Bikefitting - schief gelaufen

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Servus!
Ich habe kürzlich ein Bikefitting durchlaufen bei einem renommierten Anbieter, Namen nenne ich erstmal keine.
So richtig zufrieden bin ich damit nicht.

Zunächst mal zu den Rahmenbedingungen. Mit 1,93m und einer Schrittlänge von 95cm bei negativem Apefaktor ist es bei mir immer etwas tricky mit dem komfortablen Fit. Ich fahre hauptsächlich ein Hardtail mit knapp 490er Reach, 67cm Oberrohr, 68er Lenkwinkel, 35mm Vorbau ohne Spacer und 60mm Riser. Überhöhung vom Sattel liegt da etwa bei rund 4cm. Handling ist so top, im Gelände keine Beanstandungen. Auf längeren Transitpassagen oder Asphaltstrecken (so ab der 30km Marke) habe ich öfter mal etwas Probleme mit der Nacken/Schultermuskulatur und tendentiell ein wenig das Gefühl etwas viel Gewicht nach vorn zu haben.
Da ich das schon lange so kenne, habe ich mir gedacht vllt. gibts mit einem Bikefitting Abhilfe oder Tipps.

Beim fitting wurden zunächstmal meine Wünsche und Beschwerden abgefragt, Bike und meine Person vermessen. Dann kam das Bike auf die Rolle. Zu meiner Unfreude wurde dann alles in eine Software gehackt und nach den Werten dort angepasst. Der Basisparameter für den Fit war... das Knielot.

Resultat war: mein Sattel wurde 1cm angehoben (das Programm wollte 3cm). Ferse bekomme ich so nicht mehr aufs Pedal ohne mein Becken komplett krumm zu machen. Sattel wurde auf den Schienen komplett zurückgeschoben, bis zur Biegung (Rad hat einen 74 Grad Sitzwinkel).
Sattelnase wurde ordentlich nach unten geneigt (Wasserwaage über Hinterkante Sattel vorne etwa 1,5cm Platz bei einem eher flachen Sattel).
Lenker wurde mit einem 60mm +6Grad Vorbau auf positiv angehoben +25mm Spacer drunter.

Und schwupps, war auch schon die Zeit rum. Wirklich drüber reden war nicht, kam ja der nächste Kunde.

Mit der Position taten mir Dinge weh, von denen ich gar nicht wusste, das es sie gibt. Handling vom Rad ist ziemlich meh. Beim Bergfahren geht sofort der Lenker hoch, trotz 455er Kettenstreben. Schon in der Ebene kommt es mir so vor, als würde ich von hinten ins Pedal treten.
Overall bin ich damit gar nicht zufrieden und auch rein auf dem Papier kommen mir die Änderungen hahnebüchen vor. Ich hatte irgendwann mal so einen kostenfreien Onlinekalkulator gemacht, der hat ähnliche Werte ausgespuckt. Kommt mir allerdings vor als wolle man eine modernere Geo wie ein 20 Jahre altes MTB fitten.

Was meint ihr dazu? Würde das ja eigentlich beanstanden wollen. Für anderthalb Stunden wurden hier über 200€ aufgerufen.
 
Was meint ihr dazu?
Du hast eine Dienstleistung in Anspruch genommen, und bist nicht zufrieden. Mach einen Termin bei dem Fitter und bespreche die Punkte, er soll dann nachbessern.

Wenn du mit deinem Haarschnitt vom Friseur nicht zufrieden bist, gehst du auch nicht zum Bäcker und fragst nach Rat?

👌
 
Was meint ihr dazu? Würde das ja eigentlich beanstanden wollen. Für anderthalb Stunden wurden hier über 200€ aufgerufen.
Auch für 400€ kann ein Bikefitter keine Wunder vollbringen.
Der kann schauen, ob etwas total grausam aussieht, also abgeknickte Handgelenke oder meistens zu niedriger Sattel, so dass die Knie Probleme bekommen.
Dazu braucht man aber kein Computer mit Programm. (Mit Computer macht natürlich mehr Eindruck auf den unwissenden Verbraucher)
Das Bikefitting ist als Dienstleistung aufgekommen, als zu viele Leute für sie eigentlich ungeeignete Räder gekauft haben und dann versucht haben, damit zu fahren. Denen ihr Körper rebelliert und der Bikefitter soll das nun wieder in Ordnung bringen.

