Warum ein Youngtimer ??

HorstSt

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Hallo,
ich wollte hier mal was zur Diskussion stellen, was mich schon seit einigen Tagen umtreibt: Was braucht "Otto Normal-Mountainbiker", und gibt's das überhaupt noch im Radladen?
Ich finde Stahlrahmen gut. Da wird's heute schon schwierig - eigentlich nur Alu zu bekommen.
Dann haben die Bikes Schaltungen mit immer mehr Gängen. Mir haben mehr als 3x7 nie gefehlt. Den Vorteil in einer 27- oder gar 30-Gang-Schaltung sehe ich nicht. Nachteil ist: Stabiler sind sie nicht, dafür aber teuerer, auch bei den Ersatzteilen (z.B. Kette).
Wirkliche technische Fortschritte sehe ich wirklich nur bei der Federgabel und bei Scheibenbremsen, solange sie mechanisch sind (Ich habe bei Hydraulik immer das Gefühl, dass sie schwerer zu warten sind.)
Also wäre mein Wunschbike Stahlrahmen, aktuell ordentliche Federgabel, mechanische Scheibenbremse, XT-Ausstattung. Das dürfte dann ruhig auch jenseits der 1000 EUR kosten, besser natürlich weniger.
Aber scheinbar kann man sich sowas nur noch auf Youngtimer-Basis (der nicht mehr in gutem Originalzustand ist) selbst aufbauen.
Also lieber 21 Gänge XT als 30 mit irgendwas.
Ich rede ja nicht von Bikes für Rennfahrer und Downhill. Sowas fahre ich nicht. Und die Jungs, die mit ihrem 3000-EUR-Bikes über die Waldautobahn cruisen, dürfen ihre Bikes ja behalten. Sollte ich jemals einen Geländewagen brauchen, wird das ja auch kein Porsche Ceyenne, sondern ein Land Rover.
Horst
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Hydraulick kann ich nur sagen, die sind auch nicht schwer zu warten. Und vor allem: Man muss sie eigenlich nie warten.
Ich habe mit mechanischen Scheibenbremsen bisher immer nur schlechte Erfahrungen gemacht. Sie waren immer bescheiden in der Bremswirkung, schlecht einzustellen, neigten zum Schleifen und der Flex von den Speichen... Na gut, ich gebe zu, das waren alles eher günstige Teile. Aber gute nicht hydraulische Scheibenbremsen, gibts das überhaupt?

Ich schwöre jedenfalls auf meine gute alte Magura Hs33.

Zum Thema Alu vs. Stahl, da kann man natürlich streiten. Ich hätte nichts gegen einen ordentlichen Alurahmen einzuwenden. Ich sag mal Zaskar...

Gruss
Matthias
 
Bezüglich Scheibenbremsen: Ich finde es interessant, dass unter MTBlern mechanische Discs in der Regel als Mist gelten, bei Reiseradlern, Liegerädern und Anderen aber durchaus anerkannt und oft beforzugt sind, weil sie als robuster gelten und hydraulische Discs unnötig empfindlich sind und kein Plus bringen sollen.
Beispiel: Avid BB7
Ich lass das einfach mal so stehen und rate allen zum Blick über den Tellerrand :)
 
Der "dodderer" wird sicher bald was zur BB7 sagen;) Der hat die nur noch verbaut und wird wissen warum. Bzgl. Wartung, Entlüftung, Einstellung einer Hydraulikbremse: Ist auch kein Hexenwerk. Zu jeder Bremse gibts ne Anleitung und dann klappt das auch...

Ich mag die YT weil sie genau das bieten, was ich brauche...das dürfen gerne auch 24 oder 27 Gänge sein.
Der große Vorteil ist, dass sie teils ganz günstig zu haben sind.
Wenn ich mir anschaue, was man für nen 1000der selbst zusammenbasteln kann und was es für 1000 Euro im Radladen gibt, dann muss man zwangsläufig bei nem YT landen. Da bekommt man ein Fully für kleines Geld, das dann einen tollen Alurahmen hat und nicht schwerer als ein 1000 Euro Hardtail ist. Teils sogar noch viel günstiger ...und es ist die Zeit der richtig hübschen Biketeile;) Bei Bremsen und Gabeln darfs ruhig bisschen neuer sein...aber funktionieren tun auch gute alte V-brakes sehr gut.
 
