Tubeless-Reifen unterwegs wieder aufpumpen - "braucht" man CO2 oder sollte eine Handpumpe reichen?

Grummbeerbauer

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Hi zusammen,

Ich mache z.Z. meine ersten Tubeless-Erfahrungen - Hauptmotiv war Pannensicherheit, aber perspektivisch will ich auch mit weniger Druck fahren.
Bisher lief das soweit gut, aber zur Pannenhäufigkeit kann ich noch nicht wirklich final was sagen, da ich wegen dem ausdauernden Mistwetter noch nicht so viel gefahren bin.
Allerdings hatte ich jetzt doch ein Totalausfall: ich habe einen Drop vermasselt und bin über den Lenker. Dabei kam es am Vorderrad zu einem ziemlichen "Burp" (unklar ob der Burp durch den Sturz kam oder umgekehrt), und der Reifen war ziemlich platt, saß aber (wieder) auf der Felge, aber lag wegen dem Druckverlust nicht mehr fest an. Ich hatte naiverweise gedacht, dass man nach der Erstmontage ein Nachfüllen auch mit meiner Mini-Handpumpe hinkriegen sollte und hatte daher kein CO2 dabei (eine Anschaffung, die ich wegen des Einweg-Problems komplett vermeiden wollte...).
Leider habe ich den Reifen nicht mehr aufgepumpt bekommen und durfte so den Walk of Shame antreten. 😳
Zu Hause mit der Standpumpe war das kein Problem... ich musste also nichtmal zum "Schwalbe Tire Booster" greifen, mit dem ich das initiale Setup gemacht habe.

Zur Frage:
Hatte ich mit dem starken Luftverlust einfach nur Pech und das Szenario ist die Ausnahme?
Kann man das Wiederbefüllen mit der richtigen Technik auch mit einer kleinen (oder mittelgroßen) Handpumpe hinkriegen, und wenn ja, wie?
Oder ist ein CO2-Inflator der einzige praktikable Weg? Am Ende hätte ich dann natürlich beides, Handpumpe zum Fertigfüllen und CO2 für den initialen Push dabei.

Gruß
G
 
Zur Frage:
Hatte ich mit dem starken Luftverlust einfach nur Pech und das Szenario ist die Ausnahme?
Pech und Ausnahme. Vielleicht auch etwas zu wenig Druck.

Kann man das Wiederbefüllen mit der richtigen Technik auch mit einer kleinen (oder mittelgroßen) Handpumpe hinkriegen, und wenn ja, wie?
Musste ich noch nie machen, vermutlich aber eher unwahrscheinlich. Ist aber sehr selten, dass der Reifen nicht mehr Sitzt. Bei normalem Luftverlust durch Löcher oder so lässt sich der Reifen auch ganz normal aufpumpen.

Oder ist ein CO2-Inflator der einzige praktikable Weg?
Nein, kannst auch einfach einen Schlauch einziehen. Nicht nur deswegen sollte man immer einen Ersatzschlauch dabei haben. Kann auch sein, dass du ein Loch nicht mehr mit Salamis abgedichtet bekommst.
 
auf tour pumpe ich tubeless nur dann wieder auf, wenn ein loch drin ist und die milch das abdichtet. wenn der reifen von der felge rutscht, fang ich garnicht erst mit an, das das mit der handpumpe meist sowieso ein hoffnungsloses unterfangen ist. zumindest meine reifen-felgen.kombinationen sind so stramm, dass da von hand nix geht. selbst mit dem kompressor braucht es i.d.R. noch spüli, damit der reifen richtig ins horn rutscht. das in der prärie mit der handpumpe machen zu wollen - viel erfolg!

unterwegs in solchen fällen einen schlauch rein ziehen und gut ist
 
unterwegs in solchen fällen einen schlauch rein ziehen und gut ist
Ja, sicherlich eine zu 99,9% funktionierende Lösung.
Ich habe bisher auch meist einen Ersatzschlauch dabei (bei dieser Fahrt dummerweise nicht, vergessen einzustecken... ich muss den einfach am Rad befestigen).
Aber "Schlauch rein" ist halt 2x Aufwand (und schnell auch ne Riesensauerei), 1x beim Reinmachen (Einweghandschuhe dabei? 😉), dann beim wieder rausmachen, neue Milch rein etc.
Selbst wenn ich einen Schlauch dabei gehabt hätte, da bei dem Vorfall der Heimweg nur 3km waren, hätte ich mich vermutlich trotzdem eher für's "Heimschieben" entschieden ( zumal das Rad so eingesaut war, dass ich so viel Dreck zwischen Schlauch und Mantel bekommen hätte, dass der Schlauch schnell kaputt gegangen wäre)
Ich sehe "Schlauch rein" als absolut letzte Eskalationsstufe mit hohem Aufwand (aber hoher Erfolgswahrscheinlichkeit), wenn der Heimweg zu Fuß sonst zu weit wäre.
Ich hätte gerne ne Zwischenlösung, die vielleicht in 90% der Fälle die Tour rettet, bei zugleich deutlich weniger Aufwand (Zeit, Gewicht, Kosten)
Und da ist die Frage: "Handpumpe mit richtiger Technik" (Wenn es die gäbe) oder halt CO2 (was ich wegen Einweg halt eigentlich nicht möchte... aber als Notfalllösung für mich rechtfertigen könnte).
Am Ende hat man dann Handpumpe, CO2 und Schlauch dabei, fängt klein an und entscheidet nach Länge des Fußmarschs, wie weit man eskaliert.
 
