Spiel im semi-integrierten Steuersatz Acros Ai-22 im Canyon Torque FR

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Hallo MTB-News Community,

habe mir vor ca. einem Monat zwei semi-integrierte Steuersätze des Modells Ai-22 in zwei Ausführungen geholt. Der eine ist in der normalen und der andere in der Edelstahlversion. Wollte mit einem deutschen Steuersatz Hersteller mein Canyon Torque FR Rahmen aus 2007 aufwerten. Der von Canyon verbaute besitzt leider kein geschlossenes Dichtungssystem und keine Industrielager.

Frage 1 an alle die einen Ai-22 haben:
Wieso laufen beide Lagerversionen unterschiedlich gut? Damit meine ich, dass ich bei Lagerbewegung keinen Widerstand spüre. Hierfür habe ich beispielsweise die untere Lagerschale (11) mit Lager in die Finger der linken Hand eingespannt. Mit den Zeigefinger und Ringfinger der rechten Hand wurde nun Druck auf das Lager (12) ausgeübt. Die Kraft wurde nur über den inneren Ring eingeleitet, so wie es auch beim späteren Einbau der Fall ist. Nach Krafteinleitung erfolgte eine Drehbewegung des Lagers (12) im und gegen den Uhrzeigersinn. Die hierbei gemachte Beobachtung, die Normalausführung läuft hierbei sehr viel besser als die Edelstahlausführung. Sobald Druck auf das Edelstahllager ausgeübt wird und die Drehbewegung erfolgt, stellt sich ein Widerstand ein. Das Lager läuft einfach nicht sauber. Woran liegt das?

Frage 2:
Nun zum nächsten Problem. Nach ordnungsgemäßem Einbau lässt sich der Steuersatz nicht richtig vorspannen. Wird die Spannschraube (1) an der Aheadkappe (2) beispielsweise zu fest angezogen, kann die Federgabel mit Lenker und Vorbau sich nicht frei nach rechts und links bewegen. Der Widerstand ist spürbar und einfach zu groß. Es erfolgt bei einem kleinen Impuls keine selbstständige Lenkbewegung. Bei leichtem Anziehen der Spannschraube ist dann einfach zu viel Spiel zwischen Steuersatzboden/Gabelkonus (14) und Lager (12). Das ganze spürbar wenn man mit den Fingern den Steuersatzboden (14) berührt, die Vorderradbremse betätigt und das Fahrrad nach vorn und hinten bewegt. Woran liegt das? Mit den normalen Ahead-Steuersätze hatte ich früher nie solche Probleme.

Frage 3:
Der Steuersatzboden/Gabelkonus (14) soll ja nur auf den inneren Lagerring laufen. Soll die Kraft hierbei über die Planseite (blaue Markierung) oder die Schräge eingeleitet (rote Markierung) werden? Oder ist die Schräge nur zum Zentrieren des Steuerrohres zuständig? Beim normalen Ahead-Steuersatz wird doch die Kraft über die Schräge ins Lager eingeleitet. Oder liege ich hier falsch?

Oder kann gar der Rahmen dran schuld sein? Versteh eh nicht warum Canyon semi-integrierte Steuersätze verbaut.

Im Anhang befinden sich noch zwei Bilder (Quelle: www.acros.de, Steuersatzhandbuch Download v. 13.10.2008). Das eine dient zur Erläuterung der Zahlen aus dem Text und das andere für Frage 3.

Besten Dank schonmal für die Antworten.

Grüße,
Bojan
 

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Hallo,

ich fahre selber den Ai-22 im 2007ner Torque FR. Hat jetzt ein Jahr Freeride auf dem Buckel und bisher alles, trotz meines Gewichts, ausgehalten.

zu 1: Sorry, aber sowas ist Blödsinn. Wenn das Lager rauh läuft, dann ist es defekt oder hat eine schlechte Lagerqualität. Ansonsten sollte es (Butter-) weich laufen, unabhängig vom Widerstand.
Der fühlbare Widerstand bei einem Industrielager wird durch verschiedene Faktoren beeinflußt (Toleranz, Material, Dichtung, Kugelkäfig, Laufflächen, Schmierstoff und eingefüllte Menge, usw.) und sagt nichts über die Laufeigenschaften im Betrieb aus.
Auch wirst Du wohl nicht in der Lage sein 30 - 60Kg Druck per Hand ins Lager einzuleiten, den soviel lastet auf ebener Strasse auf dem Lager, im Gelände soger kurzzeitig mehrere hundert Kg.

zu 2: Das was Du da beschreibst hört sich nach einem nicht korrekt eingepressten (Lagerschalen nicht plan zueinander) oder falsch zusammengebauten Steuersatz an.
Die beiden Lager haben am inneren Lagerring eine Abschrägung. Diese muß am oberen Lager nach oben (zum Vorbau) zeigen und am unteren Lager nach unten zum Konus.
Auch die Lager selber haben außen Abschrägungen und zentrieren sich damit in den Lagerschalen.
Oder haben die Lager Spiel in den Lagerschalen? Das darf nicht sein. Entweder falsche Lager oder vertauscht?
Bau das Ganze doch mal ohne die Dichtungen -5- und -13- zusammen.
Oder hast Du die -6- beim Zusammenbau vergessen?

