Von Auto auf Rad angefahren - was jetzt?

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Hallo,

wurde leider letzten Donnerstag auf einer normalen Stadtstraße ohne gesonderten Radweg von einem ausparkenden Auto angefahren. Die ganze Sache lief so ab, dass ich normal unterwegs war und mich rechts hielt, auf jeden Fall ist das Auto aus einer Parklücke (eingezeichnet auf dem 3m breiten Gehweg) rausgefahren und wollte gleichzeitig in die mir entgegengesetzte Fahrtrichtung umwenden. Durch die eng beieinander stehenden Autos habe ich das ganze erst so spät bemerkt, dass ich nur noch ausweichen konnte, sonst wäre ich quer über die Motorhaube.

Trotz meines Ausweichens erwischte mich das Auto mit dem linken vorderen Kotflügel seitlich im Bereich der Kurbel und dem gesamten Hinterbau (inklusive Felge).

Haben dann Personalien ausgetauscht, die Autofahrerin meinte sie würde mir den Schaden übernehmen und ich solle das Rad reparieren lassen und ihr die Rechnung zukommen lassen.

Schaden:
-hintere Felge Speiche gerissen und am Nabenkörper der gesamte Speichenflansch
-gesamte Felge hinten verzogen
-Rahmen an Kettenstrebe und Sitzstrebe verkratzt, eventuelle Risse?

Die Felge ist in meinen Augen komplett schrott und denke nicht das man das noch richten kann. Jedoch bereitet mir der Rahmen Sorgen, die Schweissnähte sind verspachtelt und somit nicht ersichtlich, durch die seitliche Belastung könnte ich mir durchaus vorstellen, dass dort enorme Belastung geherrscht hat (Risse?).

Wie soll ich nun weiter vorgehen? Rad einfach zu einem Händler geben und dann die Endrechnung der Unfallverursacherin geben?

Selber Ersatzfelge bestellen? Das Problem ist das die Felge in der solchen Ausführung in silber nicht mehr verkauft wird, möchte jetzt auch nicht mit zwei verschiedenen (vorne alte weiterhin, hinten neu?) mich abspeisen lassen, oder muss ich das so hinnehmen?

Leider als auch zum Glück mein erster Radunfall, deshalb einige Fragen.

Danke schonmal!
 
Dein großer Fehler war schonmal dass du keine Polizei gerufen hast. Auf solche Deals würd ich mich überhaupt nicht mehr einlassen. Das is ein fall für eine Versicherung.

Ansonsten solltest du mal mit der unfallverursacherin telefonieren und ihr sagen was alles kaputt ist und was da für ein ungefährer Schaden auf sie zukommt. Nicht das die dann plötzlich nichts mehr davon wissen will...Auf keinen fall vorab auf eigene kosten was machen.
 
Jepp! Die wenigsten vermuten bei einem "Fahrrad", dass plötzlich ein Schaden von mehreren hundert Euro entsteht. Wenn sie von vornherein gewusst hätte, dass es womöglich ab 500 € aufwärts geht, hätte sie von Anfang an ihre Versicherung eingeschaltet.
Und für die Kommunikation mit der Versicherung ist es auf jeden Fall auch sinnvoll, wenn der Unfall von der Polizei aufgenommen wird. Die wollen nämlich auch nur drücken, wo sie nur können. Zudem kann im Nachhinein (nach einem Anwaltsgespräch) der Unfallhergang seitens des Unfallgegners nämlich nicht plötzlich anders aussehen.

Was die silberne Felge angeht: Einen neuen Laufradsatz zu bekommen, kannst du dir wohl abschminken, nur weil dir die neuen Modelle nicht gefallen. Sei froh, wenn du deinen tatsächlichen Schaden ohne viel Papierkram erstattet bekommst!
 
Haben dann Personalien ausgetauscht, die Autofahrerin meinte sie würde mir den Schaden übernehmen und ich solle das Rad reparieren lassen und ihr die Rechnung zukommen lassen.

würde ich so nicht machen...kann gutgehen oder auch nicht.

setze dich mit deren Versicherung in Verbindung. wenn du die nicht weißt, von der Fahrzeughalterin mitteilen lassen oder über das Kennzeichen ermitteln: Zentralruf der Autoversicherer, Telefon: 0800 25 026 00

gleichfalls Bilder vom Schaden machen. am besten wäre gewesen, vom Unfallort + Fahrzeug. ebenfalls eine (Gedächtnis-)Skizze erstellen, ggf. über Google-Maps o.ä.

evtl. mal zum Radhändler des Vertrauens und einen KV erstellen lassen. bei größerer Reparatur auf jeden Fall warten, was die Versicherung mitteilt, und zwar schriftlich (und wenns ein Zweizeiler per Mail ist). Ersetzte Teile zwingend aufheben (falls die einer zufällig begutachten will).

die Dame kann um evtl. eine Hochstufung zu vermeiden, den Schaden ja später an die Versicherung ausgleichen.

lässt du dein Rad aber jetzt reparieren, reichst der die Rechnung ein, die sagt dann, och nö, so teuer habe ich mir das nicht vorgestellt und eigentlich wärst du ja Schuld und zahlt nicht...kanns sein, dass deren Versicherung arg rumzickt, weil Rad schon repariert, zu viel repariert, zu spät gemeldet etc. pp.
 