Pech und Ausnahme. Vielleicht auch etwas zu wenig Druck.


Musste ich noch nie machen, vermutlich aber eher unwahrscheinlich. Ist aber sehr selten, dass der Reifen nicht mehr Sitzt. Bei normalem Luftverlust durch Löcher oder so lässt sich der Reifen auch ganz normal aufpumpen.
Darauf hatte ich auch spekuliert... war ja klar, dass das bei mir nicht so laufen würde... 😅
Ich habe auch nur an Löcher mit oder ohne Salamieinsatz gedacht, definitiv nicht an das Problem eines Burps - das kenne ich überhaupt nur aus irgendwelchen Videos, wo Profis mit High Speed und wenig Druck um die Kurven gehen - und die fahren nach dem Burp oft einfach weiter, also war der Luftverlust in meinen Fall wohl auch noch mehr als üblich.
 
Kann man das Wiederbefüllen mit der richtigen Technik auch mit einer kleinen (oder mittelgroßen) Handpumpe hinkriegen, und wenn ja, wie?
Die Milch dichtet und klebt den Reifen auch auf die Felgenflanke. Solange der Reifen nach einem Schaden noch einigermassen fest an der Flanke klebt, dann kann man es mit pumpen versuchen - je nach Schaden mit Dichtwurst und/oder noch etwas Milch.

Oder ist ein CO2-Inflator der einzige praktikable Weg? Am Ende hätte ich dann natürlich beides, Handpumpe zum Fertigfüllen und CO2 für den initialen Push dabei.
Wenn der Reifen von der Flanke oder gar von der Felge ist, dann hilft keine Minipumpe - nur CO2. Kann aber auch zum Desaster werden, deshalb hab ich immer zwei(!) Ersatzschlaeuche dabei.
 
Benutze Muc-Off Milch und CO2 und bis jetzt konnte meine Löcher/Schnitte nicht dauerhaft mit Salami dicht bekommen (waren allerdings alle in der Seitenflanke), für die weiterfahr hat es immer gereicht.
Außer bei einem Speichenriss. Als die Speiche gerissen ist hat sie das Tubeless Band durchgestanzt da hätte auch keine Pumpe geholfen, aber vielleicht Stück Klebeband oder Schlauch allerdings habe ich absolut kein bock auf die Sauerei unterwegs.
Bei der Gelegenheit, welches Tubeless Felgenband benutz ihr, bzw. mit welchem habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Oder nimmt ihr Felgenband Tubeless Strip ist allerdings nicht so günstig.
 
Habe das Band von Muc-Off mal gehabt. War erst mit zwei Wicklungen dicht.
Beim neuen LRS habe ich, wie auch bei der Milch, zu Milkit gewechselt. Das Band ließ sich sehr gut kleben und war prompt, ohne Milch, dicht. Und die Milch selber klumpt nicht und man kann sie nach nem halben Jahr oder so "auffrischen" in dem man bis zu 40% Wasser zugeben kann. Mach ich aber nicht, ich fülle einfach 60ml/Reifen nach wenn ich meine es bräuchte ne Auffrischung
 
Wenn der Reifen von der Flanke oder gar von der Felge ist, dann hilft keine Minipumpe - nur CO2. Kann aber auch zum Desaster werden, deshalb hab ich immer zwei(!) Ersatzschlaeuche dabei.
Sollte man dann auch wie bei der Erstmontage den Ventilkern rausdrehen, damit das CO2 schnell genug einströmen kann? Oder limitiert da eh die Kartusche den Gasdurchsatz?
 
Beim neuen LRS habe ich, wie auch bei der Milch, zu Milkit gewechselt. Das Band ließ sich sehr gut kleben und war prompt, ohne Milch, dicht. Und die Milch selber klumpt nicht und man kann sie nach nem halben Jahr oder so "auffrischen" in dem man bis zu 40% Wasser zugeben kann. Mach ich aber nicht, ich fülle einfach 60ml/Reifen nach wenn ich meine es bräuchte ne Auffrischung
Du schreibst, man könne mit Wasser auffrischen - also ginge das nur mit etwas Wasser, ohne Milchzugabe? Ich dachte der Alterungseffekt der Milch kommt nicht (oder nicht nur) durch Austrocknen, sondern weil sie mit der Zeit durch die Reaktion mit der Luft verklebt (so wie sie es auch beim Abdichten eines Lochs macht).
 
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