Life-Hack MTB-Schuh-Trockner Bauanleitung: Nasse Schuhe blitzschnell trocknen

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Re: Life-Hack MTB-Schuh-Trockner Bauanleitung: Nasse Schuhe blitzschnell trocknen
In den letzten 3/4 Jahren war es hier kaum möglich nasse Schuhe im Sommer zu bekommen. Es sei denn man ist nach dem biken mit Schuhen in ein See gesprungen
Angstschweiß ☝️
point taken aber aus meiner Pendelzeit erinnere ich mich an genug Sommerfahrten mit nassen Füßen und diesem wunderbaren Duft am nächsten Morgen im Keller :love:
 
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und riskieren eine hitzige Diskussion, aber der Aussage vom Kollegen Kachelmann stehe ich skeptisch gegenüber. Rein physikalisch nimmt doch warme Luft mehr Feuchtigkeit auf als kalte Luft. Somit wird bei gleicher Luftmenge mit warmer Luft mehr Feuchtigkeit abtransportiert als mit kalter Luft.

Und ist Konvektion nicht der Übergang der Wärmeenergie vom Heizwendel zur Luft und nicht der Übergang der Feuchtigkeit vom flüssigen (in den Haaren) in den gasförmigen Zustand (in der Luft)?
 
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und riskieren eine hitzige Diskussion, aber der Aussage vom Kollegen Kachelmann stehe ich skeptisch gegenüber. Rein physikalisch nimmt doch warme Luft mehr Feuchtigkeit auf als kalte Luft. Somit wird bei gleicher Luftmenge mit warmer Luft mehr Feuchtigkeit abtransportiert als mit kalter Luft.

Und ist Konvektion nicht der Übergang der Wärmeenergie vom Heizwendel zur Luft und nicht der Übergang der Feuchtigkeit vom flüssigen (in den Haaren) in den gasförmigen Zustand (in der Luft)?
Wenn du dich so weit aus dem Fenster lehnst, mache ich das auch mal ;) .

Erst mal zur Physik: Ja, warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. So als Faustformel kannst du mit einer Aufnahme von 20 g Wasser pro m³ Luft bei 20°C rechnen. Genauso als Faustformel kannst du mit einer Verdopplung pro 10°C Temperaturerhöhung rechnen, bzw. Halbierung bei 10°C Temperaturerniedrigung. Nach der Faustformel erhältst du also bei 30°C eine Aufnahmekapazität von 40 g, bei 10°C von 10 g Wasser pro m³ Luft.

An den Mengen siehst du, dass in einem Schuh das dort verfügbare Luftvolumen sehr beschränkt ist. Entsprechend sind das nur Bruchteile von Gramm Wasser, die dort die Luft aufnehmen kann. Und jetzt kommen wir zum Begriff "Konvektion". So wie ich den kenne (Meteorologie), heißt das übersetzt "Umwälzung". Sprich, es wird Luft umgewälzt, wegbefördert, dazu kommt neue hin. Und das ist bei der Schuhtrocknungsgeschichte zwingend nötig. Du musst also im Schuh für eine ständige Konvektion (= Luftaustausch) sorgen, damit die angefeuchtete Luft raus kommt und dafür trockenere Luft nachströmt.

So mal mit ein paar Zahlen: Das Volumen im Schuh schätze ich grob auf ca. 1 l =1/1000 m³. Die Luft kann bei 20°C also dort maximal 20g/1000 = 0,02 g Wasser aufnehmen. So weit kannst du das gar nicht aufwärmen, dass der Schuh (in dem ja locker 20 bis 50 g Wasser drin sein können) innen getrocknet werden kann, ohne dass du für eine Konvektion sorgst. Damit sollte klar sein, dass die Luftumwälzung um Welten wichtiger ist als die Aufheizung.

