouren haben es nun mal an sich das man allein unterwegs ist.
Also bis dann
Kasebi
 
uuunnnnd ...hätte ichs gewusst ...
hättest Du mindestens 50-60 % trails mehr anstatt waldwege gehabt

!!!!Supe Bericht Axel!!!!
:daumen::daumen::daumen:


PS - war in der zeit aber auch im franzosenreich unterwegs
 
uuunnnnd ...hätte ichs gewusst ...
hättest Du mindestens 50-60 % trails mehr anstatt waldwege gehabt

Dessen bin ich mir vollkommen sicher. Aber als ich das zum ersten mal plante kannten wir uns noch nicht. Und dann wollte ich das erst mal wirklich ganz allein durchziehen. Ich sagte aber nicht umsonst: Alle drei Touren haben Optimierungsbedarf und das Potenzial dazu. Ich werde Dir und andern schon noch gehörig auf die Nerven gehen um den Trailanteil der Touren zu erhöhen. Und dann fahren wir die gemeinsam. Einverstanden?
Also bis dann
Axel
 
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