Gleich mit der Frau zum Geldautomaten fahren und Neupreis vom Rad voll bezahlen lassen. Bei Weigerung unweigerlich die Polizei anrufen. Die meisten KFZler pupen sich dann in die Hose weil sie wissen das es dann sehr teuer wird (für sie).
 
Okay, dann werde ich mich mal mit ihr in Verbindung setzen und mir bei einem Laden einen Kostenvoranschlag machen, wenn sie wegen dem Preis Probleme macht werde ich doch Polizei einschalten müssen, Augenzeugen habe ich ja.

Wenn der Laden nicht mehr als ich findet wird sich das ganze auf 120€ + Einbau belaufen, das mit den unterschiedlichen Felgen ist dann natürlich doof.

Mit Neupreis erstatten geht da nichts, das Rad ist mehr oder weniger ein Unikat, habe es auch erst letztes Jahr gebraucht gekauft.

Das Laufrad ist definitiv schrott, da lässt sich nichts mehr richten weil die Stelle wo die Felge zusammengesteckt ist auch gebrochen und große Spaltmaße aufweist, Nabe irreparabel...

Eine Skizze vom Unfallhergang werde ich noch erstellen, der Ablauf ist eh schon gefestigt durch ein Protokoll beim Arzt, da das ganze auf dem Weg zur Arbeit passiert ist und die Behandlungskosten von deren Versicherung übernommen werden.

Danke schonmal für eure Hilfe!
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Skizze vom Unfallhergang werde ich noch erstellen, der Ablauf ist eh schon gefestigt durch ein Protokoll beim Arzt, da das ganze auf dem Weg zur Arbeit passiert ist und die Behandlungskosten von deren Versicherung übernommen werden.
!

Moin !

Mag ja sein, daß die Abwicklung mal anders läuft, aber normalerweise läuft das so:
Bei einem Unfall auf dem Arbeitsweg ist die Berufgenossenschaft des Arbeitgebers für die Behandlungskosten zuständig. Demnächst solltest Du einen Anhörungsbogen der BG erhalten. Wenn die BG etwas von möglichem Fremdverschulden hört, dann wird sie dort die Kosten wieder reinholen. Von den Kosten durch ärztliche Behandlung solltest Du die Unfallbeteiligte informieren, denn wahrscheinlich wird das dann ein Fall für ihre KFZ Haftpflichtversicherung und damit wird sie wahrscheinlich auch Deinen Schaden über die KFZ-Haftpflicht regulieren lassen.
In dem Moment, in dem Du beim Arzt warst und dort angegeben hast, daß es ein Unfall auf dem Arbeitsweg war, hast Du dieses Verfahren in Gang gesetzt. Jetzt wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem offizellen Wege geregelt.

Gruß
Sam
 
Moin !

Mag ja sein, daß die Abwicklung mal anders läuft, aber normalerweise läuft das so:
Bei einem Unfall auf dem Arbeitsweg ist die Berufgenossenschaft des Arbeitgebers für die Behandlungskosten zuständig. Demnächst solltest Du einen Anhörungsbogen der BG erhalten. Wenn die BG etwas von möglichem Fremdverschulden hört, dann wird sie dort die Kosten wieder reinholen. Von den Kosten durch ärztliche Behandlung solltest Du die Unfallbeteiligte informieren, denn wahrscheinlich wird das dann ein Fall für ihre KFZ Haftpflichtversicherung und damit wird sie wahrscheinlich auch Deinen Schaden über die KFZ-Haftpflicht regulieren lassen.
In dem Moment, in dem Du beim Arzt warst und dort angegeben hast, daß es ein Unfall auf dem Arbeitsweg war, hast Du dieses Verfahren in Gang gesetzt. Jetzt wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem offizellen Wege geregelt.

Gruß
Sam

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Für das nächste Mal - Unfälle mit Personenschäden sollten immer durch die Polizei aufgenommen werden. Im Zweifel kannst Du aber auch bei Unfällen mit Sachschäden die Polizei hinzuziehen. Das erleichtert später die Schadensregulierung, da Versicherung und Anwälte den polizeilichen Vorgang anfordern bzw. Auskünfte von der Polizei einholen können. Die wiederum muss alle be- bzw. entlastenden Beweise sammeln/aufnehmen.

Wegen der Schadensregulierung wurde ja schon einiges gesagt. Am besten einen Kostenvoranschlag machen lassen. Den schickst Du der Versicherung des Verursachers oder dem Verursacher selbst (wenn das so gewünscht war). Im letzteren Fall vermerke einen Termin, bis wann der Schadenersatz zu zahlen ist. Gibt es dann Probleme, wendest Du Dich an die Versicherung des Verursachers.