Ich war letztes Wochenende im Ehrwalder Gebiet. Von der Alm runter ins Dorf gehts extrem steil und sehr lange runter.
Bin mit meiner 20 Jahre alten Möhre und XT V-Brakes mit Koolstop völlig problemlos runter gekommen.
Bei anderen mit "modernen" Bikes hat es die Bremsscheiben dermaßen aufgeheizt, daß da teilweise das Öl raussiffte wg. Überhitzung und bei zweien hat es die Beläge wohl verglast.

Und dabei wollte ich auf Bremsscheiben umsteigen mittels neuem Rad. Aber ich finde seit Jahren partout keinen vernünftigen Grund, warum ich von meinem uralten 10.5kg Sorglos-Stumpjumper auf einen modernen 10.5kg Problem-Stumpjumper umsteigen soll.
Wenn Bremsscheibe, dann wohl nur BB7 (!) ohne Lüftungs-Rumgesabbel und ständiges Aufpassen, daß die Scheibe nicht schleift und Zylinder verbackt sind.
 
Ne V-Brake ist ja nix anderes als eine Scheibenbremse mit einer 26 Zoll großen Scheibe;)

Blöd nur, dass diese Scheibe ein tragendes Teil ist :eek: ...und teilweise voller Dreck und Schlamm hängt. Aber ansonsten ist ne V-Brake oder auch richtig eingestellte Canti völlig in Ordnung. Aber ist halt meist billiger ne Bremsscheibe zu tauschen als ne Felge.

Außerdem muss bremsen gelernt sein. Ne V-Brake kann man genauso schnell ruinieren wie ne Scheibenbremse, wenn man nicht bremsen kann und ständig am Schleifen ist. Lieber zwischendurch kühlen lassen und dann beherzt verzögern als dieses ständige Geschleife. Da macht man jede Bremse mit kaputt.

Auch wenn ich ganz viele Räder mit ganz tollen V-Brakes habe und HS Maguras: Ne Scheibenbremse - auch hydraulisch - ist schon was Feines:daumen: ;)
 
Wie war die Frage? Warum ein Youngtimer ?? Weil ich schon für relativ wenig Mäuse ein Hardtail bekomme, mit dem ich viel Spaß haben kann. Oder zwei ;). Ob Alu oder Stahl, Schalter oder Singlespeed – alles Geschmacksache. Und den anderen signalisiere, dass nicht alles was alt und nicht hightec und teuer ist, gleichzeitig untauglich ist. Das mit der Federgabel sehe ich auch so, habe meine indy und judy irgendwann gegen Starrgabel getauscht. Und fürs Grobe habe ich immer noch mein Fully.
 
Wie war die Frage? Warum ein Youngtimer ??

:lol: Stimmt...Thema verfehlt, setzen, 6! ;)

Für mich wie schon erwähnt ganz einfach, weils eben für relativ kleines Geld viel Rad gibt und man es sich zusammenbasteln kann wie man lustig ist. Und 2. und viel wichtiger: KLEINs gibt's nur aus dieser Ära ;) Ab knapp hinter 2000 ist Schluss mit Klein. ...und meiner Meinung nach auch gleichzeitig die Ära der schönen Bikes beendet. Ist doch beim Auto nicht anders. Kann einer noch die ganzen aktuellen Japaner auseinanderhalten? Alles Einheitsbrei...Und nen Audi A4 kann man kaum noch von nem A6 unterscheiden, nen 3er und 5er BMW genausowenig...

Ich muss nur in die Galerie oder ins unterweg schauen, dann gibt's jeden Tag neue gute Gründe für YT. Das GT LTS z.B. Sowas ist doch einmalig oder ein Cannondale Raven oder Votec C9 oder Klein Mantra...oder auch die Hardtail cannondale. Die erkennt man doch immer....
 
Ein Youngtimer muß es sein, weil die Bikes und Teile zwischen 1994 - 2000 am schönsten aussehen und im Gegensatz zu heute meist noch ein Character und ein eigenes Erscheinungsbild hatten.
 
Cannondale-Youngtimer kommen aus den USA :)


Genau! Auch mein Argument! Und ich finde die Farben einfach schön. Besonders, dass noch drauf geachtet wurde die Gabel in Rahmenfarbe auszuliefern. Heute gibts die Auswahl zwischen schwarzer und weißer Fox....

