Warum ein Youngtimer ??

Warum Youngtimer? Keine Ahnung. Letztendlich alles (ob alt oder neu) egal, so lange man Spaß mit hat.

Es gab schon gute Entwicklungen: Ich bin ein Freund von dicken Alurahmen, da: steif, leicht, rosten nicht und stecken auch Fremdkontakt gut weg.
Weitere gute Entwicklungen:
30 Gänge ist für den Freizeitradler quatsch, aber eine gute Entwicklung ist meiner Meinung nach 2x10 oder 1x11. Ich habe mein 13-jähriges Cannondale SV frisch mit SLX 2x8 22/36 11-32 aufgemotzt. Schaltet sich erheblich angenehmer als 3-fach (auch als 3x7!).
Dämpfer: Da hat sich auch etwas getan: Nach Bearbeitung des Rahmens passte ein moderner Luftdämpfer ins SV: Das Fahrwerk ist erheblich besser geworden.

Der Kern des Rades ist jedoch "Youngtimer" geblieben.

Warum Youngtimer? Naja: handgefertigter Rahmen, der 13 Jahre trotz Quälerei gehalten hat, wird auch weiter halten ;-)
Ich stand kurz davor etwas neues zu kaufen: Aber das was ich am Rad will gibt es aktuell nicht "von der Stange".

Wobei: Mein SV ist noch kein Youngtimer -> da fehlen noch 7 Jahre ;-)

Der Hauptgrund für "alles neu ist besser" ist gutes Marketing ;-)

PS: Meine beiden Youngtimer-Bullis (28J, 25J) mussten einem größeren neuen weichen. Bis auf das größere Platzangebot in jeder Hinsicht ein Rückschritt (Verbrauch, Fahrspaß, Schneetauglichkeit, Geländegängigkeit) ;-)
 
Youngtimer haben meiner Meinung nach das beste P/L Verhältnis. Federelemente funktionieren gut, bei den Bremsen hat man die Wahl, 8 Fach Antriebe sind saubillig im Vergleich zu 10Fach.

Alles was danach kam ist imho nur Detailverbesserung worauf ich verzichten kann oder hauptsächlich gehts um weniger Gewicht und mehr Federweg, oder sind einfach nur Kaufanreize für Biker die unbedingt das neueste "beste" haben müssen (OMG! etwas größere Laufräder! Ein Gang mehr! :D ). Stabilität ist auch kein Argument, bei den Classicern ist vielleicht noch so einiges kaputt gegangen, bei Youngtimern verzichtet man einfach auf Leichtbaukram und ist zuverlässig unterwegs.

Eine der wenigen neureren Sachen die ich echt mag und nicht mehr missen möchte sind Variostützen, aber die passen ja zum Glück auch in ältere Rahmen. :lol:
 
Ein Youngtimer muß es sein, weil die Bikes und Teile zwischen 1994 - 2000 am schönsten aussehen und im Gegensatz zu heute meist noch ein Character und ein eigenes Erscheinungsbild hatten.


:daumen: Trift genau auf dem Punkt. Sicher sind die Bikes von heut zu Tage technisch gesehen besser aber, früher waren die marken einzigartig. Heute schauen die alle fast gleich aus.
Auch von fahren her bleibt es lustig ab und zu mit weniger Federweg und schlechtere bremsen auch hinunter zu kommen.Schnell ist ist nicht immer lustig und mit nur 60mm Federweg schaut ein auf einmal ganz anders aus.
 
Warum ein bike der späten 90er? Ganz einfach: Ich bin ca. 96 als Jugendlicher zum biken gekommen und die folgenden Jahre haben mich am mtb-technisch am meisten geprägt.

Zu den classic bikes habe ich keinen Bezug. Viele davon wirken auf mich "komisch" und irgendwie unausgegoren. Ende der 90er sind die MTBs erwachsen geworden. Die Federungssysteme waren ausgereift und es gab endlich vernünftige Bremsen (V-Brake, HS33, Scheibe). Ein Specialized, GT oder Cyclecraft Hinterbau hat damals schon genau so gut funktioniert wie der eines aktuellen Rads. Verbesserungen gab es dannach nur noch in der Dämpfertechnik.

Ich sehe die aktuellen bikes als gut funktionierende Spezialgeräte an. Große Begeisterung rufen sie bei mir aber nicht hervor. Wenn ich dagegen ein Foto von einem gepflegten und schön aufgebauten STS sehe, ist die Begeisterung von früher sofort wieder da. Es sind einfach nur nostalgische Gründe die mich zum Youngtimer greiden lassen.

Trotzdem möchte ich in den "früher-war-alles-besser" und "was-es-heute-gibt-braucht-man-eh-nicht" Chor nicht mit einstimmen(...)

Kann ich im Prinzip so unterschreiben.

