Stahl=weich?

hobotrobo

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Hi,
überlege mir, einen De Rosa Stahlrenner zuzulegen, meine einzige Sorge ist, ob der Rahmen in RH 63 nicht zu weich wird; ist es dann sinnvoller doch einen Alu-Rahmen zu nehmen?

Rahmen: De Rosa 'Giro d'Italia'

Wenn jemand noch Testberichte, Erfahrungen dazu hat, bin ich sehr dankbar.

Merci Hobo
 
..könnte man meinen..aber wenn DeRosa so einen Rahmen baut
kann man davon ausgehen das der nicht zu weich ist.
Dieses Märchen von Alu ist Hart und Stahl ist weich ist absoluter Blödsinn. Es kommt auf das Rohr und (besonders) auf die Verarbeitungsqualität an..und die ist meines Wissens bei DeRosa :daumen:

D.H.
 
So, aber fakt ist ja wohl auf jedenfall, daß wenn der Aluminiumhersteller nicht geschlafen hat und seinen Rahmen gut konstruiert hat, dann ist dieses Ding steifer wie jeder Stahlrahmen. Wobei - wenn man einen 3 Kilo Stahlbomber baut....
Es gibt halt leider auch viele weiche Alurahmen die sich dann nicht wirklich mit einem guten Stahlrahmen messen können.
Ich würde auf jedenfall nicht meinen (sehr steifen!) Alurahmen gegen einen aus Stahl tauschen!
 
Original geschrieben von Snowscoot-rider
So, aber fakt ist ja wohl auf jedenfall, daß wenn der Aluminiumhersteller nicht geschlafen hat und seinen Rahmen gut konstruiert hat, dann ist dieses Ding steifer wie jeder Stahlrahmen. Wobei - wenn man einen 3 Kilo Stahlbomber baut....
Es gibt halt leider auch viele weiche Alurahmen die sich dann nicht wirklich mit einem guten Stahlrahmen messen können.
Ich würde auf jedenfall nicht meinen (sehr steifen!) Alurahmen gegen einen aus Stahl tauschen!


....kommt drauf an
 
Würde auch sagen, dass Stahl nicht automatisch weicher ist als Aluminium.
Zu schauen z.B. unter www.wiesmann-bikes.de , der nach eigener Aussage (und nach Test der Bike) die Rahmen mit dem besten STW Wert weltweit baut... aus Stahl !
Allein schon wegen des E-Moduls ist Alu eigentlich Faktor 3 unterlegen, die Steifigkeit kommt nur über die Widerstandsmomente der Riesen-Rohrquerschnitte (wobei die Beulsteifigkeit leider total flöten geht).
Da ist Alu von der Verarbeitung im Vorteil, weil sich solche Bleckdicken in Stahl nicht mehr (vielleicht mit Laser) schweissen lassen (deswegen wird ja auch hartgelötet).
Im wesentlichen machen die Hersteller Alu, weil´s einfacher und damit billiger ist !
Das mit den "weichen" Stahlrahmen kommt daher, dass man Stahlrahmen weicher bauen kann, so dass sie zum Beispiel am Hinterbau federn. Mit Alu geht das nicht sooo gut, wegen der Lebensdauer... die grossen Rohrquerschnitte kennen halt nur steif oder knick, dazwischen gibts nichts.
 
Punktlandung...
manchmal ist es erschreckend wie sich ein Allgemeinplatz wie
Alu=Hart und stahl=weich in den Köpfen festsetzt und nach einer gewissen Zeit überhaupt keine Differenzierung mehr stattfindet.
Dick Steel
 
Hallo zusammen,

wenn ich in die Disskussion :streit: mal ein paar persönliche Erfahrungen einbringen darf:

Ich habe seit 1994 einen EDDY MERCKX 'MX Leader'-Rahmen in Größe 62 cm, Oberrohr 60 cm, Stahlrahmen, in Muffen gelötet, gefahren.

Dieses Frühjahr habe ich durch ein unwiederstehliches Angebot meines Stammhändlers :D einen Cannondale CAAD3-Rahmen in Größe 63 cm, Oberrohr 60 cm, erstanden und die Teile aus dem Merckx-Rahmen 1:1 umgebaut.

Nun mein Eindruck:

der Alu-Rahmen fühlt sich tatsächlich härter, im Sinne von unkomfortabler, an. Dass er steifer ist als der Stahlrahmen ist gefühlsmäßig nicht feststellbar.
Die Meßwerte der Rahmensteifigkeit liegen bei beiden auf so hohem Niveau, dass ein spürbarer Unterschied nicht vorhanden ist. Die vermeintliche "Härte" von Alu-Rahmen rührt eher aus dem unkomfortableren Fahrgefühl, da Aluminium durch seine Molekularstruktur ein deutlich schlechteres Eigendämpfungsverhalten hat als Stahl.
D.h. die Schwingungen und Vibrationen des Fahrbetriebs (rauher Asphalt, Teernähte) werden nicht über den Rahmen (das Rahmenmaterial) gedämpft, sondern nahezu ungefiltert an den Fahrer weitergereicht.

Mein Fazit:

Ein gut konstruierter Stahl-Rahmen (es gibt da auch sehr 'schlabbrige' Teile) gibt sich zu einem guten Alu-Rahmen für den Normalfahrer nichts.
Den weitaus größten Anteil an einem 'weichen' Fahrrad haben die Anbauteile: stabile Stahlwellen im Innenlager statt Titan, stabile Lenker-Vorbau-Kombinationen, und vor allem stabile, seitensteife Laufräder.
Stabile Stahlrahmen sind heute eigentlich nur noch über Einzelanfertigung zu erhalten, z.B. Wiessmann, Nöll, Marschall etc.
Echt gravierend ist bei meiner Tauschaktion nur der Gewichtsunterschied: Merckx ca. 2300 g ohne Gabel, Cannondale ca. 1600 g ohne Gabel.

So, nun genug schwaddroniert:p , letztendlich ist es 'ne Frage des persönlichen Geschmacks.

Alsdann, Kette rechts und immer 8 bar Luft im Reifen:daumen:
 
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