Trotzdem kann eine Heizung auch was bringen. Der erste Fall ist, wenn die Luft sowieso schon feucht (z.B. feuchtes Bad --> hohe relative Luftfeuchte), oder die Luft sehr kalt ist (z.B. Garage im Winter --> insgesamt niedrige Aufnahmemöglichkeit). In beiden Fällen kann die Luft nicht viel Wasser aufnehmen, und auch nicht sehr schnell. Wenn dann die Luft auch nur moderat erwärmt wird (ich vermute bei meinem Schuhtrockner um ca. 10 °C), hast du schon eine Verdopplung der Aufnahmekapazität bzw. Halbierung der relativen Luftfeuchte. Und das bringt eine deutlich beschleunigte Trocknung, vorausgesetzt, die Konvektion ist gegeben. Mein Trockner braucht ca. 50W als Heizleistung, da reichen also sehr geringe Leistungen. Das oben genannte Gerät mit ca. 150W Heizleistung (wenn die fehlenden 10W für das Gebläse angesetzt werden) ist schon ganz schön heftig und überhaupt nicht nötig.

Nebenbei (jetzt wird's noch physikalischer) führst du auch bei einem Gebläse ohne Heizung Energie zu. Das liegt daran, dass zum Verdunsten von dem Wasser Energie benötigt wird, und das führt zu einer Abkühlung der Luft bzw. vom Schuh. Du führst aber mit dem Gebläse ständig neue, minimal wärmere Luft dazu, also auch neue Energie.

Sonst noch Fragen? Legt los :)
 
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Nette Idee aber nasse Schuhe werden mit dem Ding auch nicht über Nacht trocken. Da ist der gute alte Heizkörper oder im Sommer die Sonne mindestens gleich effektiv.
 
Nette Idee aber nasse Schuhe werden mit dem Ding auch nicht über Nacht trocken. Da ist der gute alte Heizkörper oder im Sommer die Sonne mindestens gleich effektiv.

Woher diese Überzeugung? Erfahrung?

Wie bereits letztes Jahr geschrieben https://www.mtb-news.de/forum/t/lif...e-blitzschnell-trocknen.958806/#post-18061866 haben wir einen Schuhtrockner. Mit dem wurden sogar patschnasse Skischuhe bis zum nächsten Tag trocken. Bei meinen FiveTen reichen meist paar Stunden bereits, damit sie wieder trocken sind. Weder Heizkörper noch Sonne (vor allem nachts oder bei Regen ;) ) sind gleich effektiv, weil eben viel weniger Konvektion statt findet. Luftumwälzung ist viel wichtiger als die Erwärmung an sich. Hat doch @ExcelBiker alles ausführlich und schön erklärt.
 
Wenn du dich so weit aus dem Fenster lehnst, mache ich das auch mal ;) .

Erst mal zur Physik: Ja, warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. So als Faustformel kannst du mit einer Aufnahme von 20 g Wasser pro m³ Luft bei 20°C rechnen. Genauso als Faustformel kannst du mit einer Verdopplung pro 10°C Temperaturerhöhung rechnen, bzw. Halbierung bei 10°C Temperaturerniedrigung. Nach der Faustformel erhältst du also bei 30°C eine Aufnahmekapazität von 40 g, bei 10°C von 10 g Wasser pro m³ Luft.

An den Mengen siehst du, dass in einem Schuh das dort verfügbare Luftvolumen sehr beschränkt ist. Entsprechend sind das nur Bruchteile von Gramm Wasser, die dort die Luft aufnehmen kann. Und jetzt kommen wir zum Begriff "Konvektion". So wie ich den kenne (Meteorologie), heißt das übersetzt "Umwälzung". Sprich, es wird Luft umgewälzt, wegbefördert, dazu kommt neue hin. Und das ist bei der Schuhtrocknungsgeschichte zwingend nötig. Du musst also im Schuh für eine ständige Konvektion (= Luftaustausch) sorgen, damit die angefeuchtete Luft raus kommt und dafür trockenere Luft nachströmt.

