Trail / Parcour - Bau Tipps

rzOne20

Asphalt ist Teufelswerk
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ich wollte hier mal einen fred für trail/parcour/park - bau tipps öffnen. sufu ergab nur infos zu rechtlichen diskussionen ( ist bei uns geklärt und erlaubt ;) ) und das soll hier ausgeklammert sein.

wir haben einen hang mit 20-30 grad neigung zur verfügung. die oberen 100-150 hm im wald, die unteren 100 - 150 hm wiese/weide.

welche hindernisse sollen gebaut werden?
wie werden diese am besten angelegt?
welches material sollte genommen werden?
gibts techniken?

ziel bei uns ist natürlich klar die verbesserung der fahrtechnik! fahrtechnik für technische abfahrten, also weniger highspeed bolzerei.

folgende erkenntnisse haben sich bei unserem ersten "shape the trail" wochenende ergeben:

sprünge/rampen:
da das gelände sehr steil ist am besten bei abgeschnittenen baumstamm/wurzelstock. um die rampe stabil zu bekommen haben wir zu erst lange rundhölzer in fahrtrichtung aufgelegt. anschließend kürzere rundhölzer quer zur fahrtrichtung. am ende/absprung haben wir das ganze zusätzlich mit 12er eisen gesichert. ist wirklich sehr stabil geworden.

spitzkehren zum hinterradversetzen:
haben wir so angelegt das wir sie um einen baum herum gehen lassen. zumeist steht dann am kurvenäußeren kein anderer baum. das heißt freie fall/knautschzonen. unterhalb des baums haben wir quer pfosten/rundhölzer fixiert um für das vorderrad beim umsetzten einen sicheren stand zu gewährleisten.

für anlieger haben wir uns umgefallene/entwurzelte bäume gesucht. den anlieger haben wir dann am oberen seitlichen wurzelstock hingeschaufelt. mit erde, kleinen ästen und laub. da vermute ich das es ohne weitere fixierung mit holzplanken nicht lange halten wird? was denkt ihr? kommt ja doch ordentlich druck drauf.

die verbindungswege zwischen den "prüfungen" haben wir einfach mit langen rundhölzern und holzpfosten etwas gesichert. dann kleinzeug wir holz, laub und steine reingegeben. nun hoffen wir das es sich aufgrund unserer fahrerei verfestigt.


habt ihr euch auch schon so was gebaut? gibts tipps und anregungen? was haltet ihr davon?

welche herausforderungen sollten noch installiert werden?

hier noch bilder


 
Das wichtigste ist erst mal das Oberflächenwasser unter Kontrolle zu haben sonst kommt es zu Rinnsal- und Pfützenbildungen und Erosionen. Das erreicht man durch die Linienwahl (am besten nicht mehr als Hälfte des Gefälle des Hangs + nicht mehr als 10%, je nach Art der Strecke) und die bauliche Ausführung selbst. Überall ein seitliches Gefälle von 5%. In flachen Abschnitten ggf. zu beiden Seiten (bei euch nicht) > hoher Arbeitsaufwand. Zusätzlich baut man "senken" ein so das wenn sich doch mal ein Rinnsal bildet dieses seitlich ausgeleitet wird und nicht die Strecke runterfließt. Möglichst flächig über z.B. 5m Welle mit stärkerem seitlichen Gefälle. Das sind nur zusätzliche Sicherungen (!) und kann man mit dem hoch und runter der Linienwahl entlang des Hangs kombinieren (in das man so auch Sprünge einbauen kann ohne viel Erde zu bewegen). Keine Rinnen auf der Strecke bauen wie bei Forstwegen! Der Trail sollte so weit wie möglich vorverdichtet sein bevor er befahren wird, da sich sonst eher Rinnen und Pfützen bilden. Unumgängliche nasse/matschige Stellen mit "unkontrollierbarem Ausweitungspotential" ;) muss man entwässern (Rinnen abseits der Strecke, Drainage etc.) und/oder befestigen oder überbauen (Northshore). Das ganze ist mehr Zeitaufwand als es zunächst erscheinen mag, aber nur so wird eine Strecke möglichst haltbar. Wenn das wichtigste, also die Linienwahl schon nicht passt hat man eine "Erosionszeitbombe" gebaut die immer wieder Zeit für Ausbesserungen fressen wird.

P.S. Das Hantieren mit der Motorsäge ohne PSA muss echt nicht sein....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ja das mit den entwässerungsrinnen haben wir eingeplant.

das verdichten bereitet mir sorgen..... ist schwierig in so steilem gelände. denkst du wir sollten noch zusätzlich material ranschaffen...wie zum bsp hackgut?
 
naja, so ne menge is es ja nicht, aber fürs erste sicher sehr hilfreich. besten dank schon mal.
 
also ein kleiner zwischenbericht:

die querungen sollten schon auch im bereich >5° oder besser auf richtung 10° gefälle sein. ansonsten muß man ständig mittreten. in unserem fall mit einer hangneigung von bis zu 25-30° schwierig da tw das pedal am hang kommt! egal, in unserem fall soll es ja sehr schwierig sein um zu lernen/üben (der flowteil kommt ja in die wiese).