Mein erstes MTB war ein starres 91er Peugeot mit 21-Gang-Deore LX, was ich mir vom Konfirmationsgeld gekauft habe. Einfach weil man damals als Jugendlicher unbedingt ein Mountainbike brauchte, um cool zur Schule zu fahren (wobei auf dem Weg dahin gar keine Berge waren). Das Ding fuhr ganz schön, war aber hauptsächlich als Straßenrad im Einsatz, bis es mir 2002 geklaut wurde.
Ende 95 hatte ich mir aber schon mein Zaskar LE gekauft, das ich heute immer noch liebe. Ich habe gerade während des Studiums mehr als einmal überlegt, ob ich es verkaufen sollte und bin heute froh, dass ich es behalten habe, anstatt das Geld einfach zu verfeiern.
Gerade Mitte/Ende der 90er habe ich mich sehr für Bikes interessiert, immer die BIKE gelesen, für Teile gespart, meine Traumbikes gezeichnet (ich konnte sie mir zwar mit Ausnahme des Zassi nicht leisten, aber gut zeichnen, sodass die zwar nie Wirklichkeit wurden, aber trotzdem irgendwie "existierten") usw. Das prägt halt. Die Bikes damals sahen total schön aus, und mittlerweile kann ich mir sowas halt mal kaufen, wenn ich will.

Da ich das Zaskar (mit einigen Neuteilen - allerdings habe ich alle alten Teile aufgehoben, um es irgendwann vielleich wieder in den Originalzustand versetzen zu können) im Alltag benutze, z.B. für Touren oder manchmal auf dem Weg zur Arbeit, wüsste ich nicht, wofür ich ein neues MTB brauchen würde. Ich fahre nach mehreren Schulter-OPs eh nicht mehr krass offroad, und für normale Waldwege reicht das Zassi locker. Für Downhill, Freeride usw. gibt's natürlich Besseres bzw. Geeignet(er)es.

Was ich allerdings finde: Gerade neue MTBs sind meistens abgrundtief hässlich. Mal ganz abgesehen von krassen Kriegsbemalungen auf matten Rahmen: Räder die man auf eine 15%-Gefälle-Strecke stellen muss, damit sie nicht einfach nur grotesk aussehen mögen zweckmäßig sein, aber ich finde, sie sehen lächerlich aus. Wenn man zum Bergrunterfahren ellenlange Gabeln braucht - geschenkt. Aber für mich hat ein Berg neben der Abfahrt immer auch einen Anstieg, und der ist für mich immer die eigentliche Herausforderung.
Mit den meisten Youngtimern konnte man noch bergauf fahren. Die heftig-stylischen Radon/Canyon-Freerider, die einige meiner besten Freunde bergab fahren scheitern da. Und wie geschrieben: Die Farben sind so'ne Sache. Klar: Ein Adroit Storm ist echt Geschmacksache! Aber ein Besuch bei Stadler o.ä. bringt Erschreckendes zutage: man kann heute mattschwarze Dynamics-/Cube-/(beliebigennameneinsetzen)kisten mit schwarz-weißen Reifen und übelst-krassen Designaufklebern für 1000-2000€ kaufen...

HEY! Da kann ich doch für weniger Geld einen schönen und edlen YT haben!

Ansonsten: Die Frage ist immer auch, welcher Einsatzbereich vorgesehen ist. Ich habe ein Rennrad, das hier viele hässlich finden würden. Ein neues Giant TCR Composite. Das benutze ich halt. Es ist sehr leicht und sehr schnell. Es tut, was es soll. Ich mag es. Es ist auf eine andere Art schön.

Fazit: Alles Geschmackssache, wie immer :)
 
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Hallo,
ich wollte hier mal was zur Diskussion stellen, was mich schon seit einigen Tagen umtreibt: Was braucht "Otto Normal-Mountainbiker", und gibt's das überhaupt noch im Radladen?
Ich finde Stahlrahmen gut. Da wird's heute schon schwierig - eigentlich nur Alu zu bekommen.

Im Radladen ist bis auf wenige Ausnahmen die übliche Monokultur angesagt - ebenso wie in den Mountainbikemagazinen, in denen in jeder Ausgabe die gleichen Bikes von einem Dutzend Herstellern "getestet" werden.

Wenn man keinen Youngtimer von früher hat oder gebraucht kaufen kann, gibts aber Alternativen z.B. von Surly, Salsa, On One oder Genesis. Da baut man sich sein Rad entweder selbst auf oder lässt das vom lokalen Radhändler machen, den man sich notfalls gefügig machen muss;).

Da kriegt man dann auch 2013 z.B. nen Singlespeeder mit Starrgabel und wundert sich nach ner Zeit über eine verbesserte Fahrtechnik und darüber, dass man beim Fahren in Gruppe seltsamerweise überhaupt nicht abgehängt und bestraft wird weil man den Göttern der Vollfederung nicht gehuldigt hat.

Wenn man zur Spitzengruppe der Biker gehört, die Rennen fahren, kann man natürlich ohne das ganze moderne Geraffel keinen Blumentopf gewinnen, aber als Hobbyfahrer ist das sowas von egal ob man vielleicht ne halbe Minute nach dem ersten der Gruppe an der Berghütte ankommt.

Was bleibt, ist die diebische Freude und der kindliche Spass den man hat, wenn man unter lauter BIKE-getesteten Spitzenfullies mit so nem ollen Eisenhaufen problemlos in ner Gruppe mitfährt und die Leute einfach nicht wissen, wie sie darauf reagieren sollen.

Ich habe übrigens mal versucht so 'ne mechanische BB7 Scheibenbremse am Scalettapass kaputt zu bremsen (ich hatte Ersatzbeläge dabei) - ist mir nicht gelungen. Ist ja laut Bikepresse 'ne Schrottbremse - komisch, nech? Bei einer der neuen Shimanobremsen ist beim Biketest der Alukern der Scheibe geschmolzen, was einen natürlich voll überzeugt...:rolleyes:
 
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