Ggfs. steht Dir auch ein Schmerzensgeld und Nutzungsausfall zu. Da müsstest Du Dir aber einen Rechtsbeistand suchen, der das evtl. einfordert.
 
Kleines Update:

Die Versicherung der Unfallverursacherin hat sich bei mir per Post gemeldet, habe dann (wie gefordert) Unfallskizze, Kostenvoranschlag und Bilder der Schäden sowie das zu ausfüllende Formular zurückgeschickt. Auf jeden Fall kam diese Woche ein Scheck zurück, es wird ein ganzer neuer Laufradsatz gezahlt inklusive der Reparaturkosten natürlich.

Das Rad steht jetzt noch beim Händler und der Laufradsatz kommt dann hoffentlich bald, bei dem Wetter ist aber eh nicht ans Fahren zu denken :rolleyes:

Werde dann die Gesamtrechnung jedoch nochmals an die Versicherung schicken müssen, damit ich auch die Mehrwertsteuer ersetzt bekomme, die hat die Versicherung jetzt vom Gesamtpreis des Laufradsatzes abgezogen.

Trotzdem soweit schon mal ziemlich froh, dass es doch noch ehrliche Menschen gibt (Unfallverursacherin) und die Versicherung auch keine Zicken macht.

Danke nochmal trotzdem für eure Tipps!
 
Ist doch schön zu lesen, dass bei solchen Vorfällen auch mal was anständig abläuft. Es gibt also noch Ehre im Straßenverkehr!

Ich wünsch dir an dieser Stelle einfach mal, dass sowas nicht nochmal vorkommt :)

(auch wenn mich dafür die Laufradhersteller bestimmt weniger lieb haben :D )
 
Oldschoolie, wieviel Abstand hast du denn zu den parkenden Autos gehalten?
so 1m, gemessen von Lenkeraussenende / Ellenbogen darfst und Musst du halten, ansonsten kann es sogar dazu kommen das du auf einem Teil deiner Schadensansprüche sitzenbleibst oder gar eine geringe Mitschuld zugesprochen kriegst.

Darum sich immer den Platz auf der Straße nehmen der einem zusteht.
 
Ergänzend will ich noch meine Erfahrung zufügen:

Anfang März wurde ich ebenfalls von einem Auto angefahren. Der Fahrer hatte mir dann seine Karte gegeben und mich gebeten, dass ich mich die Tage nochmal bei ihm melde. Da ich ohne Licht unterwegs war und es schon leicht dämmerte hatte ich auch auf die Polizei verzichtet.

Habe den Herrn dann 2 Tage später angerufen und ihm meine Daten mitgeteilt, er hat das ganze dann an seinen Chef weitergegeben (ist mit seinem Dienstwagen passiert). 2 Tage darauf war Post von der Versicherung im Briefkasten.

Ausführliche Erklärung + Fotos vom Unfallort und Schaden, Kostenvoranschlag kopiert und wieder an die Versicherung.

Hab dann deren Bestätigung erhalten, dass sie dafür haften und sie die Reperaturkosten (laut KVA) erstatten sobald ich ihnen die Rechnung schicke.

Rechnung verschickt und ne Woche später hat ich das Geld aufm Konto.

Der Betrag lag etwa bei 80€.
 
Oldschoolie, wieviel Abstand hast du denn zu den parkenden Autos gehalten?
so 1m, gemessen von Lenkeraussenende / Ellenbogen darfst und Musst du halten, ansonsten kann es sogar dazu kommen das du auf einem Teil deiner Schadensansprüche sitzenbleibst oder gar eine geringe Mitschuld zugesprochen kriegst.

Darum sich immer den Platz auf der Straße nehmen der einem zusteht.

Habe auf jeden Fall 1m Abstand gehabt, aber die Schadensansprüche sind ja jetzt eh schon gedeckt. Die Stelle ist jedoch (meiner Meinung nach) sehr schlecht gelöst vom Straßenbau, wenn ein Auto vor dir (wie bei mir) aus der Parklücke rauszieht, hast du da schlecht ne Chance noch was zu machen.
 
[...] 2 Tage darauf war Post von der Versicherung im Briefkasten.

Ausführliche Erklärung + Fotos vom Unfallort und Schaden, Kostenvoranschlag kopiert und wieder an die Versicherung.

Hab dann deren Bestätigung erhalten, dass sie dafür haften und sie die Reperaturkosten (laut KVA) erstatten sobald ich ihnen die Rechnung schicke.

[...]

Ja ist ja dann ähnlich wie bei mir abgelaufen, habe auch nicht direkt dran gedacht, Polizei einzuschalten, was aber wohl auch besser war, da ich mit meinem Singlespeeder unterwegs war. Jedenfalls hat die Versicherung das Geld noch vor der Reparatur erstattet (nur jetzt ohne Mehrwertsteuer, die ich wohl noch bekomme wenn ich die Gesamtrechnung, wenn das Rad repariert ist, nachreiche).
 
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