Viel Erfolg dabei.
 
Das Knielot passt nur beim traditionellen Schiebetritt. Also Strassenrad.
Korrekte Sattelhöhe plusminus wenige Millimeter kann man problemlos selbst ermitteln. Vorn abgesenkter Sattel erhöht den Druck auf die Hände. Sattel nach hinten ist grundsätzlich gut. In der Ebene. Bergauf nicht. Ohne längeres Probesitzen hat das wenig Aussagekraft. Auch dein Alter und Gewicht sind wichtig. Und die gewünschte Belastung ( Zeit, Intensität ).
Ich merke, dass ich mit steigendem Alter all die Bedürfnisse und Parameter nur noch bedingt vereinen kann.
Das alles systematisch zu verändern ist aufwendig. Probieren. Ohne Fitter.
 
Wichtiger als ein Fitting empfinde ich ein gutes Körpergefühl. Also auch aktive Kräftigung des unteren Rücken, und deiner Nacken Problemzone. Neben biken ist da Dehnung und Kraftsport empfehlenswert, damit die Belastung nicht irgendwann zur Überlastung führt.

Moderne Geos lassen einen gut klettern, das führt aber auch zu mehr Belastung auf Hintern und Rücken. Bergab steht man meist und arbeitet dann mit Hüfte und Oberkörper. Machst du in der Richtung etwas Ausgleichsport?
 
Mir gings jetzt
Wichtiger als ein Fitting empfinde ich ein gutes Körpergefühl. Also auch aktive Kräftigung des unteren Rücken, und deiner Nacken Problemzone. Neben biken ist da Dehnung und Kraftsport empfehlenswert, damit die Belastung nicht irgendwann zur Überlastung führt.

Moderne Geos lassen einen gut klettern, das führt aber auch zu mehr Belastung auf Hintern und Rücken. Bergab steht man meist und arbeitet dann mit Hüfte und Oberkörper. Machst du in der Richtung etwas Ausgleichsport?
Servus!
Ich habe im Wohnzimmer höhenverstellbare Ringe an der Decke befestigt, an denen ich regelmäßog trainiere, dazu Kettlebells und gezielte Übungen zur Flexibilität (ich kann mit den Handflächen im Stand locker den Boden berühren). Laufe seit drei Jahren nur noch mit Minimalschuhen oder barfuß. Betreibe dynamischen Schießsport (geht ziemlich auf Hände und Unterarme, Nacken, Schultern).

Dehnen von Armen/Schultern kommt definitiv zu kurz.

Körpergefühl ist glaube ich weitestgehend ganz gut. Ich merke eigentlich eine Schraubenumdrehung am Sattel oder 1 Grad Lenker sofort). Ich habe seit einer Weile Probleme im linken Fuß und war kürzlich bei einem Herren der auf Läuferberatung spezialisiert ist. Das war overall eine sehr gute Erfahrung, daher hatte ich mir beim bikefit was ähnliches erhofft (habe dort ein paar gezielte Fußübungen bekommen und man hat dem Herren due Erfahrung angemerkt).

Mir ging es hier primär auch mal darum abzuklopfen, was ich hier für Feedback zu dem Vorgehen des Bikefitters erhalte, um das zu verargumentieren. Wenn ich anderen Tipps zum biken gebe, gehe ich definitiv so nicht vor.
 
Das Knielot passt nur beim traditionellen Schiebetritt. Also Strassenrad.
Korrekte Sattelhöhe plusminus wenige Millimeter kann man problemlos selbst ermitteln. Vorn abgesenkter Sattel erhöht den Druck auf die Hände. Sattel nach hinten ist grundsätzlich gut. In der Ebene. Bergauf nicht. Ohne längeres Probesitzen hat das wenig Aussagekraft. Auch dein Alter und Gewicht sind wichtig. Und die gewünschte Belastung ( Zeit, Intensität ).
Ich merke, dass ich mit steigendem Alter all die Bedürfnisse und Parameter nur noch bedingt vereinen kann.
Das alles systematisch zu verändern ist aufwendig. Probieren. Ohne Fitter.
Unterschreibe ich von meinem Erfahrungsstand so. Ich glaube auch das ein Radfitting da immer Kompromisse beinhaltet, die je nach Sportlichkeit eben mehr oder weniger kompromissbehaftet ausgeglichen werden können. Aber ich denke eben, dass ein professioneller Fitter das bedenken sollte.
 
Meine Physio schärfte mir damals nach dem BSV ein, ich sollte unbedingt in der Lage sein einige Sekunden lang die Hände vom Lenker während der Fahrt zu lösen, aber dabei an den Griffen zu halten.

Davon abgesehen, wenn ich einem Bikefitter Geld bezahlen müsste, er aber nicht auf meine Wünsche und Bedürfnisse eingeht, würde ich ihm garnichts bezahlen. Das ist wie Haare verschnitten beim Friseur.

Grundsätzlich bin ich von diesen ganzen Passform-Theorien immer weniger überzeugt. Es gibt Sitzpositionen die funktionieren für diesen Zweck, oder jenen Zweck, oder sind besonders effektiv oder besonders bequem - da muss man sich selbst durch ständiges Probieren und Nachdenken hinarbeiten.

Hohe Lenker sind ja grad angesagt, aber früher waren tiefe Lenker angesagt. Ging auch.
Tiefe Front geht zB gut mit zu kurzem Reach zusammen, bzw umgekehrt.
Flacher Sitzwinkel ist super am Hollandrad, steile lassen einen easy in den Wiegetritt wechseln.
Steile Lenkwinkel sind gut zum freihändig Fahren, flache gut um sein Gewicht ordentlich nach vorn zu bringen.

Wenn ich zwiwchen meinen Radls wechsle, dauert es maximal bis um den Block dass ich mich akklimatisiert habe. Von 70er Vorbau 70er Lenkwinkel 460 Reach zu 40er Vorbau 63.5 Lenkwinkel 500 Reach und zurück, alles kein Ding, solange Sitzhöhe 87cm und ungefährer Sitzwinkel dabei stimmen.
 
Übungen zur Flexibilität (ich kann mit den Handflächen im Stand locker den Boden berühren)
Gute Basis, da gibt's auch noch viele gute Übungen um auch Hüfte und Rumpf zu öffnen. Lohnen sich alle.

Ich merke eigentlich eine Schraubenumdrehung am Sattel oder 1 Grad Lenker sofort)
Heißt du merkst definitiv Änderungen in der Sitzposition, damit kannst du bei jeder Ausfahrt eine Komponente verändern und dann Feedback ziehen. So tastetst du dich ran. Oft bemerkt man Änderungen auch nicht sofort, sondern wenn der Körper etwas müder ist. Du bekommst das aber hin!
Mir ging es hier primär auch mal darum abzuklopfen, was ich hier für Feedback zu dem Vorgehen des Bikefitters erhalte
Naja, wird können jetzt sagen: für Typ, oder eben einen shitstorm lostreten. Beides nicht hilfreich, deswegen sprich es direkt bei dem Fitter an, und erkläre deine jetzigen Erfahrungen.
 
Gute Basis, da gibt's auch noch viele gute Übungen um auch Hüfte und Rumpf zu öffnen. Lohnen sich alle.


Heißt du merkst definitiv Änderungen in der Sitzposition, damit kannst du bei jeder Ausfahrt eine Komponente verändern und dann Feedback ziehen. So tastetst du dich ran. Oft bemerkt man Änderungen auch nicht sofort, sondern wenn der Körper etwas müder ist. Du bekommst das aber hin!

Naja, wird können jetzt sagen: für Typ, oder eben einen shitstorm lostreten. Beides nicht hilfreich, deswegen sprich es direkt bei dem Fitter an, und erkläre deine jetzigen Erfahrungen.
Danke fürs Feedback. War auch nicht zum auskotzen gedacht, aber ich hinterfrage mich ja selbst gern erstmal, bevor ich mich bei denen zurückmelde. Und so sammeln sich hier ja auch noch ein paar Erfahrungen für andere, die eventuell auch mit dem Gedanken spielen.
 