Aber orange, grün, blau... alles nicht zu haben. Mag vielleicht sein, dass die heutigen Bikes technisch besser sind (vorallem die Fullys - keine Frage!) aber bei den Hardtails würde ich mal behaupten ist der technische Fortschritt nicht so gravierend, zumal ja nichts dagegen spricht neue Teile zu verbauen. Ich bin da kein Time-Corrcet-Fetischist.
 
Time-correct? Wenn mir ein Bike in die Finger fällt, das tatsächlich in gutem Originalzustand ist, lasse ich es so. Damit habe ich dann so drei bis fünf "Schönwetterbikes". In meiner Fixie-und SSP-Abteilung landen andere.
Auf diese Weise ist aber nach dem Verkauf meines Cannondale (zu groß) die Stelle des "normalen" MTB (Tour/XC Hardtail) offen. Wann immer ich mich mal damit beschäftige, lande ich bei der Erkenntnis: Muss man gebraucht kaufen. Den technischen Durchbruch sehe ich bei Neubikes in dem Segment nämlich auch nicht.
 
Tdie Stelle des "normalen" MTB (Tour/XC Hardtail) offen. Wann immer ich mich mal damit beschäftige, lande ich bei der Erkenntnis: Muss man gebraucht kaufen. Den technischen Durchbruch sehe ich bei Neubikes in dem Segment nämlich auch nicht.


Naja, den einen Durchbruch gab es ja auch nie. Es ist die Masse an kleinen Dingen, die Vorteile (und auch Nachteile) bringen. Im Endeffekt muss jeder für sich selbst (immer wieder neu) entscheiden, welche Parts seine Bedürfnisse am besten angesichts seines Geldbeutels erfüllen
 
Warum ein bike der späten 90er? Ganz einfach: Ich bin ca. 96 als Jugendlicher zum biken gekommen und die folgenden Jahre haben mich am mtb-technisch am meisten geprägt.

Zu den classic bikes habe ich keinen Bezug. Viele davon wirken auf mich "komisch" und irgendwie unausgegoren. Ende der 90er sind die MTBs erwachsen geworden. Die Federungssysteme waren ausgereift und es gab endlich vernünftige Bremsen (V-Brake, HS33, Scheibe). Ein Specialized, GT oder Cyclecraft Hinterbau hat damals schon genau so gut funktioniert wie der eines aktuellen Rads. Verbesserungen gab es dannach nur noch in der Dämpfertechnik.

Ich sehe die aktuellen bikes als gut funktionierende Spezialgeräte an. Große Begeisterung rufen sie bei mir aber nicht hervor. Wenn ich dagegen ein Foto von einem gepflegten und schön aufgebauten STS sehe, ist die Begeisterung von früher sofort wieder da. Es sind einfach nur nostalgische Gründe die mich zum Youngtimer greiden lassen.

Trotzdem möchte ich in den "früher-war-alles-besser" und "was-es-heute-gibt-braucht-man-eh-nicht" Chor nicht mit einstimmen. Ich hab mir Anfang 2012 auch ein AM vom Versender gekauft weil ich einfach mal wieder ein neues Rad haben wollte. Da mir sowieso egal ist, was bei einem aktuellen bike auf dem Rahmen steht, war nur das P/L Verhältnis ausschlaggebend und es ist somit ein Radon geworden. Was soll ich sagen? Das Ding ist einfach spitze! Wer hätte gedacht, dass ein bike, mit dem man es bergab derart "krachen lassen" kann trotzdem noch so tourentauglich ist? Systeme wie "ProPedal", absenkbare Gabeln und Teleskopstützen machen dies möglich. Auch Steckachsen sind eine tolle Sache und die Scheibenbremsen sind mittlerweile auf einem derart hohen Niveau, dass da keine V-Brake dagegen anstinken kann.
Kurzum: Die MTBs, die man heute kaufe kann sind schon extrem gute Geräte. Und bei den Versendern bekommt man diese auch schon zu ziemlich guten Konditionen.

Fazit: Ein neues Bike aus pragmatischen Gründen, die Youngtimer zum basteln, bestaunen und "sich dran freuen". Aber natürlich auch zum Fahren! Gerade im CC Bereich sehe ich z.B. weniger Vorteile eines neuen bikes.

