Vibration an der Hinterradbremse

Registriert
16. September 2015
Reaktionspunkte
5.871
Ort
Nähe Würzburg
Hallo zusammen,

ich habe an meinem Hardtail seit längerem ein Bremsproblem hinten. Verbaut ist eine Shimano Acera, Scheibe SM-RT56. Das ganze ist schwierig zu beschreiben, ich versuche es trotzdem.

Sobald ich bei etwas höherem Tempo mittelstark bremse, egal ob im sitzen oder stehen, kommt ein lautes quitschen und rubbeln auf und der Hinterbau fängt an zu vibrieren. Halte ich die Bremse über eine längere Strecke wird die Vibration immer stärker und geht durch dass komplette Fahrrad bis zur vorderen Bremse, teilweise ist das so stark dass es durch und durch geht und richtig unangehm wird. Wenn ich richtig stark bremse hört die Vibration auf. Das Problem ist erst seitdem mal die Bremsbeläge gewechselt wurden.

Ich habe selber nicht die große Ahnung, folgendes wurde aber schon probiert. Bremsscheibe und Bremssattel sind fest. Der Schnellspanner war anfangs nicht fest genug, passt jetzt aber auch. Die Scheiben habe ich schon von vorne nach hinten getauscht.
Ein Mechaniker-Kumpel hat dann festgestellt dass das Radlager etwas locker war, hat es behoben, aber keine Besserung. Dann wurden die ziemlich neuen Bremsbeläge nochmal getauscht. Es ist jetzt nicht mehr so extrem, aber immer noch vorhanden.

Jetzt habe ich ein anderes Laufrad montiert (kein neues) und bisher ist das Problem nicht aufgetreten. Beim anderen Bike mit meinem Hinterrad ebenfalls keine Probleme. Das kann aber nicht des Rätsels Lösung sein, weiß jemand Rat?
 
Kann es sein, daß Du beim 1. Bremsbelagtausch (und auch beim 2.) falsche Bremsbeläge verbaut hast ? Die SM-RT56 Scheiben dürfen nur mit den Resinbelägen verwendet werden !
Ich gehe davon aus, das Du die Beläge auch eingebremst hast, oder?
Wenn nicht, könnten die Beläge auch verglast sein. Dagegen spricht aber, das das Rubbeln mit dem anderen Laufrad und anderem Scheibentyp(?) nicht auftritt.
 
Kann es sein, daß Du beim 1. Bremsbelagtausch (und auch beim 2.) falsche Bremsbeläge verbaut hast ? Die SM-RT56 Scheiben dürfen nur mit den Resinbelägen verwendet werden !
Ich gehe davon aus, das Du die Beläge auch eingebremst hast, oder?
Wenn nicht, könnten die Beläge auch verglast sein. Dagegen spricht aber, das das Rubbeln mit dem anderen Laufrad und anderem Scheibentyp(?) nicht auftritt.

Man kann die Scheiben auch mit Sinter fahren. Geht auch gut. Nur die Scheibe nutzt sich eben schneller ab.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Hallo zusammen,
...
Jetzt habe ich ein anderes Laufrad montiert (kein neues) und bisher ist das Problem nicht aufgetreten. Beim anderen Bike mit meinem Hinterrad ebenfalls keine Probleme. Das kann aber nicht des Rätsels Lösung sein, weiß jemand Rat?
Es könnte sein das beim ersten LR die Speichenspannung zu niedrig ist.
Lass dies mal prüfen.
 
Sinter hin - Resin her.
Ist wahrscheinlich eh Rille.

Wichtig ist auch bei Sinterbelägen die mal richtig heiß zu fahren und anschließend nochmal kräftig zu bremsen. "Kräftig" im Sinne von lange. Also ein gutes Stück Gefälle ...
Mit wechselndem Anpreßdruck.

Ich presse z.Z. Avid'sche Sinterbeläge auf Shimano'sche Resinverlangungsscheiben.
Ja, die neigen dazu sich akustisch daneben zu benehmen, aber das Bremsverhalten ist mir äußerst genehm.
Hat aber eine kleine Ewigkeit gedauert bis sich Scheibe und Beläge an einander "gewöhnt" haben.

Nebenkriegsschauplatz:
...
Ich habe selber nicht die große Ahnung, folgendes wurde aber schon probiert. Bremsscheibe und Bremssattel sind fest. Der Schnellspanner war anfangs nicht fest genug, passt jetzt aber auch. Die Scheiben habe ich schon von vorne nach hinten getauscht.
Ein Mechaniker-Kumpel hat dann festgestellt dass das Radlager etwas locker war, hat es behoben, aber keine Besserung.
Ssp:
Sehr gern viel zu fest vorgespannt. Weniger ist oftmals mehr. Insbesondere wenn versucht wird den Spannhebel als Werkzeug im Sinne eines Ring- oder Maulschlüssels zu nutzen.
Radlager:
Auch sehr gern (schon werksseitig) zu festgeballert. Bei Neuware muß oftmals etwas gelöst werden ...
 
