Wie oft zum Warten/MTB-Service?

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31. August 2021
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Hallo zusammen,

habe beim Fachhändler vor 3,5 Jahren (Anfang 2020) ein Bulls Copperhead 3 gekauft. Dort wurden mir folgende Punkte dringlichst geraten, um "Spaß mit dem Bike" zu haben. Habe in der Zeit jetzt ca. 4000 km gefahren und würde mich als "regelmäßigen Gelegenheitsfahrer" einordnen.

  • Luftdruck Federgabel jedes halbe Jahr erneuern
  • Alle 2 Jahre Tretlager + Schaltzüge + Bremsen einstellen und bei Bedarf erneuern
  • Alle Kabel und Züge alle 2-3 Jahre tauschen
  • Kabelhüllen alle 5 Jahre tauschen

Wie muss ich den Rat einordnen? Ist das wirklich so wichtig, wollte der Händler nur Umsatz für seine Serviceabteilung oder wartet man eher bis was zu reparieren ist. Natürlich merkt man sowas wie Luftdruck Federgabel im Normalfall und kann es bei Bedarf erneuern. Aber speziell die anderen Punkte bin ich überfragt und sehe noch nicht ein, den Aufwand zu betreiben bzw. das Geld in die Hand zu nehmen.

Vielen Dank für euer Feedback!
 
Wenn du immer perfekte Funktion willst, und du deinen Händler unterstützen willst, ist das so schon richtig.

Wobei der Druck in der Gabel eigentlich immer beachtet werden sollte, grad jetzt wo es kälter wird ändert der sich gern mal.

Aber du kannst ebenso dein Rad einfach ewig weiterfahren und wenn dann alles im Eimer ist, holst du dir ein neues Bike. Hat ebenfalls Vorteile.

Schaltzug usw merkt man ja auch wenn es nachlässt.
Gehört also bei einem Werkstattservice gewechselt.
Bremsbeläge dito.
 
Mit ungefähr 4000 km in 3,5 Jahren bist du eher ein "Wenigfahrer". Ich habe vorab eine kurze Frage, bist du handwerklich versiert und gewillt, dich mit der Materie Fahrrad zu beschäftigen oder ist das Rad für dich ein Gelegenheitsfortbewegungsmittel nach dem Motto "Wetter ist schön, wir fahren mal eine Runde".
Die aufgeführten Punkte wirken auf mich etwas wahllos. Ich gehe wie folgt vor:
  1. Einstellarbeiten wie Bremse und Schaltung sollte man machen, wenn irgendwelche Veränderungen auftreten (Schaltung unsauber, Bremse schleift)
  2. Verschleißteile sollte man im Auge behalten (Kette, Bremsbeläge ...)
  3. Lager (Steuersatz, Innenlager, Naben ...) sollte man zyklisch überprüfen
  4. Federgabel Luftdruck prüfen (mit geeigneter Gabelpumpe) und Verschmutzungen entfernen
  5. Züge und Aussenhüllen tauscht man bei Bedarf und nicht zyklisch. Wenn die Zugverlegung geschlossen ist, kann da wenig passieren (schon gar nicht nach 4000 km) Ich habe meine Züge und Außenhüllen noch nie getauscht (aktuell 32000 km in 4 Jahren)
  6. Ab und zu mal saubermachen und die Kette reinigen und pflegen
  7. Luftdruck der Reifen prüfen
Meine persönlichen Highlights, die du vermeiden solltest:
  1. Verwendung von unzweckmäßigen Reinigern und Pflegemitteln (Bremsenreiniger, WD40 etc)
  2. Einsatz von Hochdruckreinigern (wenn man nicht genau weiß, wo man hinhalten kann und wo nicht 😀)
  3. Ungeeignetes Werkzeug (bei vielen Verschraubungen ist ein guter Drehmomentschlüssel oder viel Gefühl notwendig)
Wie gesagt ist ne ganze Menge aber eigentlich nicht schwer und macht Spaß. Du musst dich nur darauf einlassen. Ich denke, dass du bei deiner Laufleistung eher der Typ "Schönwetterradler" bist und da dürfte das Rad auch nicht so belastet werden.
 
  • Luftdruck Federgabel jedes halbe Jahr erneuern
  • Alle 2 Jahre Tretlager + Schaltzüge + Bremsen einstellen und bei Bedarf erneuern
  • Alle Kabel und Züge alle 2-3 Jahre tauschen
  • Kabelhüllen alle 5 Jahre tauschen

Wie muss ich den Rat einordnen?
Passt schon. Ich sehe das wie @K_Rei. Ansonsten:
1) Für die Federgabel gibt es passende Pumpen, da bist du mit ca 20€ dabei. Das ist wie Reifendruck kontrollieren.

2) Die Bremsen würde ich nicht nur alle 2 Jahre prüfen, das ist viel zu spät. Du wirfst vor jeder Fahrt einen kritischen Blick auf deine Bremsen. (Druckpunkt noch da? Sitzen die Bremssättel fest? Sonst irgendwelche Auffälligkeiten?). Irgendwann machst du das automatisch. Alle 1000 km kannst du ruhig mal auch die Bremsklötze rausnehmen und nachgucken, ob noch genügend Fleisch am Belag ist und was noch von der Bremsscheibe das ist (der Verschleiss hängt ganz extrem davon ab, was, wo und wie du fährst. Die einen killen einen Bremsbelag an einem Wochenende bei anderen hält der Jahre)

3) Prüfe regelmäßig (je mehr Gelände desto öfter) die Speichenspannung. Wenn du richtig im Gelände unterwegs bist, dann machst du das vor und nach der Ausfahrt. Ein wegen lockerer Speichen kollabierendes Vorderrad ist wie ein Stock zwischen den Speichen. Hat sich irgendwas gelockert? (Das machst du einfach von Hand. Eine lockere Speiche merkt auch ein Noob. Man muss die Speiche halt nur anfassen. Lockere Speiche - > ab zum Händler).

Punkt 1-3 kosten nichts, das kann (und muss) jeder regelmäßig selbst machen. Das ist wie beim Auto. Da prüfst (und korrigierst) du doch hoffentlich auch z.B. den Reifendruck, den Wischwasserstand und die Funktion der Leuchten regelmäßig?

4) Tretlager, Schaltzüge, Zughüllen kann man leicht selber machen oder überlässt es dem Händler.
Züge und Zugaussenhüllen kann man nach 5 Jahren schon tauschen. Das Problem sind da nicht die km (in so einem Schaltzug ist kaum Bewegung) sondern die Materialalterung (z.B. der Liner). Früher (als die Züge noch teilweise offen waren) war das Hauptproblem Korrosion, da waren Züge und Hüllen wesentlich früher am Ende.
 
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