So mal mit ein paar Zahlen: Das Volumen im Schuh schätze ich grob auf ca. 1 l =1/1000 m³. Die Luft kann bei 20°C also dort maximal 20g/1000 = 0,02 g Wasser aufnehmen. So weit kannst du das gar nicht aufwärmen, dass der Schuh (in dem ja locker 20 bis 50 g Wasser drin sein können) innen getrocknet werden kann, ohne dass du für eine Konvektion sorgst. Damit sollte klar sein, dass die Luftumwälzung um Welten wichtiger ist als die Aufheizung.

Trotzdem kann eine Heizung auch was bringen. Der erste Fall ist, wenn die Luft sowieso schon feucht (z.B. feuchtes Bad --> hohe relative Luftfeuchte), oder die Luft sehr kalt ist (z.B. Garage im Winter --> insgesamt niedrige Aufnahmemöglichkeit). In beiden Fällen kann die Luft nicht viel Wasser aufnehmen, und auch nicht sehr schnell. Wenn dann die Luft auch nur moderat erwärmt wird (ich vermute bei meinem Schuhtrockner um ca. 10 °C), hast du schon eine Verdopplung der Aufnahmekapazität bzw. Halbierung der relativen Luftfeuchte. Und das bringt eine deutlich beschleunigte Trocknung, vorausgesetzt, die Konvektion ist gegeben. Mein Trockner braucht ca. 50W als Heizleistung, da reichen also sehr geringe Leistungen. Das oben genannte Gerät mit ca. 150W Heizleistung (wenn die fehlenden 10W für das Gebläse angesetzt werden) ist schon ganz schön heftig und überhaupt nicht nötig.

Nebenbei (jetzt wird's noch physikalischer) führst du auch bei einem Gebläse ohne Heizung Energie zu. Das liegt daran, dass zum Verdunsten von dem Wasser Energie benötigt wird, und das führt zu einer Abkühlung der Luft bzw. vom Schuh. Du führst aber mit dem Gebläse ständig neue, minimal wärmere Luft dazu, also auch neue Energie.

Sonst noch Fragen? Legt los :)
Woher diese Überzeugung? Erfahrung?

Wie bereits letztes Jahr geschrieben https://www.mtb-news.de/forum/t/lif...e-blitzschnell-trocknen.958806/#post-18061866 haben wir einen Schuhtrockner. Mit dem wurden sogar patschnasse Skischuhe bis zum nächsten Tag trocken. Bei meinen FiveTen reichen meist paar Stunden bereits, damit sie wieder trocken sind. Weder Heizkörper noch Sonne (vor allem nachts oder bei Regen ;) ) sind gleich effektiv, weil eben viel weniger Konvektion statt findet. Luftumwälzung ist viel wichtiger als die Erwärmung an sich. Hat doch @ExcelBiker alles ausführlich und schön erklärt.

Also ist doch zusammengefasst die Aussage vom Kachelmann falsch, denn warme Luft trocknet bei gleicher zirkulierender Luftmenge schneller als kalte Luft🧐
 
Also ist doch zusammengefasst die Aussage vom Kachelmann falsch, denn warme Luft trocknet bei gleicher zirkulierender Luftmenge schneller als kalte Luft🧐
Nein, die Aussage von Herr Kachelmann ist schon richtig. Da gibt es zum Schuhtrockner schon Unterschiede. Der größte ist, dass der Fön einen ganz anderen Luftumsatz bringt als der Schuhtrockner. Also wird auch mehr Luft verdunstet und abgeführt, unabhängig von der Temperatur. Was der Schuhtrockner durch eine moderate Anwärmung ausgleicht, ist der viel geringere Luftumsatz. Dazu kommt, dass Haare insgesamt eine sehr große Oberfläche haben, also sich die Feuchtigkeit sehr gut verdunsten lässt. Im Schuh ist es andersrum, im Textil (genauer in den Polsterungen) schlummert sehr viel Wasser, aber die zur Verfügung stehende Oberfläche ist vergleichsweise gering. Also muss auch die Feuchtigkeit im Schuh wandern, um an die Oberfläche zu kommen. Es bringt nichts, die Oberfläche razzfazz zu trocknen, wenn der Flüssigkeitstransport im Schuh dann sehr viel langsamer abläuft. Und der größte Unterschied ist, dass ein Schuh, der durch die Verdunstungskälte abgekühlt wird, sich nicht über die Kälte beschwert, im Gegensatz zur Person, die sich die Haare trocknet.
 