Hatte ich auch schon in Erwägung gezogen. Dagegen spricht allerdings, das das Laufrad in dem anderen Bike funktioniert.

Falls es sich wirklich um Resonanzen handelt, geht es um das Zusammenspiel aller beteiligter Komponenten: Reibpaarung Beläge/Scheibe, Schwingungen in Laufrad und Hinterbau. Dass das HR in einem anderen Rad einwandfrei den Dienst verrichtet, lässt wenig Rückschlüsse auf das Verhalten in deinem Rad/Rahmen zu. Am Hinterbau kannst du wenig ausrichten, am Rest schon. Wenn es mit anderen Belägen, einer anderen Scheibe oder anderer Speichenspannung still ist → wunderbar. btw, kontrolliere am besten auch mal alle Schrauben. Durch Vibrationen können die gerne mal losgerüttelt werden, sofern keine Schraubensicherung vorhanden ist.
 
Verbaut sind B01S Resin Beläge, das sind sie

20160917_120505.jpg


Bei der Speichenspannung habe ich beim händischen Prüfen nichts außergewöhnliches festgestellt.
 
Wir hatten heute nach dem Rennen rubbeln an der vorderen Scheibenbremse. Nachstellen des Steuersatzspiels hat sofort behoben.

Auch wenn es blöd klingt bei Rubbeln am Hinterrrad, prüfe an Deinem Bike mal das Spiel des Steuersatzes.

PS: Die Beläge sehen in der Tat etwas fertig aus. An unseren Böcken auch, wenn die Beläge an der Verschleissgrenze sind.
 
Ich hatte genau Deine Symptome auch mal und ewig experimentiert mit Belägen und Scheiben. Was dann geholfen hat: Die Bremsleitung mit einem zusätzlichen Kabelbinder möglichst nah am Sattel an die Hinterbaustrebe zu fixieren. Seitdem ist Ruhe!
 
Ich habe jetzt nochmal die Bremsbeläge von vorne nach hinten getauscht, und die Bremsleitung mit einem zusätzlichen Kabelbinder fixiert, morgen mache ich dann eine Proberunde und werde berichten.

Bewusst eingebremst habe ich weder den 1. noch den 2. Satz Beläge, da mir das weder bekannt war noch gesagt wurde. :(
Richtig heiß wurden sie bestimmt schonmal. Kann man da jetzt noch was retten oder ist es zu spät?
 
Wenn der Kabelbinder an der Bremsleitung Abhilfe bringt, bremse ich ab morgen wieder mit V-Brakes:D

Verglast sehen die Beläge auf dem Foto nicht aus, nur ziemlich abgenudelt.
Du kannst aber mal folgendes probieren:
180er Schleifpapier auf eine eben Fläche legen
Darauf die Beläge etwas anschleifen, bis sie vollflächig matt aussehen.
Dann dasselbe Prozedere mit 240er Schleifpapier durchführen.

Anschliessend müssen die Beläge unbedingt eingebremst werden !

Mein Verfahren dazu:
Zuerst fährst Du ca. 200m mit ganz leicht gezogener Bremse, das sich Belag und Scheibe etwas einschleifen.
Dann das Bike 200 Mal auf 60KM/H beschleunigen (ne, war Spass, aber so 20 Mal auf 30KM/H sollten es schon sein) und kräftig abbremsen, aber nicht bis zum Stillstand. Bei jeder Bremsung sollte die Bremsleistung etwas besser werden. Dazwischen die Bremse etwas abkühlen lassen (20m normale Fahrt reichen).
Wenn Du eine steile Gefällestrecke hast, zum Schluss mal auf 50KM/H beschleunigen und bis an (nicht über) die Blockiergrenze bremsen.
Falls die Gefällstrecke lang genug ist einige Male wiederholen.
Danach sollten die Beläge ausgegast sein. Wenn sie dann wieder rubbeln, sind sie durch das Ausgasen wieder verglast.
Dann die Schleifprozedur wiederholen, aber nicht das Einbremsen, sonder normal damit fahren.
Nach einigen Bremsungen hat sich dann die Bremsleistung auf ihr Maximum erhöht.

Das Einbremsen der Beläge ist ein Riesensch..ss.
 
Das was @BRTH schreibt ist soweit richtig! :)
Beim Einbremsen musst du nur drauf achten, dass du nicht zu lange bspw. mit schleifender Bremse fährst, die Gefahr einens Verglasens ist dann hoch.

Beläge verglasen bei sehr hoher Hitze, die eig. nur bei langem Schleifen erreicht wird.

LG
 
Die Probefahrt fand heute statt...
... und lange habe ich gedacht es wäre erstmal ruhig. Irgendwann kam dann doch das alte Problem, aber nicht so extrem und so häufig wie vorher. Man könnte fast sagen dass man es so belassen könnte wenn es nicht schlimmer wird. Neue Bremsbeläge habe ich schon bestellt. Ich werde aber erstmal weiterfahren und schauen wie sich das ganze entwickelt.
 
Zurück