wir haben bei den querungen vorerst nur quer dünne rundholzer gelegt und die entstandenen holräume mit zweigen, laub, erde, schotter (war nicht viel vor ort) und wenn möglich steinen (fast keine dort) gefüllt. das ganze haben wir "abregnen" lassen in der hoffnung es würde "fest" werden! natürlich ist das ein irrglaube! auch kleinere regenschauer haben nicht geholfen. wir werden jetzt den hang im bereich der querungen noch etwas aufgraben und versuchen weiter es mit befahren und begehen es zu befestigen. aber andererseits solls ja schwierig bleiben. is halt nix für 2,0" mickeymouse reifen ;-)

die Spitzkehren/Anlieger und Kurven stehen beim befahren unter sehr hoher belastung! gerade in den spitzkehren zB wo das VR steht beim umsetzten brauchen wir sehr sehr guten halt. dieser soll natürlich dauerhaft gegeben sein. mit dem erdigen hang-boden vor ort wird das nichts. da helfen auch muddy mary in 2,5" nichts! wir versuchen jetzt diese stellen mal mit so befestigungsgittern vom gartenbau zu stabilisieren!



das es hält, daran glaube ich fest. ist ja auch für so was gemacht. gibts zB auch so geogrid gitter usw.
meine frage: habt ihr eine idee wo wo etwas relativ günstig zu bekommen ist und was wir alternativ nehmen können. am besten auch größer. ich denke die teile können schon pro stück so 2 m² haben... ich dachte zuerst an baustahlgitter, aber stahlgitter will mein dad dort nicht haben.....

und das letzte "problem" ist die ausfahrt nach den kurven/Spitzkehren usw. da kommt natürlcih kurzzeitig enormer druck drauf. wir haben sie ja tw so angelegt das sie leicht nach oben gehen. muß man direkt kurz in die pedale reintreten, somit wollen wir lernen hier den schwung mitzunehmen.
da hatten wir uns gedacht schalungssteine einzusetzen!?



diese steine setzen wir im bereich kurvenscheitelpunkt bis ausgang ins erdreich ein. füllen es dann wieder, mit hözern, laub und zweigen abgedeckt und schon sollten wir wirklich stabile ausfahrten haben.


was denkt ihr? gibts alternative ideen dazu?


danke
 
Erstmal: Versucht doch möglichst viel ohne künstliche Materialien zu bauen. Das ist billiger und umweltverträglicher, notfalls müsst Ihr die Stellen halt immer wieder mal ausbessern.
An stärker belasteten Stellen halten die Kunststoff-Rasengitter nicht sehr lange, die eignen sich eher für matschige Stellen um den Grip zu verbessern. Was manchmal in Bikeparks verbaut wird, sind Beton-Rasengittersteine (60x40x8cm), die sind schwer und halten besser.

VG, Anselm
 
Beton-Rasengittersteine (60x40x8cm), die sind schwer und halten besser

==> haben wir letztlich auch genommen. sind mit ~11 euro/m² auch recht günstig. wir haben diese an kurvenausgängen (wo dann richtig druck von reifen kommt) und in "landezonen" eingearbeitet.

generell haben wie die hangquerungen noch mal überarbeitet. ähnlich wie im video, also den hang "aufgegraben". das mit den holz quer und kleinmaterial reinlegen war für die katze! also wir bauen jetzt mit erde und eben den rasenbetonsteinen.
da wir auch stein/kunststeinplatten zur verfügung haben integrieren wir diese auch teilweise (anlieger).

ein drop soll auch kommen. anfahrt über einen querenden traktorweg. von dort wollen wir über den weidezaun droppen (um nicht jedes mal rüberzuklettern). ja da suchen wir aktuell noch nach dem richtigen material.
kiefer soll recht fäulnissressistent sein.... die lärchen von meinem vater dürfen wir leider nicht fällen :-(

hier noch pics:





und hier noch die steine die wir verwenden. sind echt top!

 
Sieht doch schon gut aus!
Genau die Rasengitter-Steine habe ich gemeint.

Wenn Ihr Holzkicker oder Northshores bauen wollt, würde ich für den Unterbau Buche nehmen oder ein anderes Hartholz. Hält deutlich länger als Nadelholz. Auch solltet Ihr das Holz immer entrinden, da sich sonst Schädlinge einnisten können, die die Lebensdauer runtersetzen.

Nachteil: In Buche bekommt man nur schwer (größere) Nägel rein, am besten vorbohren. Auch Stahlnägel und/oder Spax-Schrauben funktionieren. Apropos Nägel: Bei dünnen Nägeln darauf achten, dass sie verzinkt sind, sonst rosten die innerhalb von 3 Jahren ab.
Für die Planken kann man ohne weiteres Fichte nehmen. Damit die Bretter nicht reißen, vorher die Nagelspitzen stumpf schlagen und lieber pro Brett vier dünnere Nägel als zwei dicke Nägel verwenden.

Grüße, Anselm
 
haben jetzt auch noch einen alternativeneinstieg in den trail geschnitzt





bin mal gespannt wie sich das bei feuchtigkeit verhält...
 
ah ok. das hatten wir vor, wollten aber zuerst mal so probieren....

hat gar keinen sinn ohne denkst du?
 
Ne. Ich denke es hat bei Nässe ohne wenig Sinn. Hasendraht kostet nicht viel und ist nicht viel Arbeit! Warum sich dann wegen so was auf die Fresse legen?
 
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