Bin ich eigentlich blind oder gibt's die versprochene Bauanleitung gar nicht, sondern eher mehr eine Konstruktionsbeschreibung? Nennt mich faul, aber ich hätte eine kurze Zusammenstellung der Plattenmaße und benötigten Teile sehr praktisch gefunden... Und ja-haa, ich krieg das schon hin, mir das selber zusammenzustellen, aber wäre ein netter Service gewesen, wenn schon in der Einleitung "Wir haben eine Bauanleitung für euch" steht.
So, Meckerstopp, abgesehen davon: Top, vielen Dank, sehr gute Idee!
 
Bin ich eigentlich blind oder gibt's die versprochene Bauanleitung gar nicht, sondern eher mehr eine Konstruktionsbeschreibung? Nennt mich faul, aber ich hätte eine kurze Zusammenstellung der Plattenmaße und benötigten Teile sehr praktisch gefunden... Und ja-haa, ich krieg das schon hin, mir das selber zusammenzustellen, aber wäre ein netter Service gewesen, wenn schon in der Einleitung "Wir haben eine Bauanleitung für euch" steht.
So, Meckerstopp, abgesehen davon: Top, vielen Dank, sehr gute Idee!
Ich glaube wir reden aneinander vorbei.

ich gebe dir Recht bei der Sache, dass im Schuh der Luftaustausch wichtiger ist als die Temperatur, da natürlich das Wasser aus dem Polster an die Oberfläche kommen muss. Wobei ich auch hier glaube, dass die Temperatur einen Einfluss hat. Denn ziehe ich das schneller Wasser aus der Stoffoberfläche (höhere Temperatur) kommt neues Wasser durch die Kapillarwirkung aus den tieferen Schichten an die Oberfläche.

Aber du hast doch auch gesagt, dass warme Luft mehr wasser aufnehmen kann als kalte Luft (was ja physikalisch auch korrekt ist). Also sind die Haare doch logischerweise bei gleicher Menge warmer Luft schneller trocken als bei kalter Luft. 🤔

ich denke ein gutes Beispiel ist die Wäsche. Wenn ich bei 5-10°C und normaler Lufbewegung einen Ständer voll Wäsche rausstelle ist der lange nicht so schnell trocken wie im Sommer bei 30°

und um wieder auf den begriff Konvektion zu kommen: Konvektion ist der Übergang der Temperatur vom Heizstab des Haartrockners auf die durchströmende Luft. Die warme Luft geht durch die Haare, überträgt die Wärmeenergie zurück auf das vorhandene Wasser und bringt es zum Verdunsten. je höher hier die Temperatur ist, desto schneller Verdunstet auch das Wasser.

Ich bin der Meinung, die Aussagen von J.K ist dahingehend falsch, dass Haare mit warmen Föhn schneller trocknen als mit kaltem Föhn. Die Geschwindigkeit der Verdunstung ist abhängig von Luftaustausch und Wärmemenge.
 
Ich glaube wir reden aneinander vorbei.

ich gebe dir Recht bei der Sache, dass im Schuh der Luftaustausch wichtiger ist als die Temperatur, da natürlich das Wasser aus dem Polster an die Oberfläche kommen muss. Wobei ich auch hier glaube, dass die Temperatur einen Einfluss hat. Denn ziehe ich das schneller Wasser aus der Stoffoberfläche (höhere Temperatur) kommt neues Wasser durch die Kapillarwirkung aus den tieferen Schichten an die Oberfläche.