Grüße
Chris
 
Ich habe mal den Vergleich gemacht.
Ich Fahre 2 CC Bikes.
einmal Youngtimer Trek 7000 und einen Neuen Haibike Sleek RX 2012er.
Beides CC Bikes ihrer Zeit.
LRS Gewicht: beim Hai ca 1400g und beim Trek 1700g
Reifen sind beim Hai leicht schwerer.
Strecke: Viel auf und ab (leider keine Höhenmeterangabe) mit Wurzel und ziemlich Kurvig.
Länge: ca. 20KM(meine kleine Sprinthausrunde)

Dauer bei gleichem Bodenbedingungen: Haibike 54Min, Trek 60Min.

Ich find das ist ein Dicker Batzen. Da hat sich doch was getan mit der Zeit.
 
Fortschritt kann man doch nicht durch eine Rundenzeit ausdrücken?! Sowas is absoluter Käse.
 
Auf die Frage kann wohl jeder nur individuell antworten...ich habe ganz einfach nach einem Umzug mein altes Fahrrad wiederentdeckt. Und da ich in meiner Jugend täglich auf dem Rad saß, Mountainbike-Zeitschriften verschlungen habe, mein Geld für neue Teile gespart habe und sogar in einem Fahrradladen ein Praktikum machte, hat sich das wohl ziemlich eingebrannt...und nachdem ich viel durchs Netz gesurft bin (nach dem Umzug), und am Ende hier gelandet bin, ist dieses Interesse und die Faszination wieder aufgewacht. Und weil ich einfach mit 16-19 Jahren von Räder geträumt habe, die heute zu den Youngtimern zählen, erfülle ich mir heute diese alten Wünsche. Wenn ich daran denke...heute habe ich drei Cannondales und noch ne Menge mehr in der Garage stehen...früher habe ich mir die Bremsbeläge zusammengespart=)
In 15 Jahren werden die Kids von heute evtl. die Ghosts, Cubes etc. als Ihre non-plus-ultra Youngtimer bezeichnen und genauso blöde nach Teilen schielen, wie wir heute=)
Und noch etwas ganz persönliches...ich finde die aktuellen Designs der Räder overdone...zu bunt, zu laut...Joghurtbecher...
 
Bei den Rundenzeiten ist sicher bei den meisten Fahrern - bei mir jedenfalls - mehr Luft nach oben als beim Bike.
Aber den Vergleich nach Klassen halte ich durchaus für sinnvoll. So 'ne Exage 500LX war z.B. mal eine mittelprächtige Schaltung. Heute ist in der Mittelklasse Deore dran. Objektiv ist die sicher besser. Wenn ich aber wählen kann zwischen dieser mit 27 oder 30 Gängen oder einer XT mit 21, dann ist die Auswahl klar. Nur bekomme ich die nicht an einem Neurad. Also bleibt nur das Selbermachen.
Horst
 
Wie soll man denn sonst 2 Bikes gleicher klasse vergleichen? Wenn es um die Technik geht.
Da spielen einfach zu viel Faktoren mit rein, als dass direkt als Fortschritt gewertet werden kann. Ich sage nur mal Tagesform, vielleicht ist es morgen genau andersrum? Die Räder haben unterschiedliche Reifen, also auch unterschiedlich gut rollendes Profil. Vielleicht sind die Winkel am neuen Rad anders, sodass du dich bergab mehr traust, vielleicht war das Wetter bei einem Mal günstiger für deine Leistungsfähigkeit, vielleicht hast du einmal was zu schweres gegessen, vielleicht hat ein Rad eine passendere Übersetzung für das Gelände, vielleicht hast du einmal insgesamt die bessere Linie gefunden, usw usw usw. Ohne genormte Bedingungen, was nicht möglich ist, ist so ein Vergleich wertlos.
 
naja, eine aktuelle Lackierung die mit weniger als 3 Farben auskommt ist ja schon selten...aber wie gesagt, das war eine persönliche Meinung. Auch bei den Youngtimern gab es farblich abgehobene Exemplare=)
 
schau mal bei cube, da haben wohl die meisten drei Farben und sehen schön nach Kunststoff aus=)
 
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