Ich hatte Anfang des Jahres auch ein Bikefitting und war nicht zufrieden. Lass mich raten: Es war ein Anbieter, bei dem du mit Sensoren verkabelt wirst und dann irgendwelche Winkel gemessen werden? Und der Fitter war jemand, der keine Ahnung vom menschlichen Körper hat, sondern ausgebildet ist Sensoren zu kleben und Messwerte abzulesen?

Was mir sehr geholfen hat sind vier Dinge:
  • Tägliche Dehn- und Kräftigungsübungen. Ich kann https://new.dynamiccyclist.com/ sehr empfehlen.
  • Die Videos von Neill Stanbury auf Youtube. Insbesondere das
    und das
    . Aber auch die anderen Videos sind echt top.
  • Das ignorieren alle Formel und Winkel. Ich höre nur noch auf mein Gefühl. Die Formeln und Winkel sind alles Durchschnittswerte, die passen können, aber nicht müssen. Jeder ist unterschiedlich flexibel und hat einen anderen Lieblingsfußwinkel. Bei deiner (vermutlichen) Schuhgröße macht es schon 2-3cm Sattelhöhe aus, ob du eher mit flachem Fuß oder eher mit spitzem Fuß pedalierst.
  • Deutlich mehr Überhöhung. Ich bin ähnlich groß und habe für mich festgestellt, dass ich Überhöhung brauche, damit der Core aktiviert wird und ich weniger Druck auf den Händen habe.
 
Ich hatte Anfang des Jahres auch ein Bikefitting und war nicht zufrieden. Lass mich raten: Es war ein Anbieter, bei dem du mit Sensoren verkabelt wirst und dann irgendwelche Winkel gemessen werden? Und der Fitter war jemand, der keine Ahnung vom menschlichen Körper hat, sondern ausgebildet ist Sensoren zu kleben und Messwerte abzulesen?

Was mir sehr geholfen hat sind vier Dinge:
  • Tägliche Dehn- und Kräftigungsübungen. Ich kann https://new.dynamiccyclist.com/ sehr empfehlen.
  • Die Videos von Neill Stanbury auf Youtube. Insbesondere das
    und das
    . Aber auch die anderen Videos sind echt top.
  • Das ignorieren alle Formel und Winkel. Ich höre nur noch auf mein Gefühl. Die Formeln und Winkel sind alles Durchschnittswerte, die passen können, aber nicht müssen. Jeder ist unterschiedlich flexibel und hat einen anderen Lieblingsfußwinkel. Bei deiner (vermutlichen) Schuhgröße macht es schon 2-3cm Sattelhöhe aus, ob du eher mit flachem Fuß oder eher mit spitzem Fuß pedalierst.
  • Deutlich mehr Überhöhung. Ich bin ähnlich groß und habe für mich festgestellt, dass ich Überhöhung brauche, damit der Core aktiviert wird und ich weniger Druck auf den Händen habe.
Stimme ich allem zu. In anderen Bereichen ignoriere ich alles, wo das Wort ergonomisch vorkommt. Für mich heißt das mittlerweile oft nur noch: "an einem Durchschnitt orientiert, der am Ende keinem passt" ;)
Auch die Sache mit der Überhöhung und der Core Aktivierung ist so ein Ding, fühle ich komplett.

Es spielt sicher auch eine Rolle, dass man ab einer gewissen Körpergröße nicht mehr Zielgruppe von Dingen ist, die irgendwie passen müssen. Da wird man immer mehr Kompromisse machen müssen. Zumal halt mehr Länge und Gewicht auch noch andere Nachteile mit sich bringen (höherer Schwerpunkt etc).

Verkabelt wurde ich nichtmal. Die Winkel wurden mit der Lehre abgenommen. Aber es war offensichtlich, dass hier 0 Verständnis von individuellen Bedürfnissen und auch kein Augenmaß da waren. Messwerte und Fittinglatein. Gespräch und so war alles sehr freundlich wenn auch harmlos. Wirkliches Interesse am Thema Fahrrad war leider auch nicht zu spüren.