Aber du hast doch auch gesagt, dass warme Luft mehr wasser aufnehmen kann als kalte Luft (was ja physikalisch auch korrekt ist). Also sind die Haare doch logischerweise bei gleicher Menge warmer Luft schneller trocken als bei kalter Luft. 🤔

ich denke ein gutes Beispiel ist die Wäsche. Wenn ich bei 5-10°C und normaler Lufbewegung einen Ständer voll Wäsche rausstelle ist der lange nicht so schnell trocken wie im Sommer bei 30°

und um wieder auf den begriff Konvektion zu kommen: Konvektion ist der Übergang der Temperatur vom Heizstab des Haartrockners auf die durchströmende Luft. Die warme Luft geht durch die Haare, überträgt die Wärmeenergie zurück auf das vorhandene Wasser und bringt es zum Verdunsten. je höher hier die Temperatur ist, desto schneller Verdunstet auch das Wasser.

Ich bin der Meinung, die Aussagen von J.K ist dahingehend falsch, dass Haare mit warmen Föhn schneller trocknen als mit kaltem Föhn. Die Geschwindigkeit der Verdunstung ist abhängig von Luftaustausch und Wärmemenge.

Ich denke, hier wird aneinander vorbei geredet. Warme trockene Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte trockene Luft, soweit korrekt, aber der Luftaustausch ist wichtiger, sprich die Zufuhr von trockener Luft und die Abfuhr der feuchten Luft.
Begründung: feuchte Luft nimmt kein Wasser mehr auf, egal ob sie warm oder kalt ist. Sprich lieber die Energie in den Luftstrom als zum Heizen nutzen...
 
Konvektion ist der Übergang der Temperatur vom Heizstab des Haartrockners auf die durchströmende Luft.
Falsch! Es gibt auch andere Konvektionen (z.B. Wärmeübertragung), aber hier geht es ausschließlich um den Luftaustausch.

ich denke ein gutes Beispiel ist die Wäsche. Wenn ich bei 5-10°C und normaler Lufbewegung einen Ständer voll Wäsche rausstelle ist der lange nicht so schnell trocken wie im Sommer bei 30°
Wenn du schon mit der Wäsche anfängst ... . Auch hier ist deine Aussage unvollständig. Fängt an mit "rausstelle": In die Sonne oder in den Schatten? Ist Sonne in der Nähe (z.B. abgeschatteter Balkon), oder weit weg? Das sind sehr unterschiedliche Szenarien, weil du im ersten Fall massiv Energie zuführst (Wärmestrahlung der Sonne), oder die Luft herum erwärmst, so dass die relative Luftfeuchte sinkt. Die Sonneneinstrahlung macht weitaus mehr aus als alle anderen Effekte. Beispiel aus 5.400 m Höhe, Temperatur irgendwo bei etwa -5°C: Wäsche in der Sonne war sofort trocken, Wäsche im Schatten war sofort gefroren.
Ich versuche auch derzeit allen Mitbewohner im Haus zu erklären, warum im Winter die Wäsche im Waschkeller schneller trocknet als im Sommer, obwohl es doch so kalt im Raum ist. Der Grund ist hier sowohl die Konvektion als auch die Erwärmung gegenüber Außentemperatur. Bevor ich wieder negative Kommentare bekomme, spare ich mir erst mal die Erklärung von diesem Effekt.

je höher hier die Temperatur ist, desto schneller Verdunstet auch das Wasser.
Das ist wieder nur die halbe Wahrheit. Ohne Konvektion würde das auch nicht gehen, weil du sonst irgendwann (ziemlich schnell) eine Sättigung bekommst, und dann verdunstet gar nichts mehr. Am Ende ist die Konvektion also wichtiger als die Temperatur.
 
Falsch! Es gibt auch andere Konvektionen (z.B. Wärmeübertragung), aber hier geht es ausschließlich um den Luftaustausch.
Ok, verstanden:
Konvektion (von lateinisch convehere ‚herbeibringen‘[1]) oder Strömungstransport ist der Transport physikalischer Zustandsgrößen in strömenden Gasen oder Flüssigkeiten. Physikalische Zustandsgrößen sind dabei beispielsweise mitgeführte Wärme, Materie oder Impuls.
Trotzdem habe ich noch nicht verstanden, warum bei gleicher Luftmenge die kalte Luft schneller trocknen soll als die warme Luft.

Das ist wieder nur die halbe Wahrheit. Ohne Konvektion würde das auch nicht gehen, weil du sonst irgendwann (ziemlich schnell) eine Sättigung bekommst, und dann verdunstet gar nichts mehr. Am Ende ist die Konvektion also wichtiger als die Temperatur.
Natürlich geht es ohne Konvektion nicht. und auch über den Effizienzanteil von Konvektion und Temperatur möchte ich nicht streiten. Aber erhöhe ich die Energiedichte (Wärme) in der Luft, so verringere ich die Zeit, die das Wasser zum Verdunsten braucht...
Das sind sehr unterschiedliche Szenarien, weil du im ersten Fall massiv Energie zuführst (Wärmestrahlung der Sonne), oder die Luft herum erwärmst, so dass die relative Luftfeuchte sinkt.
Und was mache ich mit dem warmen Föhn? Ich führe massiv Energie hinzu und erwärme die Luft herum, so dass die relative Luftfeuchte sinkt.
Beispiel aus 5.400 m Höhe, Temperatur irgendwo bei etwa -5°C: Wäsche in der Sonne war sofort trocken, Wäsche im Schatten war sofort gefroren.
Hier kommt aber denke ich hinzu, dass die Sonne den Effekt der Sublimation stark beschleuningt...


P.S.: Ich schätze die gesitte Diskussion mit dir @ExcelBiker
 
Also, um mal noch tiefer in die Physik zu gehen, erkläre ich mal das Konzept der relativen Luftfeuchte. Wie oben geschrieben ist die Wasseraufnahmefähigkeit von Luft abhängig von der Temperatur. Oben hatte ich die Faustformel genannt, um die absolute Luftfeuchte bzw. die maximale Aufnahmefähigkeit zu nennen. Diese wird in g Wasser /m³ Luft angegeben. Jetzt kann man aber auch angeben, wieviel von der maximalen Aufnahmefähigkeit bereits verwendet wurde. Diese wird in % angegeben. Als Zahlen: Bei 20 °C kann ein m³ Luft etwa 20g Wasser aufnehmen. Wenn die Luft aber nur 10g Wasser aufgenommen hat, sind das 50% der möglichen Kapazität. Bei 5g wären es 25% rel. LF. Bei 10°C schaut das wieder anders aus. Wenn da die Luft 10g aufgenommen hat, ist das bereits das Maximum (genannt "Sättigung"), also 100%. Und bei 5g sind das 50% rel. LF.

Nächster Effekt: Je niedriger die relative Luftfeuchte ist, desto besser kann Wasser verdunsten. Und das ist erst mal halbwegs unabhängig von der Temperatur. Deshalb sind Gebäudetrockner (z.B. nach einem Wasserrohrbruch) so gebaut, dass sie zwar nicht wirklich warm machen, aber eine grausam niedrige rel. LF erzeugen, immerhin so niedrig, dass du riskierst, dass die Holzeinrichtung dadurch zerstört wird.

Warum jetzt das Anwärmen von Luft was bringt, liegt an der Absenkung der relativen Luftfeuchte. Du hast (um die Zahlen von vorhin zu verwenden) Luft mit 10°C und 50% rel. LF, sind 5 g Wasser/m³ Luft abs. LF. Jetzt erwärmst du die Luft um 10°C. Die hat immer noch 5g/m³ abs. LF, aber jetzt mit 25% rel. LF. Und durch die niedrigere relative LF trocknet auch deine Wäsche/deine Schuhe besser.

Das Anwärmen ist halt eine einfache Methode, die rel. LF zu erniedrigen. Genauso wirkungsvoll wäre es, der Luft das Wasser zu entziehen, aber das ist technisch viel aufwändiger. Wiederum beim Gebäude trocknen: Du könntest das Gebäude auch auf 100°C aufheizen, um eine ähnlich niedrige rel. LF zu erzeugen wie es die jetzigen Trockengeräte machen, aber wahrscheinlich bekommst du dann andere Probleme ;) .

Wo der Effekt der relativen Luftwärme auch auftritt, ist in der Sauna. Durch die große Wärme herrscht dort eine seeeehr geringe rel. LF (die absolute Luftfeuchte ist identisch mit der Außenluft, ist ja die gleiche Luft). Dadurch verdunstet der Schweiß sehr schnell, was dir durch die Verdunstungskälte hilft, dich abzukühlen. Wen jetzt jemand einen Aufguss macht, steigt die rel. LF schlagartig an (auch die abs. LF), es verdunstet viel weniger Schweiß, du hast weniger Verdunstungskälte und schon wird dir ganz schnell (zu) warm.

Jetzt wird vielleicht auch klar, wie schwierig die Abgrenzung ist wenn es darum geht, ob warme Luft schneller trocknet als kalte. Bei welchem Volumenstrom? Bei welcher Luftfeuchte, dabei abs. oder rel. Luftfeuchte? Zusätzliche Energiezufuhr z.B. durch Sonneneinstrahlung? Deshalb hinken alle Vergleiche hier: Fön: großer Volumenstrom, Schuhtrockner: kleiner Volumenstrom. Haare: große Oberfläche, Schuhe: kleine Oberfläche. Wäsche in der Sonne: erwärmt regional (direkt am Stoff) die Temperatur --> niedrigere rel. LF. Wäsche: große Oberfläche (zum Verdunsten und Wärme von Sonne aufnehmen), Schuhe: kleine Oberfläche.

tl;dr
Ums mal etwas verkürzt zu schreiben:
Wichtig zum Trocknen ist eine niedrige relative Luftfeuchte.
Um diese dauerhaft zu erhalten, ist eine ordentliche Konvektion (=Luftaustausch) zwingend nötig, sonst erreicht die Luft schnell den Sättigungspunkt (=100% rel. LF).
Zur Erniedrigung der rel. LF kann man die Luft anwärmen, weil es die technisch einfachste Möglichkeit ist.
 
Jetzt wird vielleicht auch klar, wie schwierig die Abgrenzung ist wenn es darum geht, ob warme Luft schneller trocknet als kalte. Bei welchem Volumenstrom? Bei welcher Luftfeuchte, dabei abs. oder rel. Luftfeuchte? Zusätzliche Energiezufuhr z.B. durch Sonneneinstrahlung? Deshalb hinken alle Vergleiche hier: Fön: großer Volumenstrom, Schuhtrockner: kleiner Volumenstrom. Haare: große Oberfläche, Schuhe: kleine Oberfläche. Wäsche in der Sonne: erwärmt regional (direkt am Stoff) die Temperatur --> niedrigere rel. LF. Wäsche: große Oberfläche (zum Verdunsten und Wärme von Sonne aufnehmen), Schuhe: kleine Oberfläche.

Danke für deine Ausführung.

Das die Faktoren sich alle gegenseitig beeinflussen ist mir schon klar. Ich störe mich aber eigentlich allein an der Aussagen von J.K., dass ein kalter Föhn genauso schnell trocknet wie ein warmer Föhn. Und da keine weiteren Bedingungen genannt sind, muss ich davon ausgehen, dass laut seiner Aussage alle anderen Faktoren (umgewälzte Luftmenge, zur Verfügung stehende Luftmenge zur Aufnahme der Feuchtigkeit, aufzunehmende Menge Feuchtigkeit, Luftfeuchte rel. und abs.) außer der Temperatur, gleich bleiben.
 
Ich störe mich aber eigentlich allein an der Aussagen von J.K., dass ein kalter Föhn genauso schnell trocknet wie ein warmer Föhn.
Mit großer Wahrscheinlichkeit kannst du den Unterschied nicht wirklich messen. Wenn das mit kalter Luft 2 min dauert und mit warmer 5 sek weniger, das ist innerhalb jeder Messtoleranz (dann würdest du mit Restfeuchte in den Haaren anfangen und weiteren Details dieser Art). Wenn ich den Post von J.K. anschaue, meine ich, dass er 1. zeigen will, dass viel vom Gefühl her falsch interpretiert wird, und er 2. provozieren will, siehe seine Wortwahl. Und 2. hätte er perfekt erreicht. Ob da kleine Unterschiede (wie die nicht wirklich messbaren angenommenen 5 sek) vorhanden sind, interessiert J.K. wahrscheinlich nicht, und er setzt das auf "beides gleich schnell". Sooo 100% wörtlich würde ich seine Aussagen nicht nehmen, siehe2 ..
 
Ich brauche eine Lösung für 5 Schuhe und 5 Handschuhe.
Ich hatte schon überlegt einen Haartrockner an ein Abflussrohr anzuschließen mit mehreren flexiblen kleineren Schläuchen ~25mm abzugehen.
Der Fön hätte wahrscheinlich 50-70m³/h Durchfluss (20Liter/Sekunde). Durch die kleineren Ausgänge gäbe es sicherlich ordentlich Verluste und Staudruck.
Bei 10 Ausgängen und 50% Verlusten gäbe es immer noch einen Fluss von 1Liter/Sekunde.
Der Fön könnte auf Heizstufe 1 arbeiten und hätte eine Temperatursicherheitsabschaltung.

Würde das klappen oder bräuchte man 2x den Aufbau?
 
Würde das klappen
Der Fön hat wahrscheinlich viel zuviel Heizleistung. Die meiste Leistung verheizt du dann in den Schläuchen. Die Sicherheitsabschaltung greift ja nur, wenn's im Fön zu heiß wird.

Der Volumenstrom ist völlig überdimensioniert. Da reicht 1/10 von dem Fön immer noch. Weniger Volumenstrom macht auch viel weniger Krach. Das von mir verwendete Gebläse aus dem Fön läuft anstelle der ursprünglichen 220V bei mir mit 9 V.

Deine Konstruktion wäre nicht regelbar, sprich, du musst auch bei einem Paar Schuhe das komplette Gerät laufen lassen.

Je mehr Verzweigungen du einbaust, desto größer werden die Strömungsverluste. Du müsstest ja das große Rohr auf 10 kleine umleiten. Gerade solche Verzweigungen sind überwiegend strömungstechnisch eine Katastrophe. Deswegen lieber weniger Verzweigungen einplanen.

Flexible kleine Schläuche mit etwa 25 mm Durchmesser haben fast immer innen eine geriffelte Wand. Auch das bremst den Volumenstrom sehr deutlich. Welche mit glatter Innenwand sind sehr selten (hab meinen nur zufällig über die Arbeit bekommen).

Die vielen Verzweigungen und rauen Innenwände erfordern dann wieder mehr Leistung, von der zwar im Schuh/Handschuh nichts ankommt, aber eher laut bei der Erzeugung ist.

Insgesamt würde ich eher auf andere Komponenten setzen, die dann entweder in mehreren Geräten sind, oder besser regelbar sind.
 
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