zu 3: Krafteinleitung läuft über die Schrägen Flächen, also die roten Makierungen.
Der Rahmen kann nur dran schuld sein wenn er nicht richtig gefrässt ist. Ist aber sehr unwahrscheinlich.
Hätte das Torque einen normalen Steuersatz, hätte ich es mir nicht geholt. Stabileres Steuerrohr (und damit auch Rahmen), bessere Krafteinleitung, deutlich niedrigere Bauhöhe usw..
 
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Hallo Cholfa,

vielen Dank für deinen Beitrag und die konstruktive Kritik.

Zu 1: Mir ist klar das ein Lager mit und ohne Blastung sauber laufen soll. Dachte das wäre aus meiner ersten Frage auch so rübergekommen, aber anscheinend dann doch nicht. Bin in der Lage mir die Kraft aufs Lager auch auszurechnen. Dies wird aber zum Sachverhalt nichts beitragen. Habe insgesamt 4 Acros Ai-22 Lager, 2x in der normalen Version und 2x in der Edelstahlversion. Fakt ist, dass beide Edelstahlversionen beim Test schlecht laufen. Sowohl im ausgebauten (d.h. der Steuersatz ist nicht im Rahmen eingebaut) wie auch im eingebauten Zustand. Der Test diente primär nur zur Überprüfung der Qualität des verbauten Steuersatzlagers. Nochmal, ich halte beim Test auch nicht das einzelne Lager in der Hand sonder die komplette untere Lagerschale samt Lager. Das ganze dann auch noch frisch aus der Verpackung nagelneu. Somit bin ich der Meinung, dass Acros bei der Edelstahlversion schlechte Lager verbaut. Und das wollte ich mit Frage 1 einfach nachfragen, ob die Beobachtung bei anderen Benutzern ebenfalls gemacht wurde.

Zu 2: Die Lager selber kann man nicht so ohne weiteres aus den Lagerschalen nehmen. Deshalb sind sie ja in der Schale eingepresst, für einen sicheren halt. Probier beispielsweise ohne geeignetes Werkzeug bei einen FSA The Pig DH Pro Steuersatz das untere Lager auszubauen, keine Chance. Wenn dann nur mit Gewalt und beschädigtem Lager.
Resümee des Ganzen, beim Einbau kann man keinen Fehler machen. Ist außerdem nicht mein erster verbauter Steuersatz. Der Einbau erfolgte zudem wie auf Bild 1 laut Acros Handbuch. Habe auch extra ein Werkzeug nach den Vorgaben von Acros anfertigen lassen. Somit müsste der sichere Einbau gewährleistet sein. Komisch nur, dass bei den bisherigen normalen Ahead-Steuersätzen alles so wunderbar funktioniert hat (Einbau in Scott und Kona Rahmen). Beispielsweise hier Chris King, FSA The Pig und Race Face Diabolus. Mit denen hatte ich nie Probleme.

Zu 3: Somit liege ich ja richtig. Bin aber der Meinung, dass die Schräge vom Steuersatzboden bei Acros nicht ausreichend lang konstruiert oder gefertig ist. Bei mir ist nämlich genau beim Übergang von blau zu rot das Eloxal abgerieben. D.h., das Lager sitzt genau im Übergang. Das ist doch nicht im Sinne des Erfinders?

Grüße,
Bojan
 
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Hallo...
Also ich habe auch das Problem das das Lager nicht leicht genug läuft. Zu einem merkt man wenn das Lager noch nicht im Rahmen verbaut wurde und es mit den Fingern bewgt funzt alles ganz leicht. Nachdem ich das aber eingepresst hatte lies sich das Lager schon etwas schwerer drehen. Habe schon einiges Probiert aber ich muß die Spannschraube schon sehr fest anziehen das ich das Ganze spielfrei bekomme.
Freihändig fahren ist fast nicht mögich da sich der Lenker zu schwer drehen lässt.
 
So,

mir hat es irgendwann mit dem Steuersatz gereicht. Habe mir im Fahrradladen einen Cane Creek für ca. 16euro geholt. Dieser läuft nun ohne Probleme im Torque.
Beim Ausbau hat sich auch das bestätigt was ich vermutet hatte. Das Lager lief nicht wie üblich auf dem Schrägsitz des Gabelkonus sondern auf dessen Planfläche. Der dadurch verursachte Abrieb ist gut im angehängten Bild zu erkennen (Abrieb umlaufend an der Schräge und ca. 180° einseitig außen).
Eine E-Mail bekommt Acros demnächst von mir. Bin gespannt ob sie diesmal Zeit finden für eine Antwort.
 

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