Hast du dein Fitting reklamiert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich vor ca 4 Jahren beim bikefitting war hat der mich zuerst Mal über alles ausgefragt dann ging es ans vermessen und dann erst auf das Rad was der Fitter da stehen hatte um zu schauen wie ich in welcher Einstellung sitze. Er hat sich so 1,5 Std Zeit für mich genommen. Aufgrund seiner Werte hab ich mir mein Bike bauen lassen. Das sind die Werte meines HT. SL97,7 mm,Reach: 515 mm,Stack670 mm, LW 64 Grad,SW 78 Grad. Was soll ich sagen ich bin hochzufrieden.
Es ist halt wie bei vielen anderen Dienstleistern auch es gibt überall schwarze Schafe. Vllt hatte der Fitter auch nur einen schlechten Tag.
Frag doch nochmals nach da du nicht zufrieden warst,wenn der Termin nicht allzu lange her ist.

Aber Mal ganz ehrlich. Ein guter Bike Fitter geht auf die Wünsche seiner Kunden ein
 
Hast du dein Fitting reklamiert?

Nein, habe ich nicht. Ich dachte am Anfang, dass ich mich erst an die neue Position gewöhnen müsste. Nach einem Monat wollte ich das nicht mehr reklamieren und hatte auch nicht die Hoffnung, dass ein Nachfitting es besser machen würde. Methode und Fitter wären ja weiterhin gleich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du schon mal selbst versucht alles einzustellen. Ist halt viel Arbeit alles nacheinander und systematisch zu verstellen
Ja klar, ein immerwährender Prozess. Ich hab ja auch selbst Theorien und Ideen dazu, aber ich sehe mich schlecht von außen.
Außerdem hoffe ich ja, dass Menschen die sowas machen irgendwann auch Erfahrungswerte haben, um da zu helfen.
Kann ja auch sowas sein wie: sie brauchen ein größeres Fahrrad oder ein kleineres etc.

Meinst du mit SL deine Schrittlänge? Ich vermute bei den Geowerten, dass du auch die 1,90m locker knackst?
 
SL= Schrittlänge Inder Tat 206cm. Mir ist klar das du dich nicht siehst aber geh doch nach dem wohlfühlen auf dem Ratt. Und verändere nur geringfügig die Parameter
Ich hab mir mein Bike bei Crossworx bauen lassen,wie schon erwähnt nach den Maßen des Fitters
 
...und systematisch...
Ich habe es mal damit versucht: https://www.ergonbike.com/de/product-details.html?anr=48100015&s=fittingbox&a=bikefitting - kostet nicht so viel und scheint zu funktionieren, jedenfalls gibt es beim Fahren keine Beschwerden - schön beim längeren Uphill brennt es schon einmal etwas in den Beinen, aber das hat eher was mit der Kondition zu tun.
Übrigens: Die Einstellungen, die der Händler (RadKultur, Taunusstein) beim Bikefitting für mich vorgenommen hat, haben schon sehr gut gepasst, es waren kaum Änderungen notwendig.
 
"Bikefitting" bzw. Bikefitter ist wie Ernährungsberater, Erfolgscoach, Heilpraktiker, Personaltrainer, Haustierosteopath oder Tätowierer: es gibt keine einheitlichen Vorgaben, Methoden und Standards, keine Kammern oder Innungen die überwachen oder prüfen, keine Ausbildung oder Abschlussprüfung. Jeder kann das sich Bikefitter nennen und das machen.
 
"Bikefitting" bzw. Bikefitter ist wie Ernährungsberater, Erfolgscoach, Heilpraktiker, Personaltrainer, Haustierosteopath oder Tätowierer: es gibt keine einheitlichen Vorgaben, Methoden und Standards, keine Kammern oder Innungen die überwachen oder prüfen, keine Ausbildung oder Abschlussprüfung. Jeder kann das sich Bikefitter nennen und das machen.
Freilich, aber man informiert sich ja vorher. Der Anbieter hat über 200 pos. Rezensionen und auch anderweitig Empfehlungen. Da hätte ich mehr erwartet.
 
etwas Probleme mit der Nacken/Schultermuskulatur
Für anderthalb Stunden wurden hier über 200€ aufgerufen.
Körpergefühl ist glaube ich weitestgehend ganz gut.
Ich habe im Wohnzimmer höhenverstellbare Ringe an der Decke befestigt, an denen ich regelmäßog trainiere, dazu Kettlebells und gezielte Übungen zur Flexibilität (ich kann mit den Handflächen im Stand locker den Boden berühren). Laufe seit drei Jahren nur noch mit Minimalschuhen oder barfuß.

Ich hab mal alles wild zusammen gewürfelt, was mir bei dir so aufgefallen ist.

Du machst viel für dich, und hast wohl ein gutes Körpergefühl. Darauf würde ich mich erst mal verlassen. Du warst ja mit der vorherigen Einstellung auch nicht sooo unzufrieden.

Warum du das mit dem Bikefitting gemacht hast, waren ja deine Probleme mit der Nacken/Schultermuskulatur. Das würde ich eher als Lösung ansehen. Ich habe jetzt sehr viel (für mich) für einen Personal Trainer investiert, und schon nach zwei Wochen merke ich positive Veränderungen. Dazu kommt, dass ich selber nie ein derart fundiertes Training zusammen bekommen hätte. Das kann ich dir auch sehr empfehlen.

Die 200€ bzw. 1,5 Stunden erscheinen mir sehr oberflächlich und auf der Billigschiene. Ich hätte bei einem guten Bikefitting erwartet, dass schrittweise die Änderungen gemacht werden, und das Ergebnis wiederum besprochen und weiter korrigiert wird. Aber dann bist du sicher eher beim 10-fachen Preis, genauso wie die Stunden entsprechend mehr werden. Dass der Bikefitter gute Beurteilungen hat, kann schon sein. Nimm jemand, der Null Körpergefühl hat und das Bike völlig verbastelt ist, dann kann der mit dem 08-15 Verfahren sicher schnell was erreichen. Aber nicht, wenn du selber schon viel Erfahrung hast. Vor allem, wen das Problem nicht in der Einstellung vom Bike liegt, sondern in fehlender Muskulatur.

tl;dr
Stelle dein Bike so ein, wie du es für richtig hältst, die Erfahrung dafür hast du.
Mach passendes Training, am besten mit einem Personal Trainer, der exakt auf deine Schwachstellen eingeht. Auch wenn's teuer ist, aber es rentiert sich, wenigstens für mich ist das der Schlüssel zum Erfolg.
 
Ich hab mal alles wild zusammen gewürfelt, was mir bei dir so aufgefallen ist.

Du machst viel für dich, und hast wohl ein gutes Körpergefühl. Darauf würde ich mich erst mal verlassen. Du warst ja mit der vorherigen Einstellung auch nicht sooo unzufrieden.

Warum du das mit dem Bikefitting gemacht hast, waren ja deine Probleme mit der Nacken/Schultermuskulatur. Das würde ich eher als Lösung ansehen. Ich habe jetzt sehr viel (für mich) für einen Personal Trainer investiert, und schon nach zwei Wochen merke ich positive Veränderungen. Dazu kommt, dass ich selber nie ein derart fundiertes Training zusammen bekommen hätte. Das kann ich dir auch sehr empfehlen.

Die 200€ bzw. 1,5 Stunden erscheinen mir sehr oberflächlich und auf der Billigschiene. Ich hätte bei einem guten Bikefitting erwartet, dass schrittweise die Änderungen gemacht werden, und das Ergebnis wiederum besprochen und weiter korrigiert wird. Aber dann bist du sicher eher beim 10-fachen Preis, genauso wie die Stunden entsprechend mehr werden. Dass der Bikefitter gute Beurteilungen hat, kann schon sein. Nimm jemand, der Null Körpergefühl hat und das Bike völlig verbastelt ist, dann kann der mit dem 08-15 Verfahren sicher schnell was erreichen. Aber nicht, wenn du selber schon viel Erfahrung hast. Vor allem, wen das Problem nicht in der Einstellung vom Bike liegt, sondern in fehlender Muskulatur.

tl;dr
Stelle dein Bike so ein, wie du es für richtig hältst, die Erfahrung dafür hast du.
Mach passendes Training, am besten mit einem Personal Trainer, der exakt auf deine Schwachstellen eingeht. Auch wenn's teuer ist, aber es rentiert sich, wenigstens für mich ist das der Schlüssel zum Erfolg.
Klingt schlüssig, danke für das Feedback. Vermutlich bist du damit genau auf dem richtigen Weg.
 
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Nichts geht über Probieren, Austausch und Erfahrungen über längere Distanzen und Zeiträume. Auch ein top Bikefitting kann das vermutlich nicht ersetzen, auch wenn es im besten Fall eine vernünftige Ausgangsposition darstellt, vor allem wenn man so gar nicht weiß, was nicht passt.

Bikefitting passt auch irgendwie perfekt in unsere Zeit, in der dem Konsumenten gerne suggieriert wird, er könne alles in perfekt haben und alle Zielkonflikte auflösen, wenn er nur genug Geld ausgibt. Aber Zielkonflikte gibt es immer. Eine Geo bzw Sitzposition kann nicht gleichermaßen gut für Abfahrten, steilen Uphill und Kilometerschrubben in der Ebene sein. Genausowenig wie ein Fahrwerk in gleichem Maße sensibel und vortriebsstark eingestellt werden kann. Deshalb muss man rumprobieren um den für sich besten Kompromiss zu finden, der durchaus ein schmaler Grat sein kann.

Ich habe auch im Bekanntenkreis schon festgestellt, dass wenig Vertrauen in das eigene Körpergefühl da ist und stattdessen der Wunsch besteht, dass einem ein Profi sagt, so und so ist es optimal.
 
Bikefitting passt auch irgendwie perfekt in unsere Zeit, in der dem Konsumenten gerne suggieriert wird, er könne alles in perfekt haben und alle Zielkonflikte auflösen, wenn er nur genug Geld ausgibt.
Ich weiß nicht so recht.
Früher™ soll man im Fachhandel ein passendes Rad bekommen haben, der engagierte Händler hat es dem Vernehmen nach ggf. noch angepasst durch Tausch von Vorbau, Sattelstütze, Lenker. Das gibt es ja heute alles kaum noch.
Heute wird erst gekauft und das "passend machen" gibt es als separate Dienstleistung.

Diejenigen, die das letzte Quentchen durch Optimierungen herauskitzeln wollen (oder müssen), die sind eine andere Klientel. Das sind zum Einen Sportler im Leistungssegment - für die ist die bestmögliche Anpassung in der Tat wichtig, und zum Anderen die "Selbstoptimierer", das sind diejenigen, die Du in Deinem von mir zitierten Text beschrieben hast.
 
Ich habe gesehen, dass es von dir noch einen älteren Thread gibt, bei dem du das gleiche Problem geschildert hast. Scheinbar bist du also schon mehrere Jahre mit dem Problem beschäftigt und hast trotz intensivem Rumprobieren noch keine Lösung gefunden.

Falls du es noch nicht probiert hast, geh mal bewusst in die "Extreme" und guck wie sich das anfühlt. Beispiel:
  • Riser durch einen Flatbar tauschen und mal 8-10cm Überhöhung ausprobieren. Beispiel für einen billigen Testlenker: https://www.bike-discount.de/de/ghost-gnd51-superfit-alloy-31-8-x-760mm-lenker (Durchmesser der benötigten Klemmung beachten!)
  • Bei dem Billiglenker vielleicht auch mal was absägen, um eine andere Lenkerbreite zu probieren.
  • Ggf. auch mal einen Lenker mit mehr oder weniger Backsweep probieren.
  • Sattelstütze gegen eine mit/ohne Setback tauschen (je nachdem was gerade verbaut ist) und den Sattel mal weit nach vorne/hinten schieben.
  • Sattel mal so hoch wie möglich stellen oder mal ein paar cm tiefer.
Falls du die Möglichkeit hast, dass du dein Rad irgendwie fixieren kannst: Setz dich mal aufrecht aufs Rad, beuge dich mit geschlossenen Augen nach vorne und teste mal wo du intuitiv den Lenker greifen möchtest.

Ziel ist es, dass du die grobe Richtung findest, in der es für dich passt. Wenn du diese gefunden hast, kannst du feinjustieren.
 
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