Drei Tage sind meines Erachtens schon sehr knapp. Ich hab 2004 mal eine 5tägige Tour gemacht und fand das im Nachhinein schon knapp bemessen.
1. Torbole-M. Altissimo
2. M. Altissimo - M. Baldo (Rif. Fiori del Baldo) (mit einigen schönen, aber streckentechnisch unnötigen Schlenkern am Corno della Paura)
3. M. Baldo - Garda - Torri - Schiff - Toscolano - Rif. Pirlo
4. Rif. Pirlo - Bondone
5. Bondone - Tremalzo - Riva
Du siehst, Tag 4 und 5 sind beinahe identisch mit dem, was du vorhast.
Die Auffahrt zum Rif. Pirlo habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung, weil ich zuvor schon die ganze Abfahrt vom Monte Baldo in den Knochen hatte (viel auf Trail) und ich im Anstieg auf der Westseite gleich von zwei Hagelgewittern heimgesucht wurde.
Dennoch kam ich lebend oben an und es reichte sogar noch zu einer Besteigung des Monte Pizzocolo (sehr empfehlenswert, auch wenn auf den letzten 100 Höhenmetern das Bike eher stört).
Das Rifugio ist extremst basic, du kennst es ja, ein Duschverschlag am Waldrand, die Betreiber sind aber nett, also richtig authentisch Alpenverein auf italienisch.
Am nächsten Tag dann den sentiero dei ladroni zum Pso. Fobbiola, auf dem sent. 3 Ri. Rif. Cavallino (bleibt links liegen, ist aber als Einkehrpunkt ganz brauchbar). Weiter Ri. M. Stino. Meist sehr schöne, aber vor allem einsame Trails ohne das typische GardaseeMTBpublikum.
Ich bin dann nicht den 136-Kehren-Trail zum Idro-See runtergefahren, sondern den Bocca Cocca-Trail direkt nach Bondone.
Für und Wider: Die Etappe ist bis hierher eh schon lang und anstengend. Der 136 fordert deine volle Konzentration und bringt dich auf Seehöhe Idrosee (von wo du wieder ein nicht ganz unerhebliches Stück nach Bondone hinauffahren musst!). Das Ostufer ist nordwärts nicht befahrbar, der Trail am Ufer ist teilweise extremst ausgesetzt über dem See. Es gab da schon schlimme Unfälle mit Abstürzen. Das muss nix heißen, gebe aber zu bedenken, ob man nach der langen und anstrengende Etappe noch Willens und in der Lage ist, auf Kletterpartien an der nächsten Unterkunft anzukommen.
Natürlich ist der 136 ein technisches Highlight für gute Fahrer, die den Nose-Press beherrschen. Für alle anderen ist es eine Wanderung bergab. Ich weiß aber nicht, ob ich ihn in eine Mehrtagestour mit entsprechendem Rucksack einbauen wollte.
Der Bocca Cocca-Trail ist ebenfalls ein Highlight, versteckt liegt er in einer grasüberwachsenen Felswand und führt nach Bondone mit schönen Ausblicken über den Idrosee. Mich hatte kurz zuvor wieder ein Gewitter überrascht (wo ich mich in einem Roccolo untergestellt hatte, das sind diese typisch italienischen Vogelabschussplätze, die versteckt in den Wald gebaut sind). Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, bin ich mit gehörigem Respekt in den Trail. Er war mit entsprechender Vorsicht ganz gut zu fahren, aber das hohe, triefnasse Gras hing über den Weg, so dass ich nach 200 Metern bereits patschnasse Füsse hatte, obwohl ich keinen Fuss abgesetzt hatte. War irgendwie doch ganz lustig.
Bondone ist ein schönes verschlafenes Kaff mit einem einzigen Albergo, wo ich sensationell gegessen hatte.
Die Rückfahrt am letzten Tag über den Sentiero Antonioli (Bocca di Caplone. Tremalzo, etc) bot nochmal Gardasee-Highlights pur).
Damals war die Ponale noch gesperrt und ich musste den langen Ledro-Tunnel runter nach Riva. Das waren Zeiten...
Auf der gesamten Strecke bin ich keinem einzigen Biker begegnet (wenn man mal von Tag 1 und 5 absieht, wo man wieder in den Riva-Torbole-Dunstkreis eintaucht).
Mir scheint vor allem dein Tag 1 etwas unausgegoren, da ja der letzte Tag fest steht und demzufolge im Grunde auch der vorletzte. Zum Rif. Pirlo gibt's ja keine echte Alternative. (an Cima Rest erinnere ich mich nicht, das getroffen zu haben und Campei de Sima wäre für mich damals völlig unerreichbar gewesen). Demzufolge müsstest du bereits am ersten Tag bis zum Pirlo kommen, was bedeutet, dass du für die Gardasee-Ostseite (M. Baldo) genau einen halben Tag zur Verfügung hast, wenn man bedenkt, das auch das Übersetzen mit dem Schiff Zeit kostet. Da kann man dann gerademal Dosso dei Roveri machen und das war's dann auch schon. Die Wiederauffahrt von Malcesine mit der Seilbahn kannst du dir dann komplett abschminken, selbst wenn sie euch befördern würden. Der Weg außenrum ist einfach viel zu weit, als dass ihr an dem Tag noch zum Übersetzen kämt.
Daraus folgt für mich: wenn ich nur 3 Tage habe, dann verbringe ich diese komplett auf der Westseite und lass die M. Baldo-Seite ganz sein.
Wenn Du noch Fragen hast...
(irgendwo auf 'ner Festplatte müsste auch noch